SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Heavy Iron

GENRE:             Adv. Jumper
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      10 Seiten
60Hz Modus:     NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.30 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 19.02.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nachdem wir uns das neue Spongebob Abenteuer auf dem GBA schon angeschaut haben steht nun die GCN Version an. Auch hier startet der kleine Schwammkopf sein zweites Abenteuer auf dem GCN. Der Vorgänger war vom Spielprinzip her eigentlich gelungen und bot auch inhaltlich ansprechende Kost. Leider verhagelten dem Spiel technische Schwächen eine bessere Wertung. Im neuen Teil darf diesmal die Software Schmiede Heavy Iron zeigen was sie aus dem Thema machen. Das sich der Entwicklerwechsel durchaus ausgezahlt hat sieht man dem Spiel an. Ich muß zugeben das mich Spongebob's neues Abenteuer positiv überrascht hat. Und wie man es bei einem Nachfolger immer hofft wurde dieser eigentlich in allen Bereichen verbessert und vor allem umfangreicher gemacht, was man nicht bei jedem Nachfolger sagen kann. Natürlich sagt man sich vor allem als Erwachsener Spieler das ein Titel wie Spongebob nun alles andere als angebracht ist. Dennoch ist die Zielgruppe für das Spiel bei weitem nicht auf die jüngere Klientel beschränkt. Was mich zu dieser Meinung bringt und was im Spiel drinsteckt soll euch der folgende Test etwas näher bringen. Wie der Vorgänger bietet auch dieses Game keinen 60Hz Modus. Allerdings diesmal kein Nachteil, da Heavy Iron nicht nur durch die RenderWare Engine dem Spieler ein technisch ordentliches Spiel vorsetzt. Die Memory Card wird für ein Savegame mit 10 Seiten belegt, wobei 3 davon möglich sind im Spiel. Dazu wird euch in diesem jeweils auch wieder ein Prozentangabe präsentiert, wie weit Ihr im Spiel vorangekommen seid. Größter Fehler auch im Nachfolger ist die erneut fehlende Lokalisierung. Sowohl Text als auch die Sprachausgabe ist komplett Englisch. Durch das Spielprinzip wird recht viel Text präsentiert, was den jüngeren Spielern manchmal wichtige Tipps verwehrt. Zwar ist es eine feine Sache die original US Synchro der Trickfilm Serie zu hören, zumal wesentlich mehr Charaktere aus der Serie auftauchen als im Vorgänger. Aber ideal ist das nicht. Wenigstens dt. Untertitel hätte man einbauen müssen. Das gehört heutzutage fast schon zum Pflichtumfang. Die Story des Spiels ist natürlich die gleiche wie auf dem GBA. Hintergrund des zweiten Teils ist der böse Plankton, der mal wieder seine finsteren Pläne durchsetzen will. Sein Ziel ist diesmal Bikini Bottom unter seine Fittiche zu bekommen und stellt dafür eine finstere Roboter Armee zusammen. Wie immer in solchen Geschichten geht dabei einiges schief und die Roboter machen sich selbsständig und breiten sich überall aus. Spongebob und seine Freunde können das natürlich nicht tolerieren und blasen zum Angriff auf die Robo Invasion. Hier steigt Ihr als Spieler ein und führt Spongebob und seine Freunde durch das Abenteuer.


