SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Acclaim

GENRE:             Jump'n Run
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      4 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    3-9
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 10.05.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Das es im Spielebereich nicht immer bierernst zugeht verdeutlicht Acclaim's Antwort auf Super Mario Sunshine. Was sich die PR Strategen im Vorfeld des Vexx Releases haben einfallen lassen um den kleinen Helden des Spiels in eine spezielles Licht zu rücken konnte sich sehen lassen. Regelrechte Seitenhiebe auf Mario und sein Klempner Dasein sorgten für geteilte Meinungen unter den Spielern. Manche fanden diese Art der Promotion gut, andere wieder geschmacklos. Eines erreichte diese Art der PR aber - Aufmerksamkeit und logischerweise eine gewisse Erwartungshaltung. So natürlich auch bei mir und die Schlacht der Kontrahenten um den Jumper Thron konnte beginnen. Denn nichts anderes sollte es werden. Eines kann man vorneweg schon sagen. Beide Spiele bilden im Moment die Spitze im Jumper Genre auf dem GCN. Wer sich aber den Platz auf dem Thron meiner Meinung nach sichern konnte soll der folgende Testbericht zeigen. Von den Turok Machern aus Austin programmiert wird der Spieler zunächst enttäuscht, sollte er nach einem 60Hz Modus suchen. Mit 4 Seiten wird dagegen die Memory Card äußerst bescheiden genutzt und bietet euch im Spiel 4 unterschiedliche Speicherplätze an. Nach dem kurzen und prägnanten Firmenintro landet der Spieler auf dem spartanischen Hauptmenu. Einzig ein Spiel beginnen, ein gespeichertes Laden und die Optionen stehen zur Verfügung. Auch die Optionen bieten nur den Rumble und Soundpart an, wobei für Besitzer entsprechender Anlagen Dolby Surround verfügbar ist. Beginnt man ein neues Spiel zeigt Vexx eine seiner Stärken. Die Story wird anhand einer richtig genialen und langen Sequenz vorgestellt. Ausgestattet mit deutscher Sprachausgabe die sehr gelungen ist erfährt der Spieler den Hintergrund des Spiels. Wir befinden uns auf dem Heimatplaneten des kleinen Vexx - Astara. Eines Tages fallen Horden von Gegnern auf den Planeten ein, die unter der Führung des Schattengeistes Dark Yabu die Bewohner unterdrücken. So auch das Dorf Overwood in dem Vexx zuhause ist. Der junge Vexx versuchte sich in einem Verzweiflungsangriff gegen Dark Yabu und entgeht seiner Vernichtung nur durch den selbstlosen Einsatz seines Großvaters Vargas. Vexx erlebt diese Momente live mit und schwört von da an Rache zu nehmen an Dark Yabu. Doch wie anstellen? Ein glücklicher Zufall will es das Vexx die sagenumwobenen Kriegskrallen der Astani findet und nutzen kann. Mit ihnen ist es ihm möglich sich überhaupt an die Aufgabe zu machen die vor ihm liegt. Ein schöne Story die eigentlich für einen Jumper fast schon wieder zuviel des guten ist. Wobei Jumper dem Spiel auch nicht gerecht werden würde. Denn auch Vexx reiht sich nahtlos in die Reihe der Spiele ein die im Banjo Tooie Prinzip ein Aufgaben System bieten das weit mehr bietet als nur herum zu hüpfen.


