SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Nintendo

GENRE:             Strategie
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    3 - 9
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca. 100DM
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 10.01.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: JA
TIME TRIAL / SCORES: JA

Advance Wars ist der Titel auf dem GBA, auf den die Leute am meisten gewartet haben. Wegen ein paar fanatischen Idioten (11. September) wurde der Erscheinungstermin nach hinten verlegt. Doch nun endlich dürfen wir dieses Meisterwerk in unseren Händen halten. Und ich übertreibe keineswegs, wenn ich sage, das ist das beste Spiel, was ich je für den GBA und GBC in den Händen hielt. Für Strategen und Meister der Kriegskunst ist ein neuer Stern erwacht. Blieb der Sektor der rundenbasierenden Strategiespiele meist dem PC überlassen, so ändert sich das mit dem heutigen Tage. Panzer General ade - Advance Wars willkommen ! Für mich persönlich ist es von enormer Wichtigkeit, das in einem Spiel keine fiktiven Waffen und Einheiten zum Zuge kommen. Ein historischer Hintergrund ist zwar nett, doch mir ist es lieber ich habe Kampfpanzer, Raketenwerfer, Artillerie und Infantrie, sowie Bomber, Kampfhubschrauber und U-Boote im Arsenal, als das ich mich 1943 auf dem Balkan herumschlage. Auch wenn die Bezeichnung der beteiligten Nationen eher anderes vermuten lassen. Orange Star, Blue Moon, Green Earth oder Yellow Comet lassen die Vermutung aufkeimen, das hier Battlecruiser, Starfighter, Kampfroboter und Laserkanonen zum Zuge kommen. Doch mitnichten. Bei Advance Wars werden Einheiten ins Gefecht geschickt, die jeder schon einmal gehört hat bzw. aus Filmen kennt. Nach der Sprachauswahl kommen wir zur Nameneingabe, denn ihr wollt ja, das euer Name allein schon den Gegner erzittern läßt. Die Spielauswahl bietet euch 9 Menupunkte an, die sich wie folgt zusammensetzen. „Am Reißbrett“ darf sich jeder als Künstler im erschaffen von Karten üben. Zu Beginn generiert der Rechner euch eine vorgefertigte Karte, die dann nach eigenen Maßstäben verändert werden darf. Dazu stehen euch die elementaren Sachen wie, Berge, Wasser, Ebene und Wald zur Verfügung. Übt euch als Landschaftsgestalter und entwerft ein Terrain, das euch entspricht. Sollte die Karte von vorn herein nicht genehm sein, dann veranlaßt den Rechner eine neue zu entwerfen. Ist dies geschehen, wird die Karte mit Städte, Häfen, Fabriken und Srtaßen und Brücken versehen. Hier kann man gleich festlegen, wo die eigene Basis, der Gegner und die neutralen Plätze hinkommen. Nun steht es jedem frei, schon vorab Truppen zu postieren, Hinterhalte zu legen u.s.w. Bis zu vier Parteien werden so auf der Karte verteilt, die sich später auf „Teufel komm raus“ bekämpfen werden.


