SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Namco

GENRE:             Puzzle Action
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    3-10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.40 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 12.02.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Um ehrlich zu sein hätte ich mit diesem Release nicht mehr gerechnet. Denn mit Mr. Driller 2 kommt sicherlich eine der spätesten Umsetzungen eines japanischen Spiels für den europäischen Markt zu uns. Denn schon im März 2001 hatte ich dieses Spiel von meinem Japan Trip zum GBA Start mitgebracht. Das es knapp 3 Jahre dauern sollte bis man dieses Game nun auch bei uns offiziell bekommt will also was heißen. Böse ist darüber niemand. Denn spielerisch bekommt man mit Mr. Driller 2 ein Game, das dem Puzzle Genre auf dem GBA mal wieder äußerst gut tut und frischen Wind in diese Rubrik bringt. Schade das man es nur zu einer englischen Lokalisierung gebracht hat, die einem schon beim Einschalten kräftig entgegenschmettert und die beiden Hauptakteure in einem netten Vorspann zeigt. Typisch japanisch mit ihren großen Augen schlüpft Ihr also in die Rolle des kleinen Mr.Driller 2 und müßt mit eurer Action den Untergang der Erde verhindern. Im Anschluß daran kann man sich im Hauptmenu unter mehreren Punkten entscheiden. Als da wären der Einzelspieler Modus, der Mehrspieler Modus für 2 Spieler über das Linkkabel, die Statistiken und die Options. In den Options kann man neben der Tastenbelegung unter anderem sämtliche Abspänne nochmal anschauen oder auch den Batteriespeicher löschen. Dieser ist hier als gesamtes zu sehen und das Spiel bietet nicht wie andere mehrere dieser Slots. Aber in diesem Spiel ist das auch nicht weiter schlimm. Am interessantesten ist sicherlich das Menu in dem alle versteckten Dinge als kleine Karten aufgelistet sind. Freigespielte zeigen dabei neue Charaktere und Hilfsmittel die es im Spiel zu nutzen gilt. Immerhin 20 dieser Dinge findet man hier. Ehe sich hier einiges tut steht das Vergnügen mit dem Einzelplayer Modus, der sich anfänglich als recht verworren zeigt. Wählt man ihn an kann man wählen aus dem Mission Modus, dem Challenge Modus und den Szenarios. Der Mission Modus bringt den Spieler auf eine Weltkarte in der die 3 anfänglich beschriebenen Erdteile anwählbar sind. Jedes der Teile steht für einen Schwierigkeitsgrad. Easy, Medium und Hard sind somit abgedeckt. Wählt man das erste Gebiet Indien an beginnt das Spiel und das Spielprinzip offenbart sich. Auf den ersten Blick ist Mr. Driller 2 eine Art Tetris. Zumindest wirken die Screens auf den ersten Blick so. Alerdings ist das ganze im Prinzip umgedreht. Grob gesagt gilt es mit dem Spielcharakter der von oben auf das Spielfeld fällt sich nach unten durch ein Dickicht aus farbigen Steinen zu wühlen um am Ende einen Zielbereich zu erreichen. Dabei ist das Spiel so angelegt das unser Held mit der A- oder B-Taste wie mit einem kleinen Preßlufthammer die Steine wegbröselt um so nach und nach in Richtung Ende zu gelangen. Dabei kann man alle Steine in den 4 Steuerkreuzrichtungen zerstören.


Man drückt das Steuerkreuz in eine Richtung damit der Charakter sich bewegt und drückt A- oder B um die Steine zu zerstören. Erinnert so ein wenig an Pac Man. Nun wäre das ganze nicht besonders aufregend wenn man einfach die Steine wegbröselt und gefahrlos nach unten läuft. Denn mit der Zeit entpuppt sich der hier schon angesprochene Suchtfaktor durch viel spielerische Komponenten. So haben viele Steine, die auch zusammenhängend verschiedene eckige Formen haben können auch unterschiedliche Farben. Diese Farben sind dafür gedacht das wenn sich gleichfarbige berühren, diese alle auf einmal von selbst zerbröseln. Sind z.b. 2 grüne Reihen durch einen roten Stein getrennt und man zerstört diesen fallen die grünen aufeinander und verschwinden vom Spielfeld. Wichtig ist das was danach passiert. Denn jetzt rücken natürlich alle anderen so sie die Form haben in die freigewordenen Abschnitte. So entstehen Kettenreaktionen, die man nicht immer vorausplanen kann. Es kann sein das nichts weiter passiert weil sich keine weiteren gleichfarbigen in der Nähe befinden, oder aber der komplette Screen leert sich. Das Problem an der Sache ist aber das man unbedingt schauen muß wie alles fällt. Denn der Spieler hat 3 Leben zur Verfügung. Fällt ihm ein Block auf den Kopf verliert er eines. Da er nicht nach oben laufen kann sind hektische Aktionen schonmal vorprogrammiert. Das ganze bekommt seine schwere aber durch ganz andere Dinge. Zum einen sind die Missionen in verschiedene Abschnitte unterteilt. Indien z.b. ist insgesamt 500 Meter lang nach unten und in 5 Abschnitte a 100 Meter unterteilt. Unterschied ist der oft völlig andere Aufbau der Steine und vor allem der Steingebilde. Am Anfang warten fast nur einzelne Steine auf den Spieler, während weiter unten schonmal 8-10 Steine der gleichen Farbe in allen möglichen Formen zusammenhängen. Dort heißt es sehr oft im Voraus denken und die eigenen Kombinationsgabe ist extrem gefordert. Wer sich jetzt sagt, na gut dann lasse ich mir eben Zeit und mache eine Reihe nach der anderen, wobei jede Reihe 1 Meter entspricht macht Bekanntschaft mit dem schwersten Feature. Der Spieler beginnt eine Mission mit 100 Sekunden die ab dem Start rückwärts läuft. Ist diese Zeit bei 0 ist ebenfalls ein Leben futsch. Da man in dieser Zeit unmöglich bis nach unten kommt findet man verteilt in den Spielfeldern Zeitbonis in Form kleiner Items. Man ist also gezwungen diese mit der Zeit einzusammeln. Das euch diese nicht auf dem Präsentierteller geschenkt werden dürfte klar sein. Oftmals sind diese von massiven Felsblöcken umgeben, für die man zum ersten mehrmals A oder B drücken muß und die zum anderen 20 Sekunden minus bedeuten. Man muß also um diese Felsblöcke drumherum die anderen so fallen lassen und zerstören das die Felsblöcke nachrutschen und das Item freigeben.

