SYSTEM:           Nintendo64
ENTWICKLER:
Nintendo

GENRE:             RPG
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      Batterie

SCHWIERIGKEIT:    2 - 7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca. 120DM
TERMIN:                     erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 05.10.2001


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: JA
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Und weiter nähern wir uns dem unausweichlichem Ende der N64 Ära. Auch wenn der GameCube vielerorts das einzige Thema ist so sind es gerade diese Spiele die erstens käuflich sind und zweitens immer noch viele interessieren. Mit Paper Mario kommt dabei nochmal ein Spiel auf den deutschen Markt das es durchaus in sich hat und wie viele seiner RPG Kollegen erst nach und nach seine inneren Werte offenbart. Das Spiel ist nun durchgespielt und ich muß sagen das es wieder eines der Spiele ist bei denen sich der Tester lange überlegen muß wie er seinen Testbericht aufbaut. Denn eines ist Papaer Mario auf jeden Fall. Umfangreich und mit vielen verschiedenen Aspekten nur so gespickt als das man es in ein paar Zeilen unterbringen würde. Wer das Spiel das erste mal sieht wird sich sicherlich über die ungewöhnliche Grafikdarstellung wundern. Diese wie der Name schon sagt Paper ähnlich, also flache Charaktere, ist sicherlich nicht jedermans Sache. So suggeriert auch Paper Mario dem flüchtigen Betrachter es wäre ein Kinderspiel das man mal so nebenbei klar macht. Zweifellos ist das Spiel auch für die jüngere Zielgruppe geeignet und ich empfinde es in dieser Hinsicht auch als vielleicht das Einstiegsspiel in das RPG Genre, muß aber gleichzeitig auch sagen das ebenso ältere Semester wie ich Gefallen an diesem Game finden werden. Über das warum lasse ich mich hoffentlich ausführlich aus. Positiv am gesamten Spiel ist die vollständige Lokalisierung des Spiels. Auch das ein Punkt was für jüngere Spieler nicht unerheblich ist. Sämtliche Sprache im Spiel, und das ist weiß Gott nicht wenig ist komplett in deutsch und somit für jeden verständlich. Schaltet man das Spiel ein das übrigens von den Intelligent Studios entwickelt wurde, die mittlerweile eine gute Adresse sind innerhalb Nintendo's, wird man mit der Story und einem Vorspann in das Game eingeführt. Hintergrund ist ein Ort namens Sternengipfel, in dessen Mitte der Palast den magischen Sternenstab beherbergt der von 7 mächtigen Sternen Charakteren bewacht wird. Eines Tages plötzlich wird dieser Stab entführt. Da wir hier in einem Nintendo Spiel sind auch nicht von irgendjemanden, sondern vom Oberbösewicht Bowser. Gleichzeitig werden die Sterne gefangen genommen und an 7 Orten des Reiches in Gefangenschaft gehalten. Währenddessen macht sich der Held des Spiels, Mario auf den Weg zu Prinzessin Peach in ihrem Palast. Das der Palast mit seinem Aufbau an das altbekannte Mario Schloß erinnert ist kein Zufall und mittlerweile immer wieder in vielen Nintendo Spielen irgendwo eingebaut. Als die beiden zu einem gemütlichen Plausch zusammenkommen geschieht das unfaßbare. Bowser, der durch den Sternenstab unglaubliche Macht besitzt entführt den kompletten Palast der Prinzessin in die Weiten des Himmels.


