SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Doki Denki

GENRE:             Adventure
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Paßwort

SCHWIERIGKEIT:    1-3
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.40 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 29.12.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

"Unverhofft kommt oft!" und genau nach diesem Sprichwort flatterte das Testmuster zu "Disneys Ferkels Grosses Abenteuer-Spiel" für den GameBoy Advance bei mir zu Hause ein. War ich eigentlich noch davon ausgegangen, dass der Titel bloß für den Würfel erscheinen würde, überraschte mich Matthias Ankündigung, dass auch das GBA-Pendant das Mag'64-Testlabor erreicht habe. Ist der Gamecube-Titel bereits ein verdient gutes Software-Produkt - obwohl speziell auf das jüngere Klientel zugeschnitten - sollte mich auch die Handheld-Version positiv überraschen, wenn auch der Schwierigkeitsgrad nochmals um ein Stück nach unten geschraubt wurde. Sozusagen einfache Kost, die aber auf Grund der guten Spielbarkeit gefallen kann. Wie schon im großen Bruder, ist die Story an die Träume von Ferkels Freunden angelehnt, jedoch sind im Gegensatz zur TV-basierten Version einige Träume aus dem Spiel genommen worden. So verabschiedeten sich für die GameBoy Advance-Version die Träume von Eule sowie Tigger. Zwar ist diese Tatsache zu bedauern, dafür entschädigt der um so längere letzte Level im überschwemmten Wald. Weil Ferkels Kompagnons fürchterliche Träume haben und der Ursprung dieser auf den widerlichen Granosaurus zurückzuführen ist, beschließt das kleine Schweinchen all seinen Mut zusammenzufassen und seinen Gefährten in Ihren Träumen beizustehen. Neben Puuh dem Bären, dessen heiß-geliebter Honig verschwunden ist, gilt es Rabbit, Ruh sowie I-Aah, dem Esel, zu helfen. Rabbits Erntemaschine hat ihren Geist aufgegeben und es ist nun Ferkels Aufgabe diese wieder funktionstüchtig zu machen. In I-Aahs Traum sind alle Farben verschwunden und unser Protagonist sieht sich dazu erkoren, jene wiederzufinden. Auch Ruh hat ein kleines Anliegen in Form seines Balles und Ferkel kann seinen Freund wohl unmöglich mit diesem allein lassen. Obwohl unser rosa Kollege uneingeschränkt behilflich sein will, hat Ferkel selbst ein kleines Problem - ihm fehlt es an der nötigen Portion Mut. Nach ein wenig Gezeter mit seinem inneren Ego, macht sich Ferkel schließlich auf, seine tierischen Freunde von deren Nöten zu befreien. Disneys Abenteuer-Spiel bietet Euch, nach Einschalten Eures Handhelds, die Wahl aus sechs Sprachen auszusuchen (Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch). Auch ein Speichersystem wurde gefunden - wenn auch nicht nach dem Geschmack der Mehrheit der Spieler. Haben aktuelle Spiele bereits zuhauf eine interne Batterie in der Mini-Cartridge, umgeht "Doki Denki" (der Entwickler des Spiels) dieses Problem mit einem Passwortsystem, dass aus unterschiedlichen Symbolen sowie verschiedenen Farben besteht. Auswendig lernen ist hier leider nicht möglich, ein Stück Papier sowie ein gespitzter Bleistift sind zwecks der Codewörter Pflicht.


