SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Nintendo

GENRE:             Jump'n Run
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      10 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    2-7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 20.06.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Eigentlich ist der gute Wario ja nicht zu übersehen. Trotzdem hat er es geschafft heimlich, still und leise aufzutreten. Nämlich als es um sein neuestes Abenteuer auf dem GCN ging. Wario World ist eines der wenigen Nintendo Spiele über die man im Vorfeld so gut wie nichts wußte. Normalerweise immer ein schlechtes Zeichen wenn ein Publisher einen stillen Release ablaufen läßt. Im Fall von Wario World allerdings sollten sich diese Ahnungen nicht bewahrheiten. Mit Wario Ware auf dem GBA trumpft der gelbe Racker im Moment auf beiden Nintendo Konsolen auf. Lobenswert das Nintendo GCN Besitzern samt Wario World einen GBA-GCN Link spendiert hat, mit dem man Daten vom GameCube auf den GBA transferieren und nutzen kann. Wohlgemerkt ohne eine Spiel im GBA zu haben. Wie immer findet Ihr am Ende des Tests den entsprechenden Artikel zu diesem Thema. Nun also frisch an's Werk und Wario's GCN Abenteuer kann beginnen. Technisch zunächst ohne einen 60Hz Modus, den das Spiel aber auch nicht braucht. Die Memory Card wird mit 10 Seiten akzeptabel belegt. Das für einen Spieler gemachte Game begrüßt den Spieler ein wenig im Mario Party Stil. Kunterbunt, ein wenig flippig und mit einer etwas anderen Story. Was Wario schon seit GB Zeiten zu gerne macht ist auch hier der Hintergrund. Die Suche nach Schätzen, Edelsteinen und Münzen. So auch in Wario World. Nur das er hier eigentlich schon am Ziel seiner Wünsche ist und seine eigene Burg mit all diesen Dingen vollgepackt hat und sich nun relaxend daran erfreuen will. Doch da hat er wohl die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn was Wario nicht weiß ist das er einen Edelstein in seiner Sammlung hat der garnicht gut ist. Der mit einem Fluch belegte Juwel beginnt plötzlich alle Schätze aufzusaugen und spuckt sie als Monster wieder aus. Ehe Wario reagieren kann liegt die Burg in Trümmern und seine Schätze sind weg. Frisch an's Werk denkt er sich und macht sich nun auf den Weg alle Schätze wieder zu beschaffen. Hier steigt Ihr als Spieler ein und dürft in einem etwas anderen Jump'n Run zu Werke gehen. Ein Lob gibt es für das Handbuch. Nicht nur die gewohnte Nintendo Aufmachung weiß wieder zu gefallen, sondern der Humor den man im Handbuch findet. Soweit so gut und die ersten Eindrücke sind also schonmal vielversprechend. Ein Hauptmenu in dem Sinne gibt es nicht. Startet Ihr, so beginnt man in einer Art Lobby. 4 kleine Bücher entsprechen hier 3 Speicherplätzen sowie den Optionen. Dort findet man neben dem Rumble und Soundpart samt Surround Auswahl die Sprachwahl. Eigentlich unnötig zu erwähnen das im Spiel alles komplett lokalisiert ist. Wählt Ihr einen der Speicherplätze so könnt Ihr später diesen auch Kopieren, Löschen und natürlich starten.


