SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Spellbound

GENRE:             Rennspiel
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    4 - 8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 20.03.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nach nun mittlerweile reichlich Rally Games wartet der geneigte GBA Racefan mal wieder auf einen Titel mit normalen Straßen Rennern. Ist das Rally Genre gut ausgestattet dürfen es hier ruhig noch ein paar mehr Vertreter sein. Ubi Soft nimmt sich des Problems an und bringt mit ToCA World Touring Cars einen solchen Vertreter auf den GBA. Der Codemasters Titel, der auf anderen Konsolen schon sein zuhause hat wurde für den GBA von Spellbound entwickelt. Inhaltlich stehen wie der Name schon sagt Tourenwagen im Mittelpunkt. Vergleichbar mit der DTM sorgt die ToCA Serie mit Fahrzeugherstellern wie Volvo, Ford oder Renault weltweit für Rennschlagzeilen. Positiv das dem Spiel durch die Lizenz neben original Strecken auch die Fahrzeuge spendiert wurden. Dazu erlaubt das ganze bis zu 4 Spieler zu Multiplayer Schlachten zu versammeln. Zutaten die sich vielversprechend anhören. Wollen schauen was draus geworden ist. Auf jeden Fall ist es eines der wenigen Spiele die nur in englischer Sprache erscheinen. Ein unspektakulärer Vorspann endet auf dem Title Screen und dem folgenden Hauptmenu. Hier darf der Spieler aus einigen Spielmodis auswählen. Neben einem Quick Race gibt es den Time Trial, das Free Race sowie dem Multiplayer und der Championchip, die logischerweise den Kern des Spiels darstellt. Dazu kommen die Optionen in denen man unter mehreren Controller Setups wählen kann, den Schadensmodus aktivieren sowie die Credits begutachten kann. Negativ das man im Spiel keine Km/h Anzeige anwählen kann. Geschwindigkeitsanzeigen im Spiel bleiben auch in der dt. Version im der Meilen Angabe. Sämtliche Spielmodi bauen auch hier auf der Championchip auf, in der man neben Fahrzeugen auch alle Strecken freispielt. Will man sich in die Action stürzen wählt man den Championchip Modus an und gelangt zum Vorbereitungs Screen, der von nun in der Meisterschaft das Zentrum bildet. Hier kann der Spieler auch nach den einzelnen Meisterschaften speichern. Dazu stehen 2 Batterieslots zur Verfügung. Der Grundgedanke hinter dem System in diesem Spiel ist so angelegt das Ihr als Neuling verschiedene Team Angebote bekommt. Diese verschiedenen Angebote spielen sich vor der eigentlich Saison ab und offerieren euch auch verschiedene Locations. So bekommt Ihr Angebote von Teams die in verschiedenen Locations zuhause sind. Jedes dieser Teams hat so seine Hausstrecke. Silverstone für das englische Team oder Monza für das Europäische Team. Ihr könnt am Anfang eine dieser Offerten anwählen und euch wird eine Aufgabe gestellt, die meist darin mündet eine Rundenzeit auf einer bestimmten Strecke zu unterbieten. Habt Ihr dies geschafft werdet Ihr zur lokalen Meisterschaft zugelassen und bekommt einen neuen Vertrag.


Auch hier gibt man euch erneut Vorgaben was Ihr zu schaffen habt um das Team zufrieden zu stellen. So spielt das ganze über mehrere Saisons in denen Ihr euch immer wieder für ein neueres Team entscheiden müßt und deren Vorgaben erledigen solltet. Nur so kommt Ihr im Spiel voran, lernt nach und nach die Strecken kennen und werdet Schlußendlich zum großen Finale, der WTC zugelassen, die euch dann über Strecken aus allen lokalen Meisterschaften führt. Doch bis dahin steht die Fahraction auf dem Programm. Habt Ihr euch für ein Team entschieden und die Einstiegsaufgabe erledigt geht es an die erste Meisterschaft. Egal bei welchem Team Ihr anheuert stehen 6 Rennen an, nach denen der lokale Meister ermittelt wird. Unterschied zu anderen Spielen ist das Ihr keinen Wagen wählen dürft, sondern durch die Team Bindung gestellt wird. Ihr könnt dabei echt danebengreifen und ein schlechtes Team erwischen oder auch Super Teams mit denen man leichter gewinnt. Das schöne am Spiel ist die Tatsache das die Reihenfolge wie Ihr euch unter den pro Saison verfügbaren Angeboten entscheidet eure sogenannte Karriere beeinflußt. So könnt Ihr durch die richtige Wahl, was mit der Zeit Erfahrungssache ist bestimmte Meisterschaften umgehen oder auch gezielt erwischen. Auch ein Vorteil auf dem Weg zum Champion. Vor dem ersten Rennen wird euch die Strecke vorgestellt und die Wetterbedingungen. Je nachdem wie diese aussehen sollte man sein Setup anpassen das auch hier enthalten ist. Das schöne daran das sich dies auch auswirkt. Neben Bremsen, Federn oder der Anti Roll Einstellung kann man durch Verlagerung des Schwerpunktes einiges erreichen. Ein Qualifying gibt es nicht, so das Ihr einzig ein Practice absolvieren könnt. An Strecken erwarten euch bekannte wie Silverstone, Monza, der Nürburgring oder Aida auch unbekannte Tourenwagen Strecken wie Oulton in England oder Dijon in Frankreich. Auch der Nürburgring ist enthalten, allerdings noch in der alten Streckenführung der Formel 1. Gefahren werden die Rennen über 3 Runden mit einem Viewpoint hinter dem Fahrzeug. Dabei geht es gegen 7 Konkurrenten, die im Rennen selber auch alle im gleichen Bildschirm sein können. Technisch also einiges bietet. Erkauft wird das ganze mit einer nicht immer topaktuellen grafischen Präsentation der Streckenbebauungen. Auch die Fahrzeuge hätten einen Tick detaillierter sein können. Von einem V-Rally auf dem GBA ist das Spiel weit entfernt, aber z.b. bei weitem nicht so pixelig wie ein Colin McRae. Man fühlt sich sehr oft an den ersten Teil von GT Advance erinnert, der ja nun schon lange auf dem Markt ist. Hier wäre meiner Meinung nach mehr drin gewesen. Aber die Grafik ist nicht alles. Die Steuerung ist das A und O eines Racers. Und hier zeigt sich ein positives Bild. Eine Steuerung die der Spieler wirklich erlernen muß.

