Tony Hawk's Pro Skater 2

Deutschland:erhältlich USA:erhältlich Japan:nicht bekannt

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Activision Deutschland

Activision braucht eigentlich garnicht viele Spiele im Jahr auf den Markt zu bringen. Mit der Tony Hawk Serie haben sie die Geldmaschine schlechthin. Das vor allem auf allen Plattformen, was in der heutigen Branche doch recht selten ist. Zumindest aber haben sie viele Fans rund um den Globus gewonnen. Seit der N64 Version auch uns. Ist Tony Hawk doch spielerisch ein echter Leckerbissen und Teilweise schon ein Klassiker unter den Spielen. Um so schöner das gerade zum GBA Launch ebenfalls ein Spiel verfügbar ist. Trotz des Namens war hier das Risiko höher, da diese Version nicht von den eigentlichen Machern Neversoft kommt, sondern von der recht unbekannten Programmierfirma Vicariously Visions. Um so toller das sie hier ein Spiel auf die Beine gestellt haben, das von einigen Punkten abgesehen nahe der Perfektion ist, wenn man die momentanen Ansprüche und Möglichkeiten zu rate zieht. Grundlage des Spiels ist die 2er Version von Tony Hawk, die zumindest in den USA auch auf dem N64 noch erscheint. Schaltet man den GBA ein erwartet einen ein sehr kräftiger Sound, der sich durch das ganze Spiel zieht. Sehr abwechslungsreich, rockig und ungemein passend zum Geschehen ist dies die erste Stärke im Spiel. So erreicht man kurz danach das Hauptmenu. Hier stehen euch die Punkte Karriere, Skate for Fun, Einzelsession und die Optionen zur Verfügung. Der Unterschied zwischen dem Skate for Fun und der Einzel Session sollte später die Zeit sein.

Schon die Optionen zeigen das die Zeiten wie beim GBC mit Sound an und aus vorbei sind. Wie in den “großen“ Spielen sind einige Punkte vorhanden. Hier kann man unter anderem die Tastenbelegung ändern, einen Zoom Modus für vollführte Tricks aktivieren, Highscores einsehen, speichern oder auch den Kid Modus aktivieren. Dieser ist sehr löblich und für alle Spieler die vielleicht noch nicht jeden Tag mit Skateboard zu tun haben. Aktiviert man diesen Modus stürzt Ihr später bei allen möglichen Spungkombinationen nicht. Aber keine Sorge. Tricksen kann man nicht. Highscores die mit diesem Modus erreicht wurden sind entsprechend gekennzeichnet. Auch den Punkt Cheats gibt es in den Optionen, die man auf verschiedenen Wegen aktivieren kann. Der Kern des Spiels ist der Karriere Modus. In diesem gilt es wieder mit einem von euch auserwähltem Skater auf den unterschiedlichsten Arenen Aufträge zu lösen und dabei Geld einzufahren um nach und nach alles im Spiel zu sehen. Nun wäre das nicht Tony Hawk wenn da nicht noch ein wenig mehr kommt. Wählt man die Karriere an kann man eine neue beginnen oder eine gespeicherte laden. Schade ist das man im Spiel nur ein Savegame hat. Will man nebenbei noch ein zweites Savegame eröffnen muß immer der aktuelle gelöscht werden. Für Neulinge in der Skaterszene kann hier zunächst eine Einführung gespielt werden. Ein kompletter Trainingsmodus, der euch alles zeigt und sofort zum Mitmachen auffordert. Eine weitere positive Eigenschaft des Spiels bekommt man auch hier spätestens mit. Tony Hawk ist eines der Spiele das komplett in deutsch ist. Noch nicht selbstverständlich auf dem GBA gibt es dafür ein besonderes Lob. Startet man eine Karriere dürft Ihr euch als erstes einen Skater auswählen. Neben Tony Hawk gibt es 12 weitere Skater. Jeder Skater besitzt nicht weniger als 10 persönliche Eigenschaften. Diese zeigen in Form kleiner Balkenleisten z.b. den Speed, das Spinvermögen, wie gut sie bei der Landung sind oder was die Balance angeht. Jeder Balken ist 10teilig und am Anfang nur selten gefüllt. Später im Spiel wenn Ihr Geld verdient habt könnt Ihr hier dieses Geld nutzen um die Fähigkeiten zu pushen. Sozusagen ein Upgrade Modus. Allerdings keine billige Sache. Hier seht Ihr auch ein 3D Bild des Charakters den man frei im Bild drehen kann. Danach gelangt man auf den Karriere Bildschirm und habt die Auswahl zu den Leveln zu gehen, die Stats von eben erneut zu bearbeiten oder im Tricks Menu oder dem Skate Shop nach dem rechten zu sehen. Auch bei den Decks oder Boards spielt Geld eine Rolle um nach und nach die immer besser werdenden 8 Boards zu erstehen. Das Tricks Menu ist ein innovative Sache.

