SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Rare

GENRE:             Adv./Jumper
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    1-5
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 06.11.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: JA
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Lasse ich persönlich so die alte N64 Zeit mal gedanklich an mir vorbeiziehen, so sind mir vor allem die Rare Spiele in toller Erinnerung geblieben. Was haben die Jungs uns damals für Perlen vorgesetzt. Angefangen bei einem Blast Corps oder Goldeneye sind für mich vor allem die Banjo Spiele immer noch mit die besten in diesem Genre. Nächtelang auf der Suche nach Puzzlos und Jinjos ohne das man eine Ende finden konnte. Es kam der GameCube und Rare ging zur Konkurrenz. Für mich immer noch ein großer Verlust für die Nintendo Welt. Nach Starfox Adventures gab es noch ein paar GBA Projekte um die es aber auch mehr als ruhig geworden war. Bis endlich von THQ die Meldung kam das die Rare Spiele für den GBA doch noch erscheinen. Vor allem ein Banjo Kazooie Grunty's Revenge war ein Spiel auf das ich mich seit den ersten Screens mehr als gefreut habe. Ein Genre das Rare wenn man so will, auf dem N64 fast schon neu erdachte. So war natürlich meine Vorfreude groß ob des nahenden Releasetermins der GBA Umsetzung des Bären Banjo und seiner gefiederten Freundin Kazooie. Nun wollen wir schauen was uns die Entwickler für ein Spiel vorsetzen sollten. Banjo Kazooie Grunty's Revenge ist ein Game das zunächst für einen Spieler gemacht ist. Was die Story angeht gibt es nichts neues im Spiral Mountain. Die böse Hexe Gruntilda war eigentlich besiegt und in ihrem Verließ gefangen bis ihr ewig wirr daherredender Gehilfe Klungo eine Maschine erdachte mit deren Hilfe der Geist von Gruntilda wieder erwachen sollte. Als Gruntilda Banjos Freundin Kazooie entführte herrschte Ausnahmezustand am Spiral Mountain und abermals zog ein kleiner brauner Bär aus die Welt zu retten. Ach ja.., und natürlich seine gefiederte Freundin. ;-). Man gelangt eigentlich ohne Probleme sofort in's Spiel, da man über das Hauptmenu einzig ein neues Spiel beginnen oder ein gespeichertes fortsetzen kann. Lobenswert das man dem Spiel 3 Batteriesaves spendierte und später im Spiel jederzeit speichern kann. Schon im Vorspann, wie im gesamten Spiel werden Kenner der Banjo Spiele ein um's andere mal einen Schmunzler im Gesicht haben. Denn wirklich alle Einzelheiten der Serie hat man auch in den GBA bekommen. Seien es die Geräusche, Musiken, Sprechblasen samt Schrift sind wie in den N64 Vorgängern gemacht. Übrigens sind Texte im Spiel alle komplett deutsch. Dazu beginnt man auch grafisch im gleichen Haus wo die Geschichte eigentlich immer beginnt. So startet Ihr zunächst in das Spiel allein mit Banjo und müßt euch zunächst auf die Suche nach Kazooie machen. Dabei hat es Rare geschafft das Spielprinzip 1:1 umzusetzen. Im Endeffekt ist also auch die GBA Version ein Jumper im Adventure Stil im dem es gilt in großen ausladenden Leveln Aufgaben zu lösen um an die begehrten Puzzlos zu kommen.


