SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Acclaim

GENRE:             Shooter
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Paßwort

SCHWIERIGKEIT:    8-10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 28.10.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Turok Evolution für den GameCube war ein heißersehnter Titel, der mit knisternder Hochspannung erwartet wurde. Als er dann endlich erschien waren die Meinungen gespalten. Der einen Gruppe an Kritikern fehlte das Turok Feeling, die andere Gruppe zeterte über die teilweise unausgegorene Spielgrafik. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch die Befürworter des neuen Turok Teils, die sich besonders an dem schier riesigen Umfang des Spieles erfreuen sowie Gameplay und Musik als sehr gelungen darstellen. Solch gespaltene Ansichten sind natürlich kein besonders gutes Omen für einen möglichen Turok Evolution Nachfolger; Videospieler, die der Turok Serie aber dennoch eine Chance geben wollen, können sich am kleinen Game Boy Advance-Pendant erfreuen, der das Turok Feeling gerecht einfängt und im Gesamtwerk gesehen einen richtig guten Eindruck hinterlässt. Vielleicht schafft es ja dieser Titel die gespaltene Spielergemeinde in die Gemeinschaft der eingefleischten Turok Fans zurückzuholen? Doch lest zuerst einmal den Test und überzeugt Euch selbst von den Qualitäten sowie negativen Aspekten des Handheld-Ablegers. Beginnen wollen wir jedoch zuerst mit der Handlung des vielversprechenden Turok-Teils. Wie der GameCube Teil , spielt Turok Evolution im Jahre 1886, als Tal'Set, der Held des Spiels, auf seinen Erzfeind Tobias Bruckner trifft. In dieser unerbittlichen Schlacht kommt es zu einem Dimensionsriss in dem Tal'Set sowie Bruckner in das Verlorene Land transportiert werden. Jedoch ist die Gefahr in dieser Gegend nicht gebannt, ganz im Gegenteil, sie ist um ein Vielfaches größer, da sich Tobias Bruckner mit Lord Tyrannus zu einer vor Kraft nur so strotzenden Armee verbündet hat. Zusammen wollen sie dem Indianer-Flussvolk gehörig einheizen, so dass diesen keine Überlebenschancen mehr eingeräumt werden können. Doch wie es die indianischen "Götter" so wollen, verbündet sich Tal'Set mit dem Flussvolk um diesem bei der finalen Schlacht gegen die zwei "bösen Buben" mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Storytechnisch setzt zu diesem Zeitpunkt eine Änderung ein, die so in der GameCube Version nicht zu finden ist. Neben Tal'Set hat der Spieler die Möglichkeit Djunn anzuwählen, einen Schwertkampf-Lehrmeister, der unterstützend zur Seite unseres Indianerhäuptlings steht. Um Euch überhaupt für einen der zwei Charaktere zu entscheiden, müsst Ihr Euren GBA anschalten: Neben den beteiligten Firmen wird Euch die Story des Spiels nochmals in gezeichneten Standbildern mit Untertiteln (5 Sprachen) erzählt. Im Hauptmenü angekommen, habt Ihr die Wahl zwischen dem "1 Spieler" - Modus, dem Multiplayer Spiel mit zwei Spielern sowie den "Optionen", in denen man neben den Bildschirm-"Gamma"-Werten auch den Level Schwierigkeitsgrad zwischen "Normal" und "Profi" einstellen kann.


