SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Disney

GENRE:             Adventure
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Paßwort

SCHWIERIGKEIT:    3-6
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 14.12.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Alle Jahre wieder, meist zu Beginn der winterlichen Jahreszeit, schickt sich Disney an, den neusten Zeichentrickfilm, entsprungen aus der Disney-Kreativschmiede, in Deutschland in unsere Kinos zu bringen. Von jeher ein Disney Fan, hatte ich mich richtig gefreut, als mir Matthias den Test zum gleichnamigen GBA-Titel zugeteilt hat. Und was liegt da ferner als zuerst einmal ins Kino zu gehen und sich Disney's neues "Meisterwerk" anzuschauen. Also habe ich mir meine Freundin geschnappt und auf ging's ins gut vorgeheizte Kino bei uns im Ort. Mit dem Film im Hinterkopf, konnte ich mich dann auch ohne größere Probleme an das Spiel wagen um es für den Test durchzuspielen. Gleich vorne weg: Das Spiel hat Potenzial, gleichzeitig haben die Entwickler dieses bei diesem Projekt auch wirklich genutzt. Doch zu viel will ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten, der Test zu "Der Schatzplanet" soll Euch das Spielerlebnis hierfür ein wenig näher bringen. Die Story klingt lustig, ebenso wie die darin vorkommenden Charaktere. Zum einen wäre hier Jim Hawkins, der Held des Films und gleichzeitig Protagonist im Spiel, sein Mentor Dr. Doppler, seines Zeichens ein klein wenig verwirrt-wirkender Professor, der Jim innerhalb des Abenteuers den Weg weist und ihm mit Rat und Tat zur Seite steht. Hinzu kommt Morph, ein Außerirdischer, der die unterschiedlichsten Formen annehmen kann und Jim in ausweglosen Situation stets unter die Arme greift. Da Jim Hawkins ein Abenteurer in Reinform ist, ist es nicht ungewöhnlich, dass dieser die Karte zum Schatzplaneten findet, der Planet, auf dem Weltraumpirat Flint seinen unermesslich wertvollen Schatz versteckt hat. Da sein Abenteurerherz sich nach diesem goldigen Reichtum sehnt, beschließt Jim mit Dr. Doppler die schwierige Reise zum Schatzplaneten anzutreten. Als Jim's rechte Hand dient Morph, der Außerirdische. Das Team rund um Jim ist startklar, wir auch, also ab ins Hauptmenü des Spiels! Dieses bietet die Auswahlmöglichkeiten "Neu", "Weiter" sowie "Optionen". In letzteren lassen sich die Musik sowie die SFX verstellen sowie die Mannschaft rund um die Spielentwicklung begutachten. Das Spiel an sich basiert auf einem Passwort-System mit dem man sich direkt an den Anfang des zuletzt gespielten Levels versetzen kann. Auch "Der Schatzplanet" bietet die Ansicht von schräg-oben, ähnlich wie "Die zwei Türme" oder "The Mummy", jedoch bleibt es nicht beim einfachen Steuern unseres Charakters. Einige Levels bestehen darin, mit seinem Solarsurfer über die unebenen und brandgefährlichen Levelwelten zu düsen. Doch um diesen erst einmal zu betätigen, muss Jim eine Menge Vorarbeit leisten. Auf unserem Heimatplaneten haben sich nämlich ungemütliche Dinge zugetragen, besser gesagt Jim's Surfer wurde ihm von der Polizei konfisziert und in einige Stücke zerlegt, die es nun gilt wieder zu finden.


