SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Sega

GENRE:             RPG
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    2-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     30. April

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 28.04.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Im Genre der rundenbasierten und taktisch angehauchten Spiele sind im moment die Fronten klar verteilt. Neben dem bei uns leider nicht erhältlichen Tactics Ogre ist Final Fantasy Tactics Advance der Platzhirsch. Viel Konkurrenz in diesem eigentlich sehr beliebten Genre gibt es nicht und man ist dankbar über jeden Vertreter. Sega hat neben seiner Action RPG Variante Shining Soul noch ein zweites Pferd im Stall - Shining Force. Klingt sehr ähnlich, spielt sich aber dennoch völlig anders. Ist Shining Soul die Echtzeit Variante, so dürfen Fans der rundenbasierten RPG Spiele wie eben FFTA gerne weiterlesen. In Shining Force führt es den Spieler natürlich in eine Welt voller Magie, Helden und mächtiger Gegner. Wir befinden uns im Lande Rune, einer Welt die seit 1000 Jahren in Frieden lebt. Seit jener Zeit als der schwarze Drache durch die Macht des Lichts besiegt wurde. Obwohl dieser bei seiner Niederlage seine Auferstehung prophezeit hat vergaßen die Menschen diese Geschichte mit der Zeit. Just 1000 Jahre nach dieser Geschichte wird ein junger Mann an die Küste Guardiana's, einem Teil von Rune geschwemmt. Man nahm ihn auf, pflegte ihn und unterrichte ihn in der Kunst des Kämpfens. Da dieser junge Mann sein Gedächtnis verloren hatte weiß er nicht zu welcher Bestimmung er an diesen Ort kam. Gleichzeitig nimmt das Unheil in einem anderen Teil Rune's - Runefaust seinen Lauf und der böse Darksol plant die Invasion Guardianas. Hat der schwarze Drache damit zu tun? Dreimal dürft Ihr raten. ;-) Ihr übernehmt nun die Rolle dieses jungen Helden und führt ihn im Spiel durch die Schlachten um dem Bösen entgegen zu treten. Eine schöne Story, die irgendwie typisch für diese Spiele ist. Vielleicht gefällt sie gerade deshalb so gut. Eine Schwäche des Spiels ist die Tatsache das es nur für einen Spieler gemacht ist. Dieser wählt nach dem Einschalten die Sprache, wobei auch deutsch dazugehört und gibt seinem Helden einen Namen unter dem er im Spiel agiert. Das Hauptmenu offeriert euch zunächst nur den Spielstart. Später wie auch im Spiel kann man dann über die Optionen Textgeschwindigkeit, Kontrast und Fensterfarben der Menus anpassen. Ihr beginnt euer Abenteuer in Guardiana mit der erschreckenden Nachricht aus Runefaust. Dabei zeigt das Spiel seinen überwiegenden Teil in Sachen Viewpoint. Ihr schaut wie in allen bekannten Spielen dieser Art in einer schräg von oben Sicht auf das Geschehen. Hier hat man zunächst das Gefühl es eher mit einem Golden Sun Vertreter zu tun zu haben. Ihr lauft durch kleine Locations wie Städte oder Wälder auf der Suche nach Hinweisen, Charakteren und Kämpfen. Vor dem Spieler liegen insgesamt 8 Kapitel, die dem Spiel zu einer ordentlichen Spielzeit von knapp 20 Stunden verhelfen, je nachdem wie der Spieler sich halt anstellt. Das es sich um ein Rollenspiel handelt merkt man schnell beim Druck auf die Starttaste und dem sichtbaren Pausenmenu.


