SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Nintendo

GENRE:             Rennspiel
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    3-10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.40 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 07.06.2004


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Der Inbegriff eines schnellen Rennspiels abseits von F1 oder Tourenwagensport ist für Nintendo Spieler seit jeher F-Zero. Angefangen bei der ersten Version bis zur GX Variante auf dem GameCube. Gehobener Schwierigkeitsgrad und das beherrschen der Arcade Steuerung gehören ebenfalls mit dazu. Konnte man sich auf dem GameCube nun nach Jahren endlich wieder hinter das Pad schwingen, brachte man es auf dem GBA bislang nur zu einem Titel, was bei Nintendo's Politik der vielen Remakes fast schon ungewöhnlich ist. 3 Jahre auf dem Buckel soll nun die Warterei ihr Ende haben und mit GP Legend startet ein neues F-Zero Spiel auf dem GBA. Dabei versuchte Nintendo zwar einiges neues einzubinden, aber dennoch das Flair des Spiels beizubehalten. Ob ihnen das gelungen ist soll euch der folgende Test zeigen. Zunächst einmal stimmen erneut die Rahmenbedingungen für den angehenden F-Zero Champ. Wie immer ist das Spiel lokalisiert, kommt mit 2 nutzbaren Batteriesaves daher und bietet einen Multiplayer für bis zu 4 Spieler. Wie beim Vorgänger auch stehen euch dafür eine 1 Cartridge Variante gegenüber mit abgespeckten Möglichkeiten oder bei Vollausstattung aller Mitspieler mit wesentlich mehr Möglichkeiten. Ebenso verfolgt Nintendo auch hier wieder das Prinzip der vielen Secrets. Denn zu Beginn begrüßt euch das Hauptmenu mit nur wenigen Möglichkeiten, die Ihr erst später nach und nach erweitern dürft. Dafür sticht sofort die sicherlich größter Neuerung in's Auge. Neben dem gewohnten Grand Prix Modus bringt GP Legend auch einen Story Modus mit, der auch auf dem GCN schon Einzug gehalten hat. Dazu anfänglich die Optionen und der Link für den Multiplayer. Die Optionen bieten neben der Sprachwahl und den Soundoptionen natürlich auch die Rubrik Steuerung. Konnte man im Vorgänger unter mehreren festen Steuersetups wählen geht man hier einen anderen Weg, der sogar noch einen Tick besser ist. Alle Aktionen können beliebig auf die Tasten verteilt werden. Gerade in Sachen Drift und der damit wesentlich mehr genutzten L und R-Tasten im Standardlayout macht sich das gut, da man unter Umständen zumindest am SP durchaus mal Krämpfe bekommen kann, je nach Haltung des Gerätes beim Spielen. Schafft Ihr es im Spiel weiter voran zu kommen schaltet man auf dem Hauptmenu nach und nach zusätzlich noch das Training frei, das Zeitfahren und den sogenannten Zero Test, der Freunden von Szenario Gameplay sehr entgegen kommen dürfte. Doch zuerst kümmern wir uns um das Bekannte im Spiel - dem Grand Prix Modus. Hier hat sich im Vergleich zum Vorgänger eigentlich kaum etwas geändert. Wählt Ihr diesen an gibt man euch zunächst 3 Klassen zur Auswahl. Jede dieser Klassen bietet in sich zunächst 3 Cup's mit je 5 Strecken. Fahrt Ihr erfolgreich und holt in allen Klassen Bronze, Silber und Gold gibt es zusätzlich einen Platin Cup.