Der Wagen reagiert recht feinfühlig, selbst auf der Geraden und man muß immer wieder durch kleine Druckbewegungen auf dem Steuerkreuz den Wagen auf der Spur halten. Wunderbar gelungen ist das Brems und Kurvenfeature. Einfach vor einer Kurve in die Eisen gehen und Ihr rutscht über den Scheitelpunkt. Mehrmaliges antippen der Bremse führt zum Erfolg. Auch weil eine Unart auf dem GBA hier nicht zu finden ist. Nämlich dem abrupten Stehenbleiben wie bei anderen Racern. Also mehrmals Bremsen und im richtigen Moment einlenken und Gas geben. Übertreibt man es folgt meist ein Dreher. Genial ist das fahren über die Curbs in den Kurven, was eine Menge bringt und sich sehr dynamisch fährt. Vor allem mit den schnellen Fahrzeugen. Aber auch hier muß man sich eingewöhnen. Einlenken und Gas geben führt meist genauso zum Dreher wie zuviel Kontakt mit den Gegnern. Etwas das mir teilweise wieder nicht gefallen hat. Tourenwagensport lebt zwar von Rempeleien, aber hier ist es mir teilweise zu künstlich gemacht. Sehr oft fährt man ewig hinter einem langsamen Fahrzeug hinterher, der partout Kampflinie fährt. Ist man dann mal vorbei, vor allem in den Kurven so holt er plötzlich schnell wieder auf und ist schneller. Glücklicherweise erlaubt das Spiel auch das Herausfahren von Vorsprung, wobei ab dem mittleren Schwierigkeitsgrad die Rennen immer sehr spannend sind. Gewertet wird nach dem alten F1 Punktesystem und man sollte entweder die Vorgaben seines Teams oder natürlich möglichst Erster werden am Ende. Abwechslung gibt es durch das Wetter, das euch Rennen am Abend oder auch im Regen beschert. Im Regen gibt es schöne Effekte auf der Fahrbahn die zu gefallen wissen. Auch merkt man hier trotz Regenreifen, das man mit seinem Trockenstil in den Kurven nicht weit kommt. 2 Dinge gibt es aber im Spiel die mir garnicht gefallen haben und man eigentlich auch hätte weglassen können. Das Schadensfeature und das dazugehörende Pit Stop Feature. Bei 3 Runden kann man selbst mit eingeschaltetem Schaden den Wagen gegen die Mauer setzen wie man will. Es dauert ewig bis der Wagen Schaden nimmt. Einen Pit Stop gibt's hier garnicht, obwohl man in die Box fahren kann. Nur im Free Race macht das Sinn, da man hier auch 10 Runden fahren kann. Aber im Kern, der Meisterschaft macht das wenig Sinn. Der Multiplayer im Spiel erlaubt es 4 Freunde zu versammeln. Allerdings braucht jeder ein Modul um teilzunehmen. Hier kann man ebenfalls im Free Race gegeneinander fahren. Auf jeden Fall ein Spiel in dem der Kern, die Meisterschaft gelungen ist. Mehrere Schwierigkeitsgrade, das Team Feature und 14 original Strecken sorgen für Kurzweil. Eine gelungene Steuerung, die von einem funktionierenden Setup begleitet wird werten das spielerische auf. Wer mal wieder einen Tourenwagen Racer spielen will darf gerne zufreifen. Wem das Thema egal ist greift zu V-Rally. Er ist im Rennspiel Sektor allgemein nach wie vor der Platzhirsch.


PLUS - MINUS LISTE

+ Original Lizenz
+ Gelungene Steuerung
+ Setup wirkt sich aus
+ Original Strecken und Fahrzeuge
+ Team Wahl Feature

- Schadensfeature wirkt sich kaum aus
- Kein Pit Stop in der Meisterschaft
- Schwache Motorensounds

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Ubi Soft

 

KONKURRENZ

- F1 2002
- Carrera Power Slide
- Colin McRae 2.0
- GT Advance 2 Rally
- V-Rally 3
- Downforce
- Driven
- Top Gear GT
- Advance GT

WERTUNG

GRAFIK:
74%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
72%

MULTIPLAYER:
77%

GESAMTWERTUNG:
79%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

Zurück zum Seitenanfang