SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
EA

GENRE:             Action Adventure
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    5-10+
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 27.11.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Ein Jahr ist vorüber und erneut "verwöhnt" uns Peter Jackson, der Regisseur von der "Herr der Ringe"-Trilogie, mit einem weiteren Ableger der erfolgreichen Fantasy-Story. Nicht mehr lange, dann können all diejenigen, die sich zum erlauchten Kreis der "Herr der Ringe"-Anhänger zählen, endlich erneut das Kino aufsuchen um sich den finalen dritten Teil der ruhmreichen Saga sprichwörtlich rein zu ziehen. Nichtsdestotrotz ergriff man bei "EA" die Gelegenheit, die sagenhaft teuren "HdR"-Lizenzen für ein Multiplattform-Spiel wiederzuverwerten. Neben den drei bekannten Heimkonsolenumsetzungen erschien die Tage auch die Version für unseren beliebten Handheld, wie nicht anders zu erwarten, eng an die Originalstory des Filmes angelehnt. Nach dem richtig guten Vorgänger "Die Zwei Türme" beschloss man bei "EA" das Spielprinzip des Vorläufers beizubehalten, das gute alte "Diablo" lässt grüßen! Da es sich auch beim aktuellen Teil um ein waschechtes Hack `n Slay (mit Rollenspielelementen) handelt, ist das Spielprinzip nicht sonderlich schwer zu begreifen. Mit einem von sechs Charakteren (unter anderem: Aragorn, König von Gondor; Eowyn, Nichte von Theoden; Frodo der kleine Hobbit alias der Ringträger; der Elbe Legolas, bekannt als treffsicherer Bogenschütze; Gimli der Axt-schwingende Kampfzwerg sowie Gandalf der Weiße) bewegt Ihr Euch über einige bedeutende Filmschauplätze des dritten Teils und rückt Horden von Orks, Uruk-Hais sowie Crebains auf den sprichwörtlichen Pelz. Doch bevor wir richtig loslegen, werfen wir mal einen Blick in das Hauptmenü von "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs": Logischerweise dürft Ihr unter "Neues Spiel" sofort loslegen, "Laden" ermöglicht Euch einen bereits abgespeicherten Spielstand erneut aufzurufen. Gleichzeitig hat man bei "Electronic Arts" auch an einen "Multiplayer"-Modus gedacht, der es Euch erlaubt mit einem Freund das Abenteuer gemeinsam gleichzeitig zu bestreiten. In meinen Augen ein sinnvoller und zugleich Spaß-fördernder Modus, da der Schwierigkeitsgrad - ähnlich wie im Gamecube-Multiplayer-Modus, um ein immenses Stück dezimiert wird; auf Grund des heftigen Härtegrades ein willkommener Bonus, denn Frust auf Dauer ist nicht Sinn und Zweck von Videospielen. Merkwürdig ist es vor allem dann, wenn man sich die drei vorgegebenen Schwierigkeitsgrade etwas näher betrachtet (Normal, Schwer, Sehr Schwer) und feststellt, dass allein der leichteste Grad zum Ende des Spiels hin unverschämt heftig umgesetzt wurde, kaum vorstellbar, dass es Hobbyspieler gibt, die sich an "Sehr Schwer" überhaupt heranwagen wollen. Vor allem der Endkampf gegen "Sauron" höchstpersönlich ist meines Erachtens nur mit viel Glück zu meistern, vor allem schon deshalb, weil man gut und gerne zehn bis 15 Minuten mit dessen Vorhut zu tun hat, ehe man auf den leibhaftigen Oberbösewicht trifft.