Das Hauptmenu des Spiels bietet euch zunächst den Spielstart an, ein gespeichertes Spiel zu laden sowie die Credits und Optionen zu begutachten. Die Optionen dienen dem Soundpart und dem aktivieren des Rumblers. Letzter Punkt auf dem Hauptmenu sind die Extras, die euch Ausschnitte aus dem neuen Spiel Tak oder dem neuen Jummy Neutron Abenteuer zeigen. Dazu ein paar DVD Vorschläge mit dem guten Spongebob, was aber eher auf den US-Markt zielt. Beginnt Ihr ein neues Spiel wird anhand des Vorspanns die Story nochmal erzählt und Ihr landet schlußendlich in der Hauptwelt Bikini Bottom in Spongebobs Haus. Dabei ist auch dieses Spiel ein typischer Adventure Jumper im Banjo Tooie Stil. Aufgaben die vor euch liegen und in Jump'n Run Manier plus vieler andere Möglichkeiten gelöst werden müssen. Allein reine Fakten sprechen zunächst für das Spiel. 13 Welten liegen vor dem Spieler, wobei 10 davon ausladende Adventure Level sind und unterbrochen werden von diversen Zwischen und Endgegner Leveln. Die 10 Adventure Level bieten weite ausladende Areale, die in sich nochmal geteilt sind und jeweils 8 goldene Pfannenwender bieten. Für die Spongebob Cracks keiner Erklärung würdig kann man diese Pfannenwender mit den Insignien eines SMS oder den Puzzlos eines Banjo Tooies vergleichen. Jedes davon beinhaltet irgendeine Aufgabe und man muß exakt 100 dieser Pfannenwender im Spiel holen um komplett fertig zu werden. Dabei findet man überall viele Parallelen zu Rare's Meisterwerk. Das beginnt schon bei den Welteneingängen. Ist Bikini Bottom die Hauptwelt und anfangs begehbar sind alle anderen Welten verschlossen. Man muß immer eine bestimmte Anzahl der Pfannenwender erspielt haben um eine neue Welt zu öffnen. Gespielt wird das Spiel aus 2 Viewpoints, die beide gelungen sind. Auffällig das es keine Probleme mit der Kamera und der Framerate gibt. Auch wenn die Welten oft sehr weit gestaltet sind in denen die Kamera eh kaum Probleme hat ist deren Bedienung per C-Stick wie bei einem SMS gelungen. Ausnahme ist das Auf und Abschauen im Stand, das mir etwas zu ruckartig geht. Muß man sich dran gewöhnen. Auffällig ist gleich zu Beginn der Humor im Spiel. Wer dem englischen mächtig ist findet reichlich Jokes in den Dialogen, die wie schon erwähnt sehr zahlreich sind. Das reicht von Aufgabenstellungen diverser NPC oder dem umfangreichen Hilfesystem wenn man ein erstes mal einen neuen Move lernt oder andere Aktionen ausführt, die für das Gameplay relevant sind. Und so langsam beginnt dann das Spiel seine Stärken auszuspielen. Anfänglich schaut man sich in Bikini Bottom ein bißchen um.

Dabei bekommt man die Steuerung schnell in den Griff, die aber später wie bei einem Banjo Tooie um neue Aktionen und vor allem Charaktere erweitert wird. Aber dazu gleich mehr. In der Grundvariante dient der 3D-Stick zum Laufen, die A-Taste zum Sprung und die B-Taste zum Ausführen eines Moves. Spongebob schwingt dann seinen Bläschenstab und kann damit Gegner eliminieren oder z.b. Schalter anschlagen. Sehr schön auch das die Sprungvariante einen Doppelsprung mitbringt. Ähnlich wie in den Rayman Spielen könnt Ihr in der Luft nochmal springen, was bei vielen Sprüngen Timing überflüssig macht, da man immer genug Luft hat um zu reagieren. Ihr könnt in der Luft steuern und habt einen Schatten auf dem Boden um zu sehen wo Ihr euch vielleicht bei engen Plattformen gerade befindet. Dazu kommt per X-Taste ein Bauchklatscher. Mit A nach oben und danach in der Luft X drücken und Ihr saust wie bei Mario's Hosenmatzsprung nach unten. Später kommen wie schon erwähnt neue Moves dazu, in denen z.b. Spongebos wie bei einem Metroid Prime in einen Ball morpht und so bislang nicht erreicht Wege nutzen kann. Per Z-Taste wechselt man den Viewpoint und bekommt diverse Bildschirmanzeigen zu sehen. Im normalen Gameplay stören keinerlei Anzeigen das Spiel. Links oben findet man so auch wieder die berühmte Lebensanzeige in Form der Unterhosen des guten Spongebob. Anfänglich 3 kann man im Verlauf des Spiels Upgrades finden die diese Leiste erweitern und es dem Spieler so natürlich erleichtern. Doch bis es soweit ist steht einiges anderes auf dem Programm. Etwas das alle Welten bieten sind kleine glänzende Objekte (die heißen wirklich so) ;-). Vergleichbar mit den Münzen in den Mario Spielen gibt es davon tausende im gesamten Spiel. Diese dienen zum einen um Tore innerhalb der Welten gegen bares zu öffnen oder um in Bikini Bottom bei einem speziellen Charakter Bonus Pfannenwender zu kaufen. Dazu kommen Socken des guten Patrick. Hier gilt es 80 im gesamten Spiel zu finden, die für jeweils 10 beim guten Patrick ebenfalls einen Pfannenwender bringen. Hauptsache in den Welten sind aber die Pfannenwender an sich. Betritt Spongebob eine Welt wird diese zunächst in einem Kameraflug vorgestellt. Neben der Größe mancher Welten fällt vor allem die grafische Gestaltung in's Auge. Wer auf einen High End Grafikknaller hofft wird hier sicherlich nicht fündig. Allerdings ist die Trickfilmwelt äußerst gut in das Spiel portiert worden. Ja ja...., mittlerweile habe ich dann zu Zwecken der Recherche ein paar Spongebob Folgen gesehen. ;-) Man muß ja wissen worüber man schreibt. ;-)) Dazu ist die Farbpower wesentlich besser als im Vorgänger. Weitsicht und eine gelungene Schärfe der typischen Spongebob Texturen wissen zu gefallen.


