SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Quest/Nintendo

GENRE:             RPG
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Japanisch
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    1 - 9
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Hoch
PREIS:                       ca. 150DM (Import)
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 01.12.2001


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Es gibt Zeiten da wünscht man sich soviel Zeit für ein Spiel zu haben das man kaum noch anderes spielen möchte. Genau dies wünsche ich mir seitdem ich dieses Spiel besitze. Ich bin je eh ein großer RPG Fan, was mich seinerzeit schon vor der N64 Version Ogre Battle 64 kaum wegkommen lies. Nun gibt es auch die GBA Variante seit dem Sommer in Japan, die den Suchteffekt und das nicht mehr aufhören wollen nicht minder fordert. Das dies aber nunmal nicht geht macht es bei solchen Spielen immer schwer. Deswegen kommt der Test wie auch zu Golden Sun nicht nur aufgrund der japanischen Sprache später, sondern weil man natürlich einfach nicht aufhören möchte und immer wieder neues entdeckt. Natürlich muß ich zugeben das mir die Ogre Battle Sessions auf dem N64 immens geholfen haben hier zu spielen. Denn spielerisch wie auch die meisten Menus und Inhalte sind vergleichbar und der Sprachen Nachteil bezieht sich zumeist auf die Story selber. Tactics Ogre: Knight of Lodis ist eingebettet in die lange geschichtliche Abfolge aller Ogre Battle Spiele. Hier zeitlich zwischen der N64 Version und Tactics Ogre auf dem SNES. Der erste Aha Effekt für die N64 Spieler von Ogre Battle kommt gleich nach dem Einschalten. Die Hintergrundmusik in beiden Spielen gleicht sich sehr oft und man fühlt sich schnell heimisch. Nach dem Einschalten und dem Title Screen erwartet den Spieler das in englisch gehaltene Hauptmenu. Hier kann man zu Beginn wählen aus den Punkten New Game, Quest Mode und dem Sound Feature, das man hier allerdings tunlichst aktiviert lassen sollte. Hat man später ein paar Sessions hinter sich und hat sein Spiel auf einem der 3 Speicherslots gespeichert kommt hier der Punkt Continue dazu. Der Quest Mode ist übrigens was ganz feines für 2 Spieler. Denn hier können 2 GBA Spieler mit der gleiche Ausstattung die schon erspielten Locations mit den jeweils eigenen Teams gegeneinander spielen. Der Punkt New Game bringt euch in das eigentliche Spiel, wobei euch jetzt die Story näher gebracht wird. Held des Spiels ist in dieser Version Alphonse Loeher, ein Anführer einer Ritter Gruppe der Lodis, seinerzeit Herrscher in der Fantasy Welt. Wie in der N64 Version ist das Königreich der Lodis durchzogen von allerlei Intrigen und Machtkämpfen, der selbst vor den Herrschern nicht Halt macht. Eines Tages besucht diese Gruppe unter dem Führer Alphonse die Insel Ovis. Hier wird die Gruppe von einem mysteriösen Gegner angegriffen und am Ende getrennt. Unser Held wird kurz darauf von einer Küstenbewohnerin am Strand gefunden und gesund gepflegt. Wieder bei Kräften macht sich Alphonse auf den Weg nach seinen Kameraden und dem mysteriösen Gegner. All dies wie auch später im Spiel ist eingebettet in eine komplexe Story, deren letzte Bedeutung sich einem aber nicht erschließt. Es lebe das japanisch.


