Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Shiren the Wanderer 2

Bei jedem momentanen N64 Spiel spielt schon ein wenig Wehmut mit. Mit jedem Titel nähert man sich dem Ende des N64 und den letzten erscheinenden Titeln. Um das ganze noch ein wenig heraus zu zögern nehmen wir halt Importe. :-) Nein Spaß beiseite. Shiren ist seit März nun schon hier und wie Sin & Punishment erst nach und nach getestet worden. Auch hier spielt die Sprache wieder ein sehr große Rolle. Wie Zelda nur in japanisch muß sehr viel probiert werden ehe man hinter alle Dinge dahintersteigt. Aber man hat ja mittlerweile seine Taktiken. Vor allem was die Story angeht die sich voll und ganz auch jetzt noch nicht erschlossen hat und so auch sicher ein paar Wertungspunkte kostet. Shiren ist in Japan kein unbekannter und auf dem N64, dem SNES wie auch dem GBC zuhause. Die 2 zeigt ja das es nicht der erste Teil ist. Shiren ist eines der urigsten RPG’s wie man sie aus Japan und anderen Ecken dieser Welt kennt. Auf jeden Fall aber wieder eines der Spiele das seine eigene Atmosphäre entwickelt, je länger man es spielt. Alles beginnt damit das der Held des Spiels mit seinem treuen Begleiter Koppa durch die Wälder stampft und irgendwie in eine Geschichte reinschliddert, die er wohl selber nicht erwartet hatte. Diese Geschichte wird auch hier in einem schön gemachten Vorspann gezeigt, der von kleinen Spieleinlagen unterbrochen wird. In diesem Vorspann wird er Zeuge wie die Stadt Natane von Horden zerstörungswütiger Dämonen nieder gemacht wird.
Im Anschluß daran wird er Zeuge einer Zeremonie und dem Wunsch der Bewohner nach Schutz. Einzige Hilfe wäre ein ganz bestimmtes Haus, das die Bewohner bauen müssen um sich später gegen erneute Angriffe schützen zu können. Wie in vielen Spielen dieser Art ist auch hier der kleine Shiren der einzige der den Menschen helfen kann. Nämlich dadurch das er die Baustoffe in Form der Erd Elemente herbeischafft, mit denen die Bewohner das Haus fertig bauen können. Speziell dafür gibt es einen Platz neben der Stadt wo man sich immer wieder den Fortschritt des Baues ansehen kann. Damit überhaupt was passiert muß Shiren natürlich die Baustoffe heranschaffen. Eigens dafür macht er sich auf den Weg durch verschiedene Dungeons und Battle Maps, die dem Spiel 2 Modi bescheren. Den Adventure Modus, der z.b. Mystical Ninja sehr ähnelt, sowie dem Kampfmodus in besagten Dungeons. Schaltet man das Spiel ein sieht man zunächst das fertige Haus im Trailer wie es mal aussehen muß. Danach kann der Spieler die Rätselstunde eröffnen in dem er das Hauptmenu öffnet. Hier kann er aus 2 Batterieslots wählen. Man kann einen eigenen Namen eingeben, wobei auch unsere bekannten Buchstaben dabei sind. Weiterhin kann man hier Savegames löschen oder kopieren. Ebenso kann man sich seine letzte Wanderung in einem Art Replay anschauen was auch mal was neues ist. Im Spiel selber beginnt alles in der Stadt Natane. Hier kann man sich in Grenzen frei bewegen und allerlei Häuser betreten. Ebenso könnt Ihr mit allen Leuten der Stadt Gespräche führen. Teilweise muß man dies um bestimmte Orte zu betreten oder Aktionen auszulösen. Hier ist durch das japanisch sehr viel Probiererei dabei. Hier findet man Kampfarenen, Shops oder eine Art Bank, die eure gesammelten und überflüssigen Items aufbewahrt. Was auch gut ist. Denn wie in Zelda mit seinem 72 Stunden Modus kann Shiren auch hier sein Leben imaginär verlieren. Allerdings startet er erschöpft in der Herberge Natane’s und beginnt somit nicht völlig neu. Leider hat er nun seine Levelstärke und Items verloren. Die Bank sichert diese Dinge und man kann sie jetzt wieder holen. Innerhalb der Stadt kann man verschiedene Wege gehen, die zum einem Geheimnisse anreißen oder aber durch die bekannten japanischen Tore wichtige Orte aufzeigen. Desweiteren kann Shiren an bestimmten Orten der Stadt diese verlassen und gelangt so in die Dungeons. Diese spielt man praktisch hintereinander und erreicht danach wieder die Stadt mit den Baustoffen, so alles ideal verläuft. Es wäre aber kein RPG wenn das schon alles wäre. Denn Shiren bietet auch alles was RPG Fans lieb ist.