Der immer nach Zuneigung der Prinzessin gierende Bowser knöpft sich Mario vor und schleudert ihn im Hohen Bogen in das Reich nach unten zurück, wo im Endeffekt das Spiel beginnt und Mario von Bewohnern des Reiches aufgefunden und gepflegt wird. Als er wieder bei Kräften ist sinnt er natürlich auf Rache und will es dem bösen Bowser heimzahlen. Hier beginnt so langsam das Spiel für euch. Im Hauptbildschirm könnt Ihr das Spiel starten oder die Sprache im Spiel wählen. Positiv das Paper Mario 4 verschiedene Batterie Save Games bietet. Mit dem Copy Feature kann man so bestimmte Spielstände unangetastet lassen und ein wenig herum probieren. Dabei wird euch auf dem Save Bildschirm die Anzahl der Sterne und die Spielzeit angezeigt. Gewünscht hätte ich mir noch eine Prozentanzeige. Denn was Paper Mario in Hülle und Fülle bietet sind sogenannte Side Quests, also kleine Rätsel oder Aufgaben abseits der Hauptstory die sich wie ein roter Faden durch das Spiel zieht. Denn Hauptziel ist es natürlich Bowser zu besiegen und den Palast wieder nach unten zu holen. Doch das kann Mario nur mit einem Gegenstück zum magischen Sternenstab gelingen. Bekommen kann er es nur wenn er die 7 mächtigen Sternen Charaktere wieder vereint, die ihm dann eine mächtige Gegenwaffe geben. So muß Mario also zunächst Stern für Stern befreien, was auch den Hauptteil des Spiels ausmacht. Unterstützt wird er dabei von vielen Dingen. So wird Mario im Verlauf des Spiel neben vielen Locations unglaublich viele Charaktere kennenlernen die Adventure like in den Bereichen der Spielwelt herumstehen. Je nach Spielsitutation und das finde ich sehr schön geben sie euch immer wieder andere Antworten, Aufträge und befinden sich teilweise auch immer mal wieder an anderen Orten. Neben diesem Adventure Part im Spiel kommt natürlich ein Kampfsystem zum tragen, das ebenfalls je länger man spielt immer umfangreicher wird. So unterscheidet man neben dem Spielscreen in dem Ihr Mario laufend steuert den Battle Screen, sollte Mario auf einen Gegner treffen. Das können kleine Allerweltsgegner sein oder aber größere Zwischen und Endgegner. Die Feinheiten beginnen schon vor dem Kampf. Läuft euch ein Gegner im Spielscreen über den Weg und Ihr schafft es ihm auf den Kopf zu springen oder anderweitig mit irgendwas zu treffen bekommt Ihr das sogenannte Erstangriffsrecht in einem Kampf. Genauso umgedreht wenn dies dem Gegner gelingt. Danach geht es direkt zum Battle Screen . In diesem wird Rundenbasiert gekämpft, wobei Mario immer auf der linken Seite steht. Maximal 4 Gegner gleichzeitig stehen euch gegenüber. Kern des Battle Modus ist das Menu auf der linken Seite. Hier könnt Ihr durch verschiedene Punkte scrollen und entscheiden was Ihr tut.

So könnt Ihr versuchen aus einem Kampf zu fliehen, angreifen oder auch garnichts tun. Wollt Ihr kämpfen habt Ihr mehrere Möglichkeiten. So könnt Ihr Items einsetzen oder die eigenen Moves nutzen. Die Items können die unterschiedlichsten Angriffsvarianten bieten. Von Blitzangriffen über Lähmungsmoves bis zu Verteidigungsmoves reicht dabei die Auswahl. Diese Items bekommt man entweder nach dem ableben der Gegner, findet sie verstreut in den Welten oder kann sie in entsprechenden Shop's kaufen. Neben den Items kann man natürlich auch die eigenen Moves des Helden nutzen. Wählt man diese an kann man wenn vorhanden diesen auf einen Gegner oder auf alle anwenden. Jetzt kommt ein wichtiges Feature im Spiel zum tragen. Neben Mario's Energieleiste, den KP gibt es die sogenannten BP (Blütenpunkte), die euch oberhalb im Screen angezeigt werden. Diese werden für Special Moves gebraucht. So gibt es von Mario's eigenen Moves immer eine einfache Variante die er immer ausführen kann und mehrere Varianten die je nach Art BP erfordern um ausgeführt zu werden. So kostet Mario's normaler Sprung Move keine BP, in seiner Power Sprung Variante aber 2 BP pro Einsatz. Hat man also maximal 10 BP kann man diesen Move maximal 5x ausführen. Vorteil ist natürlich das der Effekt beim Gegner heftiger ist. Wird ein Move oder Item ausgewählt wird dieser sofort ausgeführt. Bei den Moves lernt Mario mit der Zeit Upgrades dazu. So kann er am Anfang mit dem Sprungmove nur wenig Schaden anrichten, später aber durch drücken der A-Taste im richtigen Moment die Wirkung verstärken. Alle Special Attacken die Mario im Verlauf des Spiels einsetzen kann und BP erfordern findet er in den sogenannten Orden. Orden im Spiel beschreiben jeweils einen dieser Special Moves. Es gibt insgesamt 80 dieser Orden die Mario finden und einsetzen kann. Dabei hat er gefundene Orden immer dabei wenn er sie einmal in seinem Inventar hat. Aber auch hier ist nicht alles so einfach wie es sich anhört. Selbst wenn Mario mehrere Orden hat kann er sie nicht alle gleichzeitig einsetzen. Dafür sind die sogenannten Orden Punkte zuständig. Die dritte wichtige Punkteeinheit neben den KP und BP. So beginnt Mario mit eine maximal möglichen Anzahl von 3 Ordenpunkten im Spiel. Jeder Orden besitzt eine Wertigkeit. So z.b. der Power Sprung von 2 OP. Hat er also maximal 3 Orden Punkte frei ist nach dem aktivieren dieses Moves nur noch ein Orden Punkt übrig. Um diesen zu füllen kann er also nur noch einen Orden mit der Wertigkeit 1 einsetzen. Die Orden erfordern je nach Wirkung beim Gegner eine unterschiedliche Zahl an BP um sie im Kampf einzusetzen. So erfordern manche Orden allein 6 OP und 8 BP im Kampf.


