SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Sega

GENRE:             RPG
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    3-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.40 Euro
TERMIN:                     26.03.2004

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 26.03.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Rollenspiele sind auf dem GBA mittlerweile eines der großen Zugpferde in Sachen Kaufgrund für Nintendo's Handhelden. Gerade das RPG alter Schule ist auf dem GBA mittlerweile in verschiedenen Varianten erhältlich. Ob nun die Rundenbasierten Kämpfe wie in der Golden Sun Reihe oder aber die Echtzeitkämpfe eines Shining Soul. Genau zu diesem Spiel bringt Sega über THQ nun den Nachfolger auf den Markt. Schaut man sich den ersten Teil an so blieb hängen das er zwar einen unerreichten Multiplayer bot, im Single Player aber durchaus noch Verbesserungsmöglichkeiten bot. Also Grund genug dem Nachfolger wieder besondere Beachtung zu schenken. Auch im zweiten Teil übernehmt Ihr die Rolle des Guten in Form eines Krieger des Lichts der gegen die Dunkelheit kämpft. Dabei schließt das Spiel storytechnisch lange nach dem ersten Teil an. Die Mächte der Dunkelheit wurde seinerzeit besiegt und es wurde ruhig und besinnlich in Klantol. Bis eines Tages wieder dunkle Wolken über dem Königreich aufzogen und Unheil verkündeten. Um der Gefahr diesmal gewachsen zu sein wurde im Kolosseum von Klantol zu einem großen Turnier geladen. Nur so war man sich sicher, könne man den Helden finden der Klantol vor dem Schrecken der Dunkelheit bewahrt. So eingestimmt erwartet den Spieler das Hauptmenu das euch einzig die Wahl zwischen Einzel und Mehrspieler Modus läßt. Schön zu sehen das Sega auch dem zweiten Teil komplett deutsche Sprache und einen Batteriesave spendiert hat. Wobei es hier später noch etwas anzumerken gibt. Entscheidet Ihr euch für den Single Player kommt eine der Neuerung zum Tragen. Ihr dürft nun nicht nur euren Namen eingeben, sondern euren Spielcharakter aus nun 8 Charakter Klassen wählen. Neben den reinen Kämpfern gibt es wieder die Bogenschützen sowie jetzt auch den Schwarzen Magier oder die Priesterin. Entscheidend wie in allen RPG dieser Art wird man so als Spieler festgelegt was man später an Ausrüstungen trägt und wie die Art des Kämpfens vonstatten geht. Denn logischerweise haben alle verschiedene Stärken und Schwächen. Einmal entschieden beginnt das Spiel vor den Toren von Klantol mit einem kleinen Übungskampf der euch in die Grundlagen der Steuerung und des Kampfsystems einweiht. Über allem steht auch in Shining Soul II wieder das Spielsystem das in Echtzeit abläuft. Ihr lauft durch alle Locations des Spiels und metzelt live alles nieder was sich euch in den Weg stellt. Das ganze aus der gewohnten Iso Sicht, der sich kein Spiel dieses Genre entziehen kann. Was mir auch im zweiten Teil wieder nicht gefällt ist die Vernachlässigung der Story selber. Zwar bekommt der Spieler mehr Sequenzen mit Texten zu sehen als im Vorgänger, dennoch bleibt vieles verborgen oder ist gleich wieder zu klar dargestellt. Phantasie, mystische Orte oder Personen gibt es kaum im Spiel, so das die Story keinen Kick aufbaut wie in anderen Spielen.