Jetzt bekommt der Spieler die Story anhand einer langen Sequenz nochmal gezeigt. Danach beginnt das eigentliche Spiel, das in einer Art Hauptbereich um die Burg beginnt. Von hier hat Wario Zutritt zu 4 Spielwelten in denen der Bär steppt, sowie den GBA Games und der finalen Schatzkiste um die es eigentlich geht. Zu Beginn des Spiels ist nur die erste Welt anwählbar. Erst wenn der Obermotz besiegt ist darf zur nächsten weitergegangen werden. Betritt Wario eine dieser Welten findet man hier ebenfalls nochmal Verzweigungen in Form 3er Türen. Wieder ist zu Beginn nur eine offen. Im Endeffekt warten so pro Welt 2 Action Level samt Zwischengegner und in der dritten Tür pro Welt der Obermotz die jeweils einen der wichtigen Schlüssel zur Schatzkiste in sich bergen. Also geht Wario in die offene Tür und das reine Spiel beginnt. Gegenüber anderen Jumpern bietet Wario World ein anderes Spielsystem. In einer 2 ½ D Ansicht steuert Ihr Wario in verschiedene Richtungen im Spiel. Links wie rechts mit der Möglichkeit ein wenig in die Tiefe des Screens zu gehen als auch direkt nach vorn oder hinten. Reine 3D Level wie sie ein Mario bietet findet man hier nicht. Vergleichbar mit den alten Bomberman Titeln auf dem N64, die ähnlich aufgebaut waren. In jedem Level ist es das Ziel verschiedene Items und Schätze zu suchen und einzusammeln. Wario World erzeugt gerade diesen Sammeleffekt sehr extrem. Das beginnt z.b. bei 8 kleinen Schätzen die man finden kann. Dazu gilt es für jeden erst einen Schalter zu finden mit dem man eine dazugehörende Kiste überhaupt erstmal aktiviert irgendwo in der Welt um den Schatz zu finden. Nur wenn man alle 8 findet darf man später überhaupt eines der GBA Games nutzen. Weiterhin muß Wario sogenannte Kristalle finden, ohne die man ein Level erst garnicht beenden kann. Dazu kommen kleinen Figuren, die zum einen Wario Tipps geben und zum anderen eben auch ein Spielziel darstellen. Wem das immer noch nicht reicht darf sich auf die Suche nach 8 Goldstatuen machen. Diese dienen wiederum der Erweiterung der Lebensleiste. 4 Herzen bietet das Spiel zu Beginn. Kern des gesamten Gameplays ist aber Wario's Action selber. Denn ein Unmenge an Gegner wird er im Spiel vorfinden, denen er sich erwehren muß. Nun kommt die Steuerung in's Spiel. Per 3D-Stick steuert Ihr die Bewegungen, während die A-Taste dem Sprung dient. In Verbindung mit der R-Taste darf Wario die Stampfattacke nutzen. Ähnlichkeiten zum Hosenmatzsprung eines rotbemützen Klempners sind natürlich rein zufällig. Die B-Taste dient in der Grundvariante dem Punch.

Wario darf also hauen was die Faust hergibt. Trifft er auf Gegner gibt's Saures. Hält man die B-Taste gedrückt wird aufgepowert und ähnlich wie in Hulk eine Speed Attacke ausgeführt. Vielsagend das X und Y garnicht benutzt werden. Die L und Z-Taste dienen dem Münzensauger. Jetzt reißt Wario seinen Mund auf und Münzen die herumliegen werden so fix eingesammelt. Da Münzen nicht ewig liegenbleiben eine gute Variante. Soweit so gut. Was macht aber den Spaß eines Wario World aus? Zunächst die reine Haudrauf Action die kurzweilig daherkommt. Manche Gegner erledigt Wario mit einem Schlag, bei manchen braucht er mehrere Schläge. Verschwinden die einfachen sofort bleiben andere Gegner benommen am Boden liegen. Diese kann Wario greifen und a la Mario Party mit einer Kreiselbewegung des Sticks umherwirbeln. Sieht nicht nur cool aus, sondern bringt auch viel. Nach wie vor steuerbar räumt Wario so alles aus dem Weg was kreucht und fleucht. Desweiteren kann Wario Gegner aufnehmen, in die Luft springen und eine sogenannte Spiral Attacke starten. Nur mit dieser sind bestimmte Bodenluken zu öffnen. 2 Arten der Bodenluken gibt es die eigentlich das wichtigste Spielziel enthalten - die Kristalle. Die einfachen Bodenluken bringen Wario in einen kleinen Raum in dem kleinere Geschicklichkeitsaufgaben zu lösen sind. Immer wieder mit einer Portion Logik versehen gefällt mir das sehr gut. Die zweite Variante, welche eben mit der Spiralattacke zu öffnen ist bietet schon ein härteres Kaliber und Parallelen zu einem SMS werden sehr offensichtlich. In den Weiten der Lüfte gilt es hier sehr ausladende Geschicklichkeitsaufgaben zu lösen um an den Kristall zu kommen. Wer sich noch an die Suche nach den roten Münzen in SMS erinnert wird hier einen Deja Vu Effekt erleben. Bewegliche, fahrende Plattformen, die teilweise per Schalteraction gesteuert werden erzeugen durchaus Mario Feeling. Habt Ihr den Kristall geholt oder einfach keinen Bock mehr auf diesen Kristall warped man sich zurück zur reinen Spielwelt und schaut halt weiter. Wer den Überblick einmal verliert darf sich im Pausenmenu über alles geholte informieren. Mitten in der Spielaction bietet Wario ein Feature das mir äußerst gut gefallen hat und dem Spielfluß mehr als zuträglich ist. Standard sind wie schon erwähnt die 4 Herzen seiner Energieanzeige. Abgesehen davon das man diese erweitern kann existiert keine Lebens Anzeige, da es dieses System hier nicht gibt. Stürzt Ihr z.b. in einer der Himmelsarenen ab verliert Ihr garnichts und habt unendlich Continues.