So ist natürlich das entwickeln des Charakters Mario immens wichtig um mit der Zeit immer mehr dieser Moves aktivieren zu können und auch mehrmals im Kampf einzusetzen. Jetzt kommen die einfachen Sternenpunkte ins Spiel. Immer wenn er 100 voll hat steigt Mario um ein Level. Diese Sternenpunkte erhält er nach einem gewonnen Kampf. Es gibt einfache Gegner für die er gerade mal 1 bekommt oder größere die auch mal 20 oder mehr bringen. Da Mario aber sehr viele Gegner im Spiel findet ist das ausgeglichen gelöst. Und selbst dann ist der Spieler wieder gefragt. Statt alle drei Anzeigen zu pushen, also KP, BP oder OP darf er gerade mal eines auswählen das aufgestuft wird. KP und BP jeweils um 5, OP um jeweils 3. So steigen Mario's Werte mit der Zeit langsam an, was auch einiges über den Umfang des Spiels aussagt. All diese Punkte Anzeigen sind in euren Pausen Menu nachlesbar. Neben einer Hauptseite mit allen wichtigen Anzeigen wie Level, den Punkten oder auch der Spielzeit steht hier die Anzahl der gefundenen Sternensplitter. Diese kleinen Items sind eines der vielen Nebenschauplätze im Spiel. 160 Stück davon kann man finden im Spiel. Sinn haben sie, da man diese gegen seltene und mächtige Orden eintauschen kann. Ihr seht schon es ist einiges in diesem Spiel drin, was es auch für den Schreiber schwer macht alles in halbwegs logischer Weise zu erklären. ;-) Im Pausenmenu gibt es daneben noch weitere Bildschirme mit Informationen. Neben dem wichtigen Sterne Bildschirm , wo euch die gefunden angezeigt werden ist auch eine Karte enthalten, die im gesamten nicht auf den Screen paßt und durch scrollen erst ganz sichtbar wird. Dabei werden euch Orte der Spielwelt die Ihr schon besucht habt als Namen angezeigt. Weiterhin ist ein Bildschirm nur für die Orden Anzeige reserviert. Hier seht Ihr eure Anzahl aller Orden mit Namen und einer Erklärung was er bewirkt bis zu den gerade aktivierten und der möglichen freien OP um weitere einzusetzen. Hintergrund ist mit der Zeit das man nicht in jede Abschnitt des Spiels auch jeden Orden braucht. So sind Eis Moves die in der Lavawelt mehr Schaden bei Gegner anrichten in der Eis Welt unangebracht und man kann sie austauschen. Andere hingegen hat man dauerhaft dabei. So gibt es Orden die Mario's Angriffe um 1 Punkt erhöhen oder seine Verteidigung verbessern. Wie immer in solchen Spielen hat man von allen Punkteanzeigen immer zu wenig. Man möchte so gerne am liebsten alles einsetzen, ist aber eben eingeschränkt. Deswegen ist Paper Mario auch kein leichtes Spiel. Denn mit der Zeit werden die Gegner schwerer und haben ihrerseits eigene Special Moves drauf. Hat Mario die Upgrades gelernt kommt das schon angesprochene Feature der Wirkungserhöhung dazu, was dem Spieler eine höchstmaß an Kontrolle der eigenen Aktionen gibt.

