SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Midway

GENRE:             Shooter
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Keiner

SCHWIERIGKEIT:    3 - 8
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 19.12.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Mit Defender kommt ja nun nicht mehr nur ein Klassiker auf den GBA, sondern fast schon das Automatenspiel schlechthin. Die wenigsten von uns haben das Original noch erlebt, begann mit diesem Game eigentlich so richtig die Balleraction gegen einen Haufen kleiner Pixel. Unterstützt von einem Sound, den heute selbst ein Pokemon Mini in den Schatten stellt wurde damit seinerzeit ein Vermögen verdient. Nun, lange ist das her und Midway greift diesen Klassiker auf und versucht nun seinerseits Kasse zu machen. Dabei bedient sich Midway eines einfachen Prinzipes. Man nehme das Original, peppt es einfach nur ein wenig auf und fertig ist das Endprodukt. Was dabei rausgekommen ist spricht aber leider auch gegen eine solche Arbeitsweise. Zunächst jedoch stellt sich das Spiel Genremäßig solchen Highend Konkurrenten wie einem Phalanx oder auch einem Gradius auf dem GBA. Schon länger auf dem Markt bieten sie reichlich für das Geld und es Bedarf schon einiger spielerischen Glanzpunkte um sie vom Thron der Weltraumshooter zu vertreiben. Defender kommt technisch recht spartanisch daher und ist für mich ein typisches Low Budget Projekt. Zunächst überraschend das diesem Spiel auch eine komplett deutsche Sprache präsentiert wurde, was sich zumindest in den Briefings als günstig erweist. Dagegen sucht man eine Batterie vergebens. Eigentlich schon ein dicker Minuspunkt, da man nun im Endeffekt alles in einem Rutsch spielen muß. Das Hauptmenu gibt sich spartanisch, offeriert aber über scrollbare Menu zunächst recht viel an Inhalten. Das Spiel ist im Endeffekt 4x auf der Cartridge vorhanden. So gibt es die Uralt Defender Version. Mit der gleichen Strichgrafik und dem Piepssound sicherlich was für Nostalgiker. Dazu genau diesen Klassiker in das grafische Gewand eines GBA Spiels und eine neue, geänderte Defender Version namens XGP. Die 4. Variante stellt in meinen Augen noch den Höhepunkt dar, nämlich einen Co-op Modus, der aber wiederum daran krankt das jeder Spieler ein Modul besitzen muß um diesen Modus über das Link Kabel nutzen zu können. Dazu kommen auch hier die Optionen, welche euch die Wahl zwischen 6 Schwierigkeitsstufen lassen, sowie den Anzahl der Leben mit denen Ihr beginnen wollt. Der Schwierigkeitsgrad ist in diesem Spiel ein weiterer Kritikpunkt. Egal welchen davon Ihr einstellt, das Spiel ist teilweise äußerst unfair. Doch kommen wir erstmal zum spielerischen Inhalt. Natürlich interessiert zunächst die neueste Variante XGP. Einmal angewählt darf der Spieler aus 5 verschiedenen Schiffen wählen. Neben dem mit Copyright geschützen Defender gibt es 4 weitere Phantasie Schiffe, welche sich in Sachen Schilde zur Abwehr von Geschossen unterscheiden, sowie der Art der Primär und Sekundär Waffe. Habt Ihr euer Schiff gewählt beginnt die Mission auf der Erde.