Vergleichbar mit Mario's Sternen schon immer die wichtigen Items in den Banjo Spielen. Der zunächst gravierendste Unterschied ist natürlich die Engine. Ihr schaut in einer Iso Perspektive in wunderschön gestaltete Level. Allerdings hat man die Kamera recht weit überhöht angebracht. Das negative daran ist das man ab und zu gewisse Timing Probleme bei Sprüngen in die Tiefe hat und mal daneben hopst. Allerdings bietet das Spiel keine Frustmomente, da man unendlich Continues besitzt falls man doch mal ablebt. Eingeteilt ist das Spiel in die wieder enthaltene Hauptwelt Spiral Mountain. Innerhalb dieser Welt findet der Spieler den sogenannten Puzzlopalast. In diesem kann man je nachdem wieviele Puzzlos man gesammelt hat neue Welten öffnen, die überall in Spiral Mountain ihre jeweiligen Eingänge besitzen. Ihr bewegt Banjo und später auch Kazooie im Doppelpack durch gedachte 3D Areale wo man einfach die Kamera weit nach oben gehangen hat. Doch bis man mit Banjo die Welten öffnet gilt es ein wenig an Spielaufgaben zu lösen. Neben der Hauptwelt warten danach 5 weitere Welten, die thematisch verschieden sind und euch grafisch wie spielerisch immer neu unterhalten. Ob nun ein Hafenlevel, mystische Waldgegenden oder das obligatorische Schneelevel. Ziel in allen Welten ist das Lösen von Aufgaben und das finden der Puzzlos. 60 davon gibt es im Spiel, die man auf die unterschiedlichste Art finden kann. Erste Variante ist das finden von Charakteren in den Leveln, die euch als Spieler entweder kleine Minispiele zocken lassen oder anderweitig Probleme haben. Mal müßt Ihr eine bestimmte Anzahl an Items finden, Gegner an bestimmten Stellen eliminieren oder einfach nur die angesprochenen Minispiele zocken. In jeweils extra Bildschirmen gilt es Rennen zu bestreiten, Fische zu fangen oder Dinge nach Zeit einzusammeln. Technisch gut umgesetzt sorgen diese immer für Abwechslung. Dazu gibt es Puzzlos die man einfach so finden kann. Sie liegen verteilt in den Level herum und können eingesammelt werden. Aber nur soforn man einen benötigen Move beherrscht. Eine große Stärke der alten Spiele, die man auch hier findet. Und schon sind wir beim Thema Steuerung. Am Anfang kann man Banjo einfach nur laufen und per A-Taste springen. In den Welten verteilt findet man kleine Maulwurfshügel bei denen man neue Moves lernen kann, welche die Aktionsvielfalt von Banjo und später auch Kazooie erhöhen. Auch hier sind alle dabei bis auf das freie Fliegen aus den alten Teilen. Ob den Spiralbohrer, die Unverwundbarkeit oder der Mißbrauch der guten Kazooie als Waffe. Alles ist dabei. Um die Moves zu lernen benötigt man die sogenannten Noten, die man wie Münzen in anderen Spielen in den Leveln einsammelt.

