SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Atari

GENRE:             Action
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Paßwort

SCHWIERIGKEIT:    1-4
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.30 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 12.03.2004


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Hattet Ihr schon einmal den Traum zu fliegen? Wolltet Ihr bereits des Öfteren die Welt aus der Vogelperspektive erleben? Atari bietet Euch nun die Möglichkeit als Peter Pan in einem "epischen Action-Abenteuer" (Zitat Packungsrücken) teilzunehmen, Fliegen inklusive. Das Wort "episch" sei nun mal dahingestellt, was Euch in der Neuauflage des allseits bekannten Kinderhelden erwartet, ist nicht viel mehr als reine Durchschnittskost, die auf Grund einiger Schludrigkeiten seitens der Entwickler teilweise höllisch frustrieren kann. Der Schwierigkeitsgrad ist in diesem Fall zwar nicht der Übeltäter, vielmehr nervt ein Unterwasserlabyrinth, dass ich auch nach eineinhalb Stunden reiner Spielzeit nicht knacken konnte. Obwohl in derartigen Fällen die Lösung meist nicht allzu fern liegen dürfte… Peter Pan, vor vielen Jahren bereits als Disney-Streifen auf die Leinwand gebracht und von Universal Studios aktuell neu verfilmt (Filmstart in Deutschland: 01.04.2004), ist auch heutzutage noch ein wohlbekannter Charakter innerhalb der Welt der Zeichentrickfiguren. Junge Videospielfans werden sich angesichts des aktuellen GameBoy Advance-Spieles, dass diese Tage released wurde, die Finger lecken. Ob man sich auf das Stück Software freuen kann und ob Peter Pan die Kinderherzen im Sturm erobern wird, soll der Test zum Spiel im Folgenden zeigen. Startet Ihr das Spiel, werdet Ihr zuerst einmal von einer Flut an Firmen und deren Namen erschlagen, die zum einen an der Entwicklung des Spiels, zum anderen an der Filmumsetzung mitgearbeitet haben. Fünf Sprachen könnt Ihr anwählen, darunter findet Ihr auch unsere Landessprache wieder (Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch). Dass Hauptmenü präsentiert sich spartanisch und bietet lediglich drei Optionen, neben dem Menü "Neues Spiel" habt Ihr die Wahl zwischen dem "Passwort"-Screen und dem "Optionen-Menü", wobei Ihr bei Letzterem neben den "SFX" nur die Lautstärke der "Musik" verändern dürft. Zusätzliche Möglichkeiten oder etwaige Boni werdet Ihr nicht vorfinden, daher solltet Ihr Euch sogleich in das eigentliche Spiel stürzen, dass vornehmlich für ein jüngeres Publikum "geschnitzt" wurde. Hintergrund ist logischerweise Peter Pans Erzrivale Kapitän Hook, der unserem Protagonisten das virtuelle Leben so schwer als möglich bereiten will. Gut zu wissen, dass Peter tatkräftige Unterstützung seitens einiger furchtloser Frechdachse in Form wissensdurstiger Kinder erhält. Kennt man die Story des aktuellen Kinostreifens nicht, wird man auch aus den Standbildern der Spiel-Umsetzung nicht sonderlich schlau. Verwirrende Textpassagen bringen den geneigten Spieler eher ins Grübeln als dass sich dieser innerhalb der Geschichte besser zu Recht finden würde. Im Spiel selbst übernehmt Ihr die Rolle unseres fliegenden Protagonisten, der neben einigen - Action-befreiten - Kämpfen auch den einen oder anderen Gegenstand suchen muss (Pfeile, Feder, Feen).