So eingestimmt findet sich Vexx auf Astara wieder und vor ihm liegt ein langes Abenteuer ehe er Dark Yabu die Stirn bieten kann. Sehr gelungen empfinde ich den Anfang des Spiels in dem euch in einem Art Tutorial Level alle Aktionen des kleinen Vexx gezeigt werden und nachgemacht werden müssen. Unvorbereitet geht hier also niemand in's Spiel. So zeigt sich das Vexx neben dem Hüpfen mehr kann. Vor allem der Hintergrund der Kriegskrallen zeigt dies sehr deutlich. Durch sie kann er zum einen an Wänden klettern, aber auch Kampf Moves ausführen um sich der Gegner zu erwehren. Kern des Spiels ist es sich durch insgesamt 9 Welten zu kämpfen. Jede dieser Welten bietet bis zu 10 sogenannte Aufgaben die es zu lösen gilt und vergleichbar mit den Storys in SMS ist. Verbunden sind alle Welten über ein sogenanntes Zentraltor in dem alle Welteneingänge zu finden sind. Hier findet man eher die Parallele zu einem Banjo Tooie als zu SMS. Hauptziel in jeder Welt ist das finden von Schattengeisterherzen, die man ähnlich wie die Insignien für das Lösen der Aufgaben bekommt. Nur das hier die Anzahl der erspielten Herzen neue Welten öffnet. Habt Ihr z.b. in der ersten Welt 5 von 10 Herzen erspielt könntet Ihr wenn Ihr wollt schon Welt 2 und 3 betreten. Immer eine bestimmte Anzahl an Herzen die auf jedem der Welten Tore abgebildet ist muß erspielt werden um dieses zu Öffnen. Positiv das man nicht gezwungen ist gleich alles lösen zu müssen, sondern immer wieder nach Lust und Laune zwischen den Welten wechseln kann, was vor allem der Abwechslung zugute kommt. Per Pausenmenu kann man sich im Spiel jederzeit über die geholten Herzen informieren und bekommt bei jedem einen kleinen Hinweis. Dieser Hinweis beschreibt in 1-2 Sätzen das Ziel der jeweiligen Aufgabe. Teilweise weiß man gleich was gemeint ist und manchmal wird es etwas zweideutig. Gefällt mir aber. Denn ein Selbstläufer ist Vexx nicht und bietet reichlich anspruchsvolle Kost die immer wieder fast zu einem Adventure ausartet. Dabei ist das Spiel so angelegt das wenn man eines der Herzen erspielt hat sofort in das Zentraltor gebeamt wird und das Herz abliefert. Danach betritt man die Welt neu und findet sich auch jungfräulich wieder vor und kann sich dem nächsten Herz widmen. Das dies hier aber durchaus auch mal nerven kann liegt eigentlich an einer positiven Eigenschaft des Spiels, nämlich an den teilweise äußerst großen Welten die SMS teilweise in den Schatten stellen. Auch grafisch bietet Vexx sehr viele Dinge die Mario teilweise blass aussehen lassen. Aber dazu später noch mehr. Innerhalb der Welten steuert Ihr Vexx aus der Third Person Perspektive.

Ihr könnt den Blickwinkel verstellen als auch per C-Stick wie in SMS die Kamera drehen sowie heben und senken. Die Steuerung ist teilweise genauso komplex wie beim rotbemützen Klempner. Grundlagen sind das reine Springen, sowie Attacken mit den Krallen per A und B-Taste. Drückt man z.b. im Stand die L-Taste duckt sich Vexx und plus Spungtaste erreicht er höhere Gebiete. Dazu kommen Dinge wie weitere Sprünge. Man läuft in eine Richtung, drückt dabei die L-Taste und den Sprung und Vexx macht einen weiten Satz nach vorn. Ebenso seine Moves die sich unterscheiden. Ihr könnt in der Luft per B oder L Taste verschiedene Moves nutzen um so Gegner am Boden oder in der Luft zu treffen. Weiterhin dient dies z.b. auch dem Drücken von Schaltern oder zerstören von Kisten und ähnlichem. Links unten findet der Spieler Anzeigen für seine Lebensenergie in Form von mehreren Punkten, die einem Treffer entsprechen oder dem Sturz aus großen Höhen. Dazu die Anzahl der Leben. Etwas das mir nicht gefällt. Sind alle Leben einmal weg startet das komplette Spiel von neuem. Zwar bleiben durch einen Autosave alle erspielten Dinge erhalten, aber es nervt ein wenig dann immer wieder das komplette Spiel neu Laden zu müssen. Nimmt ein wenig den Spiefluß. Da man bei weitem nicht so viele Extra Leben findet wie in Mario erlebt man diesen Umstand gerade später im Spiel öfters als einem lieb ist. Oben im Screen findet man 3 weitere Anzeigen. Neben der Anzahl der gesammelten Herzen beschreiben die anderen beiden Anzeigen Aufgabenziele die es in jeder Welt gibt. Was in SMS 100 Münzen waren sind hier Scherben. Sammelt man in einer Welt 100 davon ein bekommt man ein Herz. Dazu gibt es in jeder Welt 6 sogenannte Seelengefäße, die ebenfalls einem Herz entsprechen. Im Spiel kann man sich immer nur auf eine Aufgabe beschränken, auch wenn man eigentlich mehrere Herzen am Stück holen könnte. Habt Ihr also z.b. 98 Scherben eingesammelt und löst aber eine andere Herzaufgabe und liefert es ab ist die Scherben Anzeige wieder bei Null. Gerade wenn man eine Welt neu betritt und erstmal schmökern geht was wo ist ärgerlich. Man nimmt sich vor Scherben zu sammeln, und entdeckt eher durch Zufall plötzlich eine andere Aufgabe die man lösen könnte. Hier muß man dann abwägen was man holen möchte. Im Endeffekt total verschieden gegenüber SMS, das durch seine Storys die Aufgaben fest vorgab. Auf der anderen Seite wird dem Spieler dadurch viel Freiheit gelassen was er tun möchte. Viele Aufgaben bestehen aber logischerweise aus Geschicklichkeit die oft mit dem Lösen kleinerer Rätsel verbunden sind.


