SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Disney Interactive

GENRE:             Jump'n Run
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    1-4
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.30 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 07.04.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Das Prozedere ist Jahr für Jahr das Gleiche: Mit beinahe beunruhigender Stetigkeit veröffentlicht der Disney-Konzern einmal im Jahr einen Zeichentrickfilm, der gegen computeranimierte Blockbuster wie "Findet Nemo" oder aber den aktuellen Streifen "Back to Gaya" antreten muss. Logische Schlussfolgerung: mit den "Bärenbrüdern" geht die Ära der traditionellen Disney-Zeichentrickfilme zum Leide vieler Kinder - und auch erwachsener Fans - zu Ende. In Zukunft präsentiert sich nun auch das Line-Up des "Vaters aller Kinderfilme" durch die Bank weg computeranimiert. Im Zeitalter der Technik, in dem es beinahe problemlos erscheint mit einem kleinen Fisch hunderte Millionen an Dollar in die Kinokassen zu spülen, ist Disneys Gang mit der Zeit nahezu unvermeidbar. Vor allem deshalb, weil der Zustrom an potenziellen Besuchern klassischer Zeichentrickfilme über die Jahre hinweg stetig abnahm. Dennoch freut es mich persönlich - als jahrelanger Freund altbewährter Disneystreifen - den Test im Hinblick auf den Abschluss einer jahrzehntelangen Tradition zu schreiben. Obwohl mich die Story nicht sonderlich vom Hocker haut, sei sie an dieser Stelle etwas näher erklärt: zu einer Zeit in der die Welt von einer dicken Eisschicht bedeckt war, lebten Menschen sowie Tiere unter denselben Voraussetzungen, rangen jedoch miteinander, um das jeweilige Dasein, unter akzeptablen Umständen, fristen zu können. In jener Zeit verliert der Junge Kenai einen seiner Brüder an einen Bären und schwört daraufhin Vergeltung. Die "Großen Geister" verhelfen dem Jungspund sich in einen Bären zu verwandeln, um die Sichtweisen des Tierreichs besser verstehen zu lernen. Jedoch gerät Kenai, in der Haut eines Bären, in Gefahr: sein Bruder Denahi hat während Kenais Reise ein Auge auf diesen geworfen und trachtet nach seinem Leben - jedoch nur, um selbst genug Nahrung zum Überleben zu bekommen. Auf seiner beschwerlichen Wanderschaft lernt Kenai den kleinen Bären Koda kennen, der mit der Zeit zu einem guten Freund wird - vor allem die Erkenntnis, das sich sein Geist zum Positiven verändert hat, bereitet unserem Helden freudige Gedanken. Nachdem Ihr Euren GameBoy Advance "unter Strom gesetzt" habt, dürft Ihr unter einer von insgesamt sieben zur Verfügung stehenden Sprachen wählen (Dänisch, Niederländisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Schwedisch). Vier Spielstände können auf der Spielkassette angelegt werden, ein richtiges Hauptmenü vermisst man bei "Disneys Bärenbrüder". Lediglich dürft Ihr zwischen "Neues Spiel" und "Löschen" wählen, Optionen im Bereich des Sounds oder Ähnlichem fehlen völlig. Das Genre des Spiels ist unverkennbar das Jump `n Run, kleinere Minispielchen lockern die Unterhaltung zusätzlich auf.


Auf einer Art Levelauswahlbildschirm habt Ihr die Möglichkeit verschiedenfarbige (rot und grün) Wege zu wählen, abhängig davon, welche/n Ihr frei gespielt habt. Um beispielsweise den roten Pfad zu einem der nächsten Levels zu begehen, müsst Ihr in der aktuellen Stage alle drei roten Totems erfolgreich einsammeln, andernfalls bleibt Euch der Weg verwehrt und Euch bleiben nur die Möglichkeiten, entweder ein weiteres Mal auf die Suche nach den Totems zu gehen oder aber eventuell eine Abkürzung in Form eines Mammutritts zu bestreiten. Auf einem Mammut reitend geht es hier über eine Straße, die zum einen mit einer Handvoll Steine gespickt ist, zum anderen von umfallenden Laubbäumen gesäumt wird. Die gewöhnlichen Levels, die sich in 2-D abspielen gliedern sich in zwei Abschnitte, die jeweils in einer anderen Art und Weise gespielt werden müssen. Entweder Ihr steuert Kenai, der gleichzeitig Koda auf seinem Rücken trägt, durch die Levels, springt über bedrohliche Felsspalten, balanciert auf rutschigen Baumstämmen und überwindet weitere Gefahren in Form von wenigen Feinden (beispielsweise Igel). Ebenso gilt es die zwei Bären, getrennt voneinander, durch die Welten zu navigieren. Um hier erfolgreich zu sein, müsst Ihr diverse Abhängigkeiten lösen, die lediglich ein Part des Duos in keiner Weise erfolgreich hinter sich bringen könnte. Kenai blockiert etwa ein mit Wasser spritzendes Mammut, das den Weg für Koda bis zu diesem Zeitpunkt versperrt hatte. Dasselbe gilt für Koda, da nur dieser in der Lage ist, hauchdünne Felsspalten zu unterwandern, um auf der anderen Seite einen Felsbrocken zu lösen, der wiederum für Kenai hilfreich ist, eine höher gelegene Klippe erreichen zu können. Des Weiteren entschärft Koda die Fallen, die Denahi, Kenais Bruder, zuvor noch an diversen Stellen platziert hatte. Oder er klettert, auf Grund seines geringen Körpergewichts, auf riesige Bäume, die sein Freund nur mit größtem Kraftaufwand hätte erklettern können. Ein Back Flip stellt für den kleinen Jungspund ebenfalls kein wirkliches Problem dar, Kenai hingegen beherrscht dafür einen mächtigen Bauchklatscher, der so manche brüchige Stelle im Erdreich zum Zerbröseln bringt. Zwar fordern derartige Team-Levels kein besonderes Geschick von Euch, der Schwierigkeitsgrad hält sich im Allgemeinen aber sehr dezent zurück. Problematische Stellen, die Euch zum Überlegen bringen, gibt es nicht. Das Spiel gestaltet sich generell sehr linear, jedoch immer gut spielbar und eignet sich vor allem für Anfänger als gutes Einstiegsprodukt. Innerhalb der Levels sammelt Ihr eine gigantische Anzahl an Beeren, wobei 50 eingesammelte Früchte ein Extraleben bescheren. Demnach ist es auch keine Schwierigkeit, weit mehr als 20 Leben zu ergattern. Neben oben erwähnten roten und grünen Totems gibt es auch goldfarbene Skulpturen, wobei drei eingesammelte Totems den Pfad zu einem von insgesamt drei Minispielen frei schalten.