Hier nämlich könnt Ihr eurem Charakter 6 spezielle Moves zuweisen , die man vorher gekauft haben muß und die später im Spiel immens gut Punkte bringen. Dazu wird euch immer die entsprechende Tastenkombination angezeigt. Ihr merkt schon. In diesem Spiel steckt auch sehr viel Tiefgang. Auf dem Karriere Bildschirm wird euch ebenfalls das verdiente Geld angezeigt, sowie erfahrene Medaillen. Eine Geschichte die mir auf dem N64 seinerzeit sehr gefallen hat. Hier gelangt man nun zu den einzelnen Arenen. Wählt man diesen Punkt kann man zunächst nur ein Level anwählen. Auch hier ist die Geld- und Medaillenanzeige vorhanden. Desweiteren eine Prozentzahl wieviele der Aufträge Ihr schon erledigt habt. Auch etwas was großes Lob verdient. Selbst die N64 Version wird in den Schatten gestellt. Pro Level gibt es 10 Aufträge, die auf einer Liste gezeigt werden. Für alle gibt es einen bestimmten Geldbetrag. Sei es innerhalb des Levels einen bestimmten Highscore zu überbieten, bestimmte Gegenstände einzusammeln oder auch bestimmte Moves an bestimmten Locations auszuführen. Habt Ihr später eine Aufgabe gelöst wird diese durchgestrichen, so das Ihr genau seht was euch noch fehlt. Danach macht man wirklich den ersten Kontakt mit dem eigentlichen Spiel und reibt sich zunächst mal die Augen was da so abgeht. Grafisch ist Tony Hawk eine absolute Augenweide. Eine sehr klare Grafik, die euch in einer schräg von oben Sicht präsentiert wird. Vor allem mit welcher Detaillverliebtheit die Programmierer aber den Skater gemacht haben sucht auf dem GBA noch seinesgleichen. Mag man an der Grafik parallelen z.b. zu GTA finden so ist die Animation und grafische Präsentation des Skaters ein absoluter Hammer. Butterweich bei all seinen Bewegungen und Moves macht das ganze sofort Laune. Man muß es gesehen haben wie sich der Skater selbst in der Luft bei seinen Bewegungen geschmeidig bewegt und dabei die Moves sehr authentisch rüberbringt. Dazu kommen noch kleine Gimmicks wie spritzendes Blut wenn der gute auf den Kopf fällt. Doch all das wäre nichts ohne eine gute Steuerung. Und gerade hier beim wichtigsten in so einem Spiel wurde ganze Arbeit geleistet. Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase läßt sich der Skater perfekt steuern. Hier gibt es eigentlich garnichts zu kritisieren. Er lenkt sich direkt und je nach Kreuzwinkel mehr oder weniger in die Kurve. Dazu kommt die sehr gute Tastenbelegung um die einzelnen Moves auszuführen. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Auch weil ich kein Skate Crack bin und mir manche Moves nichts sagten. Aber von der Fülle her mehr als ausreichend. Drückt man B springt der Charakter, wobei es wie bei TH oder 1080 so gemacht ist das man länger gedrückt hält um fahrt zu gewinnen und etwas höher zu springen.