Dazu wurden alle Welten in ein eigenes Thema getaucht, die mittlerweile aus einem Leitfaden für solche Spiele stammen könnten. Ob eine Strandwelt, Insellandschaften, technische Abschnitte oder eben die Schneewelt. Auch Spongebob bietet all das und sorgt auch damit für Abwechslung. Die Welten selber sind wie schon erwähnt in mehrere Abschnitte unterteilt, die alle miteinander zusammenhängen. Dinge die man in dem einen Teil tut, wirken sich in einer anderen Teilwelt auch aus. Viele der 100 Aufgaben sind auch nur so zu lösen. Dazu sind die Welten mit allerlei Bauten, mechanischen Abhängigkeiten und teilweise hoch hinaus gehenden Geschicklichkeitspassagen gespickt. Ist die Welt vorgestellt erwartet euch meistens auch schon der erste von mehreren NPC, die irgendein Problem haben. Ihr müßt nun auf die verschiedensten Weisen dies lösen und bekommt am Ende eben einen der Pfannenwender als Belohnung. Was mir gut gefällt ist das Ihr nun nicht nur auf diese Aufgabe in der Welt fixiert seid. Ihr könnt zwischendurch alles mögliche andere lösen und habt so völlige Freiheit. Dazu wuseln in den Welten allerlei Gegner umher die euch das Leben schwer machen wollen. Klasse Geräusche beim ausschalten der Gegner machen auch diesen Part zum Vergnügen. Dabei werden Gegner immer wieder neu generiert wenn Ihr zwischen den Teilen wechselt. Was nachteilig klingt ist eine gute Sache, da auch die Gegner beim Ableben die glänzenden Objekte freigeben, die so automatisch zu euch kommen. Ebenso die zahlreichen Kisten Varianten, was man so eher aus einem Crash Bandicoot kennt. Normale Kisten, explosive oder welche aus Stein ,die alle irgendeine Bedeutung haben. Draufklettern um erhöhte Bereiche zu erklimmen ist dabei nur eine Variante. Gerade die explosiven dienen auch dem freisprengen von Höhleneinängen oder dem eliminieren spezieller Gegner. Dazu kommen in den Welten zahlreiche Rücksetzpunkte und ein Teleporter System, was auch schon etwas über die Größe aussagt. Findet man die Teleporter aktiviert man sie und kann nun zwischen ihnen in einer Welt hin und herwechseln. Das führt so natürlich zu einem äußerst flüssigen Gameplay. Noch besser wird's durch das Taxi Feature. Ihr könnt jederzeit zwischen allen geöffneten Welten hin und herwechseln ohne große Wege in Anspruch zu nehmen. Einfach über das Pausenmenu in dem auch eure aktuell erreichten Spielziele nachzulesen sind. Würde das alles schon reichen um ein ordentliches Spiel zu haben kommt der I-Punkt durch den Charakterwechsel. Neben Spongebob dürft Ihr im Spiel den guten Patrick und Sandy steuern. Allein Patrick ist wohl so eine Figur der selbst den ältesten Spieler zum Schmunzeln bringt. Läßt man ihn eine Weile stehen erlebt man die dollsten Dinger mit dem komisch aussehenden Burschen.