Als letztes können Interessierte auch die "Credits" ansehen und sich die am Titel beteiligten Personen genauer betrachten. Habt Ihr Euch jedoch für den Solospieler - Modus entschieden kann das Spiel ja auch sogleich losgehen. Doch vorneweg: Ihr solltet Euch ein Blatt Papier sowie einen Stift zurecht legen, da das Spiel auf einem Passwortsystem basiert. Einerseits wird das bisher erreichte Level per Passwort abgesichert, andererseits, die bis zu diesem Zeitpunkt, eingesammelten Utensilien. Doch bevor Ihr ins Spielgeschehen kommt, müsst Ihr Euch für einen der zwei Charaktere, Tal'Set beziehungsweise Djunn, entscheiden. Diese Charaktere unterscheiden sich vor allem im Spezialangriff. Djunn benutzt hierzu einen Energiehaken, wobei unser Indianer eine Axt in petto hat. Spieltechnisch gibt es jedoch keine sonderlichen Unterschiede - die Charaktere steuern sich identisch und das auf hervorragendem Niveau. Habt Ihr Euch für einen der beiden Protagonisten entschieden, geht's sogleich ab ins actiongeladene Spielgeschehen, das vor Schusswechseln und Explosionen gerade nur so strotzt. Ihr seht Euren Charakter von der Seite und springt in typischer Jump `n Run Manier durch die meist etwas kürzeren dafür um so knackigeren Stages. Gleich vorneweg: Das "knackig" müsst Ihr mehr als wörtlich nehmen. Das Spiel ist - pardon für den Ausdruck - einfach nur "sauschwer". Es gibt keinen Level in dem Ihr nicht mindestens fünf mal von vorne beginnen müsst, oftmals erhöht sich diese Zahl auf weit über zehn. Zurückzuführen ist das darauf, das die Lebensenergieanzeige wirklich auf ein Minimum reduziert wurde und somit zwei bis drei Treffer genügen um in die "geweihten Indianerhallen" einzugehen. Ebenfalls sind die Levels auch reichlich mit Feinden ausgestattet, an denen ein unbeschadetes Vorbeikommen eine reine Glückssache darstellt. Eigentlich könnte man diesen Fakt als negativen Aspekt auffassen, sollte man aber besser nicht, da das Spiel einfach eine gehörige Menge Laune verbreitet. Zum einen ist hier die hervorragende Steuerung aufzuführen. Unser Held steuert sich flüssig, nie gibt es kritische Situationen, in denen man den Bildschirmtod befürchten müsste. Zwar liegt das Hauptaugenmerk klar auf der Actionseite - sprich: "Ballern was das Zeug hält!" - hin und wieder gibt es aber einzelne Schalterchen, die betätigt werden wollen. Obwohl das Spiel sehr linear gehalten wurde, versprüht es einen Reiz der Herausforderung. Und diese bietet das Spiel allemal. Spieler, die sich vor schwereren Spielen sträuben muss ich klar von diesem Titel abraten, Fans knackiger Abenteuer haben in diesem Spiel aber ein geeignetes Abenteuer gefunden. Im Gegensatz zu den früheren Turok Titeln auf den GB-Systemen wirkt das Spielsystem einfach wesentlich flüssiger, man könnte meinen, die Entwickler haben das Spiel unter richtigem Fleiß und Schweiß zusammengestellt.

Auch die Feindesschar ist ein positiver Aspekt des Spieles. In der meisten Zeit des Abenteuers bekriegt sich Tal'Set mit einfacheren Soldaten, die unter anderem zustechen, schießen, sowie Granaten werfen können. Diese Feinde sind nun wirklich noch machbar aber in Kombination mit den Kreaturen, die teilweise über den Bildschirm springen, ist das Abenteuer schon wesentlich schwerer. Angriffslustige Wolfswesen, flinke, hässliche Geister, sowie die Gruppe der gewaltigen, mit Waffen bestückten Urzeitdinos machen das Leben eines Dinojägers zum gefährlichen Pfad. Einige Kreaturen der reichhaltigen Feindesschar sind nur mit bestimmten Waffengattungen einwandfrei zu erledigen, da ansonsten der gegnerische Angriff des Feindes droht. Das Waffensammelsurium ist umfangreich und sehr gelungen umgesetzt. Einfache Pistolen, Schrotflinten in verschiedenen Ausführungen und MGs wechseln sich mit Laserblastern, Raketen- sowie Flammenwerfern ab. Einige der Waffen haben sogar noch einen zweiten Waffenmodus, so dass man zum Beispiel die gewöhnliche MP in eine 3-fach-MP umwandeln kann, die ihre Schüsse in drei Richtungen abfeuert. Die einzelnen Waffen unterscheiden sich stark in ihrer Effektivität und sind meist situationsbedingt vorteilhaft einsetzbar. Steht Ihr vor einem großen Raptor, hilft Euch Eure Pistole nicht unbedingt effektiv weiter, vielmehr solltet Ihr Euch mit einem Raketenwerfer sowie dem X-Bound Laser vergnügen. Mit diesen voluminösen, kraftstrotzenden Waffen macht die Dinojagd richtig Spass und der Alltag, mit nur einem normalen Gewehr auf Jagd zu gehen, ist Vergangenheit. Zusätzlich zu den Waffen findet man auch allerlei Pick-Ups in den Leveln des Abenteuers. Zusätzlich zu Eurer Lebensenergieanzeige besitzt Ihr noch ein Schutzschild, das zwar nicht sonderlich viel Schaden absorbiert, aber immerhin besser als gar nichts ist. Selten trifft man auf Gesundheitpacks, die dem Helden seine Verwundungen heilen können, umso öfter findet man dafür Superwaffen, die für eine kurze Zeitspanne einen besonders durchschlagenden Schuss hervorrufen sowie dem Spieler Unverwundbarkeit schenken. Eins der sinnvollsten Items ist der Schutzengel in Form eines Sterns. Dieses Utensil lässt sich in aussichtslosen Situationen per "L" und "R" problemlos einsetzen, so dass eine Art Engel zu Tal'Set herabschwebt und mit einem Schlag meist den kompletten Bildschirm leer räumt. Trotz diesem Bonus-Pick-Up stellt das Spiel eine richtige Granate in Sachen Härte dar und es bleibt am Spieler, genügend Geduld sowie Fingerspitzengefühl für dieses Abenteuer aufzubringen. Nach jedem der fünf Kapitel trifft man auf eine Boss-Stage, die jedoch anders als das eigentliche Spiel aufgebaut ist.


