SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Ubi Soft

GENRE:             Adventure
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Paßwort

SCHWIERIGKEIT:    3-6
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 30.11.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Der Beruf des Archäologen scheint derzeit im Spiele-Sektor ziemlich angesagt zu sein. Gerade eben noch "Tomb Raider - The Prophecy" im GBA-Schacht gehabt, flattert mir kurz danach ein weiterer Titel entgegen, der sich ebenfalls mit dieser Materie zu beschäftigen weiß. Die Rede ist von "The Mummy", einem Action-Adventure aus dem Hause Ubi Soft, das sich - ähnlich wie Tomb Raider - mit einer Zeit weit vor unserem Vorstellungsvermögen beschäftigt. Die Rede ist vom antiken Ägypten mit all seinen Mythen, Königen und unbeschreiblich bösen Flüchen, die Euch dicht auf den Fersen kleben werden, wenn Ihr dieses Abenteuer heil überstehen wollt. Im Gegensatz zu "Tomb Raider - The Prophecy" steuert Ihr nicht nur einen Charakter durch die weitläufigen Levels, sondern eine ganze Familie, bestehend aus drei Personen. Zum einen darf ich Euch Rick, den Vater vorstellen, dessen Körper nur so vor Kraft strotzt, jedoch durch seine immense Kraft ist die Lauffähigkeit etwas eingeschränkt. Des weiteren seinen Sohn Alex, der eher ein Versager im Kampf ist, dafür um einiges schneller als sein Vater. Den größten Vorteil schöpft der Bengel darin, dass er in der Materie der magischen Künste ein wenig bewandert ist. Zum Schluss präsentiere ich Euch die bezaubernd hübsche, hinreißende Evy. Ihr Part ist der der Mutter von Alex. Ihre Kampffähigkeiten und ihr Lauftempo spiegeln ein Mittelmaß der anderen Mitglieder dar. Ihr übernehmt in "The Mummy" sozusagen eine etwas verrückt anmutende Archäologen - Familie, mit der Ihr nun nach Ägypten reist um einem geheimnisvollen, mysteriösen Rätsel auf die Spur zu kommen. Die Ausgrabungsstätte, die Ihr begutachten sollt, ist übersät mit todbringenden Riesenskorpionen. Auch erfahrt Ihr von einem guten Bekannten, Ardeth Bay, dass er in letzter Zeit immer mal wieder Colin Weasler gesehen hat, die in die Machenschaften der Mumie Imhotep verstrickt ist. Die Zeit naht, in der Imhotep das "Buch der Toten" besitzen wird um wieder als Mensch auferstehen zu können. In naher Zukunft wird Imhotep - sollte man nichts gegen ihn unternehmen - sehr mächtig werden, nur die Familie O'Connell kann ihm noch entgegentreten. Die Erfahrung von Rick und Evy, gekoppelt mit den Zauberfähigkeiten ihres Sohnes Alex werden mit vereinten Kräften Imhotep Einhalt gebieten und Euch zu einem vereinten Sieg gegen das Böse führen können. Doch zu Beginn werfen wir mal einen Blick auf das Hauptmenü des Spiels. Anfangs entscheidet Ihr Euch zwischen einer von fünf Sprachen. Ihr seid nun im Hauptmenü angekommen, jedoch gibt es nicht viel mehr als zwei anwählbare Optionen, die Euch zu Eurer Verfügung stehen. Zum einen "Neues Spiel", als zweites die Option "Fortsetzen".