Hat man genug kann man den Move lernen und bekommt so wieder eine weitere Möglichkeit in den Welten voran zu kommen. Dieses immer neu motivierende System hat Rare auch hier hinbekommen, da nicht alle Puzzlos linear gefunden werden können. Es gibt also durchaus Puzzlos die man z.b. im 4. Level nicht holen kann, weil einem der entsprechende Move aus Welt 5 fehlt. Insgesamt 15 dieser Moves sind auch hier zu finden. Gerade wenn Banjo seine Freundin Kazooie mitten im Spiel findet werden viele neue Moves möglich. Schon toll gemacht in Sachen Animationen wenn beide Huckepack laufen. Egal ob so oder auch mit Banjo allein. Man fühlt sich an die alte Zeit erinnert weil einfach alle diese Kleinigkeiten haargenau wie in den N64 Spielen sind. Selbst Kazooies freche Klappe bei Gesprächen ist wieder mit dabei inklusive der berühmt berüchtigten Sprachgeräusche, die es auch hier gibt. Aber selbst dies ist noch nicht alles in Sachen Deja Vu Effekte. Ihr könnt ebenso die hohlen Honigwaben im Spiel finden um eure Energieleiste zu verbessern und damit mehr Treffer einstecken zu können. Oder die kleinen niedlichen Jinjos mit ihrem unverwechselbaren Gepfeife und Generve wenn man in ihrer Nähe steht sind dabei und müssen ebenso zahlreich gefunden werden. Durch die Move Auswahl könnt Ihr sowohl tauchen als auch kurze Momente fliegen. So werden Bereiche plötzlich begehbar die vorher unerreichbar schienen und man durchläuft die angenehm großen Level nicht nur wegen den Noten. Abhängigkeiten gibt es ebenfalls wieder. Rätsel und vor allem Wege innerhalb der Level werden durch kleinere mechanische Abhängigkeiten begehbar und zugänglich um wieder neue Aufgaben freizugeben. Dazu kommt auch hier der Schamane Mumbo. Findet Ihr verstreut in den Leveln dessen Schädelsymbole schaltet er euch nach und nach 5 Verwandlungen frei. Ob als Maus, Krake oder gar als Panzer. Auch damit werden Wege erst möglich und Dinge die man holen kann. Auch Mumbo hat sich nicht verändert und tänzelt nach wie vor in seiner unverechselbaren Art durch sein Häuschen. Wer die alten Teile auf dem N64 gerne gespielt hat wird hier jede Minute genießen. Tja und hier kommt eigentlich auch der größte Kritikpunkt, der die Wertung leider deftig nach unten zieht. Das Spiel ist von der Spielzeit her recht kurz. Wer wirklich intensiv spielt ist in 5 Stunden durch. Inklusive das wieder genial gemachten Endkampfes mit Action und dem bekannten Frage-Antwort Spielchen. Auch wenn die zu holenden Dinge eigentlich zahlreich klingen kommt man doch recht zügig voran. Die Minispiele und Rätsel sind bei weitem nicht so schwer wie man anfangs glaubt und es spielt sich zunächst alles wunderbar flüssig. Zwar gibt es Puzzlos und vor allem Jinjos wo man mal grübeln muß so sie sind.


Unlösbar ist hier aber nichts. Das ist mehr als ärgerlich. Denn spielerisch lege ich mich auch hier fest. Eine excellentes Gameplay das so auf dem GBA noch fehlt. Es macht Spaß ohne Ende, ist aber in meinen Augen zu schnell vorbei für ein Banjo Kazooie Game, von dem man irgendwie mehr erwartet in Sachen Spiellänge. Erinnert ein wenig an Starfox Adventures. Sieht gut aus, spielt sich excellent ist aber vom Anspruch und damit der Spiellänge her nicht der Weisheit letzter Schluß. 5-10 Welten mehr und wir hätten hier einen Megahit auf dem GBA. Mensch Rare, da macht ihr spielerisch wieder so einen schönen Titel, dessen Charaktere man einfach mögen muß und dessen Genre Mix unterhält wie kaum ein anderer. Dazu eben die feine Grafik und der Sound samt Geräuschen, die man hört und sofort wiedererkennt wenn man die N64 Spiele gezockt hat. Deswegen schlagen auch mal wieder 2 Herzen in meiner Brust. Das eine das sagt bei 5 Stunden Spielzeit keine Empfehlung. Das andere das sagt bei diesem excellenten Gameplay für Banjo Kenner kein Fehlkauf.

PLUS - MINUS LISTE

+ Excellente GBA Umsetzung
+ Flüssiger Spielablauf
+ Hoher Wiedererkennungseffekt zu N64 Teilen
+ Sehr schöne Grafik
+ Komplett deutsch
+ Original Sounds
+ Viele kleine Minispiele
+ Mumbo's Verwandlungen
+ Animationen der Helden
+ Der etwas andere Endkampf

- Warum so kurz Rare?? :-(
- Manche Sprünge in die Tiefe des Screens

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ

 

KONKURRENZ

- Scooby Doo: HdS
- Broken Sword
- E.T. Der Außerirdische
- Harry Potter

WERTUNG

GRAFIK:
86%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
85%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
74%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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