Genialer geht's in der Oberwelt und bei den Endgegnern zu. Verliert Ihr einmal alle Herzen ist das Spiel nicht zu Ende. Im Gegenteil. Die normalen gesammelten Münzen dienen nun als Continues. So kostet anfangs ein Continue 200 Münzen. Keine Sorge, so billig wird's später nicht mehr. ;-) Hat man diese Münzenanzahl gibt man diesen Betrag aus und startet sofort an der gleichen Stelle des Ablebens, als wäre nichts passiert. Das gleiche bei den Endgegnern. Habt Ihr diesen z.b. 3 von 5 Trefferpunkten abgezogen und nutzt ein Continue bleibt das auch so. Nachteil das so die Endgegner wesentlich leichter sind wenn nur genug Münzen im Depot sind. Auch im Spiel selber führt dies dazu die Spielzeit sinkt. Denn würde man bei einem Ableben eventuell von vorne beginnen oder an einem Rücksetzpunkt wäre die Spielzeit um einiges länger. Also einfach nur zu sagen Wario World wäre vielleicht zu schnell zu Ende ist als einzige Feststellung falsch. Es hat eben diese Gründe die aber der Spielbarkeit zugute kommen. Aber dazu gleich nochmal etwas. Die Schwierigkeiten im Spiel kommen noch von ganz anderen Dingen. Die Level unterscheiden sich zum einen schon von den Themen her und bringen dadurch ihre Eigenheiten mit. Anfangs in Waldgegenden ist auch eine reine Schneewelt dabei oder Lava und sandige Umgebungen. Jeweils zum Thema passend erwarten euch mechanische Hindernisse und immer wieder andere Gegner in den Leveln, die immer wieder ein wenig Nachdenken erfordern. Kleine Spiralplattformen auf die man sich mit einem Gegner stellen muß und per Drehmove diese bewegt um überhaupt weiter zu kommen. Oder Sprungpflanzen oder Kletten an denen Wario sich festhält, was übigens herzallerliebst aussieht wenn der dicke Hintern sich an der Klettenkugel entlangreibt und z.b. eisige Untergründe. Gerade diese Dinge sorgen für einen recht hohen Wiederspielwert des Spiels. Denn alles Items findet man eigentlich nie auf Anhieb. In der Eiswelt schon garnicht. Rutschbahnen mit Schanzen und man sieht plötzlich ein Item an einem vorbeihuschen das man nun erstmal in diesem Durchgang nicht mehr erreicht. Ebenso die Schätze für die GBA Items die ja Schalter und Kisten erfordern die man aktivieren muß. Durchspielen an sich ist locker in 8 Stunden drin. Danach allerdings erzeugt das Spiel den Effekt....., Ok jetzt hol ich überall den Rest... Ein bißchen gewünscht hätte ich mir das Wario vielleicht bestimmte Moves erst nach und nach lernt. Auch so etwas erhöht den Anspruch und ist bei den GB Wario's ja eigentlich an der Tagesordnung.