Für ein Rollenspiel immer ein wenig schade, da sich so der roten Faden in der Storyline nicht aufbaut. Schafft Ihr es nach Klantol bietet die Stadt immer das Zentrum des gesamten Spiels. Von hier aus startet Ihr zu euren Abenteuern, findet hier diverse Läden, Charaktere und könnt euch in der Heberge heilen. Das Spiel ist dabei so angelegt das Ihr die einzelnen Location zunächst nacheinander spielt. Irgendwo im Königreich passiert etwas und Ihr werdet vom König dorthin geschickt. Nach viel Kampfaction und einem Boss kehrt Ihr zurück und ein neuer Bereich auf der Weltkarte öffnet sich. Alle erledigten Bereiche können jederzeit neu besucht werden und man findet alles wieder vor, inklusive Gegner und Bosse. Neu ist das freischalten bestimmter Shops in geklärten Gebieten, die man aber erst finden muß. Grundlage des Spiels ist natürlich auch hier der Charakter, seine Stats und Ausrüstung. Hier hat Sega eigentlich nichts verändert bis auf die neuen Waffen und Gegenstände der 4 neu hinzugekommenen Charakter Klassen. Egal wo man sich befindet kann man mit der Starttaste das Pausenmenu aufrufen. Auf diesem in 4 Bereiche eingeteilt findet Ihr neben den Optionen das Speicher Menu, bei dem Ihr danach aber auf dem Hauptbildschirm des Spiels landet. Speichern und weiterspielen geht nicht. Auch gefällt mir in dem Zusammenhang nicht, das man zwar innerhalb eines Dungeons jederzeit speichern kann, aber beim Ausschalten des GBA später trotzdem erneut in der Stadt beginnt. Punktgenau klappt das also nicht. Die anderen beiden Bereiche stellen die wichtigen Charakter und RPG Bildschirme dar. Zum einen logischerweise die Stats des Charakters. Auf diesem Bildschirm bekommt man sämtliche Informationen zum eigenen Helden angezeigt. Levelstärke, Erfahrungspunkte, Geld und die verschiedenen Stats in Sachen Angriff, Verteidigung, Intelligenz oder der Vitalität. Alles was zu einem RPG dazugehört ist dabei. Desweiteren sind hier 2 Bildschirme zu finden, die es euch ermöglichen später im Spiel bei einem Level Up all diese Eigenschaften zu pushen, in dem man sogenannte Stat Points auf alle möglichen Eigenschaften verteilen kann und so selber beeinflußt was man gerne stärker haben möchte. Der zweiten Bildschirm des Charakters ist für das reine Gameplay wesentlich wichtiger. Hier findet man zunächst im Zentrum 25 Ablageplätze für Items, Waffen oder Geld das man im Verlauf der Dungeons findet. Dazu gibt es links den Bereich Ausrüstung und Waffen. Das Spiel ermöglicht es die Bereiche Kopf, Körper und Zubehör mit Items zu versorgen. Das heißt das gefundene Dinge angelegt werden können. Positiv das man am unteren Screenrand live sehen kann wie sich z.b. ein neuer Helm oder eine neue Waffe auswirken und ob sie Sinn machen.