Was heißt die Streckenanzahl hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht geändert. Jede Klasse ist in sich schon mit einer Schwierigkeitsbezeichnung ausgestattet. Das dort dann jeweils Bronze leichter ist als Gold oder Platin dürfte ebenfalls klar sein. Wählt Ihr einen Cup innerhalb einer Klasse an dürft Ihr euren Gleiter wählen. 34 verschiedene stehen zur Auswahl, die neben alten Bekannten wie dem Blue Falcon auch neue bieten. Anfangs stehen nur wenige zur Verfügung die wie immer verschiedene Eigenschaften haben. Hier gilt es entweder Erfahrung sammeln oder dem persönlichen Geschmack zu folgen. Wobei der Falcon schon immer ein gutes Mittel darstellt. Habt Ihr euren Favoriten gefunden wird euch die erste der 5 Strecken vorgestellt. Wie bei allen anderen auch seht Ihr neben der Bezeichnung auch das Layout der Strecke. Auch hier gibt es wenig neues. Von Mute City über Lightning oder Fire Field sind alte Bekannte vom Typ her dabei. Neu sind die Nebelstrecken Mist Flow die euch erwarten und ein schwierigeres Fahren mit sich bringen und man sich an alte N64 Zeiten erinnert fühlt. Danach geht es auf die Strecke und das Gameplay zeigt sich dem Spieler. Auf dem Screen sieht man an der Startlinie diesmal nur den eigenen Gleiter im Bild. Neben euch habt Ihr es diesmal mit 29 Gegner zu tun, wobei man bei guter Fahrt die hinter euch fahrenden kaum zu Gesicht bekommt. Deswegen ist das gegenüber den 14 Gegnern im Voränger auch eigentlich kein Killer Feature. Da man nie mehr als 5 gleichzeitig im Screen hat könnten es auch 100 Gegner sein ohne das man dies so wahrnimmt. Gefahren werden alle Rennen über 5 Runden, was zu Beginn ungewohnt ist und vom üblichen 3 Runden Turn bei anderen Rennspielen abweicht. Der Screen ist wieder mit allerlei Anzeigen gefüllt, wobei auch hier wieder ein Streckenquerschnitt vorhanden ist, der zu Beginn wichtig ist wenn man noch keine Streckenkenntnis hat. Allerdings bietet er wieder nur euch als sichtbaren fahrenden Punkt. Eure Gegner sind nicht zu sehen. Ein wenig schade. Neben Zeitenanzeigen für Gesamt- und Rundenzeit habt Ihr eure Platzierung im Bild die auch anzeigt wieviele der 30 Fahrzeuge überhaupt noch im Rennen sind. Oben rechts habt Ihr die typische Power Anzeige, die nun auch für den Nitro gilt. Hatte man früher 3 Stück die ab der 2. Runde nutzbar waren und bei jeder Zieldurchfahrt um einen aufgestockt wurden, so habt Ihr diesen hier ab der 2. Runde so oft Ihr wollt oder besser gesagt was die Power Leiste hergibt. Dabei muß man sich wieder entscheiden ob es nicht klug wäre den Nitro stecken zu lassen da eben auch die eigene Panzerung über diese Anzeige läuft. Ist sie leer explodiert euer Gleiter und Ihr nutzt eines der 4 Continues für einen Neustart des Rennens. Ziel ist es natürlich möglichst zu gewinnen.

Für die Platzierung gibt es Punkte die wieder mit 100 für den Sieg und abgestuft nach unten immer weniger einbringen. Nach 5 Rennen wird dann der Champion gekürt und das ganze auch mit einem Sternchen in der Klasse gespeichert. Bis dahin steht aber die Action auf der Piste auf dem Programm. Dabei fällt auf das bis zu Normal in der Cup Wahl das Siegen relativ leicht ist. Erst ab Schwer machen die Gegner durchaus mehr Probleme als einem lieb ist. Dabei kommt natürlich der Steuerung wieder eine große Bedeutung zu. A und B für Gas und die Bremse sowie die L- und R-Tasten für einen Slide. Wer allerdings denkt es reicht in Kurven den Slide zu benutzen wird sich umschauen wie oft er in der Begrenzung landet. Um wirklich ideal vor allem durch enge Kurven zu gelangen ist mehr nötig. Neben dem Einlenken ist der Slide zu nutzen und mit dem Gas zu spielen. Kurzes Gas drücken bei gehaltenem Drift sorgt alsbald für erste kleinere Krämpfe im Daumen. ;-) Dazu kommt nun endlich die Möglichkeit Gegner rauszukicken. Per doppeltem Drücken der L oder R-Tasten kann man Gegner rammen und so in die Begrenzung schubsen oder endgültig in's Aus kicken. L und R gleichzeitig bringt ab der 2. Runde den Nitro der euch wiegesagt Energie aus der Power Leiste abzieht. Die Steuerung selber ist wie im Vorgänger und gibt keinen Anlaß zur Kritik. Dazu ein wieder perfektes Scrolling was bei diesen beiden wichtigen Punkten die Höchstpunktzahl bringt. Wobei alles andere auch überrascht hätte. Denn grafisch und vom Gamespeed her hat sich eigentlich nichts geändert. Die Strecken gehen nach wie vor nur auf einer Ebene vonstatten und werden einzig von Sprüngen unterbrochen und im Falle der Lightning Strecken ist das ganze sogar langsam als der Vorgänger. Die Designs der Strecken sind gelungen. Von ausladenden Highspeed Kursen bis zu verwinkelten "die Kurve krieg ich nie" Varianten ist alles dabei. Besonders flüssig fahren sich dabei die Sand Ocean Strecken. Gerade hier zeigt sich wie exakt und genau die Steuerung funktioniert. F-Zero belohnt also auch in dieser Version den versierten Fahrer ohne das der unerfahrene Neuling nun komplett das Nachsehen hat. Was man von GP Legend nicht erwarten sollte ist ein Push der Grafik. Nochmal den alten gespielt hat sich da eigentlich kaum etwas getan. Wie immer Farbenvielfalt und animierte Dinge, die aber mit Ausnahme der Nebelstrecken genauso aussehen wie der Vorgänger. Das Thema KI ist wiegesagt ab Schwer wirklich sehr gut. Hier wird gerempelt und die Burschen sind auch fahrerisch höllisch gut, machen aber auch sichtbar Fehler was mir gut gefällt. Deswegen ist die eigene Power Leiste immer wichtig. Denn auf dem Fire Field durch eine Minenansammlung geschubst zu werden hat meist böse Folgen. Wie immer existieren auf den Strecken zahlreiche Bereiche in denen Ihr diese wieder auffüllen könnt. Dazu ein mehr an Abkürzungen und Sprüngen die das Fahren an sich aufwerten und ab Schwer anspruchsvoller macht. Der Grand Prix Modus ist deshalb im Vergleich genauso schwer wie beim Vorgänger.