Hat man mal ein Ende eines Levels erreicht darf zunächst jeweils ein Zwischenboss und in der dritten Tür der angesprochene Endgegner angegangen werden. Auch hier gibt es Lob. Nicht weil sie nun beinhart schwer sind. Aber sie unterhalten den Spieler, erfordern immer wieder eine andere Taktik und passen sich dem flüssigen und frischen Gameplay an. Was die Level in Sachen lineares Gameplay angeht darf sich der Spieler ebenfalls über immer wieder kleine verzweigende Wege freuen. Auch hier sorgen die Schätze dafür das man selten nur in eine Richtung marschiert. Auch etwas das mir gut gefällt. Unterhaltend ist der Sound im Spiel, auch wenn er weder im positiven noch im negativen groß Bäume ausreißt. Dennoch ist es genau die Musik die in ein solches Spiel paßt. Dazu kommen kleinere Sprachsampels des guten Wario. Kickt er einen Gegner irgendwohin gibt's noch ein fetziges "Good Luck" hinterher. ;-) Oder laßt ihn mal ohne Aktion in der Gegend herumstehen. Er macht sich bemerkbar, wie übrigens auch im Pausenmenu. Grafisch ist Wario World ein Spiel das ansprechendes bietet ohne den Cube aus der Reserve zu locken. Sehr farbenfrohe und ebenfals zum Spielprinzip passende Umgebungen und Texturen. Zwar auch teilweise etwas grob und einfach gehalten nichts was das Spiel nach unten zieht. Auf der anderen Seite gibt es aber auch positive Ausreißer. So finde ich den 2. Endgegner extrem genial. Wunderbare Flammengrafiken, Hitzeflimmern und wunderbare Effekte sorgen hier für Aha Momente. Ebenso wissen die Animationen des Helden und die teilweise echt schrägen Designs der Gegner zu gefallen. Man merkt das sich die Entwickler immer wieder mal ein wenig ausgetobt haben abseits der real angehauchten Spiele. Hätte das Spiel noch ein paar Welten mehr stünde einer hohen 80er oder 90er Wertung nichts im Wege. Denn Wario World ist in der Form ein wunderbar flüssig zu spielendes Game das den Spieler zum einen schon fordert, ihm aber auch schnelle Erfolge beschert. Zwar sieht man das Ende recht schnell, ist aber bestrebt die fehlenden Dinge noch zu holen, was eben den angesprochenen hohen Wiederspiel Effekt ausmacht. Normalerweise bin ich kein Freund der zu kurzen Spiele, was aber hier durch diesen Effekt entschärft wird. Auch die Mischung der Aktionen im Spiel aus reiner Geschicklichkeit, viel Gegner Geplänkel und auch hier und da kleine Rätsel samt Logikaufgaben machen den Spielspaß eines Wario World aus. Wem ein SMS oder VeXX zu langwierig war findet mit Wario World ein sehr unterhaltsames Spiel für die ganze Familie. Der GBA Bonus sorgt hier ebenfalls nochmal für den einen oder anderen Punkt. Also Nintendo, warum der stille Release?


PLUS - MINUS LISTE

+ Gelungene Steuerung
+ Flüssiges, unterhaltsames Gameplay
+ Viele findbare Items
+ Viele Aktionsmöglichkeiten
+ Continue System
+ Hoher Wiederspielwert
+ GBA Verbindung
+ Humor des Hauptdarstellers

- Reines Ende zu schnell erreichbar
- Ein paar mehr Welten wünschenswert
- Kein Speichern in den Leveln
- Kamera nur begrenzt verstellbar

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Nintendo
- GameCube Memcard
- GameCube Controller
- GBA-GCN Link Special!

 

KONKURRENZ

- VeXX
- Pac-Man World 2
- Spongebob Squarepants
- Jimmy Neutron: Der Mutige Erfinder
- Zapper
- Rayman 3
- Ty: The Tasmanian Tiger
- Spyro: Enter Dragonfly
- Donald Duck Phantomias
- Crash Bandicoot
- Scooby Doo
- Taz Wanted
- Super Mario Sunshine
- Sonic Adventure 2
- Donald Duck Q.A.
- Tarzan Freeride

WERTUNG

GRAFIK:
78%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
76%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
83%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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