SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Climax

GENRE:             Shooter
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Paßwort

SCHWIERIGKEIT:    4-10+
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.30 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 08.05.2004


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Serious Sam ist in der Videospielwelt keine unbekannte Spielfigur. Von anderen Plattformen bekannt verschlägt es den Zeitreisenden nun auch auf die Nintendo Systeme. Eher still in der Ankündigung und dem Release sollte neben dem GCN auch der GBA mal wieder bedacht werden. Dabei kommen Freunde der GBA First Person Shooter wieder auf ihre Kosten. Vor kurzem noch bei vielen Entwicklern die Abkehr von diesem Viewpoint festgestellt ist Serious Sam Advance nach Ice Nine gleich der nächste Shooter dieser Art auf dem GBA. Schnell abhaken kann man in diesem Zusammenhang das Thema GCN-GBA Link. Den gibt es nämlich nicht, obwohl es sich hier und da sicher angeboten hätte. Schade auch deshalb weil mit Entwickler Climax eine Firma für beide Spiele verantwortlich war. Die ersten Facts zum Spiel hören sich zunächst recht vielversprechend an. Neben einem komplett lokalisierten Spiel darf sich der FPS Fan auf einen 4Player Modus freuen, für den allerdings jeder Mitspieler eine komplette Ausstattung benötigt. Weniger schön ist mal wieder der hier enthaltene Paßwort Modus. Das die Batterie fehlt macht auch den enthaltenen Score Mode relativ unwichtig, da man Score Erfolge nicht dauerhaft sichern kann. Nach der Sprachwahl steht euch das Hauptmenu zur Verfügung das neben dem Einzelspieler Modus den Multiplayer bietet, sowie die Optionen für die Credits und den Soundpart als auch die angesprochenen Score Listen, die eher als Orientierung dienen. Beginnt Ihr den Einzelspieler Modus wählt man zunächst einen von 3 Schwierigkeitsgraden über die es noch ein paar Worte zu verlieren gilt. Dazu wird euch nun die Story anhand kleinerer Bildchen samt deutscher Texte nähergebracht. Mithilfe der Zeitreise-Technologie konnte der böse Mental das alte Ägypten und Rom in seine finstere Alptraumwelt reissen. Nur einer hat den Mut, zurück in die Zeit zu reisen und Mental und seinen Monsterhorden das Handwerk zu legen: Serious Sam. Dabei führt euch das Spiel in 2 Welten, das alte Ägypten und nach Rom. In jeweils 6 Level eingeteilt müßt euch hier nacheinander durch die Level kämpfen und bekommt danach jeweils das angesprochene Paßwort. Vor jedem Level gibt es ein kleines Briefing und Ihr könnt euch anhand einer Datenbank über Erfolge, Gegnerabschüsse und deren Eigenheiten informieren. Hier bleibt auch beim Paßwort alles an Einträgen enthalten. Startet ein Level beginnt Ihr immer mit 5 Leben und müßt am Ende ein finales Artefakt finden um das Level zu beenden. Bis dahin erwartet euch Shooter Action der bekannten Art. Aufgeteilt ist der Bildschirm in eure Waffe samt Anzeigen dafür, sowie 2 Leisten für die Lebensenergie und bei Aufnahme für die Rüstung. Die Steuerung zeigt sich teilweise von der etwas umständlichen Sorte.


Zunächst lauft Ihr normal mit dem Kreuz in die Richtungen und könnt per L und R seitlich laufen. Mit B schaltet Ihr durch eure Waffen und ballert mit der A-Taste. Was schnell auffällt ist zwar ein ordentliches Lauf und Drehtempo, dafür aber ein äußerst ungenau zu positionierendes Fadenkreuz. Dreht Ihr euch langsam ruckt dieses immer und entfernt stehende Gegner werden nicht gleich erfaßt und der enthaltene Auto Aim greift nicht. Entschäft wird das ganze durch das gedrückt halten der B-Taste. Dann könnt Ihr die Drehgeschwindigkeit des guten Sam und damit auch des Fadenkreuzes verlangsamen. Jetzt bewegt man es so wie es sein sollte in einem derartigen Spiel. Problem ist zum einen die umständliche Bedienung mitten im Kampf und das oftmals ungewollte Umschalten der aktuellen Waffe, was ja ebenfalls über die B-Taste getan wird. Mit der Zeit habe ich bei entfernten Gegnern das Fadenkreuz mehr mit L und R austangiert als mit dem Steuerkreuz. Erst wenn Horden an Gegnern auf euch zulaufen nutzt man auch die Verlangsamung mit der B-Taste. Das dies auch anders geht zeigte ja erst kürzlich Ice Nine, das in diesem Bereich mit der unabhängig einstellbaren Intensität des Kreuzes glänzte. Ebenso vermißt man den mittlerweile auch auf dem GBA möglichen Freisicht Modus. Das heißt hier Ihr könnt nicht auf und abschauen und Gegner die erhöht oder unter euch stehen trifft man in dem man nur die Richtung hält. Hier also eher vergleichbar mit Doom. Im Spiel enthalten sind 10 Waffentypen. Angefangen bei der Kettensäge die man wegen eines anderen Features aber kaum nutzt, über diverse automatische Waffen bis hin zu Raketenwerfern und futuristischen Waffen, mit denen man den Gegner nicht tötet sondern verwirrt. Bei den Boss Kämpfen von Vorteil. Ein so getroffener Gegner hat nun ein Fragezeichen über sich und agiert nicht mehr und ist damit günstig treffbar. Nachteil das man für diese Waffe kaum Munition hat. Die Gegner an sich sind sehr verschieden, haben aber alle eines gemeinsam - auf euch mit Gebrüll. Verstecken oder taktieren kennen die Jungs nicht. Sehen sie euch geht's ab. Dabei ist die Fülle an Gegnern im Spiel äußerst hoch, was ja an sich nichts schlechtes ist. Viele Bereiche kann man gar nur betreten wenn man immer neue Wellen an Gegnern abwehrt und überlebt. Denn nichts anderes zählt. Aber so langsam komme ich zum größten Ärgernis - dem Schwierigkeitsgrad. Ich habe alle 3 mal gespielt und muß sagen das selbst auf Easy das Spiel beinhart schwer werden kann. Durch die Massen an Gegnern und sich hier nun nachteilig auswirkende Steuerung in Sachen Fadenkreuz wird das Spiel je weiter man vorankommt teilweise unfair schwer. Was hier teilweise im Hard abgeht ist nicht mehr normal und man schafft ja kaum die ersten Level.

