SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Konami

GENRE:             Prügler
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    1-9
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.40 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 29.12.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Als ich vor vielen Monaten erfuhr, dass meine ehemalige Zeichentrick-Lieblingsserie der "Turtles" erneut in's Spielegenre konvertiert wird, ging für mich ein kleiner Traum in Erfüllung. Schon seit Jahren wünschte ich mir eine weitere Software-Umsetzung meiner heiß-geliebten Schildkröten. Da ich mit den Turtles sozusagen aufwuchs, erlebte ich auch die Entwicklung im Spielebereich hautnah mit. Neben den zwei bekannten Umsetzungen für das antike "Nintendo Entertainment System" ("NES"), erfuhren auch die GameBoy-Spieler reichhaltige Action mit den Ablegern für den Handheld. Das Spielprinzip blieb eigentlich immer ähnlich - massig Haudrauf-Action gepaart mit einem intuitiven Spielsystem, das selbst Anfänger schon nach kürzester Zeit verinnerlichen konnten. Die spielerische Krönung - trotz der dürftigen Spieldauer (ca. 30 Minuten bis zum Abspann als fortgeschrittener Spieler!) - war das Kröten-Abenteuer "Turtles in Time" für das "Super Nintendo Entertainment System" ("SNES"). Vor allem der kooperative Zwei-Spieler-Modus konnte gefallen, ebenso war das mehrmalige Durchspielen kein Problem - der Spass am Spiel ging einfach nicht verloren. Weiterhin begeisterten mich die drei bis dato erschienenen Kinofilme (Turtles, Turtles II - Das Geheimnis des Ooze, Turtles III), von welchen der dritte Teil in Sachen Qualität zwar abfiel, echte Fans standen jedoch immer noch inständig zu Ihren geliebten Panzerträgern. Die Jahre verstrichen, doch Ende 2003 haucht Konami den ehemaligen "Hero Turtles" neues virtuelles Leben ein. Noch schöner ist die Tatsache, dass Anfang 2004 ein weiteres Abenteuer für den Gamecube erscheint, veredelt wird das Ganze von einer GC-GBA-Connectivity über die bis zum jetzigen Stand der Dinge noch nicht allzu viel bekannt ist. Doch gut Ding will Weile haben, deswegen widmen wir uns vorerst der GameBoy Advance-Version, immer in der Hoffnung, an lang vergangene Erfolge anzuknüpfen. Wie früher hat sich das Team rund um die Schildkröten Donatello, Raphael, Michelangelo sowie Leonardo in keiner Weise verändert. Auch Meister Splinter, in seiner Rolle als Ziehvater, ist ebenso im Spiel enthalten wie die Reporterin April oder aber Shredder, der ungemütliche Geselle, der schon in alten Zeiten für Unruhe sorgte. Am Spielprinzip hat Konami - hoffentlich im Interesse aller Turtles-Fans - nicht sonderlich viel geändert. Es wird immer noch dauerhaft mit den Waffen geschwungen, teilweise wird der Action-Alltag durch spezielle Fahrzeugmodi bereichert. Fünf verschiedene Sprachmöglichkeiten (Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch) garantieren eine optimale Verständigung im Bezug auf die Spielgemeinde. Im Hauptmenü erwarten Euch die Optionen ein "Neues Spiel" anzuwählen oder aber einen bereits vorhandenen Spielstand zu laden ("Spiel laden").