Was sich einfach anhört artet mit der Zeit in eine derart knifflige Angelehenheit aus das man desöfteren einen kleinen oder auch mal größeren Frustschrei rauslassen muß. Wie oft hat mich die Zeit zu unglücklichen Aktionen gezwungen deren Folge meist der Verlust eines Lebens war. Hat man Zeit kann man alles ein wenig berechnen. Nur hat man diese kaum. Denn mag Indien mit seinen 500 Metern noch gehen so sind Amerika und Agypten mit jeweils 1000 oder 2000 Metern ein Stundengrab. Sind nämlich alle 3 Leben weg beginnt man die Mission erneut. So kann es passieren das Ihr 700 Meter ohne Probleme durchkommt, aber dann schnell alle Leben in einem Abschnitt verliert. Denn auch die Anzahl der Zeitbonis wird nicht gerade mehr. Dazu gesellen sich Extra Bonis wie Zusatzpunkte oder Extraleben, wobei die Extraleben extrem selten sind. All diese Dinge werden euch rechts im Screen auch angezeigt. Neben den Punkten die geschaffte Meterzahl, die verbleibende Zeit und die Anzahl der Leben. Ist die Zeit bei 20 Sekunden ändert sich auch die sonst recht entspannende Musik in eine sehr nervöse, die ihren Effekt oft genug erreicht hat. Schade finde ich dem Zusammenhang das man für Punktegrenzen kein Leben bekommt. Wie oft war ich über 150.000 Punkte und hätte mich zumindest aller 100.000 Punkte über eine Extraleben gefreut. Der oft schon angesprochene Schwierigkeitsgrad in Spielen zeigt sich hier mal wieder von seiner besten Seite. Und je länger man spielt um so mehr kommt der Suchtfaktor. Man will es einfach schaffen und macht immer wieder Fehler. Man versucht es immer und immer wieder und ärgert sich doch meist über sich selbst. Ein schlimmes Spiel im positiven Sinne. Schön ist das man im Pausenmenu punktgenau speichern. Entspannender geht es da im Modus Szenarios zur Sache. Hier wird euch vorher eine feste Anzahl Leben gegeben und Ihr könnt solange spielen bis Ihr alle verloren habt. Auch ein guter Modus um zu üben. Zeitlich noch extremer ist der Challenge Modus. Hier geht es nur nach Zeit. Vom Spiel werden euch Zeiten vorgegeben, die man unterbieten muß um das Level zu lösen. 10 solche Level warten hier wobei man immer eines lösen muß um das nächste anwählen zu können. Hier geht es darum Sekundenboni innerhalb eines Spieles zu erreichen. Sonst sind die Zeiten nicht zu knacken. Man ist also gezwungen bei seinen Steinzerbröseleien diese überall verteilten Sekundenbonis zu erwischen. Drumherum mit den fallenden Steinen ist hier alles beim alten und darf ebenfalls als extreme Herausforderung betrachtet werden. Gerade mal 4 dieser Teile habe ich geschafft. Im Missionmodus reichts nicht mal für die 1000m. Auf jeden Fall ein extrem schweres Spiel, das man fast immer durch eigene Fehler verliert. Und trotzdem macht man das Spiel immer wieder an.

Belohnungen sind mit der Zeit neue Charaktere die sich aber wenig unterscheiden und verbesserte Ausrüstung um besser durch die Steine zu kommen. Für den Zweispielermodus benötigt man hier erneut 2 GBA's samt Spielen und kann dann gegeneinander um die Wette wuseln und schauen wer zuerst das Ziel erreicht. Grafisch wie Soundtechnisch ist das Spiel ordentlich. Die Grafik ist klar und recht verspielt. Schöne Hintergründe für die man aber mit der Zeit überhaupt keinen Blick mehr hat und kleinere Effekte innerhalb des Spielscreens lockern das ganze auf. Die Action stimmt und läßt den Spieler nicht mehr los. Wer auf Tetris & Co steht wird hier wie mit einem Kuru ebenfalls glücklich. Dafür sorgt das tolle Spielprinzip und der geharnischte Schwierigkeitsgrad.

PLUS - MINUS LISTE

+ Frisches Spielprinzip
+ Lange Spielzeit
+ Sehr Anspruchsvoll
+ Saubere Steuerung und Engine
+ Batterie Speicher
+ Secrets erspielbar
+ Speichern mitten im Level

- Nur englische Sprache
- Bonusleben nach Scoregrenzen wäre schön
- Kein Single Cartridge MP

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Atari

KONKURRENZ

- Bubble Bobble
- Worms Blast
- Eggo Mania
- Worms World Party
- ZooCube
- Sheep
- Whacky Stackers
- Columns Crown
- Super Bust A Move
- Tetris Worlds

WERTUNG

GRAFIK:
79%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
74%

MULTIPLAYER:
77%

GESAMTWERTUNG:
86%

 

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