Bevor Jim die einzelnen Welten betreten darf, spielt sich das Geschehen auf einer Art "Oberwelt" ab, von der aus man einzelne Stages problemlos erreicht, jedoch alle nach einer bestimmten Reihenfolge. Somit gilt es die Einzelteile des Surfers zu finden um von Montressor, unserem Heimatplaneten, starten zu können um möglichst schnell das Flugziel "Schatzplanet" zu erreichen. An Jim's Seite immer dabei: Morph. Dieser dient dazu, die verschiedensten Aufgabenbereiche im Spiel erledigen zu können. Mit der Zeit erlernt Morph weitere Fähigkeiten, so dass die Levels in ihrer Lösungsweise immer ein wenig komplexer werden. Zu anfangs beherrscht Morph zum Beispiel die Fähigkeit "Morph-Kraft", die es Jim erlaubt schwere Kisten durch die Levels zu schieben um zum Beispiel höher gelegene Vorsprünge besser erreichen zu können. Zum anderen dienen Kisten aber auch dazu, diverse Druckschalter dauerhaft zu aktivieren um beispielsweise Türen zu öffnen oder andere Mechanismen wie Laserbarrieren außer Gefecht zu setzen. Mit der "L"- sowie der "A"- beziehungsweise "B"-Taste lassen sich Morph's Fähigkeiten durchschalten und bis zum Ende des Abenteuers kommt man auf ganze sieben Fähigkeiten, die man in den großflächigen Arealen nun untereinander kombinieren muss um im Gebiet erfolgreich fortzuschreiten. Alle Fähigkeiten stupide aufzuzählen bringt nichts, daher verdeutliche ich die Einsatzweise in Form eines Beispiels: Angekommen in einem neuen Raum, hat Jim für's Erste überhaupt keinen Überblick. Um sich diesen zu verschaffen, benutzt er seine "Morph-Kamera"-Fähigkeit um sich im Gebiet ein wenig umzuschauen. Da er im hinteren Teil des Raumes drei Druckschalter erblickt, muss sich Jim eine Möglichkeit einfallen lassen, diese möglichst gleichzeitig zu betätigen um das große, höhergelegene Tor zu öffnen, dass von drei großen Felsbrocken blockiert wird. Ebenfalls findet Jim drei große Kisten, die es nun gilt auf die drei Schalter zu bewegen. Mit Morphs "Kraft"-Attribut aber kein Problem für Jim. Die einzigen Hindernisse stellen jetzt nur noch die Blöcke sowie die Tatsache, dass das Tor erhöht gelegen ist, dar. Durch Morphs "Hochsprung" erreicht Jim die erste Plattform um daraufhin mit seinem "Weitsprung" die entfernte zweite Plattform zu betreten. Das Tor ist erreicht, bis auf die störenden Blöcke wäre der Raum ein Fall für die Akte "Erledigt". Da Morph vor kurzem die Fähigkeit "Ramme" erlernt hat, kommt Jim der Einfall, diese auf die Blöcke anzuwenden. Und siehe da, die Blöcke sind nur noch ein paar Krümel, Jim ist zufrieden, Ihr seid einen Raum weiter und Morph froh, Jim einen weiteren hilfreichen Dienst erwiesen zu haben. ;-)

Die Steuerung im Allgemeinen geht flott von der Hand, Jim kann ohne Probleme durch die Levels gesteuert werden. Beinahe nie hat man mit Ecken und Kanten Probleme, Sprungpassagen sind bis auf ein paar Ausnahmen problemlos zu meistern. Obwohl die Levels relativ groß angelegt sind und meist aus mehreren Räumen bestehen, hat man immer - per Karte - einen optimalen Überblick über Jims derzeitigen Standort. Per "Select"-Taste wird jene angewählt und lässt sich auch frei scrollen respektive zoomen. Der Schwierigkeitsgrad in Bezug auf die verschachtelten Aufgaben ist fair angelegt, teilweise wird man als gehetzter Schatzjäger aber auch bis aufs Äußerste gereizt. Wenn ich mich da an das letzte Solarsurfer-Level erinnere vergeht mir ein wenig der sonst so ungetrübte Spielpass. Jedoch haben die Entwickler ein gutes Mittel hingekriegt, dass beinahe jedem Spieler gefallen dürfte: Nicht zu leicht, nicht zu schwer und gleichzeitig die richtige Portion "Disney-Flair"! Zu anfangs besitzt Jim fünf Leben, diese können jedoch durch zusätzliche, seltene Goldstatuen aufgestockt werden, auch das Sammeln von 100 Goldmünzen verhilft Jim zu einem wichtigen Extraleben. Seltener sind hingegen schon die Edelsteine, die fünf Goldmünzen wert sind sowie die Schatzkisten, die eine vorher unbekannte Anzahl an Münzen in sich verbergen. Kleine Herzsymbole verhelfen Jim dazu, seine Lebensleiste, bestehend aus fünf kleinen Herzen, ein wenig aufzufüllen. Neben den häufig anzutreffenden Schalterrätseln, gibt es auch noch eine Vielzahl an verschiedenfarbigen Schlüsseln beziehungsweise Codekarten, die nur für bestimmte Durchgänge zulässig sind. Teilweise ist es wirklich so, dass man sich über mehrere Räume hinweg seinen Weg bahnen muss um am Ende einen speziellen Schlüssel aufzugreifen und dann flugs wieder zum Ausgangspunkt zurückspurtet, wo die zugehörige Türe auf ihren "kleinen Freund" wartet. Trotz der Vielzahl an spaßigen Rätselaufgaben dürfen die bösen Buben natürlich auch nicht fehlen. Neben den patrouillierenden Wach-Polizisten, die Jim sofort aus dem Raum verbannen, gibt es spezielle Wirbeldrohnen, die einprogrammierte Wege abfahren um Jim bei Berührung ein wenig seiner wichtigen Lebensenergie abzuziehen. Im späteren Spielverlauf trifft man kleinere, meines Erachtens unidentifizierbare Minidinos (?), die nach kurzer Zeit ihr Leben mit einer kleinen Explosion beenden. Daneben noch sogenannte "Aquanoggin", Weltraumpiraten, die ebenfalls auf der Suche nach dem verlorenen Schatz sind. So kommt es, dass Jim sehr häufig auf gegnerische Kreaturen trifft, diese aber bereits nach wenigen Schlägen ausgeknockt sind.


