SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Team17

GENRE:             Puzzle Action
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Paßwort

SCHWIERIGKEIT:    5-9
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.40 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 31.12.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Vor inzwischen drei Monaten erschien für den Gamecube "Worms Blast", ein Tüftelspiel der besonderen Art, das sich weit vom Spielgeschehen der normalen Worms entfernt. Nichts mehr mit gezieltem Drauflosballern auf gegnerische Würmchen oder dergleichen. Das Spielprinzip der alten Worms Teile wurde komplett recycelt und findet sich nun in einer Art Puzzle-Spiel wieder, in dem es gilt, verschiedenfarbige Steinchen mit jeweils gleichfarbiger Munition in Stücke zu legen. Obwohl das Spiel bereits seit einem Viertel Jahr für den Gamecube erhältlich ist, entschied man sich bei Ubi Soft, das Spiel beinahe unverändert (!!!) auf den Markt zu werfen. In meinen Augen unverständlich, da das Spielprinzip zwar gut, bei weitem aber lange noch nicht perfekt umgesetzt, geschweige denn ausgereizt ist. Um diesen Test zu schreiben, hätte ich mir problemlos den Gamecube-Test zur Hand nehmen, ihn duplizieren und mit ein paar Hinzufügungen als GBA-Test wieder veröffentlichen können. Aber wie wir nun mal sind, gibt es einen frischen Test zu einem beinahe gleichen Spiel ;-) . Zu Beginn wie immer die Sprachauswahl, in diesem Fall habt Ihr fünf Sprachen zur Verfügung. Obwohl das Spiel nicht sonderlich textlastig ist, braucht man diesen doch für die Missionsbeschreibungen um sich die kurzen "Briefings" zu verinnerlichen. Im Hauptmenü angekommen, wird man vor die Qual der Wahl gestellt für welchen Modus man sich letztendlich nun entscheiden soll. Zum einen wäre hier der "Puzzle"-Punkt, eigentlich das Hauptspiel, da man in diesem Modus das Spiel durchspielen kann. Jedoch dazu später mehr. Als zweites treffen wir die "Herausforderungen" an. Das Ziel besteht hier darin, einen möglichst großen Highscore zu erreichen, der sich zumeist aus den zerschossenen Steinen und der dazu benötigten Zeit errechnet. Fünf Modi sind innerhalb der Herausforderungen von Anfang an wählbar, alle lassen sich nach Belieben anwählen und bieten Spass für viele Stündchen, besonders wenn man einen Freund zu einem Duell herausfordert wer jetzt nun den höchsten Score erzielen kann. Immer mal wieder lustig, obwohl ich hierfür die Gamecube-Version vorziehen würde, da man seinem Gegenüber ja auch über die Schulter blicken will. "Reihen und Ziele" ist die erste frei wählbare Herausforderung, in der es gilt möglichst viele Ziele zu zerdeppern, jedoch ist das Spiel bei 20 verfehlten Spielen vorbei. In "Super Frogger" sollte man die erscheinenden Ziele zerstören um die darauf auftauchenden Sterne einzusammeln, die den Wasserstand regulieren. Im dritten Herausforderungs-Menüpunkt, dem "Team17-Fun" ist das Ziel, alle auftauchenden Sterne in ihre Einzelteile zu zerlegen. Sammelt man sie ein, blüht dem Spieler der jähe Tod. Eine Neuerung gegenüber dem GC-Bruder ist der "Gegen die Uhr"-Modus.


Auf einer überdimensionalen Uhr ist des Spielers Ziel, alle Scheiben die urplötzlich auftauchen zu vernichten. Der letzte verfügbare Modus "Eine Zeile hintereinander" ist daher spaßig, weil man für jeden Schuss zwei Sekunden Bonuszeit erhält, die auf das Zeitkonto gutgerechnet werden. Ein Punkt, der mir persönlich bitter aufgestoßen ist, stellt die Anleitung dar, die dem GBA-Spiel nicht wirklich angepasst wurde. So findet man einen Turnier-Modus (vergleiche "Herausforderung"), in dem die Modi andere Namen besitzen, als dass sie letztendlich im Spiel auftauchen. Das macht wirklich einen guten Eindruck auf die Spielgemeinde, für solche lapidaren Änderungen sollten die Herren Entwickler nämlich schon noch im Stande sein. Die "Optionen" bieten Altbekanntes wie die "Spieloptionen", die "Sound-Optionen", "Credits" sowie die zehnstelligen "Passwörter", jedoch ist deren Umsetzung eine Frechheit sonders gleichen. Da die Speicherwörter als Symbole dargestellt werden, ist man zum einen dazu gezwungen sie aufzuzeichnen. Der Höhepunkt ist aber die Vielzahl an unterschiedlichen Symbolen (16!; in Form von Waffen, Fahnen, viele schifffahrende Tierarten (?) ), die sich teilweise derart gleichen, dass man eine halbe Seite an Zusatzinfos verewigen müsste. Solch ein merkwürdiges Passwortsystem sucht wirklich ein ebenbürtiges Beispiel in der doch ziemlich großen Welt der Videospiele. Innerhalb des "Duellmodus" duelliert man sich mit einem CPU-Charakter auf dem Wasser in Form eines "Deathmatches", des "Sterne-Sammelns", in dem man fünf Sterne auffischen muss um als Sieger aus dem Match hervor zu gehen oder dem "Kampf der Gezeiten". In diesem Duell sollte man viele Sterne sammeln um den Wasserstand konstant niedrig zu halten und bei Zeiten sein gegnerisches Pendant anzugreifen. Da man bei Erfolg in höhere Stufen aufsteigt, werden die Feinde mit der Zeit eine immer größere Herausforderung, die dem Spieler alles abverlangt. Der interessanteste Menüpunkt ist aber eindeutig der "Puzzle"-Modus, der eigentliche Kern und zugleich Herzstück des Spiels. Auf einer großen Landkarte bewegt man sich langsam von Ort zu Ort um letztendlich an der Vulkaninsel anzukommen. Im Gamecube-Worms fand man auf der Karte unterschiedlich farbige Lösungswege, die einerseits den harten Weg (rot), andererseits den einfacheren Weg (blau) beschrieben. Im GBA-Teil wurde der rote Weg komplett entfernt, die Aufgaben aber so ziemlich beibehalten. Um die Karte zu betreten, hat man die Möglichkeit aus einem von insgesamt neun verschiedenen Charakteren zu wählen. Anfänger sollten zuerst einmal das Tutorial betreten, in dem man die grundlegenden Spielzüge und -eigenschaften auf's Genaueste vorgekaut bekommt.

