SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Acclaim

GENRE:             Puzzle
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    3-9
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.40 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 10.09.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

So, nun geht es weiter mit dem Test zum GBA-Spiel ZooCube, dem Pendant zum GameCube-Puzzle-Spiel. Nachdem ich ZooCube für den GC erfolgreich beendet habe und mir nun die Gold-Levels offen stehen, widmete ich mich der Version für unseren "Kleinen". Für alle, die den GC-Test nicht gelesen haben, hier noch mal die Story, der meiner Meinung nach der "Innovationspreis für Schwachsinn" gebührt. Der merkwürdige Professor Dr. Buc Ooze heckt einen geheimen Plan aus, in dem er alle zu greifenden Zoo-Lebewesen in "Hochsicherheitshüllen" sperrt, aus denen eine Flucht so gut wie unmöglich erscheint. Nur durch den Willen tatkräftiger Tierliebhaber bleibt den Zootierchen eine gewisse Überlebenschance: Der ZOOCUBE wird zu diesem Zwecke erschaffen, ein Würfel, der durch Vereinigung zweier gleicher Tierhüllen, jene Tierart in Freiheit befördert. Ziel des Spielers ist es nun möglichst viele Tiere zu befreien um somit die Machenschaften des Dr. Ooze zu vereiteln. Soviel zur "oscarverdächtigen" Story, aber wäre bei einem Puzzlespiel eigentlich eine durchdachtere Story nötig? Was mir gleich zu anfangs auffiel, war die Ähnlichkeit der GBA zur GC - Version. Es gibt haargenau die selben Modi, lediglich beschränkt sich die GBA - Version auf einen Zweispielermodus für den man allerdings zwei Module benötigt. Auch unverständlich: Die Anleitung von ZooCube ist zwar komplett eingedeutscht (bis auf Einzelheiten der GC Anleitung ebenbürtig), jedoch sind die Goodies und die daraus resultierenden Punkte nur in einer englischen Tabelle aufgelistet (anders bei der GC - Version). Doch widmen wir uns dem eigentlichen Spiel. Spielprinzip ist schnell erklärt: Man steuert einen Würfel (ZooCube) in der Ebene. Auf diesen Würfel werden zu anfangs aus vier Richtungen, später aus sechs Richtungen Symbole in Richtung des ZooCubes geschickt. In der GBA - Variante beschränkt man sich auf unterschiedliche Figuren (gepunkteter Fussball, rotes Dreieck,...), da detaillierte Tiersymbole wohl nicht mit der Technik des Handhelds vereinbar sind. So, wollen wir mal loslegen. Nach dem Einschalten des Game Boy Advance wird der Spieler aufgefordert seine Landessprache zu wählen. Bis auf die Menüs habe ich im Spiel zwar keine Sprache entdeckt, aber was tut man nicht alles für die verehrte Kundschaft...Im Hauptmenü angelangt, hat man nun die Qual der Wahl: Will man sich die Liste der Mitwirkenden ansehen oder eher unter den "Optionen" das Tempo verändern, beziehungsweise Sound- oder Steuerungseinstellungen vornehmen? Letztendlich klingen der "1 Spieler" - Modus sowie der 2-Spieler-Duell- und Kooperationsmodus doch viel interessanter. Doch widme ich mich zuerst dem Einspieler-Modus: Wie auch beim großen Bruder gibt es diverse Modi von "Klassik" über "KO" zu "KO Blind".