Nun hat aber GP Legend noch ein wenig mehr zu bieten. Der Story Modus ist da nur einer davon. Hier spielt Ihr beginnend mit dem neuen Helden Rick Wheeler verschiedene Szenarien durch und schaltet insgesamt 7 weitere Charaktere frei. Jeder dieser 8 Charaktere hat eine eigene kleine Storyline und besitzt 5 Level die man spielen kann. Innerhalb dieser geht es meist darum Gegner einzuholen, Zeitrekorde zu unterbieten oder in einem kleinen Rennen unter den Story Charakteren und Bösewichten die Oberhand zu behalten. Was hier auffällt ist der Schwierigkeitsgrad, der eher im Mittelfeld anzusiedeln ist. Wer mit der Steuerung auf Du und Du ist dürfte hier in 3 Stunden durch sein. Es ist eine nette Zugabe und macht Spaß, ist aber nicht das Killer Feature im Spiel. Das ist in meinen Augen der Zero Test, der anfangs eigentlich nach nichts aussieht. Hier erwarten euch spezielle Prüfungen in 4 Klassen. Jeweils 12 kommt man auf 48 dieser Prüfungen. Dabei sind diese immer nur auf Teilabschnitten einer Strecke zu bewältigen. Man läßt euch in einer bestimmten Kurve einer Strecke los und Ihr müßt die folgende Passage in einer bestimmten Zeit schaffen. Gold, Silber und Bronze Pokale sind der Lohn. Wiegesagt meist nur kurze Events sind diese teilweise beinhart schwer um Gold zu holen. Die Herausforderung ist sehr hoch und durch das kurze Gameplay ohne langwieriges Spielen macht dies für mich den Reiz aus. Wer selbst hier seinen Meister steht darf dann im Zeitfahr Modus die geheime 21. Meisterschaftsstrecke angehen und man fragt sich anfangs wie man die vorgegebene Zeit denn schaffen soll. Glücklicherweise gibt es hier einen Ghost, der euch immer zu neuen Bestleistungen pusht. Über alle Spielmodi hinweg spielt man so auch die 34 Gleiter frei und nicht nur im Grand Prix Modus. Deswegen muß man sich, um alle zu sehen wirklich auch mit allen Spielmodi befassen. Unterstützt vom typischen F-Zero Sound im Hintergrund sitzt man wie im Vorgänger schon ein Weile an diesen Dingen. Wer dann noch Freunde um sich schart kann im Multiplayer gewohnten Spaß haben. Mit einer Cartridge nur ein Gleitertyp für alle und eine Strecke könnt Ihr mit kompletten Ausstattungen alles anwählen was einer der 4 maximal möglichen Spieler schon freigespielt hat. Man kann also auch 3 Newbies um sich scharen und trotzdem die hinteren Kurse absolvieren. Allerdings nur gegeneinander muß man hier abwägen ob da nicht die Single Cartridge Variante als billige Variante reicht. Im gesamten ist das Spiel ein würdiger Nachfolger, auch wenn man sagen muß das sich technisch nach 3 Jahren kaum etwas geändert hat. Neuerungen findet man eher in den Spielmodi wie dem Story Modus und vor allem dem Zero Test der mir sehr gefallen hat. Tadellose Steuerung, sehr sauberes Scrolling und viele Secrets halten wie im Vorgänger lange am GBA. Dennoch ist GP Legend kein Meilenstein. Dafür hätte man ruhig mal wieder ein paar neue Strecken einbauen können. Auch Höhenunterschiede abseits der Sprünge sind mittlerweile auf dem GBA kein Problem. Warum nicht hier? Auch hätte man nach dem Vorbild von Metroid Prime und Fusion ruhig einen GBA-GCN Link einbauen können. Aber wir wollen nicht zu sehr meckern. F-Zero Fans machen auch mit dem neuen Teil auf dem GBA alles andere als einen Fehler.

PLUS - MINUS LISTE

+ Gewohnt Klasse Steuerung
+ Perfektes Scrolling
+ Ab Schwer gute Gegner KI
+ Zero Test Spielmodus
+ 34 Gleiter freispielbar
+ Batterie Speicher
+ Komplett Deutsch
+ Multiplayer mit 1 Cartridge

- Grafik/Speed wie beim Vorgänger
- Mehr Strecken wären schön
- Kein GBA-GCN Link

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Nintendo

 

KONKURRENZ

- NfS: Porsche Unleashed
- NfS: Underground
- Top Gear Rally
- Monster Truck Madness
- ATV QPR
- Stuntman
- Crazy Taxi
- GT Advance 3
- TOCA WTC
- F1 2002
- Carrera Power Slide
- Colin McRae 2.0
- GT Advance 2 Rally
- V-Rally 3
- Downforce
- Driven
- Top Gear GT
- Advance GT

WERTUNG

GRAFIK:
81%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
79%

MULTIPLAYER:
81%

GESAMTWERTUNG:
84%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

Zurück zum Seitenanfang