Dafür ist alles animiert und in der Spielgrafik gehalten. Zu Beginn bekommt Alphonse Unterstützung von einem Bewohner der Insel Ovis, der sich ihm für eine gewisse Zeit anschließt. Das Spiel selber ist ein RPG der tiefgehendsten Sorte, wie es selbst Heimkonsolen kaum bieten. Ziel im Spiel ist es auf der Karte von Ovis aufeinanderfolgende Locations klarzumachen. Als Anführer ist es eure Aufgabe die Team Mitglieder zu führen, zu verwalten, Ausrüstung zu kaufen und zu besorgen, sowie gewonnene Items, Waffen und Ausrüstung auf euer Team zu verteilen. Dabei spielt sich sich das Game wie auf dem N64. Neben dem reinen Action Part ist der Inventury Bereich genauso ausladend und bietet teilweise sogar noch mehr als die N64 Version. Maximal 8 Charaktere bilden euer Team, das erst nach und nach komplett wird. Wie auf dem N64 sind alle Charaktere in verschiedene Klassen unterteil. Von Rittern, über Zauberer, Soldaten bis zu den Fabelwesen wie z.b. Drachen. Auf dem Kartenbildschirm von Ovis könnt Ihr per R-Taste das Inventury Menu aufrufen, das euch Zugriff auf alle Team Mitglieder gibt. Jedes Mitglied hat neben seinen Classes viele weitere Stats, die später über Sieg und Niederlage entscheiden. Das beginnt bei einfachen Dingen wie dem Level, geht über verschiedene Punkte von Angriff, Verteidigung, Intelligenz, Zauberkraft bis zur Agilität. Jeder Charakter verfügt über 4 Plätze um Items und Waffen aufzunehmen. Hier wieder für jede Klasse verschiedenen. Sind es bei Zauberern verschiedene Arten der Roben und Zauberstäbe ist es bei den kämpfenden Charakteren die Art der Waffe oder des Schildes. Hat man z.b. in einem Shop oder während eines Kampfes eine neue Waffe erhalten kann man immer sofort sehen wie sie sich auswirkt. Die Zahlen der einzelnen Eigenschaften verändern sich Live, so das Ihr immer seht was Änderungen bewirken. Mag das am Anfang noch schnell gehen hat man später im Spiel Stunden zugebracht im Inventury Menu ohne es zu merken. Extrem wird es dann wenn man die Möglichkeit hat einen Charakter in eine andere Klasse zu heben. So kann man aus einem einfachen Soldaten einen Warrior bekommen, der um einiges stärker ist und komplett neue Eigenschaften mitbringt. Ein großer Unterschied zur N64 Version, den ich sehr begrüße ist die Möglichkeit das die Zauberer maximal 4 Sprüche mitführen können und diese auch alle einsetzen können. Beim N64 Ogre Battle war man auf 1 begrenzt. Damit sich Charaktere entwickeln müssen sie natürlich im Level steigen. Das heißt kämpfen und schon sind wir im Hauptteil des Spiels. Auf der Karte sieht man geklärte Locations und Orte als blaue Punkte, während noch zu spielende rot eingefärbt sind. Wählt man einen Punkt an beginnt der Kampf damit das man seine Team Mitglieder in einem Anfangsbereich platziert.

Einer der gößten Unterschiede zur N64 Version. Nicht in einer Pseudo 3D Karte wird sich bewegt und bei Kämpfen umgeschaltet, sondern alles in einem wird hier erledigt. Dabei sind die Locations immer feste Kampffelder von der Größe von 32x32 Vierecken. Das damit sehr große und grafisch ansprechende Locations machbar sind zeigt sich ebenfalls sehr schnell. Kleine Städe, Naturumgebungen von Gras, Wald, Schnee oder Wasser lassen hier schnell Freude aufkommen. Dazu ist auch grafisch sehr viel animiert. Die Umgebungen tragen so zu einer unverwechselbaren Atmosphäre bei. Ob es regnet, schneit oder selbst nächtliche Kämpfe für kurzweil sorgen. Alles ist ansprechend gestaltet. Dazu kommen teil extreme Höhenunterschiede, die aber auch einen spielerischen Effekt haben wie fast alles in diesem Sinne. Ziel in jedem Kampf ist es den gegnerischen Anführer einer Gruppe zu erledigen. Jeder Charakter besitzt natürlich eine HP Leiste, die im Kampf nicht sichtbar ist, aber jederzeit aufgerufen werden kann. Auch im Kampf selber habt Ihr vollen Zugriff auf die Menus. Hat man alle Charaktere platziert klickt man einen an und bekommt jetzt je nach Klasse, Ausstattung und Entwicklung die Laufwege farblich unterlegt. Das können nur ein paar Felder sein, geht aber auch über weite Entfernungen. Hat man den Endpunkt markiert läuft der Charakter dorthin und man bekommt das Action Menu zu sehen. Jetzt kann man entweder in einer der 4 Richtungen schauen oder auch Gegner angreifen so einer in der Nähe ist. Kämpfer mit Nahkampf Waffen müssen dabei genau neben dem Gegner stehen, während Zauberer auch weiter entfernt stehen können. Klickt man beim Zauberer am Ende des Laufzuges das Kampfmenu an kann man unter den möglichen Sprüchen wählen und bekommt anschließend wieder farblich unterlegt die Felder auf man den Spruch anwenden kann. Es muß nicht immer auf den Gegner gehen. Das kann auch ein Healer Spell auf einen eigenen Charakter sein. An Zauber Sprüchen gibt es ebenfalls verschiedene Klassen. 6 gibt es die sich z.b. in Feuer, Eis, Erd oder Dunkelheits Sprüche einteilen und teils verheerende Wirkung haben. Steht man nun mit seinem letzten Zug neben einem Gegner sollte man versuchen ihn entweder seitlich oder von hinten zu erwischen. Dieses System ist perfekt hinbekommen worden und auch nachvollziehbar. Ein Schwertangriff von einer erhöhten Stelle hinter einem Gegner bringt wesentlich mehr Erfolg als ein frontaler Angriff. Dabei kann sogar ein schwacher Charakter einen starken Gegner gut zusetzen. Gekämpft wird Rundenbasiert. Das heißt Ihr habt bei einem eigenem Zug den ersten Angriff. Habt Ihr geschlagen macht der Gegner entweder einen Konter (Guard) oder muß einen Treffer einstecken. Dann erscheint die abgezogene Anzahl an HP Punkte über dem Kopf.