In den jeweiligen "KO" Modi besteht die Aufgabe darin, schon am ZooCube haftende Hüllen mit den verschiedenen Symbolen aufzulösen und dadurch das gefangene Tier zu befreien. Im "KO Blind" Modus kommt zusätzlich die Schwierigkeit hinzu, dass die unterschiedlichen Hüllensymbole ihre charakteristische Farbe eingebüßt haben. Meiner Meinung nach einfach nur uninspirierte Modi, die nicht wirklich Spass machen, sondern nur als "Füllmenge" dienen, die es aber nicht unbedingt gebraucht hätte. Viel interessanter scheint mir da der "Klassik" Menüpunkt, in dem man sich durch - im Schwierigkeitsgrad stark ansteigende - Levels hindurchpuzzelt. Als Stationen dienen Örtlichkeiten wie das Mittelmeer oder der Indische Ozean, doch liegt es am Spieler diese Stages überhaupt zu erspielen, da mit fortschreitenden Levels der Grad der Härte rapide zunimmt - gleichzeitig sind dem Frust somit keine Grenzen gesetzt und man ertappt sich manchmal dabei, den GBA am liebsten bei Seite zu legen und etwas anderes zu unternehmen. Beim Test der GBA Version schlich sich schon so langsam das Gefühl ein, dass die Entwickler bei beiden Spielen haargenau die selben Schnitzer begangen haben. Vielleicht lernen sie ja bei einem möglichen ZooCube 2 aus ihren vergangenen Fehlern. Doch nicht vom Thema abweichen... Mitten im Spielgeschehen angekommen fällt die - im Gegensatz zur GC-Variante - schöne Hintergrundoptik auf. Vorbeiziehende Wolken, hübsche Sonnenuntergänge, die an schöne laue Sommertage erinnern lassen, sowie futuristisch angehauchte Quadratanhäufungen verwöhnen das Spielerauge. Obwohl diese nichts wesentliches zum Spielfluss beitragen, übernehmen sie die Funktion des optischen "Leckerbissens". Ansonsten ist der Grafikstil schlicht, jedoch zweckmäßig. Die Symbole erfüllen grafisch ihren Zweck, doch ist es bei der GC-Variante oftmals leichter sie zu unterscheiden. Ebenfalls ein Problem: Die höchst hilfreichen Raketen (sprengen bis zu vier Hüllen) sind den normalen Hüllensymbolen dermaßen ähnlich, dass man sie oftmals nicht ihrem Zwecke nach einsetzt, sondern sie als Hüllensymbol verwechselt. Schade dass auch die Anleitung dem Spieler hierbei nicht weiterhilft, da die Minibildchen hier nicht zur Klärung beitragen. Hat man die Raketen aber als dieses identifiziert, stehen sie aber auch ganz im Dienste des Spielers. Hierbei haben sich die Entwickler ein ganzes Arsenal an verschiedenen Sprengkörpern ausgedacht. Von der normalen Rakete, die eine Hülle in ihre Einzelteile zerlegt über eine Superrakete die bis zu vier Hüllensymbole dem Boden gleichmacht, ist alles vertreten. Auch im Bereich der Goodies haben sich die Mannen bei Acclaim nicht lumpen lassen.

Treffen zwei gleiche Hüllen aufeinander erscheinen diverse Extras, die entweder nur fürs Punktekonto des Spielers nützlich sind oder zum Beispiel Wirkung zeigen indem sie das Spielgeschehen verlangsamen. Genau so wie in der Variante des großen Bruders gibt es "Jonglierbälle" in verschiedenen Farben, die, wenn sie vollständig eingesammelt wurden, einen wahren Punkteregen über den Spieler ergießen. Ansonsten ist das Spielprinzip eher unspektakulär, jedoch für einige Stunden richtig motivierend. Soundtechnisch zeigt sich ZooCube mehr schlecht als recht. Nur während des Spielmenüs dudelt eine Melodie aus dem kleinen GBA-Soundausgang. Während des Spiels wurde die Musikuntermalung komplett gestrichen. Leider unverständlich, da schon am GameCube die Musikunterstützung angenehm im Hintergrund ertönt. Lediglich einzelne Soundschnipsel klingen in des Spielers Ohr, beispielsweise beim Zusammenbringen zweier Hüllen. Trotzdem kann ich mich eigentlich nicht beklagen, denn irgendwie schafft es das Spiel, dass ich den Sound nicht sonderlich vermisse. Positiv zu erwähnen ist auch der Multiplayer, der, wie am GameCube, die selben Modi bietet. Wenn es etwas zu bekritteln gibt, dann die Tatsache das zwei Module notwendig sind. Zum einen wäre da der normale Duell-Modus, in dem der Sieger durch Punktegewinn ermittelt wird, zum anderen der sehr interessante Kooperationsmodus, der den Spielern die Möglichkeit gibt das Spiel zu zweit durchzuspielen. Ihr merkt schon dass sich die Game Boy Advance Version nur in Nuancen vom großen Bruder unterscheidet. Irgendwie schade, dass sich hier die Entwickler nicht mehr einfallen lassen haben. Jedoch ist mein Fazit eher positiv. Obwohl mir die GameCube Version einen Deut besser gefällt, ist die GBA Version aber gleichsam spielenswert. Für Puzzlefreunde eigentlich ein Muss, da das innovative Konzept zum mehrmaligen Spielen einlädt. Spielern, die schon eine Version des Games besitzen, rate ich vom Kauf der anderen Variante aber ab. Es gibt zu wenig Neuerungen um einen Zweitkauf des Spiels zu rechtfertigen. Ein Probespielchen ist ZooCube aber allemal wert. Und sind wir doch mal ehrlich: Wer wollte nicht schon immer mal Zootiere vor dem sicheren Tod bewahren?


PLUS - MINUS LISTE

+ schnell erlernbar
+ innovatives Konzept
+ recht motivierend
+ durchdachter Schwierigkeitsgrad
+ spielenswerter Kooperativ-Modus

- soundtechnisch zu wenig
- zu wenig Abwechslung
- grafisch kein Überflieger
- manchmal unübersichtlich

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Acclaim

KONKURRENZ

- Sheep
- Whacky Stackers
- Columns Crown
- Super Bust A Move
- Tetris Worlds
- Mr.Driller 2

WERTUNG

GRAFIK:
54%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
55%

MULTIPLAYER:
68%

GESAMTWERTUNG:
69%

 

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