Des Weiteren wird eine "Passwort"-Funktion geboten, innerhalb dieser Ihr verschiedene Kurse im Fahrzeugmodus auswählen dürft - jedoch immer abhängig davon, wie Ihr das Spiel durchgespielt habt. Wollt Ihr wirklich alle verfügbaren Kurse frei spielen, solltet Ihr das komplette Spiel auf allen vorhandenen Schwierigkeitsgraden mit all Euren Turtles meistern. Zu Beginn stehen dem Spieler drei Härtegrade zur Wahl (Einfach, Normal, Schwierig) wobei bei erfolgreichem Absolvieren ein weiterer Modus aktiviert wird (Sehr Schwierig). Vier Levels pro Schildkröten-Charakter werden dargeboten, zusätzlich erwartet uns der alles entscheidende Endkampf gegen Shredder sowie seine Schergen. Summa summarum macht das 17 Stages, wobei das Spiel gut und gerne die ein oder andere zusätzliche Welt vertragen hätte können. Die Spielzeit ist zwar nicht sehr hoch angelegt, auf Grund der insgesamt vier anwählbaren Schwierigkeitsstufen und der erspielbaren Bonuskurse dennoch ein Motivationsschub, der die Fangemeinde auch ein weiteres Mal vor dem kleinen GameBoy Advance-Display verharren lässt. Die Tastenbelegung Eurer Pizza-fressenden Schildkröten-Kollegen ist wie bereits früher einsteigerfreundlich gelungen, mit "A" wird gesprungen, "B" wird zu einem Angriffsschlag verwendet, mit der "R"-Taste attackiert Ihr Eure Gegenüber mit kraftvollen Spin-Angriffen, die Euren Kontrahenten das Fürchten lehren sollten, jedoch zum Nachteil der Turtlschen Gesundheit, denn mit jedem ausgeführten Spin, nimmt diese um ein kleines Stückchen ab. Als zusätzliches Schmankerl spendierten die Entwickler einen Stahl-brechenden Power-Schlag, der durch das Drücken von "B" in Gang gesetzt wird. Vor allem bei größeren Gegnermassen ein gern gesehener Hit, der auch das letzte Fünkchen virtuellen Lebens aus den Fieslingen entzieht. Story-technisch nicht sehr anspruchsvoll, präsentiert sich das Geschehen im - für die Schildkröten - typischen düsteren Kanalisations-Ambiente. Im Auftrag der Unterwelt werden zur Unterwerfung der friedliebenden Bewohner neuartige Kreaturen entwickelt, welche für Unruhe und Chaos sorgen sollen. Selbstverständlich riechen unsere Turtle-Boys die Lunte und gehen den besorgniserregenden Veränderungen auf die Schliche. Als Spieler könnt Ihr live dabei sein, unser Turtles-Clan erwartet Euch! Jedes Mitglied der grünen Truppe hat vier so genannte "Acts" zu absolvieren, wobei einer davon einem eigenen Fahrzeugtypen zuzuschreiben ist. So lenkt Leonardo den "Sewer Slider" durch die gefürchteten Abwasserkanäle und versucht mit seiner Bord-Waffe die angreifenden Mouser-Feinde abzuwehren. Raphael hingegen schwingt sich auf sein "Shell Cycle" und düst auf dem Bildschirm von links nach rechts in einem Rennen gegen einen Kontrahenten über Schanzen, Fässer sowie zerstörte Strassen.

