Mag64

KOMPLETTLÖSUNG: NEIN

TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Lizenzgeschichten sind in der Spieleindustrie schon manchmal seltsame Ereignisse. Da kommt mit Need for Speed Underground EA's Vorzeige Racer sowohl auf dem GCN und dem GBA auf den Markt, und jeder denkt das war's im aktuellen Need for Speed Gedöns bis zur nächsten Version. Doch sieh da, es gibt noch eine zweite Lizenz für das Spiel. Über Ubi Soft vertrieben darf der geneigte GBA Racerfan mit Porsche Unleashed also einen weiteren Titel der Need for Speed Serie zocken. Wobei man auch sagen muß das der Bezug zu Need for Speed außer dem Namen an sich kaum zu erkennen ist. Wäre der Name nicht auf der Packung wäre das ganze also auch nicht's anderes. Aber gut. Als Racerfan freuen wir uns über jeden Vertreter und schauen was uns Ubi Soft also hier vorsetzt. Zumal die Underground Version Schwächen auf dem GBA zeigte und man es also besser machen könnte. Zunächst darf man sich über ein komplett lokalisiertes Spiel freuen, dem dazu auch eine Batterie spendiert wurde um eure Inhalte unter einem Profil zu sichern. Der Zusatzname Porsche Unleashed ist hier auch Programm. Denn andere Fabrikate wird man im Spiel vergebens suchen. Was aber auch nicht sein muß. Mit 25 Porsche Varianten strotzt das Spiel auf dem Papier mit einer hohen Fahrzeugdichte, die hier bewegt werden will. Das Hauptmenu bietet zunächst die Punkte Einzelspieler, den Multiplayer für bis zu 4 Spieler, den Evolutionsmodus sowie die Optionen und die Rekorde. Die Optionen bieten einzig Zugriff auf die Soundeinstellungen und die Credits. Ungewöhnlich das der Einzelspieler nicht der Hauptmodus ist. Dort kann man einiges Just for Fun fahren. Aber nur die Inhalte in Sachen Fahrzeuge und Strecken, die man im Evolutions Modus erfahren. Dort geht zunächst die Post ab und es gilt einiges an Aufgaben zu bestehen. 4 Profile kann man anwählen und man spielt praktisch hier vom ersten Porsche Typ bis zum GT1. Eingeteilt in 15 sogenannte Evolution Events müßt Ihr dabei jeden Typ erst freifahren. Diese Events beinhalten Rennen gegen jeweils 4 CPU Gegner, die wahlweise auf Rundkursen oder Strecken die von einem Punkt A nach B führen. Anfänglich 1 Rennen werden mit der Zeit kleine Turniere daraus, so das die Platzierungen und damit erfahrenen Punkte am Ende eines Events den Sieger ermitteln. Und nur wenn man gewinnt darf man zum nächsten Event vorrücken. Das ganze läuft immer nach dem gleiche Schema ab. Jeder Event stellt euch bestimmte Fahrzeugtypen zur Auswahl. Das beginnt am Anfang mit dem 356er. Ihr könnt in einer Werkstatt einzig die Farbe ändern und werdet dann zur aktuellen Strecke zugelassen. Setup's oder ähnliche Einstellungen gibt es im Spiel nicht. Danach geht's auf die Strecke und Ihr müßt möglichst gewinnen um zum nächsten Event zu gelangen.