Mehrere Punkte anwählbar findet man hier auch die Rubrik Item/Ausrüstung. Auffällig sind hier zunächst je 4 Felder für Ausrüstungen wie Waffen oder Ringe und 4 weitere Felder für Kräuter, Bomben oder andere wichtige Items. Darunter findet man das Herzstück des Charakters. Werte z.b. für das aktuelle Level, Angriff, Verteidigung, Magiepunkten oder den Erfahrungspunkten. Diese gilt es natürlich zu pushen um im Spiel Erfolg zu haben. Bis hierhin spielt es sich weiter wie ein Golden Sun. Ihr redet mit Personen, untersucht Räume und findet Kisten oder deckt euch in Shops mit allem wichtigen ein das bezahlbar ist. Wesentlich interessanter ist in Shining Force das Kampfsystem. Hier kommen auch die ersten Unterschiede selbst zu einem Final Fantasy Tactics Advance zum Vorschein. Allein zieht hier niemand in den Kampf. Ihr braucht also Mitstreiter. Ähnlich einem Final Fantasy findet Ihr im Verlauf des Spiels immer wieder neue Charaktere, die sich eurer Shining Force anschließen. Insgesamt gibt es 30 Charaktere, wobei 20 davon recht leicht zu finden sind. Von diesen führt Ihr nicht weniger als 12! in einen Kampf. Habt Ihr also mehr als 12 Charaktere müßt Ihr wählen wen Ihr mitnehmt. Wobei man mit 12 Charakteren schon eine Menge machen kann. Dabei erwarten euch verschiedene Klassen im Spiel. Von Rittern über Magier, Bogenschützen bis hin zu regelrechten Monstern können zu eurer Shining Force gehören. Hintergrund ist die richtige Wahl für einen Kampf wen Ihr mitnehmt. Das Spiel ist dabei so angelegt das Ihr die Kämpfe linear spielt. Kein Zufallsgedöns wie in einem Golden Sun. Es ist zwar nicht die Masse an Schlachten wie in einem FFTA, dafür ist das Ausmaß umso imposanter. Ihr verlaßt z.b. eure aktuelle Stadtlocation und lauft auf einer Landkarte zu einem Zielort. Dort wartet der Feind und der Schlachtbildschirm erscheint. Teilweise riesige Karten, die um ein vielfaches größer sind als in FFTA erwarten euch. Erinnert teilweise an die Kampfspiele mit den Hexagonal Feldern der alten Zeit. Bei 12 gegen 12 Gegnern ist das auch vonnöten. Es gibt kein Zeitlimit, allerdings wird schnelles Kämpfen mit Bonis honoriert. Beginnt eine Schlacht könnt Ihr eure Formation ändern, das heißt wen Ihr in die Schlacht mitnehmt. Von hier an spielt es sich nun wie die Square Konkurrenz. Ihr schaut nach wie vor von oben auf die Location und zieht immer rundenbasiert. Seid Ihr am Zug klickt Ihr den aktuellen Kämpfer eurer Shining Force an und erhaltet einige erhellte Felder die man laufen kann. Dort könnt Ihr euch bewegen und danach in eine Abwehrstellung gehen, einen Feind angreifen wenn er in eurer Reichweite steht, Zauber anwenden oder Items benutzen um vielleicht die HP Anzeige zu pushen. Je länger das Spiel dauert um so stärkere und mehr Gegner stehen euch gegenüber. Das läuft immer konform mit der Entwicklung eurer Shining Force.

Je nach Klasse und Untergrund könnt Ihr verschieden weit laufen und agieren. In Shining Force ist sichtbar kein Höhenunterschied vorhanden wie z.b. in einem FFTA. Treppen, erhöhte Plattformen in dem Sinne gibt es nicht. Dennoch kommt taktisch der Umgebung eine Bedeutung zu. Ihr bekommt zu jedem Untergrund auf dem Ihr steht, also z.b. Wald, Feldweg oder Berg eine Anzeige wie gut der Untergrund zur eigenen Deckung ist. Greift euch ein Feind also auf einem Feldweg an, so hat er mehr Chancen als wenn Ihr im Wald steht. Die Gegner spielen in der Regel sehr abwartend und lauern eher auf euch, als das man euch sofort alles entgegenschickt. Ziel ist es meist alle Gegner zu erledigen oder den jeweiligen Boss. Können die meisten Charakterklassen nur die 4 Richtungsfelder um sich herum angreifen, so sind Fernwaffen wie Speere oder Bögen auch in der Lage nicht nur mehrere Felder entfernt zu treffen, sondern vor allem auch schräg, was mal was neues ist. Auch dadurch wird der taktische Aspekt gefördert. Um einen Gegner zu besiegen gilt es dessen HP Anzeige auf Null zu bringen. Stehen sich 2 Kontrahenten gegenüber wechselt das ganze in den Kampfbildschirm, der Golden Sun sehr ähnelt. Hier stehen sich aber nur 2 Gegner gegenüber. Allerdings grafisch noch schöner gelöst als in Golden Sun. Weniger was die Effekte der Attacken angeht, sondern der Grafik der Kontrahenten. Kleine Animationen, die hier sehr gefallen. Ist der Gegner erledigt verschwindet er vom Schlachtfeld und Ihr bekommt neben Geld natürlich Erfahrungspunkte. Diese gibt es auch bei Treffern die den Gegner noch nicht umhauen, nur beim kompletten Erledigen eben wesentlich mehr. Auch hier greift das FFTA Prinzip. 100 Punkte sind nötig um ein Level Up zu erreichen. Ist der Gegner im Level höher als Ihr gibt es maximal 48 EP. Gleichlaufend mit einem Level Up erhöhen sich die Werte diverser Eigenschaften des Charakters. Allein dies reicht um den RPG Fan in seinen Bann zu ziehen. Je mehr Charaktere um so besser wird das Spiel. Die Möglichkeiten sind einfach intensiver. Stoßtrupps bilden, einen Gegner einkesseln oder umlaufen. Durch die Größe der Karten ist dies alles möglich. Ist eine Schlacht vorbei wird die Geschichte weitererzählt und Ihr findet eine neue Location. Dort sucht man meist den Priester auf, der zum einen euren Spielstand sichert, was aber auch mitten im Kampf geht. Dazu kann er gefallene Charaktere heilen. Solange der Hauptheld in einer Schlacht nicht fällt könnt Ihr kämpfen. Die anderen sind also nicht verloren, sondern eben aus der Schlacht genommen. Jetzt kommt aber ein Feature das einen Großteil des Reizes in Tactics Ogre ausmachte. Zwar nicht so konsequent umgesetzt, aber immerhin. Erreichen die Charaktere ein bestimmtes Level kann man sie im Rang aufsteigen lassen.



