Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

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Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von THQ Deutschland

Also zu Aidyn Chronicles könnte man einen Roman schreiben. Oder zumindest zu meinen Empfindungen als Spieler beim durchspielen des Games, weshalb das Spiel ein besonderes Vorwort bekommt. Als THQ das Spiel angekündigt hatte und die ersten Previews samt Teilen der Story bekannt wurden konnte man sich auf ein tolles Game freuen. Auch ich persönlich habe mich sehr auf dieses Spiel gefreut, spiele ich doch Adventure oder Rollenspiele für mein Leben gern. Selbst die schlechte Presse der Ami's konnte mich nicht schrecken. Da ich eh nicht der Typ bin mich von solchen Berichten beeinflussen zu lassen haben wir also auf den Titel gewartet, wie vielleicht viele von euch. Nun ist Aidyn Geschichte und meine Meinung steht nun fest. In meinen Augen hat THQ und Entwickler H20 hier eine absolute Chance verpaßt sich auf den RPG Thron auf dem N64 zu setzen. Was ich in diesem Spiel geflucht, gefreut und Nerven gelassen habe habe ich in diesen extremen nicht allzu oft in der N64 Geschichte erlebt. Denn eines hat das Spiel gezeigt. Soviel extreme im positiven wie im negativen hat es selten gegeben. Ich lasse mich sogar zu der Aussage hinreißen das Aidyn Chronicles, wenn alles gepaßt hätte einem Ogre Battle oder gar Zelda nicht in viel nachgestanden hätte. Was ich auch damit beweisen möchte das ich im gesamten knappe 50 Stunden an diesem Game gesessen habe.
Die Zeitanzeige im Savegame ist Netto. Wie oft habe ich ein altes Savegame geladen und Passagen erneut gespielt. Aidyn Chronicles ist auch eines der Spiele das man lange gespielt haben muß um seine Qualitäten zu entdecken, die das Spiel zweifelsohne hat. Wären da nicht andere Dinge die den Entwicklern nicht gelungen sind und die einem N64 Spiel anno 2001 bei weitem nicht gerecht werden. Für mich persönlich zählen in einem Rollenspiel mehrere Punkte. Zunächst ein gute Story die den Spieler durch ein Spiel führt, ein Kampfsystem das Spielraum für Taktik läßt und den Spieler viel Handlungsfreiheit läßt. Ein Background was Ausrüstungen, Magie, Waffen, Items und andere Dinge die man organisieren, upgraden und erspielen kann. Und als letztes der technische Aspekt was Grafik und Sound angeht, was gerade die Atmosphäre eines Rollenspiels stark prägt. Tja liebe Leser. Es gibt unter diesen Punkten Sachen denen ich 90% geben würde und Dinge die knapp die 40% schaffen. Stempelt das Spiel nicht von vornherein ab. Läßt man die wirklich schlechten Dinge im Spiel weg schlummert hier eine Rollenspielperle wie man sie auf dem N64 in dieser Form lange gesucht hat. Doch nun genug des Geplänkels. Taucht mit ein in die Welt von Aidyn Chronicles. Eine der ganz großen Stärken des Spiels ist in meinen Augen die Story voller Magie, verworrenen Dingen und einem interessanten Hauptcharakter - Alaron. Alaron, der Hauptcharakter in Aidyn Chronicles: The First Mage, ist der Held, den der Spieler lenkt und auf seinem Lebensweg begleitet. Er wurde als Waisenkind von Herzog Llody aufgenommen und wuchs am königlichen Hof auf. Nach einer langen Ausbildungszeit schlug der König ihn zum Ritter und schickte Alaron mit nur 17 Jahren auf eine Patrouille, die ihn durch die königlichen Ländereien führen sollte. Zu seinem Unglück wurde Alaron auf dieser Reise überfallen und beinahe umgebracht. Eine alte und weise Frau namens Oriana fand Alaron, nahm ihn bei sich auf und pflegte ihn wieder gesund. Während ihrer Pflege bemerkte Oriana, das etwas Ungewöhnliches, Größeres und Unfassbares in Alaron verborgen ist, so das sie ihn mit einer Mission beauftragte, die die Wahrheit seines Seins ergründen soll. Alarons Expedition führt ihn in entlegene, rätselhafte Städte, in denen er auf unbekannte Völker trifft, bis hin zu quirligen Handelshäfen, von Monstern besetzten Inseln, dunklen Wäldern, gefährlichen Wüsten und schneebedeckten Gebirgen. Ständig konfrontiert mit geheimnisvollen Kräften und verfolgt von einem mysteriösen Schattenwesen liegt es an ihm, Freund und Feind zu unterscheiden.