Betritt Shiren einen dieser Bereich wechselt die Kamera auf einem festen Ort und man bewegt sich in festen Arealen. Gesteuert wird alles im Spiel mit dem Steuerkreuz. Der Stick hat keine Bedeutung. Zu Beginn besitzt unser Held keine Waffen und sonstige Items. Ebenso sind seine Erfahrungspunkte und Levelstärken am Minimum. Ruft man per C-Tasten das Item Menu auf kann man dieser Werte verfolgen. Unterhalb stehen links die beiden Zahlen für Angriff und Verteidigung. Diese beschreiben die Stärke der aktuellen Waffe, meist ein Schwert und des aktuellen Schildes. Beides findet Shiren innerhalb der Locations. Läuft er darüber hinweg gehört es ihm. Jetzt kann man erneut in das Itemmenu und Waffen und Schilde zuweisen, wobei er beide Hände nutzt. Sehr schön finde ich hier das man genau sieht welche Wertigkeit ein solcher Gegenstand besitzt. Hat man z.b. ein Schwert mit Level 6 gefunden und findet ein zweites sieht man inwieweit sich diese Werte verändern. Man kann überschüssige Dinge wegwerfen oder sie lagern und später in den Shops verkaufen. Auch Geld spielt natürlich eine Rolle. Die verfügbaren Shops reichen von Waffenshops bis zu Schmieden die für gutes Geld den Wert eures Schwertes erhöhen. Desweiteren findet Shiren Pflanzen, kleinere Power Ups für bestimme Moves um z.b. Feuerbälle zu schießen und die sehr wichtigen Reiskuchen. Hier greift eine weitere Anzeige im Item Menu. Rechts oben ist eine Prozentzahl. Diese zeigt Shirens Vitalität an. Ist die Anzeige bei 0 ist er erschöpft und mit jedem Schritt weiter verringert sich die aktuelle HP Stärke. Hier muß man immer aufpassen genug zu essen zu haben, sonst kann man mitten in einem Dungeon mal schnell der Dumme sein. Innerhalb der Dungeons trifft Shiren auf reichlich Gegner, die je weiter man vordringt auch stärker werden. Abhängig von der Levelstärke und der Waffe braucht man mehr oder weniger Schläge um sich ihrer zu entledigen. Dabei läuft zwar alles in Echtzeit vor eurem Auge ab, ist aber trotzdem rundenbasiert. Zu Beginn etwas ungewöhnlich, mit der Zeit aber optimal für das Spiel. Dabei können sich auch mehrere Gegner mit einmal auf euch stürzen. Positiv dabei ist im Spiel das sich eure HP Leiste langsam regeneriert wenn Ihr ohne Feindkontakt durch die Dungeons lauft. Mit der Zeit kommen auch Levelspezifische Fallen dazu. Bomben, Teleporter innerhalb eines Dungeons die das ganze abwechslungsreich gestalten. Dazwischen wird das Spiel sehr oft von kleineren Sequenzen unterbrochen, die wenn wenn man sie verstehen würde sicher sehr zur Story beitragen. Am Ende erreicht man einer der Städte außerhalb Natane’s in denen Shiren nun eines der Elemente beschaffen muß.
Auch hier gilt es zu reden und Orte zu finden. Am Ende bringt er das Element nach Natane, was danach sofort eine neue Aktion auslöst und neue Wege begehbar macht. Der Überraschungseffekt ist nicht nur aufgrund der Sprache ein großer Pluspunkt des Spiels. Hier sei der Sound angefügt, der geschmacklich paßt, aber ebenfalls sehr japanisch daherkommt. Allerdings nicht nervend. Vergleichbar von den Stücken her ebenfalls mit den Mystical Ninja Spielen von Konami. Was Ihr für den Bau des Hauses benötigt oder schon gefunden habt könnt Ihr euch jederzeit ebenfalls im Pausenmenu anschauen, wofür es hier einen speziellen Bildschirm gibt. Die Kämpfe in den Dungeons machen wie in jedem RPG mit der Zeit Spaß. Die Gegner sind schwer, aber lösbar und nicht unfair. Man sollte die Dungeons wirklich bis in das letzte absuchen um vielleicht doch eine bessere Waffe oder Schild zu finden. Je nachdem wie schnell und wie oft Ihr Gegner erledigt wächst euer Level, was unter anderem sämtliche Attacken pusht und natürlich eure HP Anzeige. Das dies hier aber nicht das Hauptaugenmerk ist merkt man wenn man das erste Element geholt hat und erneut in Natane ist. Denn jetzt wird euer Level automatisch wieder auf 1 gesetzt. Ihr behaltet zwar eure Items, beginnt aber praktisch was die Werte angeht wieder bei 0. In meinen Augen negativ. Gerade den Charakter zu pushen und Erfolge dabei zu sehen machen ein RPG so spannend und Abwechslungsreich. Hier schert Shiren the Wanderer 2 ein wenig aus altbekannten Mustern aus. Gelungen ist die Grafik, die zwar nicht sensationell daherkommt, aber sehr schöne Farben, Details und Animationen bietet. Kein Spiel das auf Effekte aus ist, sondern dafür viele verschiedene Hintergründe bietet. Das selbst mit der japanischen Version der berühmte „Suchtfaktor“ eines RPG’s sich einstellt liegt auch daran das Shiren mit der Zeit Begleiter findet. Innerhalb der Dungeons selbsttätig kämpfende Gesellen, die einem viel Arbeit abnehmen und auch danach nicht wieder verschwinden. Pokemon ist überall. ;-) Immer wieder schade das solche Spiele nicht außerhalb Japans erscheinen. Auch wenn das Spiel Laune macht. Es extra als japanisches Spiel importieren lohnt nicht. Da muß es schon gerade Storymäßig leichter verständlich sein oder wie bei Sin & Punishment ein verständliches und leicht zu kapierendes Spielprinzip bieten. Trotzdem denke ich wieder ein Blick über den Tellerrand Europas hinaus.

Wertung

Matthias Engert
(21.08.2001)

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