Kommen wir zu einem weiteren wichtigen Teil des Spiels. Im Pausenmenu unter dem Punkt Team zu finden. So lernt Mario im Spiel insgesamt 8 Charaktere kennen die sich ihm anschließen. Jeder dieser 8 verfügt über bestimmte einmalige Fähigkeiten, die für das durchspielen unverzichtbar sind. Einen davon könnt Ihr immer aktivieren , der euch im Adventure Screen wie auch im Battle Screen unterstützt. So fragt man sich immer wieder wie man an bestimmte Stellen in der Spielewelt gelangen soll. Hat man den Charakter gefunden der dies möglich macht geht das berühmte "Wo kann ich jetzt nochmal hin" los. Dazu kommt das einige Charaktere auch mit Nebenrätseln im Spiel zu tun haben. Nehmen wir den Charakter Parakarry. Dieser fungiert als Briefträger im Spiel ehe er sich euch anschließt. Da im Spiel ein Postamt samt kompletten Postsystem vorhanden ist kann man durch ihn viele kleine Rätsel lösen. So findet man verteilt in der Spielewelt unzählige Briefe an die verschiedensten Charaktere im Spiel. Schon allein dafür muß man mit allen mal geredet haben um deren Namen zu wissen. Hat man so einen Brief und aktiviert Parakarry und spricht den Charakter an löst man ein Rätsel, bekommt etwas oder es gibt einen Tip für ein anderes größeres Rätsel. Sogar so extrem gemacht das in diesem Augenblick Parakarry an eurer Seite aktiviert sein muß. Habt Ihr einen Brief für einen bestimmten Charakter, steht aber z.b. mit Bombette vor ihm passiert garnichts. Erst wenn Parakarry aktiviert wird beginnt die Konversation. Per C-Tasten könnt Ihr jederzeit zwischen den Charakteren wechseln. Im Kampf geht das auch wobei hier ein Zug verbraucht wird. Auch das ist für das Spiel und das vorankommen dringend notwendig. Sobald Ihr das erste Team Mitglied habt seid Ihr nie allein in einem Kampf. Es steht euch frei wen Ihr mitnehmen wollt. Wie Mario auch verfügen auch die Team Mitglieder über einfache Moves und Special Attacken. Fehlen tut hier die Energieleiste. Dafür nutzen sie ebenfalls die BP. Seid Ihr im rundenbasierten Kampf am Zuge könnt Ihr praktisch 2x agieren. Einmal mit Mario und dem Team Mitglied, was schon allein an Treffern mehr Wirkung hat. Aber da euch maximal 4 Gegner gegenüberstehen auch gut so. Ihr könnt auch mit dem Team Mitglied einen Zug beginnen. So kann man mit der Taktik Erklärung dieses Features im Kampf einen Abend füllen. Denn nur der richtig Einsatz der Attacken entscheidet über Sieg oder Niederlage. In den kleinen Kämpfen eher kein Problem so doch in den Zwischen und Endgegner Kämpfen. Das ist nur ein Teil dieses wirklich komplexen Spiels, was mir bei einem Blick auf schon geschriebene 3 A4 Seiten nichts gutes über die Kürze dieses Testberichts verheißt. ;-) So entscheidet allein der richtige Zeitpunkt und die Art eines Special Moves über den Ausgang eines Kampfes.