Das Hauptmenü ist spartanisch, neben der Option "Neues Spiel" dürft Ihr ein bereits erhaltenes "Passwort eingeben" sowie die "Optionen" (Sound, Musik, Mitwirkende, Steuerung, Sprache) begutachten. Wie in der Variante für die Videospielkonsole, wurden beinahe alle Elemente auch in das tragbare Pendant integriert. So löst Ferkel verschiedene Aufgaben, die sich im Großen und Ganzen um das Finden bestimmter Gegenstände drehen. Beispielsweise soll unser Allesfresser die Erntemaschine wieder in Gang setzen, es gilt einige Zahnräder in die dafür vorgesehenen Halterungen zu bugsieren. Um jedoch jedes einzelne Rad an die passende Stelle zu bringen, muss Ferkel zuerst einige Schlüssel finden, die die Türen öffnen, die wiederum die Zahnräder verbergen. Derartige verschachtelte und voneinander abhängige Aufgaben sind in aktuellem Lizenzspiel Standardware und durchweg während des kompletten Spiels zu finden. Bienenschwärme müssen mitsamt eines Marmeladenbrotes verjagt, Gießkannen mit Wasser gefüllt werden. Ebenso müsst Ihr gegen Ende des Spiels einen großen Steinhaufen wegschaffen. Lösung in diesem Fall ist ein Hammer, der sich an anderer Stelle im Level befindet. Demnach seid Ihr eigentlich ständig damit beschäftigt von einer Örtlichkeit zur nächsten zu laufen, in der Hoffnung das passende Objekt zu erhalten, das wiederum an anderer Stelle vonnöten ist. Weil Ihr meist von helfender Hand - in Form von tierischen Kollegen - Informationen (Textpassagen) erhaltet was als nächstes zu machen ist, gestaltet sich das Spiel als sehr Einsteiger-freundlich und kann für das Jüngere Zielpublikum uneingeschränkt empfohlen werden. Auch auf Grund der eingängigen Steuerung speziell für Anfänger geeignet, steuert sich Ferkel leichtfüßig durch die Welten, die aus einer "Schräg-von-oben"-Perspektive dargestellt werden. Unterteilt sind die Umgebungen in einzelne Abschnitte innerhalb dieser man jeweils eine bestimmte Anzahl an Keksen finden kann. Glitzert es an einer Stelle im Spiel, könnt Ihr Euer Ferkel dorthin manövrieren und mit einem satten Fußtritt das leckere Süßgebäck aus seinem Versteck befreien. Notwendig werden diese vor allem dann, wenn Ihr Euch schauderhaft gruselige Masken kaufen wollt, die wiederum für die Gegnerkämpfe gebraucht werden; doch dazu im späteren Text etwas mehr. Der Umstand, dass unser zweibeiniger Freund gleichzeitig lediglich zwei Gegenstände in seinem Inventar haben darf, rechtfertigt die Aussage, dass es sich hierbei um ein Kind-gerechtes Spiel handelt, überladene Inventare, in welchen man keinen Überblick hat, bleiben den Spielern bei diesem Titel zu jeder Zeit erspart. Sollte Euch entgangen sein was Ihr als nächstes erledigen müsst, hilft Euch in diesem Fall die Mini-Karte, die Ihr über die "SELECT"-Taste aufruft.

Hier seht Ihr den zu erledigenden "Auftrag", ob Ihr innerhalb des Abschnitts bereits alle Kekse gefunden habt, sowie ob sich weitere Feinde in der näheren Umgebung befinden. Auch wird der Mutwert unseres Schweinchens, in Form von drei roten Herzen, angezeigt. Wird unser mutiger Held verängstigt, verliert er eines der drei Herzen. Jedoch könnt Ihr bei so genannten Muttruhen die Anzeige wieder vervollständigen. Jeder Traum ist ein in sich abgeschlossenes Kapitel und schaltet nach erfolgreichem Bestehen einen weiteren Level frei, der erst ab diesem Zeitpunkt betreten werden darf. Genau so logisch aufgebaut wurde die Steuerung des Spiels, die intuitiver nicht hätte ausfallen können. Mit "A" werden Objekte wie beispielsweise Schalter aktiviert, "L" und "R" repräsentieren Euer Inventar, das auf Knopfdruck eingesetzt werden kann. Ähnlich wie im Gamecube-Spiel wurden auch die Kämpfe in der tragbaren Version Kinder-freundlich entworfen, vor allem die Tasten ("A", "B") sowie das Steuerkreuz spielen speziell eine Rolle. Begegnet Euch einer der acht Gegnertypen, die vom Grusel-Baum über den so genannten Tennis-Wusel bis hin zum stampfenden Heffalump gehen, liegt es nun an Euch, möglichst schnell den "A"-Button zu betätigen. Flugs in diesem Moment wechselt das Spiel in den "Mutigen"-Modus, der von Euch eine gewisse Kombinationsgabe sowie einen flinken Finger abverlangt. Im Gegensatz zur "Großen-Bruder-Variante" gestalten sich die Tastenkombinationen auf Grund der verminderten Anzahl an GBA-Knöpfen wesentlich einfacher und selbst für Neulinge sollten die Auseinandersetzungen kein wirkliches Problem darstellen. Beispielsweise sollt Ihr das Steuerkreuz nach links drücken, dann eine Kombination aus "B" und Steuerkreuz nach oben. Bis zu vier Möglichkeiten am Stück werden von Euch gefordert, habt Ihr den Clou einmal heraus, sind diese "Kämpfchen" aber schnurstracks gewonnen. Jeder besiegte Feind hinterläßt eine Flasche, die Ihr braucht um den "Mutigsten"-Modus freizuschalten, zwar immer noch die selben Träume, jedoch habt Ihr nun die Möglichkeit, alle Eure Feinde wehrlos über den Haufen zu rennen. Um gegen alle Kontrahenten eine Chance zu haben, müsst Ihr mit Euren eingesammelten Keksen an bestimmten Stellen im Level Masken kaufen, die Euer Gegenüber bis auf die Knochen erschaudern läßt. Nur dann hat Ferkel eine Chance, die fiesen Heffalumps und Wusels aus dem Hundertmorgenwald wieder zu vertreiben. Neben den eingängigen und gleichzeitig eher simplen Aufgaben, wird Ferkel ab und an vor ein Rätsel gestellt, in dem es gilt ein paar Kisten auf Druckschalter zu verschieben, ebenso wird Tigger in besonderen "Schleichmissionen" auf lautlose Tatzen geschickt - von schleichen ist hier keine Rede, denn es genügt einfach durch den "Parcours" zu laufen, immer ein Auge auf die umherstreifenden Gegner.

