SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Disney Interactive

GENRE:             Action
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Paßwort

SCHWIERIGKEIT:    2-6
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.40 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 05.01.2004


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Basierend auf einer TV-Zeichentrickserie veröffentlicht THQ einen weiteren Titel in der Riege der Disney-Lizenz-Spiele. Unglaublich, wie viele Spiele rund um Disney-Charaktere in der Weihnachtszeit auf den Markt geschmissen werden. Teilweise lässt die Qualität wirklich zu wünschen übrig und es erübrigt sich die Frage, ob der Titel überhaupt für eine Zielgruppe empfehlenswert ist. Beispiel hierfür war eindeutig das grottige "Lizzie McGuire", ebenfalls mit der zugkräftigen Disney-Lizenz veredelt. Spielspass konnte im Testzeitraum leider kaum festgestellt werden, eben ein typischer Titel, der nur des schnellen Geldes wegen unfertig auf den Markt katapultiert wurde. Deswegen hatte ich Sorge darüber, dass auch "Kim Possible" ein Titel im Zuge der Quantität sei, Qualität vermisst man in der schnelllebigen Videospielwelt leider immer wieder. Doch wie ein Spieleredakteur eben so ist - offen für alles Unbekannte ;-) - ging ich vorurteilslos in den Testzeitraum; was dabei herausgekommen ist, zeigt Euch der nun folgende Test. Startet Ihr Euren GBA (SP), werdet Ihr zu Beginn von einer originalen Sequenz aus der "Kim Possible"-Serie überrascht, die aufgrund des sehr undeutlichen Sounds eher unpassend wirkt und nicht gerade auf ein berauschendes Spielerlebnis hoffen lässt. Hat sich die anfängliche Entrüstung jedoch wieder gelegt, müsst Ihr Euch für eine von insgesamt vier Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch) entscheiden, wobei die Textlastigkeit des Spiels im Gesamten eher zu vernachlässigen ist. Nur teilweise werdet Ihr mit kurzen Textpassagen konfrontiert, größtenteils auch nur deshalb, weil Euch elementare Spielelemente oder Story-Informationen von Wade, einem gut informierten Kumpel, näher gebracht werden müssen. Nachdem Ihr Euch für die gewünschte Sprache entschieden habt, folgt das Hauptmenü, das neben der Option "Neues Spiel" ein "Passwort"-Menü bietet. Wie schon beim Spiel rund um unser rosa Ferkel, fehlt auch hier abermals die interne Batterie, so dass das Passwort-System überflüssig hätte sein können. Da Ihr unter acht unterschiedlichen Gesichtern aus der "Kim Possible"-Serie auswählen könnt, werden sich Spieler, denen die Serie bisher fremd war, mit der Zuordnung der einzelnen Gesichter schwer tun. Vor allem dann, wenn Ihr Euch die Passwörter notieren - oder besser gesagt abzeichnen - müsst! Unter den "Optionen" dürft Ihr den Sound beziehungsweise die Musik ein- und ausstellen, ebenso habt Ihr die Möglichkeit zur Wahl des Schwierigkeitsgrades (Einfach, Standard), wobei ich das Spiel auf beiden durchgespielt habe, großartige Unterschiede konnte ich leider nicht feststellen. Dumm nur, dass Ihr nach verbrauchten Continues "Game Over" seid und das Spiel erneut von vorne gestartet wird. Da alle Leben, die Ihr zur Verfügung hattet, im Passwort mitgespeichert werden, gestaltet es sich als mühsam, ganze Abschnitte mit ein paar mickrigen Versuchen zu bestreiten.


Daher mein Rat gleich zu Beginn: geht das Spiel möglichst langsam an, kämpft Euch gemächlich durch die 2D-Abschnitte. Weil Ihr keinem Zeitlimit unterliegt, habt Ihr alle Zeit der Welt, die Levels erfolgreich zu beenden. Doch um überhaupt zu verstehen, warum sich Kim in das Abenteuer begibt, hier erst einmal die Story in einer Kurzzusammenfassung: Dr. Drakken, der Ober-Bösewicht, hat sich mit Monkey Fist zusammengetan und ist nun kurz davor, mit einer Armee aus verrückten Gesellen und hinterlistigen Affen, die gesamte Welt zu unterwerfen. Weil so viel Unheil meist nicht genug ist, haben die zwei Schurken den guten Ron Stoppable entführt und halten ihn an einem nur ihnen bekannten Ort fest. Obwohl Dr. Drakken eine gehörige Portion Hinterlist und Tücke inne hat, ist Kim guter Dinge, das Unheil zu verhindern. Ganz besonders liegt es Ihr am Herzen, Dr. Drakkens Vernichtungswaffe, die mit Starkstrom arbeitet, unbrauchbar zu machen. Daher sollte Kim alle Kraftkristalle, die ihr im Spiel begegnen schleunigst einsammeln. Auswirkungen auf den Endkampf gegen den unberechenbaren Doktor hat das Einsammeln der Kristalle aber nicht, jedoch erhöht sich Euer Punktescore. Größter Vorteil im Kampf gegen die Untergebenen Dr. Drakkens, sind die akrobatischen Fähigkeiten der gelenkigen Kim. Räder, gummiartige Verrenkungen sowie gelungene Überschläge zeigen was Kim alles drauf hat. Aufgrund Ihrer sensationellen Kampfkünste gelingt es unserer hübschen Protagonistin auch immer wieder, ganze Gegnerscharen in süße Träume zu "wiegen". Neben flinken Schlagkombos und Sprungtricks, schafft es Kim auch des Öfteren, gewagte Handstandüberschläge mit folgendem Hochsprung zu kombinieren. Speziell die effektiven Flugrollen unserer Heldin bringen beinahe jeden Gegner in die Knie. Doch reicht es meistens auch den "B"-Button kräftig zu massieren, in Kombination mit Steuerkreuz hoch sowie runter, ergibt das die tollsten Kickkombos. Besonders Eure Kontrahenten können sich darauf gefasst machen, eine saftige Abreibung verpasst zu bekommen. Innerhalb der insgesamt acht Abschnitte, die Euch von Middleton über Paris bis hin zur Höhle von Dr. Drakken führen, müsst Ihr mit Kim laufen, springen, und vor allem eine Menge an Schlagabtauschen austragen. Rätsel in Form von Schaltern, die gedrückt werden müssten oder aber das Suchen spezieller Gegenstände gibt es während des gesamten Spiels nicht. Linearität beherrscht das Spielgeschehen. Die einzelnen Welten werden durch die Bank weg in einer 2D-Perspektive dargestellt, ab und an bewegt Ihr Euch in den Stages auch nach oben beziehungsweise unten. Da Kim in der Lage ist einen Wandsprung zu vollführen, gelingt es Ihr auch, sich zwischen zwei Wänden durch geschickte Absprünge nach oben zu bewegen.

