SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Team17

GENRE:             Action
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    2-7
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.40 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian.pfeiffer am 10.09.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Der Titel "Worms" dürfte den meisten von Euch bestens bekannt sein. Seit 1995 spuken die kleinen Würmchen auf den Bildschirmen in aller Welt herum. Anfangs nur auf dem PC erschienen, entschloss man sich die Worms auch auf die gängigen Handhelds und Videospielkonsolen zu portieren. Inzwischen wird man als Spieler beinahe erschlagen angesichts einer umfangreichen Menge an "Worms"-Titeln. Vor einigen Wochen saß ich noch an "Worms Blast" (Gamecube), dass die flippigen Tierchen in eine ganz neue Aufgabenrolle im Puzzle-Genre versetzt; allerdings schreckte der Schwierigkeitsgrad und der insgesamt unspektakuläre Einzelspielermodus von einem Kauf für Einsteiger ab. Nach diesem kleinen "Ausflug" ins andere Genre, besinnt man sich bei Team17 auf das bereits Bekannte und liefert mit "Worms World Party" einen klassischen Ableger der Serie. Nachdem ich die Packung des Titels in Händen hielt, spürte ich sofort ein wenig Nostalgie in mir aufsteigen, hatte ich schon zu Beginn der Worms-Ära dutzende Stunden mit den kleinen Würmern verbracht. Auch die Screenshots auf dem Packungsrücken verleiteten dazu, die GBA-Kassette sofort in den Schacht zu schieben. Zuerst die Anleitung gelesen, stand ungetrübtem Spielspaß nichts mehr im Wege. Wie seit längerem eingebürgert, zeigt sich auch bei "Worms World Party" das Menü, in dem man aus fünf Sprachen wählen darf. Auch angenehm zur Einstimmung auf den Titel: eine abgeänderte Version der "Worms"-Hauptmelodie, die im Menü auf den Spieler eindudelt. Dieses gliedert sich in vier Punkte. Zum einen die "Credits", in dem man sich die Namen der verantwortlichen Personen des Spiels ansehen kann. Wesentlich interessanter der "Einzelspieler"-Punkt, der sich wiederum in "Direkt-Spiel", "Deathmatch" und "Mission" untergliedert. Die einzelnen Menüs sind schnell erklärt: Für Spieler die direkt ins Spiel einsteigen wollen ohne sich an den umfangreichen Optionen die Zähne auszubeißen, empfiehlt sich das "Direkt-Spiel", in dem man mit einem voreingestellten Team einer Farbe gegen computergesteuerte Würmer antritt. Da für diesen Modus bereits alle Einstellungen erledigt sind, tut sich hier ein netter Bereich auf, in dem man unkompliziert loslegen kann. Im "Deathmatch" erwartet Eure Würmerbande ein wahres Schlachtfest, dass von Runde zu Runde immer deftiger wird, da die gegnerischen Teams mit der Zeit immer besser zielen und agieren und dementsprechend herausfordernder werden. Durch die Wahl des Teams bestimmt man seine Spielwürmer und schon kann es losgehen. Aber vergesst eins nicht: Anfangs seid Ihr der Rangstufe nach lediglich "Blutige Anfänger". Also zeigt was Ihr könnt und gebt den gegnerischen Würmern eine kleine Vorspeise um sie später im Hauptgang richtig zu unterbuttern.