Ansonsten hüpft und taucht Peter Pan durch schmucklose Levels, wobei ich darauf später gesondert eingehen werde. Die dem Spiel zu Grunde gelegte Steuerung ist schnell verinnerlicht, das Steuerkreuz dient zur Bewegung Eures Charakters, "A" startet eine Konversation mit einem Charakter, der "B"-Knopf dient zum Angriff mit Peters Standardwaffe. Ebenso darf Euer Held Attacken der Computergegner parieren, als Special vollführt Peter einen gewagten, jedoch ziemlich unspektakulären Sprungangriff ("R"-Taste und "B-Knopf"). Dass war's dann aber auch schon, mehr gibt es bei Ataris aktuellem Werk steuerungstechnisch nicht zu entdecken. Zu vermerken ist die Tatsache, dass sich die Entwickler Mühe gegeben haben, das Spiel abwechslungsreich zu gestalten. Neben oben erwähnten "Kampfpassagen", müsst Ihr Peter ab und an durch die Luft sausen oder aber in den Tiefen einiger Gewässer Unterwasserkreaturen ausweichen lassen. Zwar gestalten sich die Tauch- und Schwimmlevels nicht sonderlich spektakulär, da Ihr nicht mehr als ein paar Münzen einsammeln und einer guten Handvoll Kreaturen ausweichen müsst. Die Auseinandersetzungen mit feindlichen Geschöpfen sind - man kann es leider nur so sagen - schlichtweg öde und bereiten nur bedingt Spielspass. Schlichtes "B"-Knöpfchen-Gedrücke verhilft meist zum Erfolg, manche Kreaturen (zum Beispiel: Vogel, Fledermaus, Krabbe) werden leichter verletzt wenn Ihr diese aus einem bestimmten Winkel attackiert. Anzumerken sei, dass die Ansicht des Abenteuers - bis auf die Flug- sowie Tauchlevels - in einer isometrischen Perspektive von schräg oben dargestellt wird. Der Pseudo-3D-Effekt erscheint sinnvoll, trügt jedoch nicht über die vielen grafischen Mängel hinweg. Da Euer Alter-Ego eine Lebensanzeige besitzt, solltet Ihr diese stets im Auge behalten um nicht urplötzlich den bitteren Bildschirmtod zu erleiden. Um dieser misslichen Situation entgegen zu wirken, müsst Ihr Eure Augen weit offen halten und auf der Ausschau nach heilenden Ringen bleiben. Insgesamt gibt es vier Ringe unterschiedlicher Art. Ein Goldring füllt beispielsweise Peters maximale Gesundheit, wobei ein blauer Ring den Gesundheitsbalken teilweise anfüllt. Rote Ringe beschleunigen die Frequenz von Peters Schritten, grüne Ringe hingegen die Verteidigungskraft unseres Kinderlieblings. Ebenso ist innerhalb der Levels eine Menge an so genannten Gold-Dublonen verteilt, die Ihr schleunigst einsammeln solltet, da 21 aufgenommene Münzen ein Extra-Leben bescheren. Teilweise werdet Ihr diese auch gebrauchen, jedoch sind die Dublonen in ausreichender Anzahl innerhalb der Levels versteckt, so dass Ihr eigentlich immer genug Leben in petto haben solltet. Insgesamt gestaltet sich das "Spielerlebnis" von "Peter Pan - The Motion Picture Event" mehr als ernüchternd.

Uninspirierte Kämpfe gegen pixelige Gegner, langwierige Tauchgänge durch so genannte "Unterwasserlabyrinthe" kratzen schon mal an Euren Nerven. Mit der Zeit entwickelt man das Gefühl, dass die Entwickler des Spieles derartige Situationen nur aus dem Grunde einbauten, um die Spielzeit künstlich verlängern zu können. Irgendwie erscheint das komplette Spiel etwas unausgereift, ein Kompliment sollte man den Entwicklern dennoch zusprechen, da sie wenigstens versucht haben, ein bisschen Abwechslung in den Spielverlauf einzubauen - wenn auch mit mäßigem (Spielspass)-Erfolg. Der Sound ist durch die Bank weg belangloses Gedudel, das mich zu keinem Zeitpunkt so recht begeistern konnte. Die Musikuntermalung scheint lieblos zusammengeschustert worden, ein wirkliches Hauptthema, mit welchem man sich etwa identifizieren könnte, fehlt vollkommen. Geradezu unterdurchschnittlich mutet die grafische Darstellung des Titels an, die leider durch die Bank weg enttäuscht. Lieblose Animationen seitens der Charaktere, billig wirkende Spielfiguren, langweilig gestaltete Areale innen sowie außen; vielmehr kann man zur Präsentation des Spieles eigentlich nicht mehr sagen. Sind wir als Spieler allgemein eine Menge gewöhnt, ist es doch immer wieder ungemein interessant, inwiefern besonders Lizenzspiele zu Kinoproduktionen ganz besonders enttäuschen. Fakt ist nun mal, dass zugkräftige Charaktere meist auch das nötige Kleingeld in die Kassen der großen Produktionsstudios spülen - ganz gleich mit welchen Produkten, geschweige denn deren qualitative Ausführung. Auch "Peter Pan - The Motion Picture Event" schlägt in diese Kerbe. Obwohl ich trotz unausgereifter Spielgestaltung dennoch Spaß am Spiel hatte, lässt dieser auf Grund der ersichtlichen Unausgegorenheit mit der Zeit spürbar nach. Grafisch eindeutig unter dem Durchschnitt angesiedelt, können sowohl die musische Untermalung wie auch die Bemühung um Abwechslung zu keinem positiveren Gesamtergebnis beitragen. Wieder einmal ein Titel, der trotz teurer Lizenz am Ziel vorbei "fliegt". Lediglich eingefleischte Peter Pan-Fans sollten einen Blick riskieren, alle anderen widmen sich den kommenden GameBoy Advance-Perlen, die demnächst anstehen.

PLUS - MINUS LISTE

+ Peter Pan-Lizenz
+ angenehmer Schwierigkeitsgrad
+ Bemühung um Abwechslung

- unterdurchschnittliche Grafik
- hässliche Charaktere
- insgesamt unausgegoren
- verwirrende Storyführung

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Atari

 

KONKURRENZ

- Kim Possible
- TMN Turtles
- Power Rangers NS
- Dare Devil
- Comix Zone
- Street Fighter 3 Alpha
- Black Belt Challenge
- Gekido Advance
- Guilty Gear X
- King of Fighters EX
- Star Wars: A.d.K.
- Jackie Chan
- Street Fighter II
- Final Fight One
- X-Men: Reign of Apocalypse

WERTUNG

GRAFIK:
50%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
65%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
63%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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