Auf der einen Seite liegen immer viele MedKits und Westen herum. Nur erreicht man die erst nach Wellen an Gegnern oder hat sie kaum genommen und gleich wieder verloren. Treffer ziehen teilweise extrem viel ab. Wiegesagt auf Easy ist die erste Welt kein Problem. Allerdings zieht auch hier das ganze ab der zweiten Welt selbst im Medium Grad heftig an. Sehr oft wird in großen Freiarealen gekämpft. Ist eine Welle von Gegnern erledigt kommt die zweite. Oftmals hinter euch ohne das man dies merkt. Da meist alle Türen geschlossen sind ist man auch nicht in der Lage sich einen günstigen Ort zum Ballern auszusuchen. Das ist dann teilweise Frust pur. Da es keine Rücksetzpunkte gibt und 5 Leben so schnell einmal verspielt sind geht der Spielspaß vor allem in der zweiten Welt tüchtig nach unten. Ich bin eigentlich ein Freund schwerer Spiele, aber was hier in manchen Leveln abgeht ist nicht normal. Hier hat man es eindeutig übertrieben. So oft denkt man sich wohin mit der ganzen Munition um im Level danach viel zu wenig davon zu haben und man plötzlich mit der Säge agieren muß weil man nichts anderes hat. Gegen Horden an Gegner hat man aber keine Chance damit. Besonders weil es einen Gegnertyp gibt, der als Selbstmord Variante einfach nur auf euch zu rennt und explodiert. Meist in 4er Gruppen muß man die schnell erwischen, was aber öfters kaum noch möglich ist, da genug andere Dödel euch das Leben gerade schwer machen. Eigentlich sind die Level ansonsten in ihrem Design recht gelungen. Nicht immer linear gilt es in Sachen Rätseln aber nur Schalter zu finden oder eben Gegner zu erwischen um Wege zu öffnen. Grafisch ist das Spiel weniger gelungen. Ob Gegner oder Umgebungen, alles ist recht pixelig und undeutlich geworden. Hier kann der GBA wie schon gesehen wesentlich mehr. Zwar ändern sich die Qualitäten der Texturen ab der zweiten Welt, nur sieht man davon wenig weil man laut Spiel immer wieder "geröstet" wurde. Das es wiegesagt keine Rücksetzpunkte gibt macht es auch nicht gerade besser. Dazu kommen beim Thema Waffenklang kleine Macken. Feuert Ihr im Dauerfeuer mit einer Minigun hört man die logischerweise auch so. Trifft euch ein Gegner im Nahkampf ist der Sound plötzlich weg und die Waffe wird zum Flüsterer. Erst wenn man kurz absetzt und wieder ballert ist der Ton wieder da. Alles Kleinigkeiten die weniger gefallen. Positiv das Serious Sam Advance einer der wenigen Shooter ist die auch Hintergrundmusik mitbringen. Macht schon atmosphärisch etwas aus. Klingen zwar recht blechern und wie aus der Anfangszeit der elektronischen Musik, unterhält aber dennoch den Spieler. Ist das Hauptspiel nicht der Reißer ist meist auch der Multiplayer nicht das Gelbe vom Ei. Vor allem da es keine 1 Cartridge Variante gibt. Nur für ein Deathmatch aller möglicher Level im Spiel maximal 4 GBA's plus Spiel um sich zu scharen ist das Geld aber zu schade. Da gibt es andere Alternativen in diesem Genre. Thematisch wäre mit den verschiedenen Zeitepochen durchaus was machbar gewesen. Die technischen Schwächen und vor allem der teilweise derb überzogene Schwierigkeitsgrad kosten das Spiel viele Punkte. In dieser Form haben FPS auf dem GBA keine Zukunft. Serious Sam ist auf dem GBA leider keine Empfehlung.

PLUS - MINUS LISTE

+ Gelungene Leveldesigns
+ Hintergrundmusik vorhanden
+ Komplett deutsch
+ Waffenauswahl gelungen

- Keine Rücksetzpunkte
- Teilweise derb und unfair schwer
- Kein 1Cartridge MP
- Paßwort Modus
- Grafisch sehr pixelig

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Take2

 

KONKURRENZ

- Ice Nine
- James Bond 007: Nightfire
- Duke Nukem Advance
- Ecks Vs. Sever 2
- Dark Arena
- Ecks Vs. Sever
- Doom

WERTUNG

GRAFIK:
60%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
73%

MULTIPLAYER:
62%

GESAMTWERTUNG:
58%

 


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