Aus unserem Knappen wird z.b. ein Held oder aus einem Ritter ein Paladin. Nicht nur das sie im Kampf anders aussehen und eine schöne schimmernde Rüstung bekommen, sie bekommen wieder Level 1. Allerdins knapp mit den Werten des Level 10 der verangegangenen Klasse. Vorteil ist nun im Kampf das Ihr wieder volle EP bekommen könnt. Habt Ihr mit Level 9 als Knappe einen Level 8 Charakter besiegt so hat man vielleicht 10EP bekommen. Obwohl man als Held aufgestiegen ist bekommt man bei der gleichen Konstellation nun wieder 48EP. Das steigert den Kampfeswillen ungemein, weil man seine Charaktere schneller pushen kann als in anderen Spielen. Da sich die Gegner aber anpassen wird es dennoch nicht zum Selbsläufer. Dazu werden die Fähigkeiten besser. Bogenschützen die aufgestiegen sind können nun Pfeile benutzen die auch 3 Felder weit schießen statt nur 2 und manche Waffen werden überhaupt erst möglich. Das greift wunderbar ineinander und hätte ruhig noch tiefgehender gemacht werden können. Die Waffenvielfalt in den Shops ist bei weitem nicht so hoch wie in einem FFTA. Dafür kosten Waffen hier wesentlich mehr. So baut sich die Storyline sehr schön auf und das Kampfsystem kommt zum Tragen. Trifft man den Charakter Mawlock wird's noch um eine Facette reicher. Dieser ist befähigt Karten zu benutzen. Karten, die man nach Kämpfen oder irgendwo in den Städten findet. Als Beispiel nehmen wir eine Skelettkarte. Skelette sind Gegner, die euch immer wieder begegnen. Habt Ihr diese Karte kann Mawlock im Kampf diese benutzen um so einen Gegner zu imitieren und auf das Kampffeld zu schicken. Desweiteren kann er die Specials dieses Charakteres anwenden und auf andere übertragen. Auch dadurch wird die Kampfesführung beeinflußt. Wobei ich persönlich auf die Macht der normalen Waffen vertraue. Einen gepushten Helden kann doch nichts erschüttern. Dazu 2 Magier dabei die auch Heilzaubersprüche anwenden können und die Welt ist in Ordnung. Grafisch ist das Spiel gelungen. Zwar kommen die normalen Umgebungen nicht an ein Golden Sun heran und wirken manchmal wenig detailliert, so gefällt die Kampfaction und die Battle Screens um so mehr. Wenn der Held erstmal in seiner schimmernden blauen Rüstung auf der Bühne steht gefällt das schon sehr. Technisch keinerlei Probleme kann man Kritik an der Musik anbringen, die mir manchmal unpassend fröhlich ist und ab und zu Volksmusik Charakter besitzt. Man trifft hier nicht immer den Ton, den der Ablauf auf dem Screen einem suggeriert. Dennoch nichts was den Spielspaß mindern sollte. Eine gelungene Spielzeit, viel Taktik und die riesigen Karten sorgen für Spaß. Dazu 12 Charaktere die man in eine Schlacht führt.

Das macht ungemein Laune und entwickelt den gleichen Effekt wie die Konkurrenz. Nämlich das mun ungern aufhören möchte. Ein Multiplayer wäre schön gewesen. Auch hätte man das Klassensystem ruhig noch tiefgehender machen können. Wer aber auf der Suche nach einer Alternative zu FFTA und Onimusha Tactics ist kommt um diesen Titel eigentlich nicht herum.

PLUS - MINUS LISTE

+ Rundenbasiertes Gameplay
+ 12 Charaktere in einer Schlacht
+ Rangaufstieg
+ Sehr große Schlachtfelder
+ Technisch gelungen
+ Speichern in den Kämpfen
+ Grafik der Battle Screens
+ RPG Suchteffekt wird auch hier erzeugt

- Musik manchmal unpassend
- Könnte noch tiefgehender sein
- Kein Multiplayer

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ

 

KONKURRENZ

- Onimusha Tactics
- Final Fantasy TA
- Tactics Ogre

WERTUNG

GRAFIK:
80%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
72%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
83%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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