Mag64

KOMPLETTLÖSUNG: NEIN

TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Bei vielen Titeln ist der GBA meist die letzte Rettung in Sachen Umsetzung für ein Nintendo System. Leider gibt es viele Serien, die man auf dem GCN vermißt, dafür aber auf dem GBA umgesetzt werden. Gutes Beispiel ist sicherlich die Tomb Raider Serie, die es eben in Sachen Nintendo nur für unterwegs gibt. Damit steht die gute Lara nicht allein und weitere ihrer virtuellen Kollegen werden einzig auf dem GBA umgesetzt. So auch der nicht gerade unbekannte Max Payne. Auf anderen Systemen eine erfolgreiche Serie dürft Ihr euch nun auf dem GBA durch die dunklen Gassen New Yorks ballern. Das an den ersten Teil angelehnte Spiel auf dem GBA glänzt durch einige nicht alltägliche Dinge. Allein das 16er Rating spricht hier eine eindeutige Sprache. Nach dem Testzeitraum kann man sagen das den Spieler hier das blutigste Spiel auf dem GBA erwartet. Desweiteren bietet das Spiel mit knapp 40 Minuten englischer Sprachausgabe ebenfalls ein Highlight auf dem GBA. Keine Sorge, Texte im Spiel sind komplett deutsch gehalten. Aber auch sonst sollte Max Payne spielerisch positiv überraschen. Doch der Reihe nach. Das für einen Spieler gemachte Game erwartet euch nach der Sprachwahl mit dem Hauptmenu. Neben dem Spielstart könnt Ihr ebenso einen Spielstand laden. Positiv das man dem Spiel einen Batteriesave verpaßt hat. Zwar steht nur ein Speicherplatz zur Verfügung, allerdings wird per Autosave gesichert und erledigte Level kann man ebenfalls auf dem Hauptmenu über einen Level Select jederzeit nochmal spielen. Dazu kommen noch die Optionen und die Extras, die neben allen Sequenzen des Spiels und den Credits auch ein Cheat Menu freigeben, sobald man das Spiel einmal komplett durch hat. Die Optionen bieten neben Sound und Sprachwahl 3 interessante Punkte. Zum einen um das Blut zu aktivieren, per stufenlosem Schieberegler die Helligkeit anzupassen und vor alles das Thema Steuerung. Jede Taste auf dem GBA ist belegt, die man zum einen frei belegen kann und zum anderen die Laufsteuerung über das Kreuz anpassen kann. Dazu gleich ein wenig mehr. Beginnt Ihr ein neues Spiel wird euch die Story in der ersten von vielen Sequenzen näher gebracht. Standbilder, die von der schon angesprochenen englischen Sprachausgabe begleitet werden. Nicht nur die Länge überzeugt, sondern auch die Qualität und Betonung. Alle Charaktere die eine Rolle spielen besitzen eine eigene, was die ganze Sache atmosphärisch unterstützt. Das Spiel beginnt in der guten alten Zeit von Max Payne, als er noch als Polizist arbeitete und zuhause eine Familie im eigenen Haus wartete. Bis er eines Tages nach Hause kam und seine Familie ermordet vorfindet. Dazu Schmierereien an den Wänden welche das V für die Droge Valkyr zeigten. Eine Spur......? Max wechselte zur Organisation DEA und arbeitete nun als Agent im Untergrund.