Mit der Starttaste bekommt man einen Generalüberblick geboten, der einem hilft, seine Entscheidung zu treffen. Mit der Select Taste öffnet man ein Menu, das einem einen baulichen Überblick verschafft, Hilfe anbietet, die Karte komplett bearbeiten läßt und natürlich laden und speichern ermöglicht. Bis zu drei Karten kann man hier verwalten und mit Namen versehen. Diese Karten sind natürlich auch einsetzbar. Und zwar im Kampfmodus und im Multi-Modul-Spiel. Wählt man im Hauptmenu den Kampfmodus, wird abgefragt, ob man ein begonnenes Spiel fortsetzen möchte, oder ob ein neues Spiel beginnen soll. Nun werden dir die möglichen Einsatzgebiete offeriert. Zunächst beschränken sie sich auf „Vorbesetzt“, „3 S“ und „4 S“ Gebiete. Vorbesetzt bedeutet, das du mit der vorgegebenen Menge an Einheiten auskommen mußt und nichts neu aufstellen kannst. 3 S und 4 S sind die Karten, bei denen du gegen 2 bzw. 3 Computergegener antreten mußt. Später kommen dann noch die Kampfkarten, Kriegsgebiet und Sonderkarten dazu. Und natürlich deine eigenen Entwürfe vom Reißbrett. Für die zusätzlichen Kartengebiete mußt du erst in der Kampagne bzw. den anderen Gebieten Geld verdient haben um diese Sachen kaufen zu können. Kaufen kannst du diese Sachen unter der Rubrik „Geländepläne“. Der Verkäufer Hachi bietet aber nicht nur Karten und später auch KO´s an, sondern ist auch immer für einen guten Rat oder Hinweis gut. Oben sehen wir unser Guthaben und unten in der Liste die verfügbaren Dinge mit dem Preis. Um seinen Laden komplett auszuräumen, braucht es schon eine ganze Weile an Spieldauer. Der Punkt „Kriegsgebiet“ dient als Taktikschulung und Geldquelle. In der Liste der Kriegsgebiete finden wir viele Plätze, wo man sich mit seinen Gegnern messen kann. Hat man ein Gebiet absolviert, erscheint unten eine Statistik, mit welchem KO ihr angetreten seid, wie lange ihr gebraucht habt und wieviel Punkte ihr eingefahren habt. Daneben befinden sich die errungenen Orden. Oben rechts sehen wir zu jedem Gebiet, mit welchen Gebäuden und deren Anzahl es ausgestattet ist. Unter der Geländegrafik sehen wir dann das Portrait des gegnerischen KO´s, den es zu besiegen gilt. Entscheiden wir uns für ein Gebiet, müssen wir uns natürlich auch noch einen KO aussuchen. Nun gilt es die gegnerischen Truppen so schnell wie möglich zu vernichten oder eine Möglichkeit finden, das feindliche HQ einzunehmen.

Je schneller der Erfolg da ist, um so mehr Punkte und Geld gibt es. Um sich seinen Erfolg immer wieder vor Augen führen zu können, gibt es im Hauptmenu den Punkt Statistik. Dort finden wir dann die Leistungsübersicht und die Beförderungstabelle. In der Leistungsübersicht finden wir ähnlich einer Highscoreliste für jedes Kriegsgebiet die Plätze 1 - 5, mit der errungenen Punktzahl und dem eingesetzten KO. Die Anzahl der möglichen Ränge läßt schon vermuten, was das Spiel noch alles beiinhaltet. Von 16 !!! möglichen Rängen, bin ich gerademal der „Eisenhahn“ (Rang 82). Das ist erst die zweite Beförderung von den 16. Und ich spiele nicht erst 5 Tage. Darunter sieht man die Punktzahl, die nach dem durchspielen der Kampagne ereicht wurde. Der daneben abgebildete Rang in Form eines Buchstabens, gibt wieder, mit welcher Gesamtleistung die Kampagne beendet wurde. Nach jeder Kampagnenmission wird das Gefecht auf Tempo, Kraft und Geschick benotet und in einem Buchstaben zusammengefaßt. Dabei reichen die möglichen Ränge von S (super) über A (sehr gut) bis hin zum D (naja). Aus dieser Benotung wird die Kampagnennote gebildet. Bevor man aber eine Kampagne startet, sollte man sich von der guten Nell in die Kriegskunst einführen lassen. Das geschieht in dem Bereich „Kampfübung“. Hier wird euch gezeigt und gelehrt was alles möglich ist, wie mit jeder einzelnen Einheit verfahren werden kann u.s.w. In 14 Trainingsmissionen wird dir spielerisch das 1 mal 1 im Truppenumgang bis hin zum Luftgefecht erklärt. Auch hier werden deine Leistungen bewertet und in Form eines Ranges gespeichert. Bist du nun bereit für das große Halali? Dann nichts wie hinein in die Kampagne. Du begleitest in der Armee von Orange Star die Funktion des Beraters. Das ist nichts anderes als der Befehlshaber der Streitkräfte. Vor jeder Mission bekommst du die Generalkarte gezeigt, auf der die Bewegungsrichtung deiner Truppen zu sehen ist. So kannst du sehen, gegen welche Armee du antreten mußt. Dazu wird dir das Bild und der Name deines Gegners angezeigt und unten im Bild kannst du die Story mit- und weiterverfolgen. Als nächstes werden dir deine eigenen KO´s ( Helfer ) angezeigt und du mußt dich entscheiden wen du mit in dieses Abenteuer nimmst.