Hier werden einem die unterschiedlichen Steintypen nähergebracht, gleichzeitig aber auch wirkliche Spielzüge an Hand unterschiedlicher Waffen erklärt. Von der Bazooka über's Dynamit bis hin zum durchschlagskräftigen Laser findet man als Worms-Freund so ziemlich alles mit dem man den Steinkombinationen an den Kragen gehen kann. Die einzelnen Missionen auf der Karte sind vorbildlich in Szene gesetzt und bieten reichhaltige Abwechslung. In einer der ersten Missionen soll man das grüne Blätterdach einer dreifarbigen Palme zerstören ohne den sandigen Boden mit den Wummen zu treffen. In einer anderen Mission gilt es durch geschickte Berührung der Flummisteine, seine Munition so abprallen zu lassen, dass das Geschoss sein Ziel genau trifft. Da einzelne Levels teilweise derartig schwer umgesetzt wurden, sind dutzendfache Wiederholungen keine Seltenheit. Lobenderweise sollte man dem Titel zugestehen, dass die GBA-Steuerung ein wenig besser in Szene gesetzt ist, was wahrscheinlich am Steuerkreuz liegt. Durch dieses kann man den Winkel seiner Waffe sehr gut austarieren und somit stellen viele Ziele keine größeren Probleme mehr da (daher auch die Senkung des Schwierigkeitsgrades!). Im Spiel selbst findet man in den einzelnen Modi, vor allem auch im Multiplayer, diverse Power-Ups, die das Leben eines niedlichen Worms um einiges verlängern können. Per "Boots-Reperatur" erhöht sich die Lebensanzeige Eures Wurms, da diese durch herabstürzende Teile respektive feindliche Schüsse stark in Anspruch genommen wird. Ein weiteres Beispiel wäre der Wetter-Ballon, der einen Wetterumschwung herbei bringt, der entweder positive beziehungsweise negative Auswirkungen auf Eure Boote hat. Mit dem "Zeitstopp" kann sich Euer feindlicher Kampfwurm für zehn Sekunden nicht mehr bewegen, das "Schild" baut um Euer Boot einen Schutz auf, der Euch vor äußeren Gefahren bewahrt. Für Freunde der zünftigen Zwei-Spieler-Duelle ist der Mehrspielermodus optimal, da man in diesem seinen Kotrahenten auf's Äußerste beharken kann, solange bis ihm der Schweiß von der Stirn tropft. Weil die Mehrspielerpartien immer mehr Spass bereiten als gegen die CPU, verdient der Modus ein Extralob, da er einwandfrei umgesetzt ist, ähnlich wie im Duellmenü. Da die insgesamten Änderungen einerseits positiv sind (Steuerung), andererseits eher von rückschrittlicher Qualität (Passwortmenü) zeugen, balancieren sich die einzelnen Versionen ziemlich aus, was auch an der Gesamtwertung feststellbar ist - diese bleibt nämlich gleich. Grafisch gesehen ist der Titel für GBA-Verhältnisse gut umgesetzt worden, die verschiedenen Hintergründe (hübsche Wälder, große Dampfer, idyllische Dörfer) bereiten dem geneigten Spieler eine besondere Atmosphäre, die durch die niedlichen Würmer ein extra Sahnehäubchen spendiert bekommt. Die bunte, farbenfrohe Spielgrafik kann voll überzeugen und bekommt, gegenüber der GC-Umsetzung ein paar Pünktchen Bonus spendiert. Gespickt mit der teils peppigen, teils karibisch-angehauchten Musik und den lustig-umgesetzten Soundeffekten auf jeden Fall ein Spiel, dass sich "Liebhaber des hohen Schwierigkeitsgrades" gerne einmal genauer ansehen sollten.

PLUS - MINUS LISTE

+ für GBA-Verhältnisse gute grafische Darstellung
+ Multiplayer kann überzeugen
+ viele verschiedene Spielmodi
+ bessere Steuerung gegenüber des GC-Bruders
+ guter Sound

- misslungenes Passwortsystem
- zu schwerer Härtegrad
- Solomodus verblasst auf Dauer

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Ubi Soft

KONKURRENZ

- Eggo Mania
- Worms World Party
- ZooCube
- Sheep
- Whacky Stackers
- Columns Crown
- Super Bust A Move
- Tetris Worlds
- Mr.Driller 2

WERTUNG

GRAFIK:
78%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
80%

MULTIPLAYER:
81%

GESAMTWERTUNG:
77%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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