SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Destination Software

GENRE:             Shooter
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    3-9
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 30.07.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Mit Wing Commander Prophecy kommt ein Spiel auf den Markt, das in vielerlei Hinsicht etwas besonderes darstellt. Zum einen ist das Spiel das erste seiner Art das man durchweg als Weltraum Shooter bezeichnen darf und damit dieses Genre auf dem GBA auch endlich füllt. Wesentlich wichtiger ist aber die Benutzung der Blueroses Engine der Firma Raylight. Schon länger gab es Demosequenzen und Beispiele zu dieser Engine, aber richtig zeigen was sie eigentlich drauf hat durfte noch kein Spiel. War die Engine beim GBA Spiel StarX schon imposant sollte hier noch eins draufgesetzt werden. Aber der Reihe nach. Fans der alten Wing Commander Serie dürfen sich schonmal freuen. Das Spiel ist kein billiger Abklatsch, sondern in die Saga eingebaut. Ebenfalls ein Indiz dafür, das Ihr im Spiel die original Charaktere, Raumschiffe und Locations wiederfindet. Das von Destination Software entwickelte Spiel bietet zudem noch einen Multiplayer für bis zu 4 Spieler. Zunächst jedoch wählt der Spieler seine Sprache, die auch deutsche Texte bietet. Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist wird sich besonders drüber freuen. Denn selten hat ein GBA Spiel soviel Text geboten. Nun mag sich der interessierte fragen was viel Text in einem Shooter dieser Art zu suchen hat. Auch darauf gehe ich noch ein. Das Hauptmenu bietet zunächst die Punkt Neues Spiel, Spiel laden, den Multiplayer und die Optionen. In denen kann man sich die Credits anschauen, den Soundpart einstellen und einen der 3 Schwierigkeitsgrade. Ebenfalls ein Pluspunkt das euch 4 Speicherplätze zur Verfügung stehen. Im Spiel könnt Ihr auch alle 4 nutzen und seid nicht nur auf einen angewiesen, was auch seine Bedeutung haben wird. Beginnt man ein neues Spiel erwartet den Spieler einer der längsten Vorspänne auf dem GBA. Ebenfalls in der 3D Raylight Engine gehalten verfolgt Ihr die Ankunft des Helden im Spiel - Lt.Lance Casey. Einem frischgebackenen Piloten der Terrain Confederation Space Force. In voll animierten Sequenzen landet Ihr auf dem Megaträger Midway, der von nun an eure Basis darstellt. Das Spiel kann man grob gesagt in 2 Varianten einteilen. Der erste Part spielt auf der Midway selber. HighRes Umgebungen der Midway, die es euch erlauben über einen Mauszeiger wie in einem Klick/Play Adventure zu manövrieren. Ihr habt hier Zugriff auf die Speichern/Laden Optionen, könnt verschiedene Räume betreten und Statistiken anschauen. Ebenso könnt Ihr die im Spiel enthaltenen bis zu 48 Missionen einzeln nochmals spielen, wobei euer Spielverlauf verschiedene Wege zum Ende des Spiels ermöglicht. Etwas das man so eigentlich nicht findet auf dem GBA. Hier bekommt Ihr es mit den anderen Piloten zu tun und führt massig Gespräche. Man erhält so Infos und die Story wird extrem tiefgehend beleuchtet. Wer sich in der Wing Commander Story nicht so auskennt verläßt das Spiel als Experte. ;-)