Die "Lachswanderung" verlangt von Euch, in einer gewissen Zeit, ganze zehn Fische einzufangen. Das "Schiebepuzzle" wird erst dann gelöst, wenn es Euch gelingt, das vorliegende Bild komplett aufzudröseln. Auch Altbekanntes darf bekanntlich nicht fehlen, das "Memory-Spiel" eignet sich vor allem für Spieler, die sich mit Vorliebe spezielle Bildchen einprägen wollen. Bestreitet Ihr eines der Spielchen erfolgreich, winken Euch drei Zusatzleben, die Ihr Eurem Konto hinzuaddieren dürft. Seltene Extraleben verschönern Euer Guthaben an Leben, so genannte Prankenzeichen in der Mitte einer Stage dienen als Zwischenspeicherung. Der Verlust eines Lebens bedeutet daher kein erneutes Starten der Spielwelt, sondern das Weiterspielen an der Stelle, an der sich das Prankenzeichen befand. Endgegner bietet "Disneys Bärenbrüder" zu keinem Zeitpunkt des Spiels, jedoch erwarten Euch einige Abschnitte in denen Ihr von Denahi verfolgt werdet und Euch somit auf der Flucht befindet. Grafisch zeigt sich der Titel durchaus nett - wenn auch nicht herausragend - insbesondere die Animationen der Bären sind hübsch gelungen und können gefallen. Die Landschaften in denen sich das Spielgeschehen ereignet sind abwechslungsreich, neben einem Feuertal müsst Ihr eiskalte Eishöhlen durchqueren, bis Ihr letztendlich am Schauplatz eines Berges ankommt, der von Schluchten nur so gekennzeichnet ist. Höhepunkt und damit Highlight des Spieles sind die vielen Zwischensequenzen, die Ausschnitte aus dem Zeichentrick-Abenteuer der zwei Bären zeigen. Grafisch alles in allem lieblich umgesetzt, kann der Sound hingegen kaum überzeugen. Das ganze Spiel hindurch werdet Ihr mit ein und derselben Melodie beschallt, wobei sich diese mit fortlaufendem Spielfortschritt als etwas nervend heraus kristallisiert. Für Disney-Fans und alle die es werden wollen ein lustiges Abenteuer, sind regelmäßige Spieler bereits nach wenigen Spielstunden am Ende angelangt. Fordernde Kost wird der Spielerschaft mit diesem Software-Produkt nicht geboten, kindgerechte Umsetzungen haben in heutiger Zeit aber mit Sicherheit auch ihre Daseinsberechtigung. Wegen des geringen Spielumfangs und des niedrigen Härtegrades kann ich die Zeichentrickumsetzung Profispielern nicht weiterempfehlen, Freunde des Disney-Ambientes können sich hingegen über eine gewaltlose, reizende Umsetzung eines Kinostreifens freuen. An ein Spiel der Marke "Disneys Der Schatzplanet" reicht es dagegen nicht.

PLUS - MINUS LISTE

+ gewaltfreie Spielumsetzung
+ liebenswerte Animationen der "Bärenbrüder"
+ solide Jump `n Run-Kost
+ gute, wenn auch simple Team-Arbeit

- viel zu geringe Spielzeit
- zu knapper Spielumfang
- eintönige Musik

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ

 

KONKURRENZ

- The Cat in the Hat
- Tak udMdJ
- Spongebob: Supersponge
- Aladdin
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- Batman Vengeance
- Wario Land 4
- Mario Advance
- Rayman Advance
- Earthworm Jim
- Pinobee: Quest of Heart
- Pitfall: The Mayan Adventure

WERTUNG

GRAFIK:
70%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
55%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
71%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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