Danach schlägt der Gegner, oder auch Ihr zurück. Je nach Erfolg erntet euer Charakter Erfahrungspunkte, die bei 100 ein Level Up bewirken und sämtliche Stats nach oben pushen. Perfekt wird es wenn Ihr angegriffen werdet, aber den Angriff abwehren könnt und einen prächtigen Konter anbringt. Reichlich Erfahrungspunkte sind der Lohn. Selbst die kleinen Kämpfe sind komplett animiert. Zaubersprüche können Bildschirmfüllend sein und farblich total verschieden. Hier steckt sehr viel Liebe zum Detail im Spiel. Für mich als RPG Fan ein Traum. Taktisch kommt in den Kämpfen dazu das wenn Ihr einen Gegner von hinten angreift er sich logischerweise umdreht und jetzt vielleicht einem anderen Charakter den Rücken zudreht. Die Möglichkeiten einen Kampf zu führen sind höher als in der Formations Variante auf dem N64. Das hat mich mit am meisten beeindruckt. Ein einfacher Abklatsch auf dem GBA ist Tactics Ogre bei weitem nicht. Je länger man spielt umso leichter geht man auch durch die japanischen Menus. Sei es bei Shop Besuchen, dem Wechseln einer Class oder dem Inventury Menu. Obwohl ich erneut betone das Spieler von Ogre Battle 64 sehr schnell mit dem Spiel zurechtkommen. Totale Neulinge müssen da mit einer gewissen Eingewöhnungszeit rechnen. Auch kleine Überraschungen sind eingebaut. Manche Gegner hinterlassen beim ableben kleine Säcke mit interessanten Items oder auch nur einfach Geld, das hier ebenfalls in Goth angegeben ist und sehr wichtig ist. Ansonsten gibt es auch viele Parallelen. Charakter können vergiftet oder versteinert werden, sie können sterben und anschließend gegen teures Geld in entsprechenden Zauberhütten wiederbelebt werden. Auch für die Zustände gibt es wieder entsprechende Items. Das Spiel unterscheidet sich in vielen Dingen von Golden Sun, dem großen Konkurrenten. Dort ist die Spielgrafik teilweise noch verspielter und schöner, ohne das sich Tactics Ogre verstecken muß. Aber was Tiefgang und Taktik angeht kommt Golden Sun nach dem bisher gespielten hier nicht heran. Man kann nur den Spielegott anflehen, das Perlen wie dieses Game auch nach Deutschland kommen oder zumindest als US Version erhältlich sind. Denn hier paßt einfach alles. Von der stimmigen Grafik, dem melodischen und passenden Sound samt seinen Kampf und Wettereffekten bis zum spielerischen an dem man eigentlich nichts aussetzen kann. Außer das man in einem Kampf nicht speichern kann fällt mir nicht allzuviel ein. Für RPG Spieler gibt es nichts besseres. Ich gebe zu ich bin sicher Ogre Battle geschädigt. Aber selbst bei objektiver Betrachtung kommt man zu diesem Schluß. Jetzt müssen die Golden Sun's oder Magical Vacation's dieser Welt zeigen das sie Tactics Ogre vom Thron stoßen können. Wer sich mit Importen anfreunden kann und vor einigen Stunden Rätseln was die Sprache und Menus angeht nicht zurückschreckt sollte sich das Spiel importieren. Denn leider gibt es weder für den US Markt, geschweige denn Europa einen Termin. Sehr sehr schade........

PLUS - MINUS LISTE

+ Perfektes Handheld RPG
+ Sehr viel Taktik
+ Schöne Grafik
+ Unmengen an Items, Waffen u.ä.
+ Auch für 2 Spieler
+ Viele kleine Effekte
+ Hoher Suchteffekt

- Kein Speichern in den Kämpfen
- Japanische Sprache

ZUSATZINFOS / LINKS

- Nintendo of Japan

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
86%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
82%

MULTIPLAYER:
88%

GESAMTWERTUNG:
95%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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