Ausgehend von der Midway als Basis verschlägt es euch nun in abgeschlossenen Missionen. Nach einer Lagebesprechung vor jedem Einsatz entläßt man euch in die Weiten des All's. Danach stehen Angriffs-, Verteidigungs-, und Eskortiermissionen an, die es in den verschiedensten Varianten gibt. Dafür stehen euch 7 verschiedene Jäger der Saga zur Verfügung, die Ihr nach und nach benutzen dürft. Ausgestattet mit mehreren Waffensystemen beginnt nun die Jagd nach den Aliens in den Weiten des All's. Jedesmal in Sequenzen dargestellt verlaßt Ihr die Midway mit einem festen Kampfauftrag. Ist dieser erledigt, was sehr oft auch in Zeitabhängigen Missionen mit einer mitlaufenden Uhr mündet kehrt Ihr zur Midway zurück. In diesem zweiten Part des Gameplay's tobt nun die Action. Ihr seht das Geschehen aus der Inboard Perspektive eures Jägers. Grundlage ist das Kreuz, das es euch erlaubt innerhalb der Engine völlig frei und ohne Begrenzungen zu fliegen. Dabei entwickelt die Engine einen auf dem GBA kaum erreichten Tiefeneffekt, der vor allem bei Gegner Kontakt gut rüber kommt. Alles absolut Ruckelfrei technisch sauber, was auch die gelungene Steuerung betrifft. Selbst an Texturen auf vor euch her fliegenden Gegnern und riesigen Transportern hat man gedacht und eingebaut. Fliegen tut Ihr zunächst ohne eine Taste. Drückt man L und R zusammen aktiviert Ihr den Nachbrenner um schneller voran zu kommen. Die A-Taste dient dem Bordgeschütz, das von einfachen Geschossen bis zu Laser und Ionengeschützen reicht. Die B-Taste aktiviert die verschiedenen Varianten der Raketen. Von einfachen bis zu Ziel- und Hitzesuchenden Varianten reicht hier die Auswahl. Für alles gibt es Anzeigen im Screen. Desweiteren könnt Ihr mit R und L-Taste in Verbindung mit A,B und dem Kreuz zwischen Waffen durchschalten, Rollen vollführen und per Select Gegenmaßnahmen bei Feindbeschuß aktivieren. Ein Radar unterstützt euch auf der Suche nach Gegnern. Habt Ihr einen Gegner im Visier unterstützt euch ein Fadenkreuz, das nicht nur den Gegnertyp anzeigt, sondern auch die Entfernung zu diesem. Vor allem bei manchen Waffen nicht unwichtig, da diese begrenzte Reichweiten besitzen. Fliegt so ein Bursche direkt vor euch her sieht das nicht nur genial aus, sondern wird durch ensprechende Soundeffekte unterstützt. Um Gegner zu treffen muß man physikalisch korrekt feuern. Ein seitlich fliegender Gegner muß also immer etwas vor ihm anvisiert werden, je nachdem wie weit er weg ist bis die Geschosse ihn treffen. Luftkämpfe die es in sich haben entwickeln sich hier. Aber es wird noch eine Spur besser. Im Pausenmenu habt Ihr eine Befehlsliste, mit der Ihr eure Flügelmänner befehligen könnt. Ähnlich wie in Star Wars Rogue Leader könnt Ihr sie ihr Ding machen lassen, oder auch direkt auf einen Feind schicken.

Gerade bei Verteidigungsmissionen nicht unwichtig. Denn was hier mit der Zeit immens ansteigt ist die Gegner KI und damit auch die Spielzeit. Weit über 10 Stunden sind locker drin. Was die Burschen für Schleifen und Manöver fliegen ist schon nicht mehr feierlich. Man geht teilweise imaginär mit dem Kopf mit wenn sich ein Gegner aus der Screen verzieht. Eine Schadensanzeige zeigt nicht nur eure Schäden an, sondern auch die des anvisierten Gegners. Explodiert ein Gegner schickt er euch noch einen letzten Gruß, ehe er in einer imposanten Explosion verglüht. Nach einem Einsatz gibt es zudem noch eine Statistik und Bewertung, die sich auf den Spielverlauf auswirkt. Zum einen komme ich nun nochmal zu den 48 Missionen. Erledigt Ihr eure Missionen perfekt, steigt Ihr zudem sehr schnell in der Hierarchie auf, was euch neue Jäger offeriert und umgeht bestimmte Missionen. Ein Beispiel ist z.b. im Verband einen Konvoi zu schützen. Verliert Ihr dabei einen Flügelmann folgt eine Suchmission nach diesem. Kehren aber alle heim geht der normale Levelfaden weiter. Etwas das mir gefallen hat. Durch das Speichern auf allen Slots kann man dies auch nochmal spielen ohne sein Savegame löschen zu müssen. Ein ordentlicher Sound wird das Spiel noch imposanter durch die Grafik. Wobei im All zwar nicht soviel Abwechslung geboten wird, dafür aber technisch äußerst geniale Dinge bietet, was auch die hohe Grafikwertung erklärt. Dazu die HighEnd Grafiken auf der Midway. Texturisierte Gegner, Explosionen und ein gelungener Tiefeneffekt zeichnen das Spiel aus. Der Multiplayer erlaubt es euch im Deathmatch oder Team Play 2-2 anzutreten. Wahlweise als Besatzung der Midway oder der Aliens. Wermutstropfen, das jeder Spieler ein Modul im GBA schlummern haben muß. Im gesamten aber mal wieder eine echte Perle auf dem GBA. Innovativ im Gameplay und der Technik werden Freunde der 3D All Shooter auf ihre Kosten kommen. Ein fordernder Schwierigkeitsgrad, viele Missionen und viel sinnvolles drumherum machen aus Wing Commander Prophecy eine echte Empfehlung. Wollen nur hoffen das noch mehr Firmen die Raylight Engine entdecken.


PLUS - MINUS LISTE

+ 3D Feeling
+ Gelungene Steuerung
+ Komplett Deutsch
+ Technisch äußerst imposant
+ Raylight Engine
+ Befehle für Flügelmänner
+ Spieler beeinflußt Levelablauf
+ Gelungene Gegner KI
+ Viel Story der WC Saga
+ Batteriespeicher und Statstiken

- Kein Singlecartridge Feature im Multiplayer

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Take2

 

KONKURRENZ

- StarX
- Phalanx
- Gradius Advance

WERTUNG

GRAFIK:
88%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
82%

MULTIPLAYER:
77%

GESAMTWERTUNG:
86%

 

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