In Sachen Zubehör kann der Spieler magische Ringe anlegen, die eine Fähigkeit pushen oder das sogenannte Seelen Feature benutzen. Was bei Golden Sun die Djinns darstellen sind hier die Seelen. Ihr findet im Spiel zig verschiedene Seelen in Kristall Form, die Ihr als Item auf diese Ablage legen könnt. Im Kampf ladet Ihr nach und nach eine Leiste für die Seele auf. Ist diese voll kann man die Seele als ein Art Spezialangriff nutzen und so vor allen die Endgegner massiv unter Druck setzen. Vergleichbar mit einem Djinn Angriff gibt es hier auch feine Animationen auf einem Extra Bildschirm. Ebenfalls sehr positiv gelöst ist das Waffen Feature. Ihr könnt nämlich gleich 3 dieser Waffen gleichzeitig mit euch führen und im Kampf live per L-Taste zwischen diesen 3 Waffen hin und herschalten. So kann man mit verschiedenen Waffen wie Äxten, Speeren oder Schwertern auch verschiedene Gegner leichter besiegen. Diesen 3er Bildschirm gibt es auch auf der rechten Seite. Nur hier für andere Items wie Potions. Vom Gamplay her wie im Vorgänger erinnert alles an ein Baldurs Gate. Ihr lauft durch die Dungeons, die aus mehreren Etagen bestehen und metzelt Gegner um Gegner nieder, die immer wieder neu generiert werden. Was auffällt ist die Tatsache das der Spieler keinerlei Rätsel lösen muß und selten mal abzweigt um vielleicht einen alternativen Weg zu finden. Es ist einzig das übliche Metzeln mit der Hintergrund den eigenen Charakter zu entwickeln und ihn immer besser zu machen. Hier gibt es aber Licht und Schatten. Die Shops in der Stadt Klantol nutzt man eigentlich nur um Dinge zu verkaufen, die Gegner liegenlassen oder die man in Kisten findet. Waffen oder Rüstungen kaufen tut man eigentlich nicht. Weil die angebotenen Dinge immer schlechter sind als das was Ihr in den Dungeons findet. Ein bißchen blöd. Was dazu führt, das man immer wieder gefundene Waffen teuer verkauft und sein Geld mehr in Potions investiert. Allerdings hat Sega hier einiges geändert und schwerer gemacht. Die gefundenen Rüstungen und Waffen in den Kämpfen sind oft mit einem Fragezeichen versehen. Man sieht nur die Art der Waffe, aber nicht wer sie tragen kann und was sie wert ist. Dafür gibt es nun einen Schätzer in der Stadt. Gegen sehr teures Geld kann man diese Dinge nun entschlüsseln und dann erst selber anlegen oder verkaufen. Allerdings beißt man sich oft in's Knie. Hat man mit Ach und Krach mal ein paar hundert Münzen erspielt und läßt ein Schwert für 900 schätzen kann es sein das es sich als wertloses 200 Münzen Schwert herausstellt. Da Potions mit der Zeit auch noch teurer werden ist das Spiel nicht mehr so leicht wie der Vorgänger, wo Geld kein Problem war. Man geht öfters drauf als einem lieb ist, wird aber Dank der Engels Option im Dungeon wieder an den Ort des Ablebens gebracht.


Nur das man Geld das man gefunden hat verloren hat. Wobei dies ebenfalls erst ab der Hälfte öfters der Fall ist, das man auch mal Geld findet. Dazu kommen Rohmaterialen die man finden kann und in der Stadt bei einem Schmied zu Waffen machen kann. Allerdings auch hier mit einem Haken. Selbst wenn Ihr die tollsten Rohmaterialen gefunden habt entscheidet das Geld das Ihr ausgebt was schlußendlich rauskommt. Je höher also eure Bereitschaft Geld zu geben ist, macht der Schmied bessere Dinge. Ebenfalls wieder vorhanden ist das Item Engels Feder. Ruft man diese mitten im Dungeon auf kann man sofort zur Stadt zurückreisen und die Shops besuchen. Der Teleport besteht solange bis man punktgenau in den Dungeon zurückkehrt. Ist z.b. die Itemleiste voll beamt man sich zurück, verkauft sein Zeug und geht wieder in den Dungeon. Gefahr für verdientes Geld gibt es nur beim Ableben, da dann sofort alles weg ist. Entschärft wird das ganze durch die Bank in Klantol. Dort kann der Spieler überflüssiges Geld und auch Waffen lagern und verliert sie so nicht. Die Kämpfe selber laufen immer nach dem gleichen Schema ab. Gegner tauchen auf, Ihr schwingt eure Äxte oder Schwerter und metzelt herum. Ihr bekommt die HP Zahlen der Treffer angezeigt und die Erfahrungspunkte die man so verdient. Was auch heißt es gibt wenig Abwechslung im Gameplay. Spielt man allein sind es immer die gleichen Abläufe. Keine Sidequests oder Rätsel die es zu lösen gilt. Die Endgegner der Dungeons sind zwar diesmal durchgängig gelungen, aber nicht die schwersten ihrer Zunft. So geht allein Flair verloren und bietet auf lange Sicht keine epischen Ausmaße. Wobei in Sachen Locations mehr im Spiel ist als die 8 Gebiete im ersten Teil. Einzig das Aufpowern des Charakters läßt einen immer weiterspielen. Hier punktet auch Shining Soul II wieder. Aber den Spielspaß eines Golden Sun oder der Breath of Fire Spiele erreicht das Game allein nicht. Wer aber einen Freund oder 3 zur Verfügung hat, die auch noch alle einen GBA und das Spiel besitzen können die höchsten Weihen erleben. Erneut Respekt Sega. Denn nun spielt Ihr jeder auf seinem Bildschirm mit seinem Charakter. Nun kann auch jeder einen anderen Charakter wählen und die RPG Party kann neben Kämpfern auch Zauberer beinhalten. Gefundene Waffen und Items werden viel mehr genutzt und verteilt und man kämpft taktischer, da nun auch die Entfernung z.b. eines Bogenschützen oder den Zauberern eine Rolle spielt. Immer im gleichen Bildschirm spielend kommt so wesentlich mehr Spaß auf. Da jeder seinen GBA samt Spiel nutzt kommt auch technisch nichts aus dem Tritt. Da hier Gegner auch noch schwerer zu besiegen sind macht aus dem Multiplayer eine anspruchsvolle Geschichte.