Immer wieder muß man doch mal seinen Gehirnschmalz anstrengen um entweder ein Rätsel zu lösen oder einen Weg zu finden um überhaupt erstmal mit der Aufgabe beginnen zu können. Wie ich schon erwähnte sind die Level teilweise größer, höher und verwinkelter als in SMS. Das ganze nach oben oder nach unten. Eine Welt spielt so z.b. fast nur unter Wasser. Unerreicht in Sachen Jumper auf dem GCN ist aber die Grafik mancher Welten. Würde man sich von den ersten Welten leiten lassen könnte das Spiel auch einem Starfox gefährlich werden. Große Weitsicht, detaillierte Umgebungen und angenehm warme Farben die den Namen NextGen auch verdienen. Hier muß SMS federn lassen. Allerdings hält Vexx dieses Niveau nicht durch das ganze Spiel. Es gibt auch Welten in der Mitte des Spiels die mir nicht gefallen haben und wo man es auch fast schon wieder übertreibt mit verwinkelten Abschnitten. Hier macht dann auch die Kamera öfters mal das was sie nicht machen sollte, nämlich etwas verrückt spielen. Wie in SMS muß man diese dann oft nachjustieren. Glücklicherweise ist die Steuerung an sich sehr gelungen. Analoges und weiches steuern, das vor allem auch unter Wasser voll überzeugen kann und dort ebenfalls grafisch sehr schöne Wassereffekte zeigt. Allein wenn Vexx an bestimmten Stellen aus dem Wasser springt und Spritzer gegen den Screen prasseln sieht das richtig edel aus. Die Welten die mir an meisten gefallen haben spielen auch alle im Freien. Das heißt Wald und Wiesen Umgebungen oder weite Felsen Landschaften. Vor allem das um die Welten drumherum das All zu sehen ist und es Meteoritenschwärme gibt unterstützen die Atmosphäre ungemein. Es wirkt teilweise äußerst lebendig. Ein weiterer Pluspunkt der vor allem grafisch seine Stärken ausspielt ist ein kompletter Tag/Nacht Modus im Spiel. Fließend im Übergang bieten die gleichen Welten am Tag wie in der Nacht ihre Eigenarten. Um dem zu begegnen findet Vexx in jeder Welt eine kleine Sonnenuhr, auf die er treten kann und die Uhrzeit ebenfalls stufenlos und live verstellen kann. Vor allem in Sachen Gegnerverhalten und Arten ist ein spielen bei Nacht schwieriger, da die Burschen hartnäckiger und zäher sind. Also sollte es eine Aufgabe sein die Uhr zu finden um solchen Sitationen aus dem Weg zu gehen. So spielt sich Vexx bis zu einem Zeitpunkt äußerst flüssig, da man jederzeit zwischen Welten wechseln kann. Vor allem dann wenn man genug Herzen für eine neue Welt geöffnet hat bricht der Entdeckerdrang durch und man schaut sich die neue Welt erstmal an. Um die Sache noch etwas knackiger zu machen hat man Vexx Specials spendiert. Aktionen die er ausführen kann, für die er allerdings bestimmte Schalter betreten muß.