Jeder KO hat seine ganz speziellen Fähigkeiten, die er im Laufe des Kampfes einsetzen kann. So kann Andy bei angeschlagenen Einheiten zwei Trefferpunkte wieder herstellen. Max Fähigkeiten bei Panzern ist unschlagbar. Sie erhöhen die Trefferrate auf weit über das normale hinaus. Kid dagegen kann seine Fernwaffen noch einmal um Reichweite pushen, Drake ist der Herr der See, während Eagle der Meister der Lüfte ist. Vor dem Beginn des Matches erhaltet ihr meist noch ein kurzes Briefing zur Situation und dann seid ihr auf euch gestellt. Im Spielscreen sehen wir oben in der Ecke die Leiste des KO´s und die verfügbaren Geldmittel zum Kauf von Einheiten. Der Cursor läßt sich leicht über das Gebiet manövrieren und dabei zeigt er euch unten links an, auf welcher Einheit er zur Zeit ruht und wo sie sich befindet. Diese Information könnte dann so aussehen: unser Kpfpz hat noch alle 10 Trefferpunkte, verfügt über 8 Schuß Munition und für 50 Felder Sprit. Dabei steht er gerade im Wald, der ihm einen Deckungsgehalt von 2 bietet. Das gleiche kann man auch von feindlichen Einheiten abrufen, wenn man den Cursor auf sie bewegt. Klickt man dann eine Einheit an, erhellt sich das Gebiet, in welchen er sich bewegen kann. Jede Einheit hat einen bestimmten Bewegungsrahmen. Hat man diese Einheit bewegt, oder mit ihr gekämpft, kann sie in dieser Runde nicht mehr eingesetzt werden. Hat man nach der Bewegung der Einheit Kontakt mit dem Gegner, wird man gefragt, ob man das Feuer eröffnen will oder lieber warten möchte. Möchte man das Gefecht eröffnen, bildet sich ein Fadenkreuz, welches die gegnerische Einheit anvisiert. Wenn es mehrere mögliche Gegner sind, werden diese Ziele farblich unterlegt. Dann kann man den Cursor zwischen diesen Zielen hin und her bewegen und anhand der eingeblendeten Daten sich entscheiden. Diese eingeblendeten Daten geben Auskunft über die gegnerische Einheit, welchen Deckungswert sie hat und der Schaden, der dem Gegner möglicherweise zugefügt wird. Diese Schadensangabe ist meistens sehr zutreffend. Das heißt, wenn der Wert bei 27% liegt, kann man davon ausgehen, das drei gegnerische Einheiten vernichtet werden. In wie weit die gegnerische Abwehr euch Schaden zufügt, wird (natürlich) nicht angezeigt. Deswegen sollte man sich überlegen, welche Einheiten man gegeneinander antreten läßt. Wer meint, eine Infantrie Einheit könnte den Kampfpanzern Schaden zufügen - bitte. Man kann sich aber ausmalen, was MG Mun. an einer 60mm Panzerung für Schaden anrichtet - Lackschäden zählen hier nicht.