Um Jim sicher an sein Ziel zu bringen, stehen ihm anspruchsvolle Suchaktionen bevor, so muss zum Beispiel zu aller erst sein Solarsurfer aus den Einzelteilen zusammengesucht werden, ebenfalls fehlen essentiell wichtige "Rohstoffe" wie Öl oder Batterien auf dem Schiff, das Euch zum Schatzplaneten bringen soll. Neben allerhand witzigen Gesprächen zwischen Jim Hawkins und Dr. Doppler, sind speziell die Solarsurfer-Levels eine besondere Abwechslung und verfeinern das Spielprinzip um Weiten. Hierbei steuert Ihr Jim auf seinem raketenbetriebenen Surfbrett samt Segel über weitläufige Levels, die durch Laserbarrieren, Steinaufschüttungen sowie riesige Lavaseen Euch reichlich Hindernisse in den Weg legen. Eure Feinde dürft Ihr per Knopfdruck abschießen, meist gilt es jedoch das Ende des Levels zu erreichen oder in einer kurzen Zeitspanne eine bestimmte Anzahl an Objekten einzusammeln. Grafisch gesehen ist das Spiel sehr schön gelungen, Jim bewegt sich einwandfrei über den Screen, zwar nicht so schön wie mein Idol in Sachen Bewegung, Lara Croft, jedoch ohne irgendwelche sprunghaften Übergänge nebst unschönen Bewegungsabläufen. Die Levels sind durchweg sehr farbreich geworden, detailliert ausgestattet und versprühen teilweise das Flair einer bunten Überraschungstüte, jedoch immer schön fürs Auge. Viele frische Häuserfassaden sowie liebevoll ausgestattete Bergwerkminen verzücken das Auge und dass ohne irgendwelche Ruckeleinlagen. Speziell zu erwähnen sind die hervorragenden, aus dem Film übernommenen Zwischen- beziehungsweise Endsequenzen, die dem Auge wirklich den Rest geben. Liebe Entwickler, das habt Ihr wirklich toll hingekriegt! Der Sound ist zwar gut, hat jedoch nur teilweise Ohrwurm Qualitäten. Oftmals bleiben die Melodien auf einem guten Mittelwert, jedoch bringen sie den Spieler nie zur Weißglut sondern schwingen immer spielgerecht neben der Story mit. Insgesamt gesehen ist "Der Schatzplanet" ein Spiel, dass mir neben "Die zwei Türme" richtig viel Spass gemacht hat, in diesem Fall sogar ein wenig mehr. Grafisch ein absoluter Hingucker, spielerisch ebenfalls top. Lediglich ein fehlender Multiplayer hätte speziell für die Rennaction eine Menge Fun bringen können. Für Disney Fans natürlich ein absolutes Muss, werden auch diejenigen in des Spieles' Bann gezogen, die bei Disney-Filmen ansonsten eher zurückschrecken.

PLUS - MINUS LISTE

+ sehr spaßige Surfer-Einlagen
+ detaillierte, sehr hübsche Grafik
+ tolle Zwischensequenzen
+ fordernde Rätselkost
+ fairer Härtegrad

- kein Multiplayer
- zu berechenbare Feinde

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Ubi Soft

 

KONKURRENZ

- Herr der Ringe: Die 2 Türme
- The Mummy
- Harry Potter 2
- Scooby Doo
- Broken Sword
- E.T. Der Außerirdische
- Harry Potter

WERTUNG

GRAFIK:
85%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
80%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
84%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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