SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Take2

GENRE:             Shooter
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    3-9
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 26.09.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Der gute alte Duke - wer kennt ihn nicht? Bereits vor sechs Jahren machte sich der muskelbekackte, gewiefte Alienkiller auf dem PC auf, um die Welt vor einer wahren Invasion ekelhafter Außerirdischer zu bewahren. Damals erstmals in 3D (nach zwei 2D Jump `n Runs) schlug der Titel wie eine Bombe ein und hat seitdem viele Fans in allen Teilen der Welt begeistert. Vor bereits fünf Jahren dann die lang ersehnte Nachricht: Duke Nukem erhält einen Nachfolger. Jener angekündigte Titel (Duke Nukem Forever) ist bis heute noch nicht erschienen. Die Entwickler 3D-Realms rücken leider auch nur spärlich mit neuen Infos raus und just zu diesem Zeitpunkt tut sich was in der Duke-Rappelkiste. Unser kleiner Handheld erhält einen waschechten Duke-Nachfolger. Von der Packung solltet Ihr Euch nicht abschrecken lassen. Ohne großartige Änderungen zu der sechs Jahre alten PC-Packung, erscheint das GBA-Pendant mit dem selben äußeren Outfit, nur spiegelverkehrt. Aber was in dem Modul steckt, hat mich erst mal staunen lassen. Da ich von vorn herein dachte, dass es sich um eine PC-Umsetzung handeln könnte, war ich anfangs wirklich gespannt. Frischen Akku in den GameBoy Advance eingelegt und los ging die Partie Duke Nukem. Zuerst die gewöhnlichen Bildschirme der Firmenlogos. Und wie kann es anders sein: Auch die Hauptmelodie von Duke Nukem wurde ins Spiel übernommen. Sofort bereitete sich bei mir das damals so angenehme Duke-Feeling aus. Hatte ich wie bereits erwähnt eine gewöhnliche PC-Umsetzung erwartet, belehrte mich der Titel eines Besseren. Ein komplett neues, absolut frisch entwickeltes Game erwartet den Spieler hier, mit neuen Levels und einer Story aus der Feder der Entwickler von "Torus Games", die zwar bestimmt keinen Preis abräumt, aber damals auch schon nicht durch Innovation glänzte. Zuerst jedoch die Sprachwahl (4 Sprachen, darunter deutsch) getätigt und dann im Hauptmenü umgeschaut. Zum einen der Mehrspieler-Modus, dazu aber später mehr. Der übliche "Optionen"-Menüpunkt darf natürlich auch nicht fehlen. Zum einen hat man dort die Möglichkeit vier vorgegebene Steuerungsarten auszuwählen, der "Fadenkreuz-Typ" kann nach Belieben geändert werden sowie Sound- und Musikeffekte. Ebenfalls ist es möglich die Waffen automatisch durchwechseln zu lassen sobald man in den Besitz einer neuen Wumme kommt. Ebenfalls gibt es im Hauptmenü die Möglichkeit der "Weiter"-Funktion. Da man für das Spiel keine Passwörter benötigt, hat man so die Möglichkeit, direkt nach beendetem Level dort fortzusetzen. Doch zuerst will ich mich der "Start"-Option widmen, dem Punkt, mit dem man direkt ins Abenteuer gebeamt wird. Hat man sich für einen der insgesamt vier Schwierigkeitsgrade ("Spaziergang", "Jetzt geht`s ab", "Wer will noch mal", "Verdammt bin ich gut") entschieden, geht es los ins actionreiche Shootergenre.


Hinzufügend zu erwähnen ist die Tatsache, dass die Härtegrade stark variieren. Die beiden ersten Schwierigkeitsgrade sind noch zu meistern, aber dann wird es wirklich happig. Besonders der vierte Grad tut seinem Namen alle Ehre. Im Spiel angekommen, tut sich vor dem gespannten Spielerauge erst einmal die bekannte Duke-Perspektive auf. Das komplette Abenteuer ist somit in 3D gehalten und damit in der Art wie "Dark Arena" oder "Doom". Ein riesiger Bonuspunkt ist der Stil der Storyführung: Durch das komplette Abenteuer wird unser Protagonist von General Graves geleitet, der die Story erzählt und dem Duke gewisse Aufgaben à la "Lade die Daten herunter" oder "Gehe ins Opernhaus" zukommen lässt. Diese Anweisungen stellen somit das Ziel des Levels dar, werden aber oftmals innerhalb der Stage um neue Aufgaben erweitert. Story des Spiels ist (wie üblich) nicht sonderlich spektakulär: Die Aliens sind wieder einmal auf der Erde und sind dabei eine neue Spezies zu züchten, die das ganze Erdenvolk unterjochen könnte. Deine Aufgabe: "Entsorge die Aliens auf Deine Art und rette die Welt vor dem heillosen Untergang." Im Missionsbriefing fällt zuerst einmal die gelungene deutsche Übersetzung auf, die durchweg fehlerlos gemeistert wurde. Netter Nebeneffekt: Der Duke lässt oftmals deftige Machosprüche los, die zu einem Schmunzeln führen ("Dafür wird jemand bezahlen und ich werde die Schecks mit meiner Desert Eagle unterschreiben. Wer möchte?"). Hat man nun die Aufgabe gestellt bekommen, kann es losgehen. Mit dem Steuerkreuz wird der Held durch die Levels gelenkt (Standardsteuerung). Ein Druck auf "A" lässt ihn springen. Per "B"-Button wird aus allen Rohren gefeuert. Die zwei Schultertasten dienen zum Sliden. Da die Steuerung schnell verinnerlicht wurde, kann die Alienhatz ja losgehen. Auffällig die absolut flüssige Darstellung der Grafik. Nur bei gelegentlichem größeren Gegneraufkommen oder mehreren Explosionen geht diese in die Knie und beginnt kurzzeitig zu ruckeln. Da das aber wirklich die Ausnahme darstellt, muss man den Entwicklern ein Lob aussprechen: Einfach hervorragend umgesetzt. Auch die Texturen sind abwechslungsreich und reichen von einer Alienstation über organisch angehauchte grüne Glibberwände bis hin zu weitläufigen Häuserzeilen, die durch die Bank weg wirklich schön anzusehen sind. Für GBA-Verhältnisse sind auch die Explosionen einwandfrei. Egal ob man einen Feuerlöscher von der Wand fegt oder einfach eine Rohrbombe vor den Füssen des Gegners in die Luft gehen lässt: Insgesamt ein gutes Resultat, dass zur Atmosphäre beiträgt. Die Levels an sich sind größtenteils gut proportioniert und umfangreich. Oft muss man erst einen von drei Schlüsseln finden um eine verschlossene Tür aufzusperren oder ans Levelende zu gelangen.