Also muß man seine Einheiten clever postieren, damit sie im nächsten Durchgang auch passende Ziele finden und auch erreichen können. Wer vom Gegner arg gefleddert wurde, sollte eine Fabrik sein eigen nennen, damit er sich neue Einheiten schaffen kann. Diese kosten natürlich Geld. Und Geld bekommt man nur, wenn man einige Städte, Häfen, Flughäfen und Fabriken in seinen Händen hat. Die einfache Inf. ist noch recht kostengünstig mit 1000 Münzen. Doch ein Kampfpanzer kostet schon einmal 16000 Münzen. Und ewig halten auch die dem Gegner nicht stand. Die gesunde Mischung aus Kontakt- und Fernwaffen macht einen Sieger aus. Und natürlich deren effizienter Einsatz. Man sollte auch im Verlauf des Spiels genauer seine Einheiten betrachten, ob über denen das Symbol eines Kanisters oder Munition aufleuchtet. Dann befindet sich diese Einheit schon auf Reserve. Und ein Kpfpz. ohne Munition ist nichts wert, weil er sich nicht verteidigen kann. Um bei vielen Einheiten den Überblick zu behalten, kann man über die Select Taste den Punkt Einheit anvisieren und dort werden alle eigenen Einheiten angezeigt. Wieviele Trefferpunkte sie noch haben, Sprit- und Munitionsvorrat. Man wählt diese Einheit in der Liste an und drückt die A Taste und schon zeigt der Cursor die Position der Einheit an. Nun kann man einen Versorgungstrupp losschicken und dem Dilemma vorbeugen. Das generelle Spielziel ist die Besetzung des gegnerischen HQ oder die totale Vernichtung der feindlichen Einheiten. Über die Siegsituation im laufenden Level erhält man wieder im Select Menu unter Hilfe. Hier kann man vieles Interessantes über die KO´s erfahren und den Kampfstatus. Wem die Zeit davonläuft, kann hier auch während des Spiels speichern, Kapitulieren, das Spiel beenden und den Zug beenden. Der integrierte Multiplayer Modus lädt ja nun zum austragen von fetten Schlachten ein. Man kann entweder mit bis zu 4P mit einem Modul spielen, was den Nachteil hat, das der Rechner die Kampfbedingungen festlegt und auch das Speichern wegfällt, oder man spielt mit bis zu 4P und hat 4 Module zur Hand. Dann bieten sich natürlich mehr Optionen. So können bei drei oder vier teilnehmenden Armeen Teams gebildet werden, was den Spaßfaktor extrem in die Höhe schießen läßt. Leider verweigert der Rechner seine Teilnahme an solchen Schlachten, so das wirklich nur menschliche Kontrahenten teilnehmen können. Den Multiplayer zeigen wir euch demnächst in einem kleinen Special. Advance Wars und Mech Platoon im Vergleich.



Bietet sich hier sehr gut an. Was Advance Wars so gefährlich für den Spieler macht, ist der Suchtfaktor. Man kann ohne Probleme 8 -10 Std am Stück spielen ohne müde zu werden. Doch ist es nicht gerade das, was wir Zocker wollen??? Ein Spiel was uns fordert ohne abgewetzte Fingerkuppen? Ein Game was uns taktisches Kalkül abfordert und wo Siege noch erarbeitet werden müssen? Strategieherz, was willst du mehr? Laßt euch von der kindlichen Gefechtsgrafik nicht täuschen, das Spiel ist alles andere als kindlich oder einfach. Vor allem es fesselt extrem lange. Ich mach es kurz: Das Highlight auf dem GBA. Überirdisch gut und von Konkurrenz auf lange Sicht uneinholbar. Ich ziehe symbolisch meinen Hut vor dieser Leistung auf dem Handhelden ein Strategiespiel dieses Ausmaßes und dieser Güte zu zaubern. Bravo!!!

PLUS - MINUS LISTE

+ Langer Spielspaß
+ Einzigartig, weil Rundenbasiert
+ Schier unerschöpfliche Kartenauswahl
+ Viele Spielmodis
+ Toller Editor
+ Nur 1 Cartridge für Multiplayer

- Kindliche Gefechtsgrafik

ZUSATZINFOS / LINKS

- Nintendo Website

 

KONKURRENZ

- Mech Platoon
- Napoleon

WERTUNG

GRAFIK:
85%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
84%

MULTIPLAYER:
92%

GESAMTWERTUNG:
96%

 


LESERMEINUNGEN

- Matsche

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