Als "Turtle Glider" weicht Donatello herannahenden Raketen geschickt aus, Michelangelo zeigt sein Können auf seinem geliebten "Muta-Board", mit welchem er kreuz und quer durch unterirdische Kanäle saust, welche von Hindernissen geprägt sind. Alle Fahrzeug-Level haben gemein, dass Ihr anhand einer Fortschrittsanzeige erkennen könnt, wie lange die aktuelle Stage noch andauert und ob Eure Nerven dieser Belastung noch standhalten können ;-) . Da jeder Turtle eine eigene Angriffswaffe mit sich führt, variieren die Angriffsarten von Charakter zu Charakter. Neben den "Twin Katana Swords" von Leonardo, erwarten Euch so genannte "Twin Sais" von Raphael, der wuchtige "Bo Staff" von Donatello sowie das effektive "Nunchaku", dass von Michelangelo geführt wird. Da jede Power-Attacke, abhängig davon wie lange Ihr den "B"-Knopf gedrückt haltet, unterschiedliche Schlagvarianten hervorruft, bleibt die Abwechslung dank verschiedener Waffenangriffe gewahrt, jedoch reicht es vollkommen aus Eure Gegnerschaft mit ein und demselben Waffenschlag außer Gefecht zu setzen. In diesem Punkt ist das Spiel zu innovationslos, die Entwickler hätten gut und gerne ein paar Feinde in's Spiel integrieren können, die man nur mit ganz bestimmten Schlägen zu Boden bringen kann. Nichtsdestotrotz glänzt das Stück Software durch das immer noch spaßige Haudrauf-Geplänkel, das selbst hartgesottene Schildkröten-Hasser ansprechen könnte. Die Levels an und für sich sind ähnlich aufgebaut, meist gilt es von links nach rechts hindurch zu laufen, in die Tiefe des Bildschirms dürfen Eure Helden allerdings nicht. Da gefiel mir das System beim zuletzt erschienenen "Turtles in Time" für das "SNES" ein wenig besser. Durch die Tiefenbewegungen konnte man auf dem Screen einfach mehr beeinflussen - aber sei's drum, Spielspass erhaltet Ihr bei vorliegendem Handheld-Ableger allemal. Neben einigen Bossgegnern (Shredder...) erwarten Euch eine Vielzahl von "Foot Tech Ninjas", "Mousers" oder aber die brutale Fraktion der angriffswütigen "Thugs". Wird einer Eurer vier Grünhäute einmal etwas genauer in die Mangel der Gegnerschaft genommen, dürft Ihr verloren gegangene Energie durch spezielle Kanister im Spiel wieder auffüllen. Jene könnt Ihr auch durch das Zerstören von Holzkisten erhalten - achtet aber immer darauf, dass sich kein hochexplosives TNT darin verbirgt. Denn ansonsten gibt es statt einem knusprigen Stück Pizza gegrillten Kröten-Braten ;-) ! Neben einer Menge an feindlichen Kreaturen und den daraus resultierenden Kämpfen, vergaßen die Entwickler auch nicht eine Handvoll knackiger Sprungeinlagen, die mit ein wenig Übung aber schon nach kurzer Zeit absolviert werden können. Teilweise gelingt es Euch als Spieler nicht ganz optimal Eure Gegner zu treffen beziehungsweise im richtigen Abstand vor ihnen Halt zu machen.


Zum einen liegt das an der etwas unausgereiften Beziehung zwischen Gehen und Laufen, zum anderen daran, dass man während des Gehens nicht zuschlagen kann. Problematisch ist diese Tatsache allerdings nie, dafür macht das Spiel in Sachen Grafik einiges her. Liebliche Animationen seitens der Hauptdarsteller, detaillierte Hintergrundgrafiken innerhalb der einzelnen Acts sowie die farbenfrohe Darstellung der Stages können gefallen. Der Sound ist beinahe unverändert im Stile der vergangenen Videospiel-Umsetzungen und kann durch freche, fetzige Melodien motivieren, wobei der wirkliche Turtles-Theme leider nur ansatzweise im Spiel versteckt ist. Schildkröten-Liebhaber müssen bei diesem Machwerk einfach zugreifen, der Action-Gehalt stimmt, Umfang-mäßig jedoch ausbaubar, dafür ist das Spiel gut in Szene gesetzt und dank der langen, in Standbildern dargestellten Zwischensequenzen atmosphärisch gut umgesetzt. Deutsche Untertitel verfeinern das Spielgeschehen, einige eingestreute Gags regen die Gesichtsmuskeln zu einem Lächeln an. In der Summe ein toller Titel, der den Schildkröten-Oldies neues Leben schenkt - da kann man getrost mit gutem Gewissen den großen Bruder auf dem Gamecube abwarten. Hoffentlich gelingt Konami dort Ähnliches. Ein kooperativer Multiplayer wäre die absolute Krönung. Doch erst einmal abwarten und Tee trinken...

PLUS - MINUS LISTE

+ Old-School-Schildkröten
+ haufenweise Waffengeklirre
+ hübsch umgesetzt
+ freispielbare Bonuskurse
+ intuitive Steuerung

- geringer Umfang
- innovationsloses Gegnergemetzel
- keine Bewegungen in die Tiefe des Screens

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Konami

 

KONKURRENZ

- Power Rangers NS
- Dare Devil
- Comix Zone
- Street Fighter 3 Alpha
- Black Belt Challenge
- Gekido Advance
- Guilty Gear X
- King of Fighters EX
- Star Wars: A.d.K.
- Jackie Chan
- Street Fighter II
- Final Fight One
- X-Men: Reign of Apocalypse

WERTUNG

GRAFIK:
78%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
77%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
83%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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