Vor dem Spieler liegen nun 6 verschiedene Welten mit je 3 Leveln. In diesen ist es das Ziel meist Dinge zu verteidigen in dem man Angreifer zerstört. Beginnt ein Level zeigt sich die Grafik von einer schlechten Seite. Erinnert irgendwie an die Moorhuhnjagd auf dem GBA. Eine einfache Hintergrundtextur, die am Anfang auf der Erde noch am besten rüberkommt und im Vordergrund euer Schiff. Gesteuert wird dieses mit dem Steuerkreuz. Geschossen wird die Primärwaffe, meist ein Laser mit der A-Taste, während die Sekundärwaffe mit der B-Taste abgefeuert wird und meist in fallenden Bomben umgesetzt ist. Per links und rechts bewegt Ihr das Schiff und eine Unart in der Steuerung zeigt sich. Gerade wenn Ihr euer Schiff umdreht kann es nicht schießen. Da Ihr schon ab dem ersten Level von beiden Seiten angegriffen werdet und Gegner einfach mal so von oben auf euch einstürzen, erlebt man viele Frustmomente. Man kommt selber kaum zum schießen und hat eigentlich kaum Zeit zu reagieren. Einzige Hilfe ist das Radar, das man oberhalb im Screen findet. Hier seht Ihr euer Schiff, sowie das der Gegner als kleine Punkte und könnt zumindest bei den seitlichen abschätzen wann sie auftauchen. Ziel ist es hier am Boden stehen Menschen zu beschützen. Dabei reicht es aus einen zu schützen, obwohl der Abschnitt wesentlich breiter ist. Was nicht so schwer in diesem Falle ist, artet schnell in Langeweile und Monotonie aus. Entweder man dreht sich um den seitlichen Gegnern einen vor den Bug zu feuern, oder wird von den oben angreifenden Gegnern überrascht und getroffen. Sind alle Gegner erledigt geht es zur nächsten Mission. Das gleiche Spiel. Kein Abwechslung im Mission Design ändert sich dies auch in den anderen Welten nicht. Das einzige das Ihr dort in Bewegung feuert. Das kein Sound im Hintergrund dudelt macht sich hier negativ bemerkbar. Typische ausladende Gegner und anspruchsvolles Level Design wie bei einem Phalanx vermißt man vom ersten Level an. Leider sind auch keinerlei Power Up's eingebaut. Eigentlich das Salz in der Suppe in solchen Spielen ist es doch immer schön immer mächtigere Wummen zu erspielen, die auch grafisch einiges hermachen. Das gleiche Spiel zeigt sich auch in den anderen Spielmodis, wobei sich im Original zumindest für kurze Zeit ein gewisser Entdeckerdrang ob das alten Gameplay's einstellt. Aber deswegen 45 Euro ausgeben halte ich für extrem übertrieben. Wie bei der Moorhuhnjagd kann man das Spiel als Shareware irgendwo bekommen. Für die neuen Level und geänderten Inhalte lohnt das Spiel keinesfalls. Hier möchte Midway einzig einen schnellen Euro oder Dollar verdienen. Selbst der Co-op reißt hier nichts raus, da ja nun gleich 2 Module gebraucht werden.

Dazu kommt ein unfaires Gegnerverhalten, vor allem bei Gegnergruppen die von oben erscheinen und nicht mal durch das Radar sichtbar werden sowie eine nicht zeitgemäße Grafik. Auch hier bietet die Konkurrenz um Längen die bessere Präsentation. Spielerisch wird wenig geboten und ist irgendwie immer das gleiche. Aber in einer Art die auch Ballerfreunden solcher Sidescroll Shooter wie ich es auch bin nicht gefällt. Ich spiele für mein Leben gerne solche Games. Aber selbst wohlwollend kann man Defender nicht empfehlen. Hier ködert einzig der Name des Klassikers. Mehr nicht.

PLUS - MINUS LISTE

+ Original Klassiker
+ Komplett deutsch

- Langweiliges Gameplay
- Kein Speicherfeature
- Kein Hintergrundsound
- Keine Power Ups
- Unfaires Gegner Verhalten
- Grafisch nicht zeitgemäß

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Konami

 

KONKURRENZ

- Invader
- Phalanx
- Gradius Advance

WERTUNG

GRAFIK:
45%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
25%

MULTIPLAYER:
40%

GESAMTWERTUNG:
31%

 

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