Auch wenn das ganze recht einfach aussieht wird man spätestestens nach dem ersten Game Over Bildschirm sagen "Moment Jungs....!!". Hier kann man gerne mal die Zeit vergessen und damit auch ein wenig Frust erzeugen. Denn gespeichert wird nicht automatisch. Dazu muß man bestimmte Blöcke finden. Verliert man einen Kampf landet man sofort auf dem Hauptbildschirm und muß beim letzten Savegame anfangen. Eigentlich sind die Speicherblöcke ausreichend vorhanden, aber wir alle wissen wie uns Spielern das Glück manchmal hold ist. Um das zu verhindern kann man ebenfalls Items nutzen. Ein weiteres wichtiges Thema. In jedem Teilbereich der Spielewelt gibt es Shops die teilweise Dinge führen, die es nirgends anders gibt. So z.b. auch einen Lebenspilz, der euch auch bei erloschener KP Anzeige im Kampf in's Leben zurückholt. Dazu Items um im Kampf die BP oder KP von Hand aufzufüllen und eben die Items für die Kämpfe. So gibt es Gegner, die Wach unheimlich schwer zu besiegen sind. Paralysiert man sie oder schickt eine Herde Schäfchen über den Screen gewinnt man den Kampf unter Umständen total locker, da der Gegner bis zu 4 Runden vor sich hinträumt. Nur wissen muß man es. Hier kommt z.b. der Aspekt der Team Mitglieder zum tragen. So besitzt Gumbario die Fähigkeit Scanner. Eingesetzt kann man so die gegnerische Stärke und den Schwachpunkt erkennen. Items könnt Ihr entweder im Kampf einsetzen, die aber auch im Adventure Modus per C-Taste aufrufen und nutzen. Die wichtigen KP und BP Punkte kann man so, nach einem Level Aufstieg und auf zwei weiteren Wegen wieder auffrischen. Entweder über den Herzblock, den wenn man ihn anspringt alle Anzeigen auf Maximum auffüllt oder man findet eines der Toad Häuser. Hier kann man kurz imaginär schlafen und bekommt ebenfalls die Anzeigen aufgefüllt. Vorteil der Shops ist auch das ihr Dinge lagern könnt. Denn unendlich viele Items könnt Ihr nicht mit euch herumtragen. So kann man Dinge lagern um Platz für wichtigere Items zu schaffen. Dabei kann man in der einen Stadt einlagern und ab jetzt in jedem Shop der Spielewelt diese Dinge wieder abholen. Ihr müßt also nicht wieder zurück zu diesem Shop. Das Thema Größe der Locations ist ebenfalls interessant. Mit der Zeit wäre es ziemlich nervig und Zeitraubend alles zu erlaufen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt aber dürft Ihr immer wieder auf's neue Teleporter im Zentrum der Spielwelt zu den 7 Außenbereichen der Sterne freispielen und könnt so schneller die Location wechseln. Sinn macht auch dies für die vielen Nebenrätsel. So trefft Ihr z.b. relativ früh im Spiel einen Komponisten in einer entlegenen Wüstenstadt und wißt partout nichts mit ihm anzufangen. Viel später im Spiel aber findet Ihr woanders einen Liedschreiber der die Texte dazu hat.

Bringt Ihr diese zum Komponisten gibt er euch den kompletten Song und beim zurückbringen bekommt Ihr ein wichtiges Item um überhaupt erstmal eine bestimmte Spielewelt zu erreichen. Das gefällt mir sehr an diesem Spiel und macht es nie langweilig. Hat man eine der Welten mal geschafft wartet am Ende immer die Stern Befreiung in einem Art Endschloß. Hier kommt man sich ein wenig vor wie bei Zelda. Viele kleine Rätsel und Kämpfe müssen geschafft werden ehe man vor dem Endboss steht. Löblich das man immer direkt vor dem Endgegner abspeichern kann. Auch findet man immer wieder Anleihen aus anderen Nintendo Spielen hier. Gerade der letzte 7. Palast erinnert mit seinen Spiegelrätseln sehr an Majoras Mask. Immer wieder trifft man auf solche Dinge wo man sich sagt das kennt man doch irgendwo her. Hat man den Endboss besiegt beginnt ein weiterer Teil der Story. Jetzt wird immer auf den Palast von Prinzessin Peach geschwenkt und komplette Sequenzen mit Bowser und Konsorten zur Story werden euch gezeigt. Das ganze geht mit der Zeit soweit das man plötzlich mit Peach herumlaufen muß. In ihrem eigenen Palast steuert man sie, muß Orte und Hinweise im Schloß finden oder a la MGS an Wachen vorbei kommen. Man wird immer wieder überrascht im diesem Spiel. Das ganze unterstreicht die wirklich sehr gelungene Story im Spiel, die selbst durch die vielen Nebenrätsel noch aufgewertet wird. Überall neue Charaktere die Weltenübergreifende oder abgeschlossen Rätsel in sich bergen. Dabei kommt auch der Humor in diesem Spiel zum tragen. So wird Mario in der Eiswelt bezichtigt den Bürgermeister umgebracht zu haben und er muß sich selber auf die Suche nach dem Mörder machen. Ein gewisser Heringway ;-) spielt hier eine Rolle. Oder Ihr findet das Yoshi Dorf was allein schon durch die Charaktere lustig ist oder der Wissenschaftler Kolorado nervt euch einen Großteil des Spiels mit seinen Sprüchen. Zum schmunzeln gibt es in diesem Game eine ganze Menge. Ob nun in der Hafenkneipe Club 64 oder beim Versuch in einem Fisch nach dem rechten zu sehen, wobei Mario hier mit dem Titel Dr. betitelt wird. ;-) Der Spieler wird nie verbissen nach einem festen Schema gefordert. Immer wieder gilt es zu bestehen. Auch bei Peach. So nimmt sie einmal am Trivia 64 Quiz der Wachleute teil ohne das Bowser das merkt. Wie bei BT müßt Ihr ein Quiz gewinnen. Die Fragen sind aber lösbar. Danach erhält sie hier z.b. ein Item mit dem sie sich in andere Gestalten verwandeln kann. So spielt sie einmal als Wache und muß sich Gemecker einer Ablösung anhören. Nur so kommt sie aber in einen bestimmten Bereich und an Informationen.....u.s.w...... Also Ihr seht schon. Allein schon mit der Faktenbeschreibung kann man einen Abend füllen. Aber am wichtigsten ist natürlich der Kampfteil im Spiel und das entwickeln unseres Charakters Mario.