Überhaupt muss unsere Akrobatin den ein oder anderen etwas anspruchsvolleren Sprung meistern, viele Abgründe warten nur darauf Euch ein wertvolles Leben abzuziehen. Neben den normalen Fähigkeiten, die Kim beherrscht, findet sie während des Spiels immer wieder nützliche Ausrüstungsgegenstände, die Ihr den Abenteurer-Alltag erleichtern sollen. Logisch, dass jene durchschlagskräftigen Power-Ups zeitlich begrenzt sind und nach einer Weile wieder verschwinden. Neben einem Föhn-Enterhaken, mit dem sich Kim an Vorsprüngen befestigen kann, spendierten Ihr die Entwickler des Spieles Kompaktbomben, die sich vor allem recht gut auf den Köpfen Eurer Feindesschar machen. Der Lippenstift-Laser durchbohrt mit besonderer Würze die Bäuche Eures Gegenübers, das Kraftfeld hingegen macht Kim für eine bestimmte Zeit unverwundbar, so dass sich diese auch über Stacheln problemlos fortbewegen kann. Sich wild drehende Monster-Kreisel, Raketen-schießende Muskelprotze sowie außerirdisch-anmutende Frauenwesen versüßen Kims hartes Akrobatik-Leben. Ebenso trefft Ihr ab und an auf Endgegner, beginnend mit Shego über Monkey Fist, bis hin zu Dr. Drakken höchstpersönlich. Speziell für die Zwischengegner solltet Ihr gut mit Zusatzleben gerüstet sein, eine gewisse Taktik ist ebenso vonnöten, um erfolgreich aus dem Kampf zu gehen. Positiv überrascht hat mich der Obermotz des Spieles, Dr. Drakken. Auf jedem der beiden Schwierigkeitsgrade ein hartes Stück, braucht man schon seine Zeit - und einige Continues - bis man die richtige Taktik inne hat, um das Spiel für Eure Seite zu entscheiden. Obgleich des sehr knappen Umfangs macht das Spiel Laune, besonders viel, geschweige denn Neues, dürft Ihr Euch von dem Titel aber nicht erwarten. Besonders gegen Ende des Spiels zieht der Schwierigkeitsgrad auch merklich an, zackiges "Durch-den-Level-rennen" macht meist keinen allzu großen Sinn und endet meistens tödlich. Grafisch kein Meilenstein, gefallen mir dennoch Kims Animationen, der Zeichentrickstil geht voll in Ordnung, bietet aber keine besonderen Effekte. Musisch insgesamt liebliche Melodien, kann die Vertonung der Zwischensequenzen in keiner Weise überzeugen. Ein ständiges Rauschen trübt den Eindruck der Originalsequenzen der Serie. Größtes Manko ist und bleibt jedoch der - für erfahrene Spieler - dürftige Umfang. Einige Levels mehr und das Spiel würde beträchtlich an Prozenten gewinnen. Trotz des kurzzeitigen Spaßes gestaltet sich "Disneys Kim Possible" als ein netter Lizenz-Titel, der für Genre-Neulinge gegen Mitte des Spiels aber als harte Nuss betrachtet werden darf.

PLUS - MINUS LISTE

+ nette Animationen der Hauptdarstellerin
+ knackige Endgegner
+ eindeutig Potenzial,...
+ gelungene Gegner

- ...auf Grund des Umfangs aber nicht ausgereizt
- verrauschte Zwischensequenzen
- Passwort-System mit Gesichtssymbolen

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ

 

KONKURRENZ

- TMN Turtles
- Power Rangers NS
- Dare Devil
- Comix Zone
- Street Fighter 3 Alpha
- Black Belt Challenge
- Gekido Advance
- Guilty Gear X
- King of Fighters EX
- Star Wars: A.d.K.
- Jackie Chan
- Street Fighter II
- Final Fight One
- X-Men: Reign of Apocalypse

WERTUNG

GRAFIK:
67%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
69%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
66%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

Zurück zum Seitenanfang