Oder Ihr kämpft im Kolosseum gegeneinander und macht so mehr einen Fight Just for Fun. Gefallen tut wieder die Grafik, die neben bekannten Gebieten und dort gleichen Umgebungen wie im ersten Teil auch viel neues mitbringt. Der Feenwald oder die Wüstenlocation sind sehr schön gelungen, detailliert und verspielt in Sachen Grafik. Technisch gibt es nichts zu meckern, da das Scrolling sehr sauber ist und auch die Kollisionsabfrage keine Probleme macht. Was wieder ein wenig abfällt ist der Sound, der neben gelungenen Sounds, die Golden Sun Niveau erreichen aber auch wieder viele belanglose und wenig melodische Stücke mitbringt. So bleibt das Fazit eigentlich recht einfach. Allein ist irgendwann die Luft raus. Solange man spielt macht es Spaß und bietet typisches RPG Gameplay. Mangels Rätsel und recht linearen Gebieten aber auf Dauer immer das gleiche. Es fehlen einfach die Überraschungen in der Geschichte. Wer gerne Live metzelt und sich nur um die Entwicklung des Charakters kümmern möchte ist hier genau richtig. Wer aber noch ein wenig mehr Story oder gar Rätseleinlagen will wird nicht glücklich. Ab 2 Spieler per Linkkabel kann der Spielspaß aber um einiges erhöht werden. Denn der Co-op für bis zu 4 Spieler ist immer noch unerreicht auf dem GBA.

PLUS - MINUS LISTE

+ Actionlastiges Gameplay
+ Kämpfe in Echtzeit
+ Entwickelbarer Charakter
+ Gelungene Grafik
+ Super Multiplayer
+ Jetzt 8 Charakter Klassen
+ Komplett deutsch

- So gut wie keine Rätsel oder Sidequest
- Sound ähnelt sich zu oft
- Shops beim Kaufen unsinnig

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ

 

KONKURRENZ

- Baldurs Gate DA
- HdR: Die Rückkehr des Königs
- HdR: Die Gefährten
- Shining Soul
- HdR: Die Zwei Türme
- Dungeons & Dragons
- Dokapon
- Medabots Rokusho Ver.
- Medabots Metabee Ver.
- Breath of Fire 2
- Breath of Fire
- Golden Sun
- Tactics Ogre

WERTUNG

GRAFIK:
82%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
73%

MULTIPLAYER:
90%

GESAMTWERTUNG:
79%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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