Und auch Paper Mario erzeugt das Suchtgefühl eines gute RPG. Man erlebt die Erfolge mit, freut mich wenn eigene Entscheidungen fruchten und die Stärke des Charakters zunimmt. Löst man nun noch viele der Rätsel will man eigentlich garnicht mehr aufhören. Eine 14 Stunden Session hintereinander hatte ich lange nicht mehr. ;-) Laßt euch nicht von der Zeitanzeige blenden. Diese beschreibt nur die reale Spielzeit. Macht Ihr Fehler wird das nicht mitgewertet. Um bis zum Ende zu kommen sind ca 25 Stunden notwenig. Will man alle Rätsel oder Sternensplitter lösen kommt man auf wesentlich mehr. Unterstützt wird das ganze von einem angenehmen Sound der sehr familienfreundlich ist und die jeweilige Stimmung gut rüberbringt. Viele verschiedene Effekte und Hintergrund Musiken erfreuen das Ohr. Auf jeden Fall sind die verschiedenen Aspekte des Spiels sehr harmonisch ineinander eingepaßt und erzeugen beim Spieler keinen Moment der Langeweile. Das muß man so deutlich sagen. Für mich so auf jeden Fall das ideale Spiel für Eltern mit ihren Kindern und den notorisch vernachlässigten RPG Spielern unter euch. Streiten kann man sicher über die Grafik im Spiel. Die Paper Grafik ist in ihrer Art zwar einmalig, wird aber immer für Geschmacksstreiterein sorgen. Da bin ich mir sicher. Ich für meinen Teil kann damit leben, bin aber kein Fan der Grafik. Wenn ich mir vorstelle Paper Mario in der Grafik eines Zelda oder Banjo Tooie...,aber lassen wir die Grafikspielchen in Zusammenhang mit Zelda. ;-) Ich habe in diesem Testbericht bei weitem noch nicht alles angeschnitten, da könnt Ihr beruhigt sein. Wer sich für das Spiel interessiert wird noch genug Aufregungen und Spannung erleben. Ich für meinen Teil kann jedem der Interesse für ein RPG hat dieses Game wärmstens an's Herz legen. Wer mit der Grafik leben kann bekommt hier ein wunderschönes Spiel für sein N64, das dem gebeutelten RPG Fan schöne Stunden beschert. Bis zum GameCube Release wird es die Zeit zwar nicht überbrücken. Aber für kalte Winterabende ist das Spiel genau das richtige. Und denkt dran. Wenn man Bowser gefunden hat, hat man ihn noch lange nicht besiegt. ;-)

PLUS - MINUS LISTE

+ Fesselndes Spielprinzip
+ Auch für Einsteiger geeignet
+ Gutes Kampfsystem
+ Gelungene Story
+ Viele Nintendo Charaktere
+ Viele Secrets

- Grafik Geschmackssache
- Manchmal zu viele Kämpfe

ZUSATZINFOS / LINKS

- Nintendo of Europe
- Offizielle Paper Mario Seite

 

KONKURRENZ

- Aidyn Chronicles
- Shiren the Wanderer 2
- Holy Magic Century

WERTUNG

GRAFIK:
72%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
77%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
85%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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