Außerdem muss er die Kräfte der Natur und des Übersinnlichen erlernen und sich zunutze machen. Liebe, Hass, Ehre und Betrug... all dies wird Alaron auf seiner Reise begegnen. Er wird Freunde finden, die ihn auf seiner Entdeckungsreise ins Unbekannte begleiten – manche aus Ehre und manche aus Eigennutz. Doch wo liegt das Ziel seiner Reise? Wer ist er wirklich? Wird er die Wahrheit jemals erfahren...? Diese Zeilen umschreiben die Story in wenigen Zeilen. Allerdings wird sie im Verlauf des Tests immer wieder ein Rolle spielen. Ich hoffe Ihr habt Zeit mitgebracht. :-) Schaltet man das Spiel ein wird einem neben dem Entwicklerteam auch in einer Kamerafahrt ein Teil der vor euch liegenden Welten und Umgebungen gezeigt, welches eines schnell zeigt so man es eine Weile laufen läßt - nämlich das die Locations weitläufig sein werden. Das recht magere Hauptmenu bietet euch die Möglichkeiten ein Spiel zu beginnen, ein gespeichertes zu laden oder in den Options den Sound und die Grafikauflösung einzustellen. Das Wort HiRes sollte aber in Aidyn Chronicles eigentlich nichts zu suchen haben. Doch dazu später mehr. Weiterer Pluspunkt im Spiel sollte das Speicherfeature sein. Zwar auf Memory Card, aber dafür wird im Spiel alles und punktgenau gespeichert. Egal wo Ihr seid. Der Grashalm auf dem Ihr steht ist auch beim Laden immer noch unter Alaron's Fuß. Etwas das auch oft genutzt wurde. Dabei verbraucht ein Savegame 28 Seiten, was 4 verschiedene Savegames auf einer kleinen Memory Card zuläßt. Beginnt man ein neues Spiel gibt man einen Namen ein und darf sich in einem ersten Vorspann den Beginn der Story anschauen, in dem Alaron schon auf seiner ersten Reise ist und im Schloß Gwernia über sein Verbleiben gerätselt wird. Diese Sequenzen sind sehr zahlreich im Spiel und mit Zelda, Shadowman oder Ogre Battle was die Anzahl angeht zu vergleichen. Nach dem ersten Vorspann übernehmt Ihr das erste mal die Steuerung des Helden Alaron. Aus der Third View Perspektive steuert Ihr ihn mit dem Stick. Dabei könnt Ihr bei gedrückter R-Taste einen festen Kamerapunkt wählen und euch in der Gegend umschauen. Allerdings technisch schwach, da man z.b. nicht weit in die Höhe schauen kann. Steht man direkt unter einem Berg kann man nicht nach oben schauen. Innerhalb des ersten von 2 Spielscreens, dem Adventurescreen unterstützen euch 2 Anzeigen. Links ist eine etwas gewöhnungsbedürftige und der Epoche angepaßte Uhrenvariante zu sehen. Aidyn Chronicles bietet einen Tag Nacht Modus wie in Zelda ebenfalls bietet und der sich später auf verschiedene Dinge entscheidend auswirkt.
Desweiteren rechts im Screen ein Kompaß, der sich je nach eurer Blickrichtung mitdreht und ebenfalls nicht umsonst vorhanden ist. Zu Beginn begibt sich Alaron in den Wald um Gwernia um einen Freund zu suchen, muß allerdings schnell merken das ihm ein gar interessantes Wesen folgt, das voller Rätsel steckt. Kurz darauf wird Alaron von Gegnern innerhalb des Waldes vergiftet und findet sich bei einer verstoßenen Zauberin wieder, die Alaron eigentlich beauftragt oder den Rat gibt nach einem Heilmittel zu suchen. Das Problem ist das Alaron seine Identität nicht kennt und damit konfrontiert wird. Man könnte das Spiel schnell beschreiben in dem man sagt Alaron läuft durch die einzelnen Locations, redet mit allerlei Charakteren, kämpft sich in unzähligen Kämpfen durch das Spiel und löst viele kleinere Rätsel. Allerdings wird diese Beschreibung dem Spiel bei weitem nicht gerecht. Da beginnt schon bei den unzähligen Gesprächen im Spiel. Nicht wie in anderen Spielen feste Wortgefechte könnt Ihr hier Antworten und Fragen beeinflussen. Trefft Ihr also einen wichtigen Charakter kann es sein das euch bei Fragen oder Antworten mehrere Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dabei könnt Ihr durch geschicktes Auswählen entweder Infos bekommen, Kämpfen aus dem Weg gehen oder auch provozieren, was je nach Spielsituation von Vorteil sein kann. Trotz dieser Feature ist das Spiel kein Adventure und deshalb nicht direkt mit Zelda vergleichbar ist, wo der Rätselanteil ungleich höher war. Dafür ist der RPG Part im Spiel in meinen Augen sehr gelungen. Habt Ihr mit Alaron z.b. wieder das Schloß von Gwernia erreicht trefft Ihr Personen im Schloß, die sich euch anschließen. Maximal 4 Personen steuert Ihr somit imaginär in einer Gruppe. Im Adventure Modus läuft immer Alaron allein herum. Allerdings sind Mitstreiter im Spiel unumgänglich um voran zu kommen. Drückt man im Adventure Modus die B-Taste kann man die Mitgleider als Paßbilder im unteren Bildschirm sehen. Die ganze Komplexität des RPG Teils eröffnet sich einem aber erst nach einem Blick in das Inventury Menu, das aus drei Teilen besteht. Zum einen der Bereich für speichern, laden oder die Options, zum zweiten um eine Karte der kompletten AC Welt zu sehen, wo euch noch weitere Dinge erwarten. Hier habt Ihr ebenfalls den Kalender mit der Einteilung in die verschiedenen Abschnitte der Zeitrechnung, dem Camp Modus um das Team ausruhen zu lassen und das Journal . Hier werden wichtige Dinge, Ereignisse und Aufträge wie in einem Tagebuch festgehalten. Auch ein Kritikpunkt das dieses Spiel auch in der PAL komplett englisch ist.
Aufgrund der Masse an Text ein nicht zu unterschätzender Nachteil. Der wichtigste Punkt ist aber das Ausrüstungs- und Organisationsmenu. Freunde des RPG Spiels werden hier im Verlauf des Spiel ihre wahre Freude haben. In diesem geht es nämlich um alles was mit Eigenschaften oder Fähigkeiten der einzelnen Charaktere zu tun hat. Das beginnt bei jedem Charakter mit der persönlichen Ausrüstung. Insgesamt stehen 4 Bildschirme zur Verfügung. Ausrüstung, Stats, Fähigkeiten und Zaubersprüche. Beim Thema Ausrüstung wird euch links im Bildschirm alles angezeigt was der Charakter momentan trägt. Das ist im Gegensatz zu anderen Spielen überdurchschnittlich viel. Das beginnt bei Waffen, Zauberstäben, Ringen, Schuhen, Rüstungen, Schilden und geht bis zu Helmen, Amuletts oder Arten von Handschuhen um bestimmte Dinge tragen zu können. Die Stats eines jeden Charakters in eurem Team beginnen bei der allgemeinen HP Leiste die eure Lebensleiste darstellt. Wird diese im Kampf auf null gebracht ist der Charakter verloren. Ist es sogar Alaron ist das Spiel sofort zu Ende und das letzte Savegame muß geladen werden. In diesem Bereich stehen unten auch die erreichten Erfahrungspunkte, die Anzahl derer bis der Charakter ein neues Level erreicht und die momentan verfügbaren. Das ist ein großer Unterschied zur Gesamtzahl. Bieten doch die verfügbaren die Möglichkeit den Charakter aufzuwerten, ohne das man auf ein neues Level warten muß, was mit der Zeit lange dauert. Genügen zu Beginn ein paar tausend Erfahrungspunkte um ein Level zu steigern, so geht das später in die 100.000. Die sogenannten Fähigkeiten stellen ebenfalls ein großes Plus des Spiels dar. Jeder Charakter besitzt von Haus aus einige von sehr zahlreichen Fähigkeiten. Rheda z.b. ist eine Zauberin und hat diese entsprechende Fähigkeit auch von Haus aus um in Kämpfen Zaubersprüche zu bringen. Abrecan der Ritter ist Warrior und damit der bessere Kämpfer. Brenna z.b. hat die Möglichkeit durch die Fähigkeit Dieb Schlösser und Kisten zu öffnen um versteckte Dinge zu finden. Das ganze geht noch viel viel weiter und wird im Test noch eine Rolle spielen. Der letzte Bildschirm beschreibt die möglichen Zaubersprüche eines Charakters der die Wizard Fähigkeitkeit besitzt. Wie am Anfang eben Rheda. Selbst diese Fähigkeit ist Levelbedingt. Hat Rheda also nur ein niedriges Wizard Level kann sie auch nur bestimmte Zaubersprüche ausführen. Für mächtigere muß das Wizard Level steigen. Die Wege dahin sind sehr zahlreich. Habt Ihr ein Team zusammen geht man mit ihnen auf Reisen um Alaron's wahre Identität zu finden. Dabei gefällt mir die Story des Spiel ausgeprochen gut und zieht sich wie ein roter Faden durch das Spiel und bietet neben viel Mystik auch Logik in seinen Abläufen.
Vor allem weil man auf der Reise viele Bilbiotheken und Schriftrollen findet, die euch aber auch alles zu den Welten und ihren vielen Mythen und Legenden erzählt. Auch hier gibt es eine spezielle Fähigkeit die mn erlernen kann und mit denen man diese Texte komplett nachlesen kann. So ist bei einem niedrigen Level eine bestimmte Bibliothek leer. Bei höherem Level darf man versteckte Bücher lesen und erfährt so immer mehr zu Alaron und anderen Dingen im Spiel. Dabei ist Aidyn Chronicles nicht linear. Das heißt Ihr könnt oftmals, wie auch bei Zelda verschiedene Wege gehen. Das ganze bis zu einem bestimmten Punkt. Denn irgendwann muß dann doch eine gewisse Abfolge erreicht werden. Trotzdem bietet das Spiel so zahlreiche Stunden des Entdeckens und Probierens. Und vor allem des Kämpfens. Neben dem Adventure Modus der zweite große Part im Spiel. So läuft man z.b. mit Alaron und seinen Kumpanen durch die sehr weitläufigen Welten und trifft plötzlich eine Kreatur, die ebenfalls imaginär aus bis zu 12 Gegner besteht. Der Bildschirm wird dann dunkel und der Kampfbildschirm erscheint. Dieser wird in Echtzeit und Rundenbasiert gespielt. Allerdings nicht wie Ogre Battle, sondern mit voller Kontrolle jedes Charakters durch euch. Anfangs muß ich zugeben das ich mich mit dem System nicht sonderlich anfreunden konnte, finde es aber jetzt im Nachhinein als äußerst geglückt. In einem immer festen Areal geht es zur Sache. Maximal 4 gegen 4 treten an, wobei eure und die 4 aktiven Gegner links und rechts im Bild zu sehen sind. Daneben jeweils die grünen Lebensleisten. Wie ein Kampf abläuft wird von vielen Dingen beeinflußt. Normal ist jeder Charakter abwechselnd dran. Ist einer eurer Charaktere aktiv könnt Ihr ihn normal steuern und das in einem kleinem begehbaren Bereich innerhalb des Kampfareals. Dieser wird begrenzt durch eine Kreislinie. Hier spielen jetzt das erste mal die Stats eine Rolle. Denn neben Stärke, Ausdauer oder Klugheit gibt es auch die Punkte Bewegung und Cleverness. Je höher diese Werte sind umso weiter ist z.b. der Bereich den er laufen kann und die Häufigkeit mit der man angreifen kann. Das ist gerade später bei schweren Gegnern sehr wichtig. Steht jetzt einer der Gegner innerhalb des eigenen begehbaren Bereiches kann man an ihn herantreten und mit der aktiven Waffe des Charakters angreifen . Jetzt spielt vieles eine Rolle. Die eigenen Stats sowieso als auch z.b. von wo man den Gegner angreift, ob man vor oder hinter ihm steht, ob man höher steht als der Gegner oder ob man ihn vielleicht schonmal getroffen hat.
Die Intelligenz der eigenen Charktere steigt mit jedem Kampf auch abseits der Stats. Je öfters eure Charaktere z.b. gegen Goblins kämpfen um so schneller besiegt man sie. Denn schlagt Ihr z.b. mit einem Schwert auf den Goblin ein heißt das noch lange nicht das man auch trifft. Wie bei Angriffen auf euch haben auch die Gegner eine Intelligenz. Auch sie besitzen eigene Stats die z.b. auch die Verteidigung beschreiben und somit auch das passive Verhalten. So kann es passieren das man einen normalen Goblin mit 2 Schlägen niederstreckt, einen Hobgoblin (erfahrenen Goblin Führer), aber nicht mal nach 10 Schlägen. Anfangs frustiert das oft, weil man dem Spiel die Schuld gibt. Ich habe aber gemerkt das sich dies eben doch ändert und so gemacht ist. Sehr schön. So sind alle Charaktere, eure wie die Gegner nach und nach dran. Ihr könnt euch mit allen um einen Gegner kümmern oder um mehrere gleichzeitig. Das Wort Taktik spielt auch hier eine große Rolle. So ist z.b. die Moral der normalen Goblins wesentlich geringer wenn man den Anführer erledigt. Sie fliehen oder sind leichter zu treffen. Desweiteren ist es später sinnvoll zuerst den Zauberer der Gegner zu erledigen, da sie oftmals Schilde und magische Barrieren um die normalen Kämpfer aufbauen die es euch schwerer machen. Auch hier gefällt eine Kleinigkeit. Der gegnerische Zauberer kann auch eure Charaktere mit Zaubersprüchen belegen die z.b. die Kampfkraft schwächen. Erledigt man den Zauberer sind die Zauberkräfte alle weg die von ihm ausgingen. Eigene wie auf den Gegnern. Neben den Waffen die im Nahkampf eingesetzt werden spielen auch Fernwaffen wie Bogen, Wurfgeschosse oder Beile eine Rolle. Da ist es schwerer zu gewinnen weil sich die Gegner nicht von ihrem entfernten Platz bewegen und Ihr ihnen erstmal zu nahe treten müßt. Sehe lobenswert ist in diesem Zusammenhang die Vielzahl der Gegner. Von Goblins über Ogres bis zu Fluggegnern und mächtigen Cyklopen reicht die Auswahl, die auch immer gemischt auftreten können. So muß jeder Kampf für sich mit einer Taktik gewonnen werden. Habt Ihr die 4 aktiven Gegner erledigt werden wenn vorhanden die nächsten in den Kampf geholt. Das kann direkt neben euch sein oder aber am anderen Ende der Kampfarena. Deswegen kann allein ein Kampf schonmal 10 Minuten dauern. Da es hunderte davon im Spiel gibt könnt Ihr euch vorstellen was das an Zeit kostet. Habt Ihr alle Gegner besiegt geht der RPG Part aber erst richtig los. Je nach Anzahl und schwere der Gegner bekommt Ihr zahlreiche Dinge. Zunächst die Sachen die die Gegner bei sich hatten. Das beginnt beim Geld, über Waffen und Ausrüstungen bis zu magischen Potions , die man auch in den Kämpfen nutzen kann um z.b. während des Kampfes die Energieleiste zu füllen.
Am wichtigsten sind aber die Erfahrungspunkte die man bekommt. Und jetzt könnt Ihr genau diese auf die Stats verteilen um diese zu pushen ohne das man auf ein neues Level warten muß. Rechts hat man die Anzeigen der jeweiligen Stats. Hat man z.b. 10.000 Erfahrungspunkte bekommen kann man 5000 davon einsetzen um den Stat Stärke zu erhöhen . Je nach Spielverlauf gleich mehrere Stufen. Das schöne ist das jeder Charakter diese 10.000 Punkte bekommt und nicht aufgeteilt sind. Ein Punkt der ungemein motivieren kann und ab einem bestimmten Zeitpunkt euch keinem Kampf mehr aus dem Weg gehen läßt. Denn je schwerer die Gegner um so mehr Geld, Items oder Erfahrungspunkte bekommt Ihr. Ebenso die Ausrüstung. Ihr könnt Schwerter oder Rüstungen einsammeln und sie nun auf eure Charaktere verteilen. Mit der Zeit füllt sich euer Inventury Menu. Aber nicht wegwerfen was zuviel ist. Das Thema Händler kommt gleich noch. Besiegt man spezielle Endgegner bekommt man seltene und einmalige Waffen, die ihrerseits ja auch die Werte des eigenen Charakters erhöhen. Auch hier sind es Kleinigkeiten die gefallen. Man kann sich jederzeit anschauen welche Wertigkeit eine neue Waffe hat und wie sie sich auswirkt beim eigenen Charakter. So kann eine zwar mächtig klingende oder seltene Waffe doch schlechter sein als die aktuelle. Dieses organisieren und langsame pushen der Charaktere macht mit zunehmender Spielzeit sehr viel Spaß, da sich die Ergebnisse in den Kämpfen auch einstellen. Das Geld was man in den Kämpfen verdient kann nun ebenfalls äußerst vielseitig verwenden. So sind im Spiel viele Städte enthalten, die eine Unmengen an Händlern aller Art bieten. Die einen verkaufen euch Waffen, Rüstungen oder Zaubersprüche und andere wieder Zauberstäbe oder Potions. Das schöne ist das man nicht beim ersten Händler alles bekommt. So bietet jeder Händler andere Dinge an. Und ehe man im Spiel alle Händler durch hat vergehen Stunden. Ebenso der altbekannte Effekt. Bestimmte Händler die man früh im Spiel findet bieten Dinge an die man bei weitem noch nicht bezahlen kann. Ebenso kann man bei den Händlern seine eigenen Sachen verkaufen. Hier sogar so tiefgehend das sich wieder die Fähigkeiten der Charaktere auswirken. So gibt es die Fähigkeit Feilscher. Je höher diese ist um so bessere Preise kann man erzielen. Alle Händler bieten neben dem verkaufen noch eine weitere Möglichkeit. Nämlich das Erlernen oder pushen der Eigenschaftenfähigkeiten. Nehmen wir die Fähigkeit Zauberer. Nur in einem Ort für sehr sehr lange Zeit kann man Rehda diese Fähigkeit bis zum Level 8 beibringen. Nur mit diesem Level kann z.b. der Teleportation Spruch erlernt werden, der euch die Möglichkeit gibt wie in Zelda mit den Eulen die Welten schneller zu wechseln.
Ebenso kann man anderen Charakteren Fähigkeiten beibringen die sie eigentlich garnicht haben. Z.b. kann man Alaron beibringen Äxte als Waffen zu halten oder Rheda damit die erstmal ein Schild nutzen kann. Alles immer nur bis zu einem bestimmten Level, welches euch neben der Fähigkeit angezeigt wird. Brenna bekommt z.b. nur ab einer bestimmten Wertigkeit ihrer Dieb Fähigkeit verschlossene Türen auf. Notwendig in diesem Fall um ein Rätsel zu lösen. Ihr seht schon. Das ganze ist sehr tiefgehend und in meinen Augen sehr gut gelößt. Oder Ihr erlernt mit Alaron die Alchemist Fähigkeit. Nur so könnt Ihr z.b. eigene Potions herstellen und müßt diese nicht kaufen. Je nach Wertigkeit wieder einfach Healer oder Curing oder Stamina Potions die Werte voll auffüllen. Wenn man hier einmal Blut geleckt hat ist kein Händler mehr vor euch sicher. Ebenso bei den Zaubersprüchen von denen es 50 verschiedene im Spiel gibt. Diese sind sauteuer und werden ebenfalls bei bestimmten Händlern angeboten. Kauft man so einen Zauberpruch und der Charakter hat den benötigten Wizard Rang kann man ihn sofort erlernen und im nächsten Kampf einsetzen. Gerade das Zusammenspiel Stats, Fähigkeiten, Kämpfe und Händler ist den Entwicklern äußerst gut gelungen und das beste was es auf dem N64 gibt. Selbst Ogre Battle bietet hier nicht so einen Tiefgang. Zu diesen Dingen kommt nun auch im Spiel selber einiges dazu. So trefft Ihr im Verlauf knapp 10 Charaktere die Ihr wahlweise austauschen könnt. Alaron bleibt euch immer erhalten. Aber wie Ihr ein Team zusammenstellt steht euch frei. Für bestimmte Missionen innerhalb der Welten ist es sogar manchmal sinnvoll auszutauschen, wobei Ihr alles immer wieder rückgängig machen könnt. All dies geschieht immer wieder in zahlreichen Sequenzen, in denen Ihr das weitere vorankommen auch durch eure Antworten beeinflussen könnt. Die Welten selber sind relativ groß und in meinen Augen umfangreicher als in Zelda. Die Tempel ausgenommen. Innerhalb des roten Fadens in der Story müßt Ihr alle Orte auch besuchen, könnt aber alle Welten auch abseits reichlich erkunden. Vor allem seltene Kämpfe und versteckte Orte mit kleineren Rätseln offenbaren sich damit. Man muß es nicht tun, macht aber ebenfalls Spaß. Vor allem das Thema lange Spielzeit ist in Aidyn Chronicles immens. Das Spiel in ein paar Tagen durchspielen ist nicht. Das kann ich mit Gewißheit sagen. Dazu geht auch zuviel schief und man überschätzt teilweise auch das eigene Team was seine Stärke angeht. Kommen wir aber jetzt zu dem Thