SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Blizzard

GENRE:             Action
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    3-7
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 14.10.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Mit Blackthorne schickt Blizzard den nächsten Titel seiner Classic Serie in's Rennen. Dabei bleibt man auch hier dem Label treu und präsentiert dem Spieler das Remake eines SNES Spiels. Ist die Idee an sich bei den anderen Spielen auch durchaus zu begrüßen, so hängt allen Spielen der Makel an das man rein garnichts verändert oder an die GBA Plattform angepaßt hat. Leider sollte sich dies auch im Falle von Blackthorne nicht ändern. Zunächst jedoch ein Lob für das ausführliche Handbuch in Sachen Story. Wer über die Hintergrundgeschichte bis heute keinen Schimmer hat, wird spätestens nach dem lesen voll im Bilde sein. Allein damit könnte man den Test füllen. Hintergrund ist das Königreich Tuul. In diesem wurde die Herrschaft der Könige von einem zum anderen Nachkommen weitergegeben. Bis plötzlich Jahrhunderte später die Thronfolge knifflig wird als 2 Anwärter auf den Thron die Bühne betreten. Es kommt wie es in diesen Geschichten kommen muß. Einer der beiden schlägt sich auf dunkle Seite der Geschichte, während der andere das gute vertritt. Auf der bösen Seite tritt eine Gestalt namens Sarlac hervor, der von nun alles dafür tut die gute Seite zu beherrschen und deren Ressourcen zu nutzen. Viele viele Jahre später und in der Neuzeit angekommen ist Sarlac immer noch an der Macht. Allerdings sollte er nun einen Gegenspieler bekommen, den Marine Offizier Kyle Blackthorne. Über den Tod seines Vaters stolpert er in diese Geschichte und wird fortan die Spuren von Sarlac verfolgen. Was auf den ersten Blick verworren klingt ist ene wirklich interessante Story, die man selbst erst nach mehrmaligem Lesen der Handbuch Ausführungen halbwegs selber versteht. Wie dem auch sei übernehmt Ihr nun die Rolle von Kyle Blackthorne und macht euch auf die Suche nach Sarlac und seinen Schergen. Wie leider auch die anderen Spiele der Classic Serie ist dieses Spiel leider nur komplett Englisch. Zwar ist nicht soviel Text enthalten, der aber dann meist wichtige Infos bereithält. Das für einen Spieler gemachte Spiel bietet euch 6 Batteriesaves, die man in dieser Anzahl eigentlich garnicht braucht, dafür aber euer vorankommen mit einer Prozentanzeige versehen. Das Hauptmenu bietet einzig ein Tutorial in dem die Steuerung anhand eines kleinen Extra Levels geübt werden kann, dem Hauptspiel, ein gespeichertes Spiel zu Laden und die Options, die aber nur soundtechnische Dinge abdecken. Startet Ihr das Spiel wird die Story anhand kleiner Standbilder erzählt. Danach entläßt euch das Spiel in den ersten von 4 Hauptabschnitten und das Spielsystem zeigt sich. Blackthorne ist eine Mischung aus Tomb Raider und Prince of Persia und zeigt sich dem Spieler in einer reinen 2D Sicht. Wobei auffällt das zum einen das Spiel später ein oftmals sehr dunkles Leveldesign aufweist und grafisch keine Neuerungen bietet. Man sieht dem Spiel sein Alter also durchaus an.


Auch wenn die Animationen des Helden durchaus zu überzeugen wissen wirken die Umgebungen sehr steril und grob in Sachen Textur und Farbpower. Hier bietet der GBA weißgott mehr. Spielerisch kommt das Spiel mit einer fast schon antiqierten Steuerung daher, die ein schnelles durchspielen des Spiels eigentlich unmöglich macht. Vor allem ist die Steuerung von verschiedenen Dingen abhängig. Zunächst bewegt Ihr Kyle mit dem Kreuz. Wollte Ihr nach vorne springen so geht das nicht wie bei einem Jumper einfach so. Aus dem Stand drückt man die A-Taste und Kyle springt einen festen Bereich nach vorne. Hält man dazu die R-Taste gedrückt so rennt er und man springt auch weiter. Viele Abgründe warten so auf euch, an denen genauestes Timing der alten Schule erforderlich ist die gegenüberliegenden Seiten zu erreichen. Sehr ähnlich der Tomb Raider Steuerung in den 2D Spielen auf dem GBC. Will man nach oben einen Vorsprung erreichen so drückt man nur das Steuerkreuz nach oben und zieht sich so nach oben. Wenn das nur alles wäre. Der gute Kyle besitzt ja auch eine Waffe - eine Shotgun. Denn wenn es reichlich im Spiel gibt, so sind das Gegner. Die ganze Steuerung verändert sich aber sobald er mit B die Waffe anlegt oder wieder einpackt. Denn mit angelegter Waffe dient die A-Taste dem Schießen und an Vorspünge spingen ist ganz vorbei. Dazu dient die R-Taste nun nicht mehr zum Rennen sondern um nach hinten zu ballern. Sehr gut ist in diesem Zusammenhang die Versteck Funktion. Egal ob mit Waffe oder ohne könnt Ihr per Kreuz oben euch praktisch im Hintergrund verstecken. Sofern kein Vorsprung über euch ist. Gegner sehen euch so nicht und Ihr könnt auch deren Laufwege z.b. abpassen. Das auch die Gegner diesen Trick können macht die Balleraction oftmals zu einem Duell - Wer bewegt sich schneller um zu schießen -. Ansich paßt die Steuerung schon und alles läßt sich gut bewerkstelligen. Nur eben mit dem Unterschied zu heutigen Spielen das man nicht wild durch die Level rennt sondern jeden Screen "abarbeitet". Dazu kommen im Spiel viele kleine Rätsel die man lösen muß. Sei es Brücken zu erschaffen, Schlüssel zu finden oder Barrieren zu beseitigen.Für alles gibt es Items in Form von Schlüsseln oder Bomben um Gegner auszuschalten oder in der Remote Variante um die Bombe schwebend durch Lücken zu steuern um in einem anderen Bereich etwas zu zerstören. Items werden in einer Ablage abgelegt die Ihr per Select anwählen könnt und das gewünscht wählt. Oben links im Screen taucht dieses auf und Ihr könnt per L-Taste dieses nutzen. So trägt nicht nur die Steuerung zu einer längeren Spielzeit bei, sondern auch diese Dinge. Denn wie erwartet findet man Schlüssel und ähnliches nicht neben dem Schloß, sondern darf meist mehrmals die Level abgrasen um dies zu finden.

Gelungen ist die Lebensleiste, die oben rechts nicht nur aus 2 verschiedenen Herzen besteht sondern eine aufpowerbare Energieleiste bietet. Je nach vorankommen wird diese erweitert und man kann schon einige Treffer einstecken. Das Frustphänomen eines Tomb Raider das man bei ungewollten Sprüngen in die Tiefe sofort Tod ist gibt es aber auch hier. Hier kommt das Speichersystem in's Spiel das ich als nicht gelungen empfinde. Immer erst nach teilweise sehr langen Abschnitten wird automatisch gespeichert. Da es keine Rücksetzpunkte gibt ist es um so ärgerlicher wenn man alles nochmal spielen muß nach dem letzten Savegame. Zumindest Rücksetzpunkte hätte man noch einbauen können, wenn man schon nicht selber bestimmen kann wann man speichern will. Die Gegner selber sind teilweise toppenblöd und auf der anderen Seite extrem hinterlistig. Es gibt im Spiel wirklich beide Varianten auf die man sich mit der Zeit einstellt. Auch hier macht sich das Versteck Feature mit der Zeit äußerst gut. Positiv empfinde ich das Gegner nicht immer wieder neu generiert werden. Ist ein Gebiet feindfrei bleibt es das auch. Was einem wirklich immer wieder zu schaffen macht ist die Steuerung mit und ohne Waffe. Denn wer kennt das nicht. Gerade wenn es hektisch wird macht man ab und zu das falsche und die Steuerung hilft dem Spieler nicht. Frustpotential ist also genügend vorhanden. Sehr schwach empfinde ich den Sound, der zwar mystisch wirken soll, aber oftmals wenig melodisches bietet und nicht selten nicht zum Spielgeschehen paßt. Unterstützend in Sachen Atmosphäre ist er auf keinen Fall. Es ist nicht einfach dieses Spiel in ein Muster einzuordnen. Zwar ist die Steuerung etwas umständlich um auf der anderen Seite durchdacht zu sein. Wer die Tomb Raider Steuerung auf dem GBC mochte wird hier schnell warm. Wer alles aus der Bewegung machen möchte wird sich umstellen müssen. Spiele dieser Art gibt es nicht viele auf dem GBA. Wer es durchaus schwer mag, Screen für Screen abarbeiten will und Frust wegstecken kann wird eine Weile spielen. Ein Killer Spiel ist Blackthorne aber auf dem GBA nicht. Dazu hätte man noch einiges anpassen müssen. Nur portieren reicht heutzutage in den wenigsten Fällen.


PLUS - MINUS LISTE

+ Gelungene Story
+ Umfangreiches Handbuch
+ Diffiziele Steuerung
+ Batteriespeicher
+ Versteck Feature
+ Entwickelbare Waffen und Energieleiste

- Grafisch oftmals zu dunkel
- Keine Rücksetzpunkte
- Frustpotential vorhanden
- Komplett englisch

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Vivendi

 

KONKURRENZ

- Superman
- Hulk
- X-Men 2
- Bruce Lee
- Dare Devil
- Comix Zone
- Street Fighter 3 Alpha
- Black Belt Challenge
- Gekido Advance
- Guilty Gear X
- King of Fighters EX
- Star Wars: A.d.K.
- Jackie Chan
- Street Fighter II
- Final Fight One
- X-Men: Reign of Apocalypse

WERTUNG

GRAFIK:
62%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
60%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
70%

 

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