Gefahren wird dabei wahlweise aus 2 Viewpoints, was mittlerweile Mode geworden ist auf dem GBA. Im Fahrzeug steht euch sogar ein Rückspiegel zur Verfügung, während dies die Außenansicht hinter dem Wagen leider nicht bietet. Die Steuerung ist denkbar einfach. Fahrt Ihr mit Automatik dient das Kreuz zum lenken, während A und B für Gas und Bremse da sind. Einblendungen im Screen gibt es für den Tacho, sowie die Positions und Zeitangaben. Leider wurde auf eine Karteneinblendung verzichtet. Auch schade das es im gesamten Spiel nur 5 verschiedene Strecken gibt, die Ihr aber auch Rückwärts absolvieren müßt. 2 Dinge die schnell auffallen und sich durch das gesamte Spiel ziehen. Der Beschleunigungsmoment sowie die reine Gesamtgeschwindigkeit des Spiels ist verbesserungswürdig. Zwar ohne Probleme im technischen Sinne könnte das Speed Feeling besser sein. Selbst bei 250 Km/h fehlt irgendwie der letzte Kick. Das zweite ist eine zunächst verschiedene Steuerung bei einigen Fahrzeugen. Gleich ist bei allen das diese recht schwergängig und träge ist. Die Einlenkradien sind auch nicht gerade die größten, was einen mit vollem Speed öfters in Kurven anecken läßt als einem lieb ist. Gefallen tut zunächst die Grafik, die bei weitem nicht so verpixelt ist wie bei der Underground Variante. Auch bietet PU die üblichen Pfeile vor Kurven, was der Orientierung zugute kommt. Die Schwäche des Spiels ist aber die Art wie man mit der Zeit fährt. Um zu gewinnen muß man manchmal Kurven, egal wie eng diese sind im Vollgas nehmen. Da es kein Schadensmodell gibt ist das oftmals die einzige Möglichkeit an Gegnern vorbei zu kommen. Würde man akkurat vor engen Kurven abbremsen würde man die Gegner bis zum Ziel nicht mehr wiedersehen, die auch nicht perfekt durch Kurven fahren. Aber gut genug um euch davon zu fahren. Fährt man mit Vollgas in eine Kurve und eckt an gilt es Gegenzulenken und den Wagen auf Kurs zu halten. So gewinnt man die Rennen oder hat zumindest eine Chance darauf. Der Arcade Hintergrund ist dadurch schonmal extrem, hat aber in meinen Augen wenig mit einem Rennspiel zu tun. Es wirkt dadurch oftmals unlogisch wenn man selber versucht die Kurve weich und mit Bremsmanövern zu nehmen um gleich nach der Kurve zu sehen wie die anderen an einem vorbeiziehen. Das ändert sich das ganze Spiel über nicht. Vor allem da eigentlich die Strecken an sich Punkten können. Auch wenn es nur 5 sind darf man sich über Fahrzeiten einer Runde von 3-5 Minuten freuen und hat eigentlich eine Grundlage für ein spannendes Rennspiel. Nur leider macht die Art wie man Fahren muß um eine Chance zu haben dies wieder zunichte. Zwar sind die meisten Strecken nicht so verpixelt, wirken aber etwas steril und Detailarm.

Außnahme ist die Alpen Strecke, die mal über Landstraßen und auch über verschneite Gegenden führt. Extremes Hoch und Runter wie es auch Top Gear oder V-Rally bietet gibt es hier nicht. Aber auch hier geht nichts ohne Meckerei. Die enthaltenen Wetterbedingungen wie Regen und Schnee wirken sich in keinster Weise auf das Fahrverhalten aus. Man muß seine Fahrverhalten also nicht ändern. So fährt sich irgendwie jedes Rennen irgendwie gezwungen, weil einzig der gewinnt der besser das Anecken in Kurven beherrscht. Die Fahrzeuge sind ordentlich gestaltet und detailliert. Von einem Top Gear Rally sind wir aber auch hier spielerisch und grafisch ein ganzes Stück weg. Etwas ändern kann man das im Einzelspieler Modus. Hier kann man sich seine Rennen selber einstellen. Wahlweise auch 7 CPU Gegner und dazu mit 3 Schwierigkeitsgraden ausgestattet darf man alle Strecken und Fahrzeuge nutzen die man freigefahren hat. Allerdings mit dem gleichen Effekt. Nur auf Einfach kann man mit normalen Bremsen vor Kurven auch was ausrichten. Ab Normal muß man wieder mit Vollgas um die Kurven. Schade das dies nicht paßt und dem Spiel viel von seinem Spielspaß nimmt. Die Klänge der Fahrzeuge sind zwar verschieden, könnten aber oftmals auch von weit weniger PS starken Fahrzeugen stammen und überzeugen nicht immer. Bliebe der Multiplayer. Zwar bis zu 4 Spieler möglich muß jeder ein Spiel besitzen und Ihr fahrt ebenfalls die freigefahrenen Inhalte von Player 1. Ohne CPU Gegner aber auch nichts was auf Dauer motiviert. Auch hier bietet der GBA weit bessere Alternativen. Leider ist Need for Speed Porsche Unleashed nicht der Weisheit letzter Schluß auf dem GBA. Vom Spielspaß bietet selbst die Underground Variante mehr für den Spieler. Den König auf dem GBA - Top Gear sieht auch Porsche Unleashed nur von weit hinten.

PLUS - MINUS LISTE

+ Porsche Lizenz
+ 25 Fahrzeuge samt Facts
+ Lange Strecken
+ Batterie Speicher
+ Komplett Deutsch
+ 2 Viewpoints

- Gamespeed könnte höher sein
- Siege nur durch Kurven Vollgas
- Nur 5 Strecken
- Motorensounds

WERTUNG

GRAFIK:
74%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
67%

MULTIPLAYER:
65%

GESAMTWERTUNG:
63%