Auch der "Mission"-Punkt ist für diejenigen eine Alternative, die anstatt ziellosem Rumgeballere eine Mission mit detaillierter Erklärung vor die Nase gesetzt bekommen wollen. Obwohl die Idee nicht schlecht ist, sind die Missionen spielerisch ein wenig bieder geraten und wirken irgendwie aufgesetzt. Innerhalb dieser muss man eine Schiffsmannschaft von einem riesigen Segelschiff bugsieren oder einfach einen Eindringling im Untergrund suchen und ihn möglichst schnell ausschalten. Das "Mehrspieler"-Menü verspricht nicht dem, was man sich darunter eigentlich erwartet. Unter sogenannten "Mehrspielern" meint der Titel computergesteuerte Feinde, die sich auf dem Feld mit dem Spieler bekriegen oder man übernimmt einfach selbst die Kontrolle über mehrere Teams auf einmal. Sein Team kann man aus einer vorgegebenen Anzahl an so glorreich klingenden Namen wie "Evil Team" oder "Elite" auswählen. Ebenfalls lässt sich hier ein eigenes Team aus verschiedenen Würmernamen zusammenstellen und mit dem zugehörigen Härtegrad versehen. Eine Spezialwaffe sollte auch nicht fehlen und richtigen Worms-Fanatikern wird zusätzlich noch der Wurmtopf geboten, in dem man, laut Anleitung, aus über 400 unterschiedlichen Spielvarianten wählen darf. Wenn Ihr Euch darunter nichts vorstellen könnt, kein Problem. Hier ein Beispiel: In sogenanntem Wurmtopf habt Ihr die Möglichkeit in drei Slots verschiedene Icons durchzuwählen. Beispielsweise entscheide ich mich für "Schusswaffen mal 2". "Teppich mal 2" und "Kistenspion"; diese drei Möglichkeiten zeigen auf, welche Wirkung sie letztendlich im Spiel haben werden. Durch meine Wahl werden alle Schusswaffen mit einem größeren Schadenspotenzial ausgestattet, ebenfalls verstärkt sich die Gattung der "Teppich"-Waffen und zusätzlich ist es dem Team möglich den Inhalt aller Kisten zu identifizieren. Der "Wurmtopfe" in Verbindung mit dem "Mehrspieler"-Modus soll möglichst viele Vorlieben einzelner Spieler abdecken und wird somit wahrscheinlich zum interessantesten Punkt des Spieles. Mir persönlich gefallen die unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten ganz besonders, obwohl manchmal die Zeit des Einstellens die Zeit des Spielens beinahe übertrifft. Und damit wäre ich bei den "Optionen" angekommen, die dem Spieler die Möglichkeit geben, alles Erdenkliche ein-, um- und auszustellen. Innerhalb der Spieloptionen lassen sich die Rundenzeiten nach Belieben ändern oder einfach nur das Ansteigen der Wassergeschwindigkeit. Nachdem man sich in diesem ganzen Durcheinander an Optionsmöglichkeiten zurechtgefunden hat, stehen noch die essentiell wichtigen Waffenoptionen zur Auswahl. Hier hat man die Möglichkeit 30 Waffen unterschiedliche Munitionsmengen zuzuordnen und die Waffenstufe zu ändern, die im Groben unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden entspricht.