Hier sieht man Tal'Set nun von hinten und steuert ein Fadenkreuz über den Bildschirm. Mit diesem gilt es dann die heranrückende Feindesschar zu beschießen sowie den Endboss zu Grunde zu richten. Dieser stellt sich meist als bildschirmfüllendes Getier à la berittener T-Rex dar, die aber meist machbar sind und nicht das wirkliche Problem des Spiels darstellen. Soundtechnisch bietet das Spiel zwar tolle Effekte, jedoch ist die Musikuntermalung kein Höhepunkt des Spielgeschehens. Zwar abwechslungsreiche Untermalungen, kommen diese jedoch nicht an die tolle Qualität des großen GC-Bruders heran. Dafür glänzt das Spiel durch tolle grafische Finessen. Egal ob man sich die wunderschönen Umgebungen oder das Mündungsfeuer einer Schusswaffe sowie das Feuer des Flammenwerfers betrachtet - ein großes Lob an die Entwickler für diese Umsetzung. Im Laufe des Abenteuers besucht man auch die unterschiedlichsten Umgebungen, die grafisch durch die Bank weg toll gestaltet sind: Durch den detailliert dargestellten Dschungel, hinunter in eine düstere U-Bahn oder auf in die modrige Festung des bösen Lord Tyrannus - wirklich keine Wünsche bleiben offen. Aufgepeppt wurde die Grafik durch hübsche, detaillierte Farbgebungen sowie die tollen Animationen der kompletten Gegnerschar. Auch Multiplayer-Fans kommen auf Ihre Kosten, da man zu zweit - zwei Turok Spiele vorausgesetzt - kooperativ die Levels bestreiten kann und somit eine gehörige Portion Spass aufkommt. Für Turok Fans ein absolutes Muss, aber auch enttäuschte GC-Turok Besitzer sollten diesen Titel mal eine Runde Probe spielen. Gerichtet ist das Spiel jedoch auf die Klientel der Hardcore-Zocker, da Gelegenheitsspieler maßlos überfordert sein dürften. Ich als alter Turok Fan bin positiv überrascht und kann getrost zu einem Kauf empfehlen

PLUS - MINUS LISTE

+ detaillierte, sehr schöne Grafik
+ riesiges Waffenarsenal
+ reichhaltige Gegnerschar
+ angenehme Atmosphäre

- insgesamt höllisch schwerer Titel

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler Acclaim

 

KONKURRENZ

- Duke Nukem Advance
- Dark Arena
- Ecks Vs. Sever
- Doom

WERTUNG

GRAFIK:
85%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
75%

MULTIPLAYER:
83%

GESAMTWERTUNG:
83%

 


Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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