SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Magic Pockets

GENRE:             Rennspiel
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    4 - 8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 03.02.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Man sollte es garnicht garnicht glauben. Da ist der GBA eigentlich in allen Bereichen teilweise zugeschwemmt mit Software aller Genres. Aber einen reinrassigen Formel 1 Vertreter gibt es nicht. Es gibt Artverwandte Spiele wie Downforce oder Driven und natürlich anderweitig genug Racer. Aber einen virtuellen Michael Schumacher sucht man auf dem GBA vergebens. Zumindest dies ändert sich ab jetzt. Denn mit F1 2002 erscheint nun auch die GBA Adaption des EA Games. Allerdings über Ubi Soft vertrieben und von der Firma Magic Pockets programmiert. Natürlich ist die Jahreszahl nicht mehr ganz aktuell und die neue 2003er Saison steht vor der Tür. Rennsport Fans zu denen auch ich mich zähle dürften das verschmerzen können. Auch wenn es immer mehr Spaß macht mit den aktuellen Fahrer und Team Kombinationen zu spielen, die ja in der Saison 2003 teilweise stark geändert sind. Dank der offiziellen FIA Lizenz darf sich der Spieler hier aber auf die kompletten Inhalte der letzten Saison freuen. Alle original Teams und Strecken dürfen gefahren werden. Das für 2 Spieler gemachte Game begrüßt dem Gamer zunächst mit einem Sprachen Menu, das auch Deutsch enthält. Danach gelangt man ohne großen Schnickschnack zum Hauptmenu das verschiedene Spielmodis anbietet. Neben einem schnellen Rennen ist die Saison 2002 anwählbar sowie als Extra Punkt die Meisterschaft. Dazu kommt der Mehrspieler Modus, der Punkt Fahrer und die Credits. Der Punkt Fahrer gibt euch die Möglichkeit eines von 5 Profilen anzulegen in denen eure Fortschritte auf der internen Batterie gespeichert werden. Man gibt hier einen Namen ein und kann mit den Spielmodis loslegen. Für einen schnellen Einstieg bietet sich das schnelle Rennen an. Hier könnt Ihr eine der 17 Strecken wählen und ein paar Proberunden drehen. Wie in den Punkten Meisterschaft und Saison 2002 bietet euch das Spiel neben dem Qualifying auch das Rennen sofort an, was allerdings bedeutet das Ihr aus der letzten Reihe startet. Ungewöhnlich und etwas unglücklich empfinde ich den Option und Einstellungsscreen der nun erscheint, egal ob Ihr das Rennen oder das Qualifying anwählt. Hier stellt Ihr die verschiedensten Dinge ein. Allerdings kann man diese vor jedem Rennen selbst ändern. Das beginnt bei der Rundenanzahl die von 3 über 5 bis zu 10 Runden reicht und geht über das Wetter in 3 Varianten bis zum Schwierigkeitsgrad. Dieser ist zweigeteilt und bietet neben Normal auch den Modus Schwer. Unterschiede sind etwas stärkere Gegner und das Fehlen einer Bremshilfe. Allerdings nicht in dem Sinne spürbar während eines Rennens wie gedacht. Dazu kommen hier die Einstellungen für das Rennen selber und das Fahrzeug Setup. Neu für ein Formel Spiel überhaupt ist die Tatsache das Ihr Boxenstopps einlegen müßt während eines Rennens. Weglassen kann man diese nicht.