Auf technischer Seite präsentiert sich das Spiel zwar bei weitem nicht so fortschrittlich wie der große Ableger, nichtsdestotrotz bewegt sich Ferkel geschmeidig durch die Welten - wenn da nicht die teilweise furchtbaren Ruckeleinlagen wären, die speziell dann auftauchen wenn auf dem Bildschirm munteres Treiben angesagt ist. So etwas habe ich auf dem GameBoy Advance bislang noch nie gesehen, ebenso hing sich das Spiel während des Testzeitraumes zweimal auf und die Episoden mussten abermals von vorne "geträumt" werden. Die Umgebungen gehen in Ordnung, jedoch wirken sie etwas steril und nicht so farbenfroh wie der wunderschöne Gamecube-Titel. Der Sound kann überzeugen, liebliche, Kind-gerechte Klänge im Stile eines typischen Disney-Films klingen aus dem Handheld. Ein Multiplayer ist auch beim GameBoy Advance-Teil nicht zu finden, ebenso entschieden sich die Entwickler gegen die GC-GBA-Connectivity-Möglichkeit. Bedachte Eltern, die Ihrem Sprössling beziehungsweise ihrer Tochter eine Freude machen wollen, sind mit dem Ferkel-Spiel genau an richtiger Stelle. Ein leicht zu begreifendes Spielsystem gepaart mit einer intuitiven Steuerung sowie komplett ohne Gewalt - eine Tatsache, die in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich ist. Trotz des nicht zu umfassenden Umfangs weiß das Spiel zu gefallen. Kinder denen bereits der Disney-Streifen zusagte, werden sich über die GameBoy Advance-Portierung mit Sicherheit freuen.

PLUS - MINUS LISTE

+ eingängiges Spielprinzip
+ Kind-gerechte Story
+ durchgängig ohne Gewalt
+ einfache Rätsel

- teils heftige Ruckeleinlagen
- knapper Umfang
- zwei Träume weniger als der GC-Titel

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ

 

KONKURRENZ

- Oddworld: Munch's Oddysee
- Spyro Adventure
- König der Löwen
- Banjo Kazooie GR
- Mario Advance 4
- Bionicle
- Kirby: Nightmare in Dreamland
- Extreme Ghostbusters
- Gremlins
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- Donkey Kong Country
- Tom & Jerry 2
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- Hey Arnold
- Rayman 3
- Earthworm Jim 2
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- Super Ghouls'n Ghosts
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- Sabrina
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- In einem Land vor unserer Zeit
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- Prehistorik Man
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- Power Rangers Time Force
- Lady Sia
- Spiderman
- Donald Duck Advance
- Batman Vengeance
- Wario Land 4
- Mario Advance
- Rayman Advance
- Earthworm Jim
- Pinobee: Quest of Heart
- Pitfall: The Mayan Adventure

WERTUNG

GRAFIK:
69%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
70%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
72%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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