Zunächst muß er für diese Specials sogenannte Runen finden um diese Moves überhaupt ausführen zu können, ehe er die entsprechenden Schalter betritt. Beide geben dem Game neue spielerische Möglichkeiten. In der ersten Variante kann er mit einem Lava Anzug bestimmte Barrieren durchbrechen, während in der zweiten Variante Vexx zum Flugobjekt wird. Allerdings zeitlich immer begrenzt sollte man schon wissen wohin man damit will. Unterbrochen wird das ganze Spiel an bestimmten Herzgrenzen durch Sequenzen welche die Story weitererzählen und somit den roten Faden weiter erzählen. Was den Schwierigkeitsgrad angeht nehmen sich Vexx und SMS nicht viel. Die Mischung aus Rätselaufgaben und beinharten Geschicklichkeitsaufgaben ist gelungen und sorgt auch hier für Frust und schweißnasse Hände. Gerade in solchen Momenten in denen man Türme erklimmen muß und ein Fehltritt ein Leben kostet kann man gerne mal ausflippen. Denn bei einem Leben Verlust landet man bei bestimmten Aufgaben ebenfalls wieder im Zentraltor. Ist es ein Geheimbereich innerhalb der Welt dann direkt dort. Teilweise muß man aber eben den gesamten Weg nochmal dorthin gehen. Also ist auch hier die Sache mit der Geduld nicht zu unterschätzen. Der Sound fällt im Vergleich zum spielerischen Part etwas ab. Ähnlich wie bei der Grafik beginnt das Spiel mit Klasse Backgroundsounds, hält dieses Niveau aber nicht durch das gesamte Spiel und manche Level bieten eher dezente Klänge. Die motivierenden Sounds eines SMS bietet Vexx nicht. Keine Kritik gibt es in Sachen Spiellänge. Je nach Spieler kommt man durchaus auch auf SMS Niveau, nimmt man mal die Zusatzaufgaben der blauen und roten Münzen aus SMS weg. 30 Stunden wie von Acclaim angegeben sind realistisch. Durch den gehobenen Anspruch wie in SMS in Sachen Gameplay und Aufgaben bekommt man hier sehr viel für sein Geld. Vergleicht man beide Spiele miteinander macht mir SMS ein wenig mehr Spaß, da es durch die Gameplay Sachen der Düsen und Yoshi mehr Innovation bietet die auch Spaß machen. Vexx reiht sich aber nicht weit weg dahinter ein und glänzt durch teilweise Klasse Grafik, eine sehr gelungene Steuerung und anspruchsvolles Gameplay. Über einige Dinge kann man streiten wie der Neustart des Spiels wenn mal alle Leben weg sind. Im Gesamten erfüllt Vexx aber meine Erwartungen und gehört klar zur Oberklasse im Jumper Markt. Empfehlen kann man das Spiel vorbehaltlos. Wer nach SMS lange nach einem Jumper gesucht hat der vor allem lange fesselt und spielerisch vieles bietet ist hier genau richtig. Nach SMS der beste Jumper auf dem GCN.


PLUS - MINUS LISTE

+ Sehr gute Steuerung
+ Sehr große Welten
+ Aktionsvielfalt von Vexx
+ Teilweise tolle Grafik (Freilevel)
+ Sehr viele Aufgaben
+ Anspruchsvoll und lange Spielzeit
+ Tag/Nacht Modus
+ Sequenzen mit dt. Sprachausgabe

- Nicht immer optimale Kamera
- Neubeginn bei Leben Verlust
- Teilweise knackig schwer
- Innenlevel wenig spektakulär

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Acclaim
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Pac-Man World 2
- Spongebob Squarepants
- Jimmy Neutron: Der Mutige Erfinder
- Zapper
- Rayman 3
- Ty: The Tasmanian Tiger
- Spyro: Enter Dragonfly
- Donald Duck Phantomias
- Crash Bandicoot
- Scooby Doo
- Taz Wanted
- Super Mario Sunshine
- Sonic Adventure 2
- Donald Duck Q.A.
- Tarzan Freeride

WERTUNG

GRAFIK:
87%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
79%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
85%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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