Ihr könnt einstellen ob Ihr den Stopp früh im Rennen, in der Mitte oder gegen Ende einschieben wollt. Darauf aufbauend kann man die Spritmenge anpassen die mitgenommen werden soll. In Sachen Setup gibt es leider recht wenige Dinge. Neben der Reifenwahl der Anpreßdruck, die Getriebe Übersetzung und die Bremsen. Alles in 3 Stufen fehlt mir hier ein wenig der Tiefgang im Setup. Dazu kommen die Einstellungen ob Ihr manuell oder automatisch schalten wollt und ob Km/h oder Meilen/h die Geschwindigkeit anzeigt. Danach kann man im Qualifying seine ersten Runden drehen. Das Spiel bietet einen Viewpoint und überrascht den Spieler mit einer sehr schönen Grafik und vor allem großen Fahrzeugen im Screen. Das gefällt mir äußerst gut. Dabei fällt auf das innerhalb eines Rennens 10 und mehr Fahrzeuge im Bildschirm auftauchen ohne das die Engine aus dem Tritt kommt. Dazu kommt ein äußerst hoher GameSpeed. An Steuermöglichkeiten gibt es das gewohnte. Per A und B wird Gas gegeben und gebremst und mit dem Steuerkreuz gelenkt. Fahrt Ihr mit manueller Schaltung bekommen die L und R Tasten ihre Bedeutungen. Fährt der Spieler los erkennt man die Art der Engine dieses GBA Racers. Die Fahrbahn wird wie bei einem Top Gear GT aus einer horizontalen Linie unter dem Fahrzeug abgebildet. Also nicht wie bei einem V-Rally innerhalb einer 3D Umgebung. Negativ das dadurch hier keine Höhenunterschiede sichtbar möglich sind. Zwar gibt es davon allgemein wenige, aber Spielberg oder Spa bieten dennoch ein wenig Bergauf und ab Teile. Innerhalb des Screens findet der Spieler sehr viele Einblendungen. Neben dem Tacho, der Positions und Zeitanzeigen auch einen Querschnitt der Strecke, welche euren Wagen als Punkt darstellt und den jeweils vor oder hinter euch fahrenden Gegner. Links unten sind die wichtigen Anzeigen für Schäden und den Tank. Was die Schadensanzeige angeht etwas das man nicht im Auge haben muß. Bei maximal 10 Runden und 1 Stopp mittendrin sind Schäden am Auto kein Thema. Eher schon der Tank, den man im Auge behalten sollte. Das Thema Steuerung ist natürlich auch bei einem Spiel wie diesem das wichtigste am Spiel. Hier zeigt das Spiel Stärken wie Schwächen. Überholen auf Geraden, langgezogene schnelle Kurven sind für einen GBA Racer fast schon traumhaft zu bewerkstelligen. Dabei ist sogar ein Windschatten Feature eingebaut. Ausbremsmanöver und Ausscheren hinter Gegnern klappt äußerst gut. Etwas kritischer wird es in langsamen Kurven. Lenkt man den Wagen ein, so geht dies nicht in einer Bewegung vonstatten sondern in kleinen abgehackten Animationen. Je extremer man einlenkt um so schwerer wird es selbst bei hohem Anpreßdruck den Wagen auf Kurs zu halten.