Immer noch besessen von den Ereignissen seinerzeit gelang es ihm endlich in die schlimmste Mafia Familie New Yorks zu gelangen. Von nun an steuert Ihr die Geschicke um eine verworrene, aber gut gemachte Story des Spiels. Vor dem Spieler liegen nun 3 Kapitel mit knapp 15 Leveln die es zu durchqueren geht. Dabei zeigt sich sehr schnell das Gameplay des Spiels, das z.b. auch in einem Bond angewandt wurde. Ihr seht das Geschehen aus der Iso Sicht von oben. Jetzt kommt die angesprochene Steuervariante zum Tragen. Wahlweise könnt Ihr eine 4Way Variante nutzen, bei der Max in die 4 Richtungen läuft die Ihr per Kreuz drückt. Wesentlich besser empfinde ich die freie Variante die Ihr ebenfalls nutzen könnt und Ihr so lauft wie Ihr auch drückt auf dem Kreuz. Dabei ist es egal von welcher Seite die aktuelle Location gezeigt wird. Im Spiel geht es vornehmlich darum zu überleben und Gangster ohne Ende auszuschalten. Im groben also ein reines Ballerspiel, das vom Spieler neben Geschick im Umgang mit Waffen auch diverse Schlüsselrätsel verlangt die es zu lösen gilt. Zunächst wichtig sind die Bildschirmanzeigen. Unten rechts findet man die aktuell gewählte Waffe samt Munitionsanzeige. Im Spiel sind 12 Waffen enthalten, zu denen neben diversen Handfeuerwaffen auch MPi's gehören, Shotgun Varianten, ein Granatenwerfer und andere böse Mittel wie Handgranaten, Molotov Cocktails und ein Baseballschläger. Dabei behält man gefundene Waffen ein Kapitel über und beginnt erst im neuen Kapitel wieder bei Null und muß sich alle Waffen wieder neu "verdienen". Per L-Taste kann man zwischen den Waffen durchschalten, wobei bei einem leeren Magazin in der aktuell genutzten Waffe automatisch die nächstbessere gewählt wird. Aber man hat ja immer so seine Favoriten. In meinem Fall die Shotgun, mit der man die Gegner von seinen Argumenten ausreichend überzeugen konnte. ;-) Links unten ist ein Querschnitt des Körpers zu sehen, der die Energie des guten Max darstellt. Bei Treffern füllt sich diese Anzeige mit roter Farbe und man verliert ein Leben wenn diese komplett gefüllt wird. Mit 3 Leben startet Ihr und werdet beim Ableben im aktuellen Raum wieder abgesetzt. Erst wenn alle Leben verbraucht sind beginnt man ein Level komplett neu. Da man im Level nicht speichern kann sollte man also nicht versuchen durch das Spiel zu rennen. Um Energie wieder aufzufüllen findet man überall sogenannte Schmerzmittel um die Energie per Select allerdings nur teilweise wieder aufzufrischen. Dazu kommen zunächst nur die A-Taste zum feuern und die B-Taste für den Sprung. So läuft man zunächst durch die Gegend, kann Türen automatisch öffnen und per B-Taste bei einem entsprechenden Ort Aktionen ausüben.