Außerordentlich motivierend ( ;-) ) wird es speziell dann, wenn dieser unseren Hauptcharakter nach nur wenigen Hieben klitzeklein gesäbelt hat. Derartige Übertreibungen dürften bei Videospielen nicht vorkommen, wer denkt hier eigentlich noch an Videospielneulinge, die bestimmt auch gerne "Herr der Ringe" auf ihrem Kleinsten zocken wollen würden? War der Vorgänger schon ein hartes Stück Arbeit, ist der Nachfolger die diamantene Krönung! Doch weiter im Hauptmenü: Innerhalb der Optionen dürft Ihr Euch - wie so oft - mit den Lautstärken der Musik respektive Soundeffekte auseinandersetzen, ebenfalls könnt Ihr unter oben genannten drei Schwierigkeitsgraden wählen, die "Auto-Heilung", "Schnellwahl" sowie die Option des "Schnell Ablegens" ein- oder ausstellen. Zu guter Letzt erwartet Euch ein "GCN Link" auf den ich jedoch gesondert (spezieller Artikel!) eingehen werde. Als nächstes steht die schwere Qual der Charakter"wahl" an, wobei ich mich persönlich - wie bereits beim ersten Teil - für meinen Liebling Aragorn entschieden habe. Unterschiede zwischen den Protagonisten sind vor allem in den einzelnen Levels zu finden, an dieser Stelle ein kleines Beispiel: gleich zu Beginn des Spiels habt Ihr als Gandalf die Aufgabe Saruman den Weißen zu besiegen, wählt Ihr hingegen Aragorn bekommt Ihr derartigen Kampf nur am Rande des Geschehens mit und verfolgt Sarumans "Untergang" via Original-Bildern aus dem dritten "Herr der Ringe"-Teil. Weil die Story eng am Handlungsstrang des Films liegt, orientiert sich die Handlung beginnend mit dem Kampf gegen Saruman in Isengard über die Schlacht bei Minas Tirith bis hin zum finalen Kampf gegen den Inbegriff des Bösen - Sauron. Ein Blick auf den Spielbildschirm zeigt wie im Vorläufer "Die Zwei Türme" die selben Bildschirminhalte, angefangen bei der Trefferpunkte-Leiste bis hin zu den Seelenpunkten, die wie im ersten Teil zuständig sind, um bestimmte Fähigkeiten erfolgreich umzusetzen. Diese wiederum sind untergliedert in passive sowie aktive Fähigkeiten. Größter Unterschied ist, dass aktive Fähigkeiten manuell eingesetzt werden müssen (Beispiel: Wirbel +2 Schaden/Levelstufe; Heer der Toten in Form eines Geisterkriegers), wohingegen passive Attribute selbstlaufend funktionieren und keines Eingriff seitens des Spielers bedürfen (Beispiel: Abgehärtet +15 Trefferpunkte/Levelstufe; Todesstoß +3% Chance auf kritischen Treffer). All jene Fähigkeiten können mit so genannten Fähigkeitspunkten aufgestuft werden, wobei Ihr diese käuflich erwerben könnt oder aber derartig wertvolle Punkte nach erfolgtem Levelanstieg erhaltet. Des Weiteren habt Ihr über die "START"-Taste Zugriff auf Euren Rucksack, in dem Ihr all Eure wichtigen Waffen sowie Ausrüstungsgegenstände betrachten dürft. Neben diversem Körperschmuck wie Helmen, Amuletten und Handschuhen, erwarten Eure/n mutige/n Heroin/Heroen eine Vielzahl an Äxten, Schwertern, Bögen, Zweihändern sowie Unmengen an Schuhwerk und Rüstungsgegenständen.