Ebenfalls können die Landschaften nach Gutdünken durch Landschaftsthema und -modus verändert werden. Durch diese riesige Fülle an Optionsmöglichkeiten wurde ich erst einmal verschreckt, da dies nicht meinen Vorstellungen einer gepflegten Worms Partie entspricht, sondern schon eher an eine eigene "kleine Wissenschaft" für sich erinnern lässt. Ok, aber ist wohl eher Geschmackssache und zur Not bleibt noch das Direkt-Spiel für die ganz Faulen unter uns ;-). Ist man mit der ganzen Einstellungs - Bürokratie am Ende, kann man sich genüsslich dem Spiel zuwenden, dass im typischen Worms Look erstrahlt. Die Welt erscheint in klassischem 2D, in dem sich die Spielgefährten tummeln. Natürlich gibt es wieder unterschiedlichste Landschaftsebenen, die die merkwürdigsten Details wie eine riesige Radarschüssel oder einfach nur Krimskrams wie veraltete Kanonen oder verdreckte E-Gitarren enthalten. Der Hintergrund an sich ist nicht besonders spektakulär, sondern lehnt sich meist ans Landschaftsbild. Die Levelobjekte an sich sind ganz ansehnlich gelungen, aber keines Falls über dem Durchschnitt, leider gestaltet sich auch das Waffenmenü als ziemlich unübersichtlich, da auf Grund des kleinen Screens des GBA die Objekte nicht deutlich erkennbar sind. Um durch die meist mehrere Bildschirme umfassenden Levels zu scrollen, benutzt man die beiden Schulterknöpfe des GBA in Verbindung mit dem Steuerkreuz. Die Würmchen lassen sich nach links und rechts bewegen. Gleichzeitig können sie in die unterschiedlichsten Richtungen springen und somit Hindernisse wie in den Levels verteilte Minen oder einfach nur tiefe Krater überqueren. Da jeder Wurm nur eine bestimmte Zeit hat zu agieren und nach Ablauf dieser Zeit der nächste Wurm an der Reihe ist, sollte man seine Taten sorgfältig überlegen und keine Zeit vergeuden. Mit dem "Select"-Knopf kommt man ins "lebenswichtige" Waffenmenü, in dem dem Spieler die ganze Vielfalt an Waffen entgegenfällt. Reale Waffen wie die Bazooka oder das Schrotgewehr wechseln sich mit aus den Worms-Teilen bekannten Utensilien wie dem Schaf oder dem neuen Dragon Ball ab. Egal ob man einen Langbogen oder einfach nur die radikale Axt verwenden will, in Sachen Waffen haben die Entwickler wirklich nicht gegeizt. Auch notwendige Gerätschaften wie das Ninja-Seil oder der Presslufthammer verhelfen dem Spieler an die gewünschte Position zu gelangen. Für Spielereien wie die Teppichgranate hat man allerdings nur wenige Sekunden Zeit, sich aus dem Staub zu machen, da anderen Falls womöglich die eigene Gesundheit am seidenen Faden hängt. Ähnlich verhält es sich mit dem Dynamit, dass nach einem kurzen Zeitlimit die Umgebung und die Lebenspunkte (Standard: 100) in Anspruch nimmt. Für solche Fälle sind die Optionen unumgänglich, da sich hier solche Feinheiten ohne Probleme verändern lassen und unter Umständen das eigene Würmer-Leben entscheidend verlängert werden kann. Apropos Würmer: grafisch zwar nichts besonderes, haben mir vor allem die Animationen und speziell die Ausrufe der kleinen Dinger sehr gut gefallen. Es ist immer wieder lustig einem Würmchen bei einer kleinen Wanderung über die Schulter zu blicken oder den Absturz von einer Klippe ins Wasser live mitzuverfolgen. Beinahe legendär sind die Sterbeszenen der Worms: Hat die Lebensenergie den überaus kritischen Nullpunkt erreicht, zückt der betreffende Wurm eine Zündung und sprengt sich in die Luft. Übrig bleibt meist nur ein Sarg in unterschiedlichen Formen. Auf der anderen Seite steht die Musik. Bis auf das Hauptthema, erklingen meist durchschnittliche "Melodien", die häufig weder eingängig noch stimmungsfördernd sind. Vielleicht erwischt sich der ein oder andere dabei, wie er den Sound auf Sparstufe zu stellen versucht. Schade eigentlich: denn ein angenehmer Sound kann das Spielgefühl deutlich erhöhen, wohingegen simple Melodiegebilde die Lust am Spiel deutlich reduzieren können. Für Worms Fans stellt der Titel aber eine passende Erweiterung dar, da GBA Besitzer bisher umgangen wurden. Spieler, denen das Worms-Prinzip zusagt und die sich schon seit langem einmal wieder ein leicht zugängliches Spiel (bis auf die riesige Optionsvielfalt) zulegen wollten, können zugreifen. Alle anderen sollten Probe spielen und vielleicht die Möglichkeit in Betracht ziehen, in nicht all zu entfernter Zukunft einen klassischen Worms-Teil auf dem GameCube zu erwerben.


PLUS - MINUS LISTE

+ viele unterschiedliche Waffen
+ umfangreiche Spielvarianten
+ niedliche Worms-Sprachsamples

- sehr optionslastig
- mäßige Musikuntermalung
- Grafikdarstellung teilweise undeutlich
- aufgesetzter "Mission"-Modus

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Ubi Soft

KONKURRENZ

- ZooCube
- Sheep
- Whacky Stackers
- Columns Crown
- Super Bust A Move
- Tetris Worlds
- Mr.Driller 2

WERTUNG

GRAFIK:
69%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
61%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
71%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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