Mal ein Schalter drücken, Files lesen und aufnehmen oder Schränke öffnen um die darin enthaltenen Goodies aufzusammeln. Was man auch tun sollte. Denn Schmerzmittel kann man eigentlich nie genug haben. Ihr könnt dazu alle möglichen Objekte um euch herum zerstören oder zumindest beschädigen. Gerade Kisten geben so ebenfalls viel gutes frei. Die Level sind im ersten Kapitel des Spiels recht linear, was sich ab Kapitel 2 aber ändert und Ihr öfters mal quer durch die einzelnen Areale rennt und wieder zurück um etwas auszulösen um an einem anderen Punkt weiter zu kommen. Über allem steht in den Räumen die Balleraction, die wohl das Highlight des Spiels darstellt. Erstens klingen die Waffen für GBA Verhältnisse sehr gut und zum anderen gibt es 2 typische Max Payne Feature die auch auf dem GBA dabei sind. Zunächst die sogenannte Bullet Time. Drückt man die R-Taste beginnt alles um euch herum wie in Matrix in Zeitlupe abzulaufen. Das schöne daran das Ihr mit voller Geschwindigkeit feuern könnt, während dies für die Gegner nicht gilt. Das ganze sieht nicht nur genial aus, sondern bringt gerade bei vielen Gegnern extrem viel und manches Leben rettet man allein mit diesem Feature. Unten links ebenfalls angebracht zeigt eine Sanduhr wieviel Energie Ihr für diese Effekt habt. Die Krönung für mich ist aber das sogenannte Shootdodging. Drückt man die Richtung und R so springt Max im Zeitlupentempo und ballert auf seine Gegner. Die Animation kommt äußerst gelungen rüber und sieht teilweise atemberaubend für GBA Verhältnisse aus. Er rollt am Ende ab und die Geschwindigkeit geht sofort wieder in das normale. Vor allem in größeren Räumen macht diese Taktik mit vielen Gegner einen großen Reiz im Spiel aus und spielt sich auch so wie es aussieht. Dazu kommt das die Gegner äußerst gut treffen und man das ganze nicht nur macht weil's toll aussieht. Anders kommt man in vielen Situationen kaum an Gegnern vorbei. Besonders wenn man eh keine Schmerzmittel mehr hat und die Energie bedrohlich rot wird. Apropo Rot. Trefft Ihr einen Gegner landet der gute meist in einer großen Blutlache. Steht er dazu noch in der Nähe der Wand so gibt es Flecken auf dem Boden und an der Wand. Da Leichen und die Lachen liegenbleiben kann man sich später immer orientieren wo man schon einmal gewesen ist. Es ist schon recht brutal gemacht und auch dadurch recht außergewöhnlich für einen GBA Shooter. Aber wem sowas gefällt der hat hier dieses seltene Vergnügen auf einem Handhelden. Auch der Rest der Grafik weiß zu gefallen. Zwar ähneln sich viele Locations, dafür sind sie mit zahlreichen Objekten ausgestattet und es geht zudem öfters in's Freie. Kleine Geschicklichkeitseinlagen lockern das ganze auf und Effekte wie Schnee geben der Umgebung ein wenig Leben.

Die Animationen sind sehr gut und geben keinerlei Anlaß zur Kritik. Das Lauftempo ist in Ordnung und wird nur ganz selten mal von kurzen Rucklern getrübt, wobei man schon genau hinschauen muß um diese mal zu erkennen. Durch die Story samt Bildern und der Sprachausgabe wird man auch atmosphärisch unterhalten und ist gespannt auf das nächste Level. Ballern, kleine Rätsel lösen, Kisten untersuchen und Boss Gegner durch das Level jagen. So könnte man die meisten Level betiteln. Aber in der Umsetzung spannend gemacht. 15 Stunden Spaß kann man damit locker haben. Je nachdem wie man mit den Waffen und den Effekten umgeht länger oder kürzer. Schade das man diesem Spiel keinen Multiplayer verpaßt hat. Der hätte hier sehr gepaßt. Ein Co-op wäre sicher traumhaft gewesen. Aber wir wollen nicht gleich wieder anfangen zu nörgeln. Der Sound zeigt sich von der nachdenklichen und ruhigen Seite und erzeugt so einen gewissen Spannungseffekt. Kommen Gegner in's Spiel wird's hektischer. Aber immer passend und durchzogen von diversen Geräuschen der Umgebung und dem gelungenen Waffenklang. Für Freunde des gepflegten Ballerns auf dem GBA gibt's kaum was besseres. Im Vergleich zu einem Bond steht zwar die Balleraction im Vordergrund. Die Umsetzung und vielen gelungenen Features machen aus Max Payne Advance einen weiteren Top Titel auf dem GBA.

PLUS - MINUS LISTE

+ Brutale Balleraction
+ Gute Gegner KI
+ Steuerung anpassbar
+ Nicht Linear
+ Wirkungsvolle Waffen
+ 40 Minuten Sprachausgabe
+ Gelungene Story
+ Bullet Time samt Animationen
+ Batterie Speicher
+ Deutsche Texte

- Kein Multiplayer
- Lebens Feature
- Kein Speichern im Level

WERTUNG

GRAFIK:
84%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
79%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
86%