Das Spiel bietet, ähnlich wie Tomb Raider, einen vierstelligen Passwortmodus, der innerhalb des Spiels aufgerufen werden kann um sich das derzeitige Passwort ansehen zu können. Die Passwörter ändern sich von Mal zu Mal, heißt: Betritt man neue Bereiche im Spiel, wird ein neues Passwort gezeigt, dass alle Spielerfolge abspeichert und Euch somit problemlos von diesem Punkt fortsetzen lässt. Führen wir uns nun aber einmal das Spiel an sich zu Gemüte. Alles beginnt mit einem Anruf, der den O'Connells die dramatische Lage vor Ort in Ägypten näher bringt. Mit einer stimmungsvollen Sequenz geht es ab nach Ägypten, wo Ihr Euch nun Euren Aufgaben besser widmen könnt. Obwohl Ihr drei Personen seid, wurde dieses Problem der Darstellung hervorragend gelöst. Stellvertretend für die Familie steht eine Person, die sich durch einen beherzten Druck auf die "R"-Taste in eine der übrigen zwei Familienmitglieder "verwandelt". Das besondere an Rick, Evy und Alex sind ihre unterschiedlichen Einsatzgebiete innerhalb des Spiels. Jeder Charakter hat unterschiedliche Fähigkeiten, die nur er einsetzen kann, ganz simpel gesagt: ohne die gemeinsame Hilfe aller Mitglieder kommt Ihr im Spiel nicht sehr weit. Rick ist vor allem darin bewandert mit Dynamit umzugehen. Mit diesem gelingt es ihm, brüchige Mauern niederzureißen und somit neue Wege freizulegen. Ebenfalls beherrscht er einen kraftvollen Powerschlag, der gegnerische Kreaturen mit einem kräftigen Knockout niederstreckt. Weiterhin ist es nur ihm möglich schwere Steine zu rollen sowie Hebel umzulegen. Evy's Hauptaufgabe besteht darin, über Falltüren mit einer Hechtrolle hinweg zu springen. Ebenfalls wurde es Ihr zu Teil mit Stöcken nach ihren Feinden zu werfen sowie ägyptische Schriftzeichen zu übersetzen. Als letztes Alex, der nach einer gewissen Zeit Feuerbälle werfen kann, sein Spezialgebiet sind aber ohne Zweifel die vier verschiedenen Zaubersprüche, die er im Laufe des Spiels dazulernt. Auch die seltenen, goldenen Kisten, in denen sich meist wertvolle Skarabäen (eine gewisse Anzahl dieser dient als Eintritt in neue Bereiche) befinden, können ausschließlich nur von Alex geöffnet werden. Das Spiel selbst ist nur grob in richtige Levels unterteilt, jedoch gibt es unterschiedliche Abschnitte, innerhalb derer sich die Umgebungsgrafik ändert. Kairo, Gizeh bis hin zu Anubis sind alles Schauplätze, auf denen sich das Spielgeschehen abspielt. Die Perspektive aus der Ihr Euren Charakter steuert ist Lara Croft-like von schräg oben. Überhaupt ist das Spielgeschehen größtenteils ähnlich wie das von Tomb Raider, der Unterschied besteht in den drei Hauptcharakteren. Da diese miteinander agieren müssen, bleibt ein Alleingang eines einzelnen Mitglieds wohl eher eine Ausnahme.