Dreher sind hier äußerst gut machbar. ;-) Erreicht man eine kritische Grenze qualmen die Reifen und man sollte entweder Gegenlenken oder vom Gas gehen. Dabei fällt auf dass das Thema Ideallinie und Bremspunkt hier sehr viel zum guten beitragen. Erwischt man den Bremspunkt ideal und lenkt über die grafisch sichtbare Ideallinie ein ist es wesentlich einfach auch enge Kurven zu meistern. Das Spiel ist definitiv eines der Games in dem die Übung den Meister macht. Vor allem enge Kurven müssen wirklich geübt werden. Hier zeigt sich auch die Schwäche der Engine mit der Strecken Generierung. Man muß die Bremstafeln beachten und eine äußerst gute Streckenkenntnis besitzen. Erst dann macht das fahren Spaß. Fährt man das erste mal und läßt den vorsichtigen Fahrer raushängen fahren einem die Gegner nur so um die Ohren. Dann kann das Game durchaus frusten. Selbst ein Kenner der Strecken muß höllisch aufpassen und konzentriert fahren. Markante Punkte der realen Strecken fehlen hier was die Randbebauungen angeht. Es sind zwar reichlich Details am Rande vorhanden können aber durch die "Tapeten Textur" welche die weitentfernten Umgebungen definieren auch verwirren. So nach dem Motto, ich sehe den Kran in Imola und muß gleich abbremsen funktioniert nicht immer. Hebt aber den Anspruch des Spiels. Kritischstes Feature sind in der Tat die engen Kurven der Strecken. Hätte man hier das Einlenken ein wenig weicher hinbekommen wäre die Steuerung ohne Fehl und Tadel. Denn ebenso gelungen ist die Breite der Strecken, ja gerne mal ein Problem. Es gibt genug Platz zum Überholen. Was mir garnicht gefällt ist das fehlen des kompletten Flaggensystems. Wie oft ich auf einen ausgefallen Gegner auf der Strecke oder einen der sich gerade gedreht hat aufgefahren bin. Und jedesmal steht er plötzlich vor einem, so das man kaum eine Chance hat auszuweichen. Gelbe Flaggen wie gewohnt sucht man vergebens. Regelrecht herausragend ist der Klang der Motoren. Für GBA Verhältnisse selbst mit dem einfachen Lautsprecher klingen die Motoren sehr echt und bringen so natürlich einiges an Renn Feeling. Innerhalb der reinen Spielmodis sind die Unterschiede marginal. Kern ist der Modus Saison 2002. Hier spielt Ihr alle Strecken nacheinander in der richtigen Reihenfolge. Ebenfalls mit Qualifying gilt es auch hier vor jedem Rennen alle Punkte erneut einzustellen. Es gilt nach dem bekannten Punktesystem abzuschneiden um am Ende Weltmeister zu sein. Erst wenn man eine Saison komplett gefahren hat macht auch der Modus Meisterschaft Sinn. Hier könnt Ihr alle per Saison beendete Strecken wahllos anwählen und die Reihenfolge selber bestimmten. Der Multiplayer fällt ein wenig ab. Zumindest dann wenn man auch CPU Gegner hofft.


Denn hier kann man nur gegen einen Freund um Platzierungen fahren. Zwar jede Strecke anwählbar sind CPU Gegner immer das Salz in der Suppe. Da auch jeder sein eigenes Modul braucht nicht das erhoffte Killer Feature. So bleibt für den Einzelspieler ein Game in das man sich einarbeiten muß. Auch wenn es keine Simulation in dem Sinne ist, ist die Streckenkenntnis und die gute Beherrschung der Steuerung unabdingbar um hier was zu reißen. Die Gegner KI ist ordentlich. Man kann Vorsprung herausfahren, aber auch mörderlich hinterher fahren. Unfair ist dies auf keinen Fall. Grafisch ein Augenschmauß auf dem GBA kommt es zwar nicht an das geniale V-Rally heran, bietet aber schöne Strecken und vor allem große Fahrzeuge auf dem Screen. Der Sound ist sehr gelungen wenn man die Motorengeräusche zugrunde legt. Kein Überspiel, da doch Kleinigkeiten fehlen und zu bemängeln sind. Wer aber auf ein F1 Game auf dem GBA wartet macht hier keinen Fehler.

PLUS - MINUS LISTE

+ Original Lizenz
+ Sehr gelungene Grafik
+ Große Fahrzeuge
+ Ausbremsen, Ausscheren
+ Schnelle Kurven
+ Klasse Motorenklang

- Fehlendes Flaggensystem
- Enge Kurven schwer zu steuern
- Kein Time Trial oder Szenario Modus

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Ubi Soft

 

KONKURRENZ

- Carrera Power Slide
- Colin McRae 2.0
- GT Advance 2 Rally
- V-Rally 3
- Downforce
- Driven
- Top Gear GT
- Advance GT

WERTUNG

GRAFIK:
85%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
85%

MULTIPLAYER:
69%

GESAMTWERTUNG:
79%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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