SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Magic Pockets

GENRE:             RPG Adventure
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    2-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 12.02.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Mit Baldurs Gate: Dark Alliance kommt ein Titel auf den GBA, den man ihm zunächst einmal technisch nicht unbedingt zutraut. Nimmt man die Versionen der Heimkonsolen zum Vorbild so schaute der Spieler dort aus einer Iso Sicht auf seinen Helden, der sich metzelnd und zaubernd durch allerlei Dungeons und Außen Locations kämpfen mußte. Das man es aber im Verhältnis 1:1 auf dem GBA ebenso hinbekommen kann, ohne Einbußen in der Spielqualität hinnehmen zu müssen zeigt einmal mehr was der GBA technisch doch drauf hat. Dazu kam zunächst auch meine Vorfreude auf das geniale Spielprinzip, das durchaus Suchtcharakter besitzt. Leider war das Spiel auf dem GCN viel zu kurz, was dort den Spielspaß um einiges drückte. Dennoch waren also die Voraussetzungen auf dem GBA zunächst mal mehr als gut und ich war mehr als gespannt was spielerisch in der GBA Version steckt. Erfreulich zu sehen das Entwickler Magic Pockets das Spiel komplett lokalisiert hat. Dazu beinhaltet das Spiel einen Batteriespeicher, der euch später im Spiel jederzeit die Möglichkeit gibt euer aktuelles Spiel zu speichern. Musikalisch wird der Spieler gleich mal mit den bekannten Klängen der großen Versionen begrüßt, was sich im Verlauf des Spiels auch positiverweise nicht ändern sollte. Und es sollte bei weitem nicht die einzige Parallele sein auf die man stößt. Das Hauptmenu ist äußerst simpel und bietet anfänglich nur den Spielstart. Ohne eine Schwierigkeitswahl wählt man auch hier seinen bevorzugten Charakter aus. Wieder habt Ihr die Wahl einen Kämpfer, einen Bogenschützen und eine Zauberin zu wählen, die Ihr von nun an durch das Spiel führt. Jetzt bekommt der Spieler zunächst die Story vorgesetzt um die es in Baldurs Gate eigentlich geht. Es beginnt mystisch mit dem Erreichen der Hafenstadt Baldurs Gate. Einer Stadt innerhalb einer Fantasie Welt an der Schwert Küste. Kaum angekommen wird der Charakter von einer Gruppe Diebe überfallen und rettet sich in eine Schenke. Dort erfährt er die ersten Einzelheiten über die Bedrohnung unter der die Schwertküste leidet und macht euch Schlußendlich auf die Suche nach der Wahrheit und eine alte Bekannte für Baldurs Gate Spieler ist das Ziel der Reise.... Und schon kommen wir zu den nächsten äußerst wichtigen Parallelen. Sämtliche Locations, die kompletten 3 Episoden und Charaktere sind auch in der GBA Version enthalten. Wobei diverse Side Quests in der Stadt z.b. ein mehr an Aktionen möglich machen. Genauso geblieben ist die Sicht auf das Geschehen. Schräg über dem Charakter verfolgt Ihr alles. Zwar kann man die Kamera nicht drehen, darf sich aber über einen angenehm großen Charakter freuen den man steuert. Dabei ohne Scrolling Probleme wirkt das für GBA Verhältnisse sehr edel und ausgereift. Mir fällt in dieser Darstellung kein GBA Spiel ein, das so umgesetzt ist.