Neben Eurem acht Teile umfassenden Inventar, habt Ihr die Möglichkeit überschüssige, bedeutende Objekte in der "Höhle des Waldläufers" zu verstauen, um zu einem späteren Zeitpunkt des Spieles darauf zurückzugreifen. Die restliche Beute kann innerhalb der zahlreichen Schmieden gewinnbringend auf den Kopf geschlagen oder aber problemlos abgelegt werden, wenn Ihr beispielsweise bedeutendere Fundstücke in Eurem Bestand aufnehmen wollt. Jedes einzelne Objekt wirkt sich unterschiedlich auf Euren Helden aus, wobei sich Eure Primär- (Stärke, Präzision, Abwehr, Gesundheit, Mut) beziehungsweise Sekundäreigenschaften (Treffen, Ausweichen, Schildabwehr etc.) zum einen in positiver aber auch in negativer Weise verändern können. Schwere Äxte beispielsweise haben Auswirkungen auf Eure Präzision, schenken Eurem Helden jedoch eine zusätzliche Chance auf kritische Treffer. Klarer Fall, wenn man bedenkt, dass ein mächtiger Axtschwung bei weitem effektiver anmutet als ein mickriger Dolchstoß. Ebenso gibt es Amulette in allen erdenklichen Varianten, die von der Stärke über die Präzision bis hin zu zusätzlichen Seelenpunkten Eurem Protagonisten von Vorteil sein dürften. Ähnliches spielt sich auch bei all den anderen Ausrüstungsgegenständen ab, innerhalb des Spieles gibt es hiervon viele Dutzend, wenn nicht sogar hunderte, denn das Selbe Ausrüstungsteil findet man so gut wie nie - ständig trifft man auf interessantere Ausführungen und rüstet somit seinen Charakter vom schmalen Haudegen hin zum ansehnlichen Schwerstkaliber aus. Um in ebenso ansehnliche Levelstufen zu gelangen bedarf es zum einen einem Quäntchen Glück, zum anderen aber der optimalen Ausrüstung, da diese immens wichtig ist, um außergewöhnliche Treffer zu landen und somit die gegnerischen Angriffe abzuwehren. Apropos Gegner: die Vielzahl der verschiedenen Gegnerarten ist nicht sonderlich abwechslungsreich, meist werdet Ihr von normalen Orks und Uruk-Hais auf's Schärfste attackiert, hin und wieder erwarten Euch auch andere Bewohner von Mittelerde. Grafisch gibt sich der Titel gegenüber seinem Vorgänger nicht viel, meines Erachtens hat man es bei derselben Engine belassen, wobei die Animationen Eurer Charaktere - zwar gut - aber bei weitem noch nicht an die einer Lara Croft heran reichen. Mal schauen, was dort in diesem Bereich "Prince of Persia - The Sands of Time" erreichen kann, der sich ja ebenfalls schon bei uns im Mag'64 befindet. Die Levels an sich spielen zu 90% in der freien Natur, besonders farbenfroh gestaltet sich der Anblick der Landschaften allerdings nicht - man vergleiche das Vorgängerspiel - dunklere Farben regieren und vermitteln somit einen düsteren Eindruck, der logischerweise auch erweckt werden soll, aber hin und wieder hätten sich die Entwickler hierbei schon etwas einfallen lassen können.


Zwischen den einzelnen Levels erwarten Euch wieder einmal Zwischensequenzen in Form von Standbildern, die mit eingedeutschten Untertiteln unterlegt wurden, allerdings sehr steif und aufgesetzt wirken, weil wirklich nur das Nötigste gesprochen wird und keine unterstützende Atmosphäre aufgebaut werden kann. Beim Sound spielt sich ähnliches ab wie im Bereich der Grafik: Bekannte Melodien aus dem Film erfreuen das Ohr des Spielers, jedoch können andere Stücke wiederum nicht vom Hocker hauen; auch hier entschied man sich bei "Electronic Arts" für gefahrvolle Hauptthemen, die die Bedrohung der Bewohner Mittelerdes verdeutlichen sollen. Im Vergleich zum beinahe baugleichen Ebenbild "Die Zwei Türme" hat sich demnach nicht viel getan: Zwar immer noch ein tolles Spiel, dass vor allem Hack `n Slay-Fans erfreuen dürfte, insgesamt hat sich in meinen Augen aber zu wenig getan, vor allem in Sachen Schwierigkeitsgrad setzten die Entwickler sogar noch einen drauf - Frust-Fanatiker sind hierbei herzlich willkommen, denn sogar die ganz Harten unter Euch werden teilweise mit den Ohren nur so schlackern! Grafisch sowie im Bereich der Musik blieb man beim Alten, summa summarum spielt sich der aktuelle "Herr der Ringe"-Teil wie ein Neuaufguss seines Vorgängers - immer noch gut, aber auf Grund oben erwähnter Schwächen in Gegenüberstellung zum Vorgänger ein wenig abgewertet. "HdR"-Fans werden auf jeden Fall im nächstgelegenen Kaufhaus zuschlagen, alle anderen, denen bereits der erste Teil zu frustig war, sollten eventuellen Kauf nochmals überdenken.

PLUS - MINUS LISTE

+ "Herr der Ringe"-Lizenz
+ große Level-Areale
+ besserer Multiplayer-Modus
+ Rollenspielelemente

- für Einsteiger beinahe ungeeignet
- zu wenig Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger
- abwechslungsarm

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher EA

 

KONKURRENZ

- HdR: Die Gefährten
- HdR: Die Zwei Türme

WERTUNG

GRAFIK:
78%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
74%

MULTIPLAYER:
82%

GESAMTWERTUNG:
79%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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