Beide haben Fähigkeiten, welche die jeweils anderen nicht haben. So kann Patrick Kisten, Gegner und spezielle Früchte aufnehmen und werfen. So trifft er Schalter, entfernt stehende Kisten und Gegner. Sandy hingegen kann zusätzlich zum Doppelsprung bei einem dritten Druck auf die A-Taste fliegen und man kann so weite Abgründe überbrücken. Allein mit diesen Möglichkeiten läßt sich einiges machen. Und glücklicherweise haben die Heavy Iron Studios einiges gemacht. Denn innerhalb der Welten kann man an einer speziellen Bus Haltestelle zwischen den Charakteren durchwechseln. Später muß man das auch um Aufgaben überhaupt lösen zu können. Nur das Zusammenspiel bringt Erfolg. Dabei sollte man das Spiel nur aufgrund der Namens und damit suggerierten Zielgruppe nicht auf die leichte Schulter nehmen. Selbst ich habe noch nicht alle Pfannenwender. Der Anspruch ist durchaus hoch und geht von Geduldspielchen über reine Geschicklichkeit bis zum Fluchen über diverse Zwischen und Endgegner. Die Stärke des Spiels ist dabei das immer irgendwas zu tun ist. Dadurch das man alle geöffneten Welten besuchen kann, könnte man einfach woanders hingehen und eine Stelle an der man mal nicht weiterkommt hinter sich lassen. Auch das man unendlich Continues besitzt macht das Spiel flüssig spielbar. 15-20 Stunden sitzt auch ein erwachsener Spieler an diesem Game ohne alle 100 Pfannenwender geholt zu haben. Hier paßt wieder der alte Spruch, durchspielen ist das eine, alle Inhalte holen das andere. Technisch gelungen paßt auch der Sound. Typische Spongebob Klänge, die bei weitem nicht so nerven wie im ersten Teil, da man hier auch wesentlich mehr variiert. Man merkt hier wie an den zahlreichen Welten und der Masse an Inhalten aus der Serie, das die Entwickler sich Mühe gegeben haben nicht einfach nur einen weiteren Jumper dieser Art zu machen. Unterhalten gefühlt habe ich mich der Testzeit über sehr. Natürlich liegen mir solche Spiele, dennoch gefällt mir das Spiel besser als z.b. ein Ty, Looney Tunes oder ein Wallace & Gromit. Eigentlich gibt es markant nur 2 wirkliche Kritikpunkte. Zum einen die Kamera wenn man sich einfach nur umschauen will und die nicht lokalisierten Inhalte in Sachen Sprachausgabe und Texten. Ansonsten kann man das Spiel Jung und Alt empfehlen die auf die Jumper im Banjo Tooie Stil stehen. Spielerische Abwechslung die auch mal Snowboarden oder diverse Racereinlagen bieten bis hin zu Bungee Einlagen oder interessant gemachten Boss Kämpfen. Dazu der ansprechend niedrige Preis darf der interessierte Spieler einen Blick wagen. Hat die GBA Version enttäuscht, so hat die GCN Version positiv überrascht.


PLUS - MINUS LISTE

+ 3 Charaktere steuerbar
+ Flüssiges Gameplay
+ Humor der Charaktere
+ Große ausladende Welten
+ Gute Steuerung
+ Teleporter System
+ Unendlich Continues/Rücksetzpunkte
+ Upgradebare Energieleiste
+ Passende Grafik/Sound
+ Reichlich Aufgaben

- Auf und Abschauen im Stand
- Komplett Englisch

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Looney Tunes: BiA
- Wallace & Gromit
- Billy Hatcher atGE
- Castleween
- Sonic Adventure DX
- Shrek: Extra Large
- Wario World
- VeXX
- Pac-Man World 2
- Spongebob Squarepants
- Jimmy Neutron: Der Mutige Erfinder
- Zapper
- Rayman 3
- Ty: The Tasmanian Tiger
- Spyro: Enter Dragonfly
- Donald Duck Phantomias
- Crash Bandicoot
- Scooby Doo
- Taz Wanted
- Super Mario Sunshine
- Sonic Adventure 2
- Donald Duck Q.A.
- Tarzan Freeride

WERTUNG

GRAFIK:
76%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
78%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
79%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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