Dazu kommen auch hier oben links die Anzeigen für die Energieleiste und die Manaleiste, die für Zaubersprüche gedacht ist. Auch auf dem GBA ist Baldurs Gate ein Rollenspiel der motivierenden Sorte. Das Spiel ist innerhalb des RPG Systems so angelegt das Ihr den Charakter kämpfend durch die Locations bewegt. Ihr besiegt Gegner und bekommt dafür Erfahrungspunkte. Erreicht Ihr gewisse Punktegrenzen gibt es ein Level Up. Bis dahin beginnt man zunächst mit sehr bescheidenen Stats. Wie auf dem GCN steht euch das komplette und gleiche Pausenmenu zur Verfügung um eure Ausrüstungen zu organisieren oder bei der Entwicklung nach dem rechten zu sehen. Etwas das mir sehr gefallen hat. Das beginnt bei den reinen Fakten eures Charakters. HP Werte, Levelwerte und Stats zu wichtigen Eigenschaften wie Stärke, Verteidigung, Angriff oder Charisma. Dazu die Bildschirme der Ausrüstung. Neben den Waffen gibt es diese Bildschirme für schützenden Dinge wie Westen, Schuhe, Handschuhe oder Helme. In der dritten Abteilung findet man diverse Tränke die man benutzen kann und Ausrüstungen in Sachen Ringe oder Amulette. 2 Ringe und 1 Amulett kann man tragen, wobei diese jeweils die verschiedensten Eigenschaften des Charakteres verbessern. Je nachdem für welche Eigenschaft das Item da ist. Habt Ihr z.b. eine Stärke von 10 Punkten und tragt ein Amulett der Stärke mit dem Wert +3 so steigt die Gesamte Stärke Anzeige ebenfalls um diese 3 Punkte. Doch ehe man anfangen kann in diesen Bildschirmen loszulegen beginnt die erste Kampfaction. Ich lauft per Kreuz durch die einzelnen Umgebungen und könnt per A-Taste eure aktuelle Waffe einsetzen. Drückt Ihr die R-Taste wird die Anzeige unten links wichtig. 3 kleine Kästchen, die für Nahkampfwaffe, Fernwaffe wie Bögen und Zauber findet man dort. Was man braucht oder verfügbar hat kann man so schnell im Kampf durchschalten und muß sie nicht erst über das Pausenmenu aktivieren. Die B-Taste dient zur Interaktion mit Schaltern oder NPC. Drückt man nun z.b. L+A kann man ebenfalls mitten im Kampfgeschehen z.b. einen Trank aktivieren um seine Lebensleiste zu regenieren. Stirbt euer Charakter landet man zunächst sofort auf dem Hauptmenu. Continues in dem Sinne gibt es nicht. Dafür könnt Ihr jederzeit speichern. Allerdings beginnt man später nicht Punktgenau, sondern am Anfang des aktuellen Bereiches. Die Speicher Podeste wie auf dem GCN habt Ihr hier nur vor den Endgegnern. Habt Ihr die ersten Gegner erledigt beginnt ganz langsam das Gameplay seine Stärken zu zeigen und weitere Parallelen zur GameCube Version zeigen sich. Zum einen findet Ihr nach dem Ableben der Gegner die unterschiedlichsten Dinge. Neben Geld sind dies z.b. die Tränke, die man aufheben kann. Dazu lassen sie aber auch oft Waffen oder Ausrüstung fallen.

Hebt man diese auf kann man diese sofort anlegen oder auch archivieren. Allerdings nicht bis zum Umfallen. Jedes Item, jede Waffe oder Ausrüstung besitzt neben einer Stärke oder Defense Wertigkeit auch ein Gewicht. Der Charakter kann nur bis zu einer bestimmten Grenze Dinge mit sich tragen. Ist die erreicht läßt man Dinge liegen oder tauscht mit schlechterwertigen. Denn das ist für mich eines der Highlights im Spiel. Ein Suchteffekt durch das Erspielen immer besserer Ausrüstungen. Denn alles was man findet kann auch verkauft werden. Findet man 10 Schwerter kann man 9 verkaufen. An den Ausgangspunkten der Welten gibt es jeweils einen Shop, in dem Ihr wahlweise Dinge kaufen könnt oder auch verkaufen. Neben Geld leert sich auch der Gewichtswert und Ihr könnt wieder neue Dinge aufnehmen. Das so erspielte Geld kann man in neue Waffen und Ausrüstungen investieren. Beginnt man mit dem Dolch und einem Schadenswert 1-2 den er erreicht bei Gegnern geht das später bis zu Werten von 120 und höher. Allein der Drang Geld zu finden mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten und zu merken wie neue Waffen einen viel besser vorwärts kommen lassen macht einen der Suchteffekte aus. So nach und nach ausgestattet erwarten euch reichlich Dungeons, Höhlen, Freiarenen oder Winterlandschaften, die es zu erkunden und zu durchstreifen gilt. Hier geht alles in reinem Hack'n Slash ab. Immer mit der Sicht von oben auf das Geschehen. Ein Unmenge dieser Räume gilt es zu durchlaufen, Abzweige hier und da zu nutzen und Horden von Angreifern zu erledigen. Das macht Laune ohne Ende. Vor allem wenn man seinen Charakter immer wieder verbessert. Dabei weiß vor allem die Grafik ungemein zu gefallen. Allein die Winterlandschaften und Sümpfe kommen auch auf dem GBA äußerst stimmig rüber. Dazu sehr schön designte und ebenfalls große Gegner. Selbst Horden dieser Gegner sind für den GBA kein Problem. Die Kollisionsabfrage ist sehr gelungen und eigene Treffer je nach Waffe ziehen auch ordentlich Punkte ab. Je nach Entwicklung und Waffe eben auch mit kritischen Treffern. Selbst die Gegnerarten sind alle mit dabei. Die Spinnen, diverse Orks oder die Riesen in der Winterwelt. Dazu gleichen sich die Rätsel. Z.b. das Signalfeuer zu entzünden in der Zwergenwelt dürfte vielen bekannt vorkommen. Man findet eigentlich inhaltlich kaum Unterschiede. Einen gibt es aber der dem Spiel ein paar Punkte kostet. Die zuschaltbare und transparent im Screen eingeblendete Karte ist auf dem GBA nicht enthalten. Gerade in den Dungeons kann man sich so gerne mal verlaufen. Was auch fehlt ist der Rückruftrank um sich mitten in der Location zum momenten Zentrum der Episode zurück zu beamen. Hier müßt Ihr vieles also immer erlaufen.


Auf der anderen Seite erlebt der Spieler einen Effekt der großen Versionen nicht. Zu kurz ist die GBA Version nicht. Zwar die gleichen Locations ist der Schwierigkeitsgrad höher. Vor allem bei den großen Burschen und vor allem den Endgegnern, die den Namen auch mal verdienen. Man sitzt also länger am Spiel, ohne das man auf das süchtigmachende Shop und Aufrüst Feature verzichten muß. War ich auf dem GCN nach ca. 8 Stunden fast am Ende seid Ihr hier noch in der 2. Episode. Denn draufgehen tut man doch ab und zu mal und die fehlende Karte trägt auch dazu bei. Allerdings nicht so tragisch wie man denken könnte. Bis auf die hier etwas mehr enthaltenen Side Quests ist auch die GBA Version ebenfalls recht linear. Ewig verzweigen müßt Ihr also nicht. Auf der einen Seite schade, wird das hier durch die längere Spielzeit eben wieder ausgeglichen. Schade das man dem Spiel keinen Multiplayer beschert hat. Hier wäre selbst der Kauf eines 2. Spiels empfehlenswert. Dennoch überzeugt die GBA Version. Es gibt auch hier Schwächen, die aber im Gesamtbild mehr unter gehen als auf dem GCN. Vor allem die Spielzeit und das bessere Verhältnis der eigenen Waffenwirkung zu den Gegnern spielt seine Stärken hier aus. Da auf dem GBA Konkurrenz in dieser Form auch nicht vorhanden ist sollten Rollenspielfans die gerne Live in der Gegend herummetzeln einen Blick wagen. Vor allem die technische Umsetzung verdient hier ein besonderes Lob. Einen Fehlkauf macht man mit der GBA Version auf keinen Fall.

PLUS - MINUS LISTE

+ Genial umgesetztes RPG System
+ Viele Waffen und Ausrüstungen
+ Ordentliche Spielzeit
+ 3 Charaktere steuerbar
+ komplett deutsch
+ Technisch sehr gelungen
+ Grafik und Sound
+ Saubere Steuerung

- Kein Multiplayer
- Keine Karte und Recall Feature
- Kein Punktgenaues Speichern

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Ubi Soft

 

KONKURRENZ

- HdR: Die Rückkehr des Königs
- HdR: Die Gefährten
- HdR: Die Zwei Türme

WERTUNG

GRAFIK:
86%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
80%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
82%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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