Eine typische Situationsbeschreibung in der man ohne Zusammenspiel schon nach kurzer Zeit nicht mehr weiter kommt: Am Boden innerhalb eines Tempels befindet sich ein Schalter, der nur unter ständiger Belastung ein Tor öffnet, durch das Ihr auf jeden Fall hindurch müsst. Jedoch seht Ihr weit und breit keinen dafür geeigneten Stein, auch das Platzieren eines Spielcharakters öffnet zwar die Tür, nach Verlassen des Schalters schließt sich diese aber sogleich wieder. Ihr steht daher vor einem Rätsel, wisst nicht was Ihr nun machen sollt. Nach inständigem Durchsuchen des Abschnitts bemerkt Ihr plötzlich einen Riss in der Wand. Ruck-zuck zu Rick gewechselt, könnt Ihr nun mit diesem ein Loch in die Wand reißen. Der Durchgang durch dieses sei Euch damit gewährt! In dem entdeckten Raum seht Ihr nun einen unüberwindbaren Abschnitt hinter dem sich ein Schalter befindet. Evy ist hier genau die richtige Person, denn nur diese kann per Stockwurf den nicht zu erreichenden Schalter betätigen. Daraufhin öffnet sich eine weitere Tür, die Euch Zutritt zu einem Raum mit einem riesigen Stein verschafft. Mit Rick könnt Ihr diesen nun zu dem Druckschalter rollen und daraufhin das Tor öffnen. Hinter diesem entdeckt Ihr eine goldene Kiste, die bekanntlich nur Alex öffnen kann. Daher wechselt Ihr auf Alex und könnt somit problemlos die Kiste öffnen um den darin verborgenen Schatz zu lüften. Voilà, ein typisches Rätsel, dass sich in dieser Art über das ganze Spiel erstreckt und wirklich eine Menge Spass macht. Da man teilweise wirklich erst mal ein paar Minütchen überlegen muss wie es nun weitergehen kann, sind die Hirnzellen auch dementsprechend beansprucht. Im Gegensatz zu Tomb Raider spielt sich das Geschehen auf einer Ebene ab, sprich, springen oder gefährliche Kletterpartien bleiben hier leider außen vor. Ein Faktor, der Lara Croft eine ganz bestimmte Klasse verleiht und einen wichtigen Teil im Spielgeschehen darstellt. Die Feindesschar in "The Mummy" ist ähnlich dürftig wie bei Lara Croft. Die Hauptgegner beschränken sich auf Riesenskorpione sowie kräftige, schwertschwingende Imhotep-Verbündete. Im späteren Spielverlauf trifft man gelegentlich auf ziemlich fiese Bogenschützen, vor denen man sich in Acht nehmen sollte. Auch das Kampfsystem ist bei weitem nicht so ausgereizt wie das bei Lara, jedoch ist das Hauptaugenmerk - wie in Tomb Raider - eher auf die gut gelungene Rätselkost gerichtet. Sollte die Lebensenergie der Protagonisten (jeder hat seine eigene Leiste) einmal zur Neige gehen, findet man in den Abschnitten verteilte Tränke respektive im Boden eingelassene Ornamente, auf denen man seine Familienmitglieder - gegen Bezahlung - wieder ins Leben zurück rufen kann.


Das dafür benötigte Geld hinterlassen zum einen Eure zahlreichen Feinde, zum anderen stehen großzügig Kisten herum in denen sich einige Goldmünzen verbergen. Soundtechnisch ist der Titel guter Durchschnitt; die Musikstücke sind durchaus orientalisch angehaucht, verbreiten aber bei weitem nicht so einen Charme wie die Sounds in Tomb Raider. Effekte wie Schläge oder die Töne die während des Laufens entstehen sind dagegen durchweg gelungen und daher ein positiver Aspekt in der gesamten Soundwertung. Auch die Grafik kann überzeugen: Detailliert ausgeschmückte Levels, verziert mit Säulen und hübsch anzusehenden Mosaiken, umfangreiche Bodentexturen sowie sandig anmutende Wüstengegenden gespickt mit vielen Details erfreuen das Auge und sind durchaus konkurrenzfähig. Im Gegensatz zu Lara Croft gefällt mir die farbigere Darstellung, jedoch sind die Bewegungsanimationen der drei Charaktere bei weitem nicht mit denen einer Lara zu vergleichen. Obwohl die Vielfalt der Rätselkost eindeutig zu Gunsten von "The Mummy" geht, erreicht das Spiel nicht die Klasse eines "Tomb Raider - The Prophecy" . Fehlender räumlicher Tiefgang in der Levelebene, bei weitem keine so grazilen Bewegungen sowie der etwas langatmigere Sound setzen das Spiel zwar hinter eine Miss Croft, schaffen aber trotzdem den Sprung in die Riege der Titel "Auf jeden Fall einen Blick wert!"

PLUS - MINUS LISTE

+ farbige, hübsche grafische Darstellung
+ gute Soundeffekte
+ tolle Rätselkost
+ innovatives Drei-Spieler-System

- maue Animationen
- keine unterschiedlichen Ebenen

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Ubi Soft

 

KONKURRENZ

- Harry Potter 2
- Scooby Doo
- Broken Sword
- E.T. Der Außerirdische
- Harry Potter

WERTUNG

GRAFIK:
75%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
74%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
80%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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