Schön auch die Tatsache, dass innerhalb der Levels versteckte Orte zu finden sind, die meistens eine Vielzahl an Boni bieten. Natürlich die unterschiedlichsten Waffen (insgesamt neun: Desert Eagle, Schrotflinte, Bleispritze, MP5, Desert Eagle Gold, Rohrbombe, Raketenwerfer, Schrumpfer, Eisgewehr), ein Haufen Munition und Power-Ups wie Rüstungen oder die oftmals notwendigen Energie-Packs. Gut ausgerüstet sind die Gegner meistens nichts weiter als Zielscheiben ohne viel Gehirnmasse, obwohl die KI schon im PC-Vorbild nicht besonders toll war. Spieler, die die KI jedoch mit einem Lächeln herabwürdigen, sollten sich an die anderen Schwierigkeitsgrade wagen. Zwar hat die Intelligenz nicht sonderlich zugenommen, die Feinde haben jedoch mehr Energie und feuern aus allen Rohren. Da die Feindesschar nicht all zu groß geraten ist, wurde dieser Kritikpunkt mit einer hübschen Anzahl verschiedenster Locations kaschiert. Egal ob man durch ein Restaurant wandert, eine Oper besucht oder ein Babe aufsucht um von diesem Infos zu erhalten. Die Entwickler haben sich wirklich einiges einfallen lassen um den Spieler bei der Stange zu halten. Da innerhalb des Spiels die Musik entfällt, wurde umso mehr Wert auf die Soundeffekte gelegt: Neben unterschiedlichsten Alienschreien oder explodierendem Levelinventar ist der Duke der Hauptakteur, der hin und wieder einige gelungene Sätze per Sprachausgabe von sich gibt. Gleichfalls gelungen: Bleibt man innerhalb des Levels stehen und wartet, beginnt der Duke plötzlich die Titelmelodie des Spiels zu pfeifen; dies jedoch nur am Rande. Schön die Tatsache, dass man viele verschiedene Orte bereist (Pyramiden, Area 51) und somit ein Motivationsgefühl aufkommt, dass bis zum letzten Level anhält. Beinahe 20 Level lang ist die Reise und wird auch einige Male von Zwischenbossen unterbrochen, die aber mit ein wenig Geschick zu schaffen sein sollten. Da man nach jedem Level abspeichern kann und die Möglichkeit hat, das Level aufs Neue zu versuchen, kommt nie sonderlich Frust auf. Jedoch verweise ich wie bereits zuvor auf die anderen Schwierigkeitsgrade J ... Der Multiplayer-Modus ist zwar ein nettes Beiwerk, da er leider nur einen Modus bietet ("Duke Match") ist er ein wenig kurz geraten. Positiv der Aspekt, dass man ganze vier GBA Systeme verbinden kann, wobei jeder Spieler ein Modul benötigt. 3D-Shooter-Fans und speziell Duke-Fans unter Euch werden um diesen Titel aber mit Sicherheit nicht herumkommen. Obwohl die Spielzeit innerhalb eines Schwierigkeitsgrades nicht immens hoch ist, hat der Titel aber genug Abwechslung um ihn immer wieder aufs Neue zu starten. Für alle die, die sehnsüchtig auf Duke Nukem Forever warten oder wieder einmal ein gelungenes GBA-Spiel in Händen halten wollen kann ich diesen Hittitel nur wärmstens empfehlen. Also, ab ins nächste Kaufhaus!


PLUS - MINUS LISTE

+ umfangreiche Levels
+ tolle Atmosphäre
+ flüssige Grafikdarstellung
+ abwechslungsreiche Locations
+ tolle Storyführung

- stellenweise ruckeln
- keine Musik innerhalb des Spiels
- zu wenig Feindarten

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Take2

 

KONKURRENZ

- Dark Arena
- Ecks Vs. Sever
- Doom

WERTUNG

GRAFIK:
89%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
75%

MULTIPLAYER:
83%

GESAMTWERTUNG:
88%

 


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