Ist man in der Luft kann man je nach Höhe nun alle Arten der Skater Tricks ausführen. Ob Grinds über alle möglichen Kanten, Flip oder Grab Tricks. Die Auswahl erscheint anfangs unerschöpflich und läßt Cracks der Sportart frohlocken. Auch hier geht alles über Tastenkombis. Zusammen mit der R oder L Taste, dazu das Steuerkreuz und die Tricks gehen recht schnell von der Hand. Zumindest ist die Eingewöhnung sehr kurz und erste Erfolge stellen sich ein. Nach und nach traut man sich mehr zu und versucht sich an Combos, die auch hier wieder mit Multiplikatoren gezählt werden, was die Punktewertungen nach oben schraubt. Was auch sein muß. Denn um z.b. später im Level New York 250.000 Punkte zu erskaten gehört dann doch schon einiges an Übung. Problem an der Sache ist wie immer die Zeitvorgabe. Im Karriere Modus habt Ihr für die Level 2 Minuten Zeit um Aufträge zu lösen und Scores zu erskaten. Dabei ist dies wieder so gemacht das Ihr ein Level immer wieder besuchen könnt. Was auch notwendig ist um alle Aufträge zu lösen. Sei es nur um einen Score zu schaffen oder z.b. das Wort SKATE in seinen Buchstaben zu finden. Dazu gesellen sich wieder die berühmten Tapes, die hier meiner Meinung nach immens gut versteckt sind. Zumindest einige für die man extrem suchen muß. Die Level sind grafisch top und abwechslungsreich. Dazu teilweise sehr ausladend, so das man meist erstmal umherfährt und sich anschaut wo was zu finden ist. Ob in der Lagerhalle über alle Arten von Rampen oder in New York durch Straßen und Parkabschnitte. Geboten wird euch in dieser Hinsicht sehr viel. Innerhalb eines Levels habt Ihr einzig die Scoreanzeige, die Zeit und die berühmte Specialleiste. Bei jedem gestandenen Trick füllt sie sich ein wenig und ermöglicht euch wenn sie voll ist besondere Tricks auszuführen, die extrem Punkte bringen. Meine Highlight war mal eine hohe 20.000 Combo, bei der ich bis heute nicht weiß wie ich das geschafft habe. :-) Ich weiß Jungs, die Cracks schaffen da noch mehr. Neben diesen Leveln gibt es unter den insgesamt 6 Leveln auch 2 in denen die Aufgabenstellung eine andere ist. Hier gilt es in 3 Durchgängen wieder Kampfrichter zu beeindrucken, die jeweils einen 1 Minuten Lauf bewerten. Am Ende werden die besten beiden zusammengezählt und Ihr bekommt eine Medaille. Hier sollte man nicht stürzen und vor allem von der Wertigkeit extrem schwierige Moves zeigen um Gold zu holen. Das hat mir schon auf dem N64 unglaublich viel Spaß gemacht. Um alle Level zu sehen und zu spielen muß man nicht alle Aufträge komplett schaffen. Auch das ist in Sachen Motivation positiv. Denn mit der Zeit powert man den Charakter im Stats Menu auf oder legt sich ein verbessertes Board zu.
Wer von einem Run absolut begeistert war darf es sich sogar im kompletten Replay ansehen. Auch nicht gerade etwas was auf dem GBA selbstverständlich ist. Das Spiel macht einfach nur Laune. Überall kann man Tricks ausführen. Man kommt einfach nicht zur Ruhe in diesem Spiel. Und wer den Trick Modus in 1080 oder TH auf dem N64 kennt weiß wie schnell man bei so einem Modus Blut geleckt hat. Sei es nur um die phantastischen Animationen des Charakters zu sehen. Untermalt wird auch hier alles von kräftigen rockigen Sounds und Musiken. Sucht man nach Kritik findet man nicht viel. Ein 2Player Modus wäre schon gewesen, kann man aber verschmerzen. Etwas störend mit der Zeit waren immer Dinge die man einsammeln mußte und die in der Luft hängen. Hier sieht man nur die Schatten auf dem Boden und springt sehr oft vorbei. Hier gilt es ein wenig zu üben ehe man diese Dinge immer sofort holen kann. Auch ist das Spiel sehr an die Cracks gerichtet, was ja ansich nicht schlecht ist. Unbedarfte werden aber zu oft mit den Skater Fachbegriffen konfrontiert. Gerade bei den Aufträgen. Weiß man nicht was sie bedeuten probiert man mehr herum ehe man auf die Lösung kommt. Allerdings schmälern diese Dinge den Spielspaß nicht soviel. Tony Hawk ist ganz klar einer der Vorzeige Titel auf dem GBA. Wer nach einer Session mit dem Spiel die Fähigkeiten des GBA nicht zu würdigen weiß, der braucht auch keinen. Technisch, spielerisch und grafisch ein absoluter Must Have Titel für alle die sich nur einen Funken für dieses Genre interessieren. Selten konnte man nach einem Release zu einer Plattform Taschengeldkiller sagen. Der GBA ist es auf jeden Fall. Und die Meßlatte für Konkurrenzspiele ist fast schon astronomisch hoch gelegt.

Cheats zu Tony Hawk's Pro Skater 2

Highscore Wettbewerb zu Tony Hawk's Pro Skater 2

WERTUNG

Matthias Engert
(24.06.2001)

Lesereinschätzungen zu Tony Hawk's Pro Skater

Lesereinschätzung von Michael Hoffmann.

Lesereinschätzung von Kilian Pfeiffer.

Lesereinschätzung von Robin Bannwart.

Lesereinschätzung von Michael Halver.

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