SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Spellbound

GENRE:             Rennspiel
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    3 - 10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 29.09.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: JA

Es gibt wenige Genre auf dem GBA, die einen mit Abstand herausragenden Titel bieten und die Kaufentscheidung nachhaltig beeinflussen. Das Rally Genre auf dem GBA ist so ein's. Hier kommt man an V-Rally 3 eigentlich nicht vorbei. Was Erstkäufer freut wird für V-Rally 3 Spieler schon wieder zum Problem. Was soll ich nach V-Rally spielen? Ab sofort kommt eigentlich die Konkurrenz dazu, auf die man schon eine Weile gewartet hat, aber immer wieder verschoben wurde - Colin McRae 2.0. Allein mit diesem renommierten Namen im Titel wird für Aufmerksamkeit gesorgt. Rally Champ Colin McRae, der im nächsten im realen Rennzirkus für Citroen fahren wird fordert euch unter anderem in diesem Spiel heraus. Auch hier ist die Publisher Frage wieder sehr interessant. Eigentlich eine Codemasters Marke wurde das Spiel von Spellbound entwickelt und gelangt über Ubi Soft in den Handel. Obwohl uns Spielern das relativ egal sein kann. Das Spiel beginnt mit einem kurzen, aber knackigen Intro und einem Slide eines Rally Boliden und geht danach auf das etwas verwirrende Hauptmenu über. In der Mitte flackert ununterbrochen ein Schriftzug des Spiels, während am unteren Rand die Spielmodis ausgewählt werden können. Hier werden euch zunächst die Modis Ein Modul Spiel, Rally, Arcade, die Optionen und die Programmierer angeboten. Die Optionen bieten euch die Möglichkeit die Rekorde des Arcade Modus anzuschauen, die Steuerung aus 4 Varianten auszuwählen und die im Spiel vorhandene Sprachausgabe des Beifahrers auszuschalten. Was nicht nur am Anfang, sondern auch im Verlauf des Spiels überrascht und eine Stärke des Spiels darstellt ist der Mulitplayer. Bis zu 4 Leute können nicht nur alle Spielmodis zocken, sondern es reicht auch 1 Modul um zu viert loslegen zu können. Kern des Spiels ist der Rally Modus, der Kennern dieses Sports die bekannten Abläufe bietet. Dieser Modus bietet euch eine Meisterschaft an, eine Einzelprüfung oder ein Einzelrennen. Dazu kommt ein Time Trial der genutzt werden kann. Die Meisterschaft angewählt dürft Ihr aus 3 Schwierigkeitsgraden wählen, wobei der Experte erst nach dem Gewinn einer Meisterschaft und des Arcade Modus überall anwählbar ist. Und nun kommt besagter großer Pluspunkt im Spiel. Ihr dürft nun wählen ob Ihr allein, zu zweit oder zu dritt bis zu 4 Spielern zocken möchtet. Jeder Spieler tritt mit seinem Team und Wagen an, wobei später die einzelnen Prüfungen nacheinander gefahren werden müssen. Auf 2 Batterie Plätzen werden dabei die Fortschritte gespeichert. Fährt man allein entscheidet man sich für einen von 5 anfänglich verfügbaren Wagen. Dabei kommen bekannten Fahrzeuge des Rally Sports zum Zuge. Benutzt man alle Fahrzeuge einmal wirkt sich die Wahl des Wagens wie auch der Schwierigkeitsgrad fühlbar auf das Renngeschehen aus. Mehr als noch bei V-Rally 3.


Danach gelangt man zur ersten von 6 Rally's. Quer durch Europa, Afrika und Australien führt euch nun die Rennaction. Dabei stehen pro Location je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad 3-6 Einzelprüfungen auf dem Programm, die wie immer im Rally Sport von einem Punkt A nach Punkt B gefahren werden. Neben dem Arcade Mode kommt man so auf knapp 40 Strecken im gesamten Spiel. Auch wieder ohne Gegner, sondern nur gegen die Zeit der Mitkonkurrenten. Ihr bekommt erstmal mehrere Bildschirme vorgesetzt. Das beginnt bei der Erklärung der Strecken Charakteristik, dem Wetter, dem Untergrund und den Lichtverhältnissen. Aus diesen Informationen dürft Ihr euch nun das Setup des Wagens zusammenstellen. Hier muß ich sagen wirken sich Änderungen wesentlich besser aus als bei V-Rally. War dort die Wahl des Reifens entscheidend ändert sich das Fahrverhalten hier bei allen Punkten. Immerhin 7 Einstellungen von der Reifenwahl, über die Übersetzung des Getriebes, der Bremsbalance bis hin zum Lenkeinschlag sind möglich. Der dritte Bildschirm betrifft die Werkstatt, welche je nach Fahrweise nach einem Rennen besucht wird und euch die Reperatur beschädigter Teile des Wagens erlaubt. Auch hier alles nach Regeln. 60 Minuten stehen euch zur Verfügung. Alle beschädigten Teile kosten Zeit. Je stärker die Beschädigung um so länger die Reperatur. Fahrt Ihr also zu sehr auf Teufel komm raus kann es auch sein das die 60 Minuten nicht ausreichen und Ihr einen Teil beschädigt lassen müßt. Die letzten Bildschirme umfassen das Speichern auf einen der beiden Speicherplätze und der Spielstart. Hier fällt das Spiel gegenüber V-Rally grafisch sichtbar ab und ist eher im GT Advance 2 vergleichbar. Doch recht pixelig wirken Auto und Umgebung. Trotzdem sind Details wie einzeln drehende Räder erkennbar, was für ein gutes Fahrzeug Modell spricht. In einer hinter dem Fahrzeug Sicht müßt Ihr nun versuchen gegen 15 andere Fahrer imaginär die Bestzeit zu fahren. Dabei existieren reichlich Checkpoints über die Strecke verteilt, die euch sofort den Abstand zum aktuellen Vorder oder Hintermann anzeigen. Zählt die Startuhr nach unten darf gesteuert werden. Lob gibt es für die Steuerung, oder besser gesagt für das Lenksetup. Durch die Einstellung von Neutral über Niedrig bis zu sehr Hoch was den Lenkeinschlag angeht könnt Ihr entweder mit einer extrem verzögernden Lenkung fahren oder eine sehr direkten. Gleich ist bei allen ein sehr gelungenes Drift Verhalten des Wagens, das beim Übertreiben in einem Dreher endet. Dazu trägt auch der Untergrund bei und das Setup des Wagens. Dem zugute kommt die fehlende automatische Null Stellung der Lenkung. Lenkt man nach links und läßt das Kreuz los bleibt der Lenkeinschlag. Gibt mehr Kontrolle und bessere Drifts.

Neben A und B für Gas und Bremse gibt es mit der L Taste auch die Handbremse. Allerdings habe ich gemerkt das man sie vernachlässigen kann und auch mit der normalen Bremse gut klar kommt. Je nach gewähltem Wagen und damit Allrad oder Zweirad Antrieb steuern sich die Wagen verschieden. Ob nervös auf der Hinterachse oder relativ gleichmäßig kann man sich hier alles antun. Habt Ihr die Sprachausgabe aktiviert werdet Ihr das gesamte Rennen von eurem Beifahrer zugelabert. Klingt interessant, ohne aber wirklich hilfreich zu sein. Dazu bei trägt auch ein Feature das mir nicht gefällt. Kurven werden auch hier im Screen mit Pfeilen angezeigt. Nur das hier gleich mal 3 dieser Pfeilanzeigen für die nächsten 3 Kurven im Screen gleichzeit auftauchen. Das verwirrt eigentlich mehr als das es hilft. Denn es gibt immer Momente wo man nicht mehr weiß welcher Pfeil nun für welche Kurve gilt. Da die Pfeile hintereinander weg angezeigt werden ein nicht gelungenes Feature. Auch sind mir teilweise die Strecken zu verwinkelt und extrem. Was sich hier auch durch die nicht ganz ausgereifte Engine zeigt und Randbebauungen die Sicht ungewollt nehmen und sich mit dem Fahrzeug teilweise mitdrehen. Dagegen ist die Kollisionsabfrage sehr genau. Wo ein Baum ist geht es auch nicht weiter und ein kleiner neuer Schaden wird angezeigt. Dazu existieren oben rechts viele kleine Vierecke für alle relevanten Teile des Wagens, die sich bei Schäden verfärben. Der Gamespeed ist dem Renngeschehen angepaßt und in Ordnung. Auch gibt es keine Slowdowns. Eine Schwäche der Engine und klarer Nachteil gegenüber V-Rally sind die fehlenden Höhenunterschiede. Auch hier ein Spiel das GT Advance ähnelt. Ihr fahrt praktisch auf einer unter euch wegscrollenden Fahrbahn. Ein Auf und Ab wie bei V-Rally wo man kommenden Kurven und Höhenunterschiede schon von weitem sieht gibt es hier nicht. Auch fehlen Wetterbedingungen wie Regen oder Schnee die es bei der Konkurrenz ebenfalls gibt. Das man trotzdem reichlich Zeit im Spiel zubringt liegt am Anspruch der Gegner. Auf Normal sollte man Wagen und Strecken gut kennen um hier was zu reißen. Durch die vielen Prüfungen und Strecken sitzt man auch lange vor dem Spiel. Da die Steuerung in Ordnung ist legt man auch immer wieder los und arrangiert sich mit den Schwachpunkten. Vom realen her gefällt mir vor allem das driften und der schmale Grad zwischen sauberen und extremen Drift und einem eklatanten Dreher in der Pampa. Auf Experte besitzt das Spiel mehr Anspruch als V-Rally und darf als knackig schwer bezeichnet werden. Denn nach jedem Rennen gilt es Punkte einzusammeln und am Ende einer Location mindestens 6. zu werden um überhaupt zur nächsten Hauptlocation zu gelangen.


Gewinnt man eine Meisterschaft gibt es aber lediglich ein Feuerwerk, eine Parade aller Fahrzeuge und man gelangt wieder zum Hauptmenu. Wer mehr auf Mann gegen Mann Fahren steht fährt im Arcade Modus gegen 3 gegnerische Fahrer im direkten Kampf. 6 neue Strecken warten die nun wesentlich breiter sind und Überholmanöver ermöglichen. Auch hier kann man es sich durch den gewählten Schwierigkeitsgrad schön schwer machen, wobei man sagen muß das die Gegner KI ausgewogen ist. Schon interessant wenn der Gegner einen auf der Geraden überholt, in der nächsten Kurve aber überdreht und neben der Strecke landet. Hier wie in der Meisterschaft auch gibt es nach dem Rennen ein komplettes Replay, was sicher auch eine feine Sache ist. So bleibt ein geteiltes Bild bei Colin McRae 2.0. Auf der einen Seite bietet das Spiel durchaus mehr Anspruch als V-Rally , kommt aber was die grafische Gestaltung angeht bei weitem nicht an den Infogrames Konkurrenzen heran. Das Grafik auf dem GBA Spielspaßfördernd sein kann merkt man gerade an diesem Titel. Hier ist man durch die pixelige Grafik manchmal verwirrt wo es langgeht oder Randbebauungen drehen sich ungünstig innerhalb einer Kurve mit. Nervend sind die mehreren gleichzeitig auftauchenden Richtungspfeile, die solange man auf der Strecke bleibt Sinn machen. Aber wehe man macht Unsinn abseits der Strecke. Dann geht das Überlegen los. Nach rechts, nach links? Die Sprachausgabe des Beifahrers ist ein nettes Beiwerk, aber kein Killerfeature. Der Motorenklang ist gelungen, wobei der Ford Puma eher wie ein Moped klingt. ;-) Highlight ist echt der Multiplayer, der auch 4 Leute zuläßt. Entweder in allen Modis, im reinen Multiplayer mit 4 kompletten Ausrüstungen als auch mit nur einem Modul. Hier läßt das Spiel V-Rally hinter sich. Am Thron von V-Rally rüttelt Colin McRae nicht. Wer noch garkein Rally Spiel besitzt sollte zu V-Rally 3 greifen. Wer diesen dagegen schon nicht mehr sehen kann greift zu Colin McRae, der sich auf die Rang 2 aufgrund des Inhalts und des Anspruches schieben kann.

PLUS - MINUS LISTE

+ Viele Strecken
+ Guter Schwierigkeitsgrad
+ Sich auswirkendes Setup
+ Reale Fahrzeuge
+ Klasse Mulitplayer

- Grafisch sehr pixelig
- Teilweise mäßige Streckendesigns
- Kurvenanzeigen im Screen

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Ubi Soft

 

KONKURRENZ

- GT Advance 2 Rally
- V-Rally 3
- Downforce
- Driven
- Top Gear GT
- Advance GT

WERTUNG

GRAFIK:
74%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
73%

MULTIPLAYER:
89%

GESAMTWERTUNG:
82%

 

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