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Deutschland:erhältlich USA:erhältlich Japan:nicht bekannt

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von THQ Deutschland

Schon im Vorfeld des GBA Releases war klar das viele Firmen alte Klassiker wiederbeleben werden. Auch die Firma Majesco, mit 10 Titeln allein schon ein großer GBA Supporter, hat mit Earthworm Jim einen alten bekannten im Angebot. Auf dem SNES eines der schrägsten Spiele dürfen nun auch GBA Freunde Hand an den kleinen Superwurm anlegen. Das Jim zunächst noch weit weg vom Superimage ist liegt daran das nur der Anzug den er trägt ihn in diese Sphären bringt. So schräg das Spiel an sich ist wird euch auch die Story präsentiert. Allerdings hier im Spiel leider nur per Handbuch. Auf Vorspänne oder Standbilder zur Story wurde gänzlich verzichtet. Hauptpersonen sind zunächst die Psycho Krähe und ein Abtrünniger der von ihr im Weltall gejagd wird.

In einigen Metzeleien wo immer wieder mal der eine und dann wieder der andere eine noch größere Knarre zieht muß sich der abtrünnige schließlich geschlagen geben. Die Psychokrähe jagd das Raumschiff des Abtrünnigen in die Luft. Übrig bleibt der Grund des Krähenangriffs, ein Super Hyper Mega Starker Heldenanzug. Wie durch Zufall fällt dieser auf die Erde und schwupps landet er direkt auf dem kleinen Jim, der so plötzlich zum Superhelden wird. So wird er Zeuge eines Gespräches zwischen der Psycho Krähe und einer Königin die diesen Anzug unbedingt will um schöner zu sein als ihre Schwester. Jim ist interessiert an dem schönen Mädchen und macht sich auf den Weg sie vor der Psycho Krähe zu finden. Wiegesagt schade das gänzlich auf eine Einführung am GBA verzichtet wurde. Einzig der Hauptbildschirm erwartet euch in dem man das Spiel beginnen kann und in den Options den Schwierigkeitsgrad einstellt. Zwischen 3en kann man wählen, wobei Unterschiede zu vermelden sind. So bekommt der Spieler bei höheren Graden mehr vom Spiel zu sehen, was sich vor allem in einigen Zwischengegner dokumentiert. Außerdem startet unser Held mit weniger Leben je schwerer der Grad eingestellt ist. Mit Normal, dem mittleren ist man aber gut bedient. Wählt man den Spielstart ist man auch schon mitten im Spiel. Das aktuelle Level wird dem Spieler angezeigt und der Screen offenbart sich. Vor dem Spieler liegen in alter 2D Jump’n Run Manier 9 Level, die wie schon erwähnt je nach Schwierigkeit variieren. Ebenso schade ist das die Levelnamen im Handbuch deutsche Namen haben, im Spiel aber die amerikanischen geblieben sind. Ziel in jedem Level ist es einen Endgegner zu besiegen. Bis dahin muß Superheld Jim viele Aufgaben bestehen, was zumeist im finden von Wegen liegt oder dem erledigen viele Gegner. Innerhalb des Screens unterstützen euch mehrere Angaben. Zum einen die aktuelle Anzahl von Leben. Dazu kommt unten links die Anzeige für euren SuperBlaster, den Jim zum brutzeln seiner Gegner einsetzen kann, aber auch hängend an Haken als Antrieb um sich fortzubewegen. Diesen bedient man mit A, wobei in diesen Momenten angenehmerweise Jim stehenbleibt. Man kann in alle Richtungen schießen, was bei den hinterhältigen Gegnern auch sein muß. Grafisch schön gemacht bieten Gegner beim Ableben kleinere Effekte die auch zum schmunzeln einladen. Geschosse hat man zu Beginn 1500. Benutzt Jim die Knarre nicht füllt sich die Anzeige langsam wieder auf. Items für Waffen findet man nicht dafür.

Allerdings kann er die Waffe aufpowern in dem er PowerUps findet, die einen Megaschuß aus der Knarre holen. Negativ daran das man nicht wählen kann wann man diesen einsetzt. Hat man ein Power Up gefunden und drückt die Schußtaste ist der Superschuß auch wieder weg. Da man die normale Knarre oft braucht eigentlich unsinnig. Neben der Waffe hat Jim noch seine sogenannte Kopfpeitsche. Drückt man die L oder R-Taste holt er aus und man kann Gegner und vor allem Objekte damit “anschlagen“. In einigen Leveln braucht man diese auch um Wege zu öffnen in dem Jim damit Schalter anschlägt um einen Mechanismus auszulösen. Auch die Peitsche ist in alle Richtungen nutzbar, wobei Jim auch hier fest steht. Im Sprung ist es etwas schwerer. Per B-Button springt Jim in der Gegend herum, wobei die Steuerung sehr direkt ist. Steuern in der Luft ist ebenfalls möglich, und teilweise auch hilfreich. Denn nicht immer sieht man gleich wo die nächste Plattform ist. Hält man den Knopf gedrückt kann man ähnlich wie bei Rayman einen Helicopter Move ansetzen der einen schwebend über den aktuellen Bereich bringt. Die aber wichtigste Anzeige ist die Lebensanzeige in Form einer Prozentzahl. Auch hier wird euch je nach Schwierigkeitsgrad mal mehr oder weniger Energie abgezogen, sollten euch Gegner erwischen. Ist sie erschöpft wird zunächst ein neues Leben genutzt und Ihr beginnt entweder am Levelanfang oder an einem von 2 Rücksetzpunken pro Level. Die Level selber sind grafisch gelungen ohne aber den Glanz andere Spiele zu erreichen. Dafür ist der Sound recht gelungen. Klingt zwar öfters etwas schräg, paßt aber zum Helden des Spiels. Eines ist Earthworm Jim aber auf jeden Fall. Sicher das momentan lustigste Spiel auf dem GBA. So haben die Entwickler Jim viele Bewgungen und eine gewisse Mimik spendiert die er je nach Spielsituation auch zeigt. Einzig Rayman’s Schreierei kann da mithalten. Gerade wenn ihm ein Gegner in den allerwertesten beißt oder er nicht wissend wo es hingeht an einem Seil hängt kann man sich ein schmunzeln nicht verkneifen. Die Hintergründe der Level sind abwechslungsreich und bieten auch verschiedene kleinere Animationen. Vom Umfang der Level kann man es durchaus mit Rayman vergleichen, der davon aber wesentlich mehr bietet. Hauptanteil der Level ist es sich einfach über Plattformen zu bewegen oder über Seile zu hangeln. Das ganze gepaart mit Gegnerangriffen und kleineren Schalterrätseln ist das Spiel nicht das schwerste. Den Anspruch und Umfang eines Rayman besitzt das Spiel aber nicht. Auch was die Abwechslung angeht liegt ein Rayman und selbst Pinobee vor Earthworm.
Zwischen den Hauptleveln erwartet den Spieler eine sogenannte Reise auf Jims Raktete durch eine Pseudo 3D Umgebung, wobei man hier wie in einen Strudel fliegt. Dabei gilt es eine bestimmte Strecke zurückzulegen, die links im Bild als Linie dargestellt wird was die Länge angeht. Daneben Jim’s Gesicht damit man weiß wo man ist. In diesem Abschnitt hat man die Psychokrähe direkt am Hals. Euch kommen Meteoriten entgegen und man sollte versuchen die Krähe von ihrer Raktete zu schießen und noch vor ihr anzukommen. Helfen tun euch dabei Beschleuniger und Schutzschilde die man einsammeln kann. Mit ihnen kann man auch die A-Taste gedrückt halten um der Rakete Feuer unterm Hintern zu machen. Spaßig, aber relativ schnell erledigt. Kommen wir aber jetzt zu zwei Dingen die dem Spiel sehr viele Punkte kosten und mir garnicht gefallen haben. Zum einen die Tatsache das es im Spiel Stellen gibt wo das Spiel abstürzt. Das sollte in einem GBA Spiel nicht vorkommen. Was das ganze aber wesentlich verschärft und dem Spiel viele Punkte bei der Langzeitmotivation raubt ist ein fehlendes Speicherfeature. Weder eine Batterie noch ein Paßwortsystem ist eingebaut. Will man also die hinteren Level oder gar das Ende sehen muß man das Game in einem Zug durchspielen. Ebenfalls ein Feature das auf dem GBA nicht mehr sein sollte. Läßt man das bei manchen GBC Games noch halbwegs durchgehen sollten GBA Games schon aufgrund ihres Umfangs mindestens ein Paßwort System bieten. Wenn dann das Spiel noch abstürzt könnt Ihr euch das Feeling des Spielers ja vorstellen, wenn man danach wieder von vorne beginnen muß. So fällt mir eine Empfehlung hier sehr schwer. Spielerisch ein ordentliches Game ohne große Höhepunkte, das mehr in der Präsentation des Helden Jim punktet. Dagegen aber die angesprochenen Kritikpunkte die man nicht durchgehen lassen kann. Sehr schade Majesco. Wollen hoffen das ihre 9 weiteren Spiele da besser ausgestattet sind. Wer also auf Jumper steht ist momentan mit Rayman, Pinobee und Mario besser aufgehoben. Einzig eingefleischte Earthworm Fans können hier zugreifen.

WERTUNG

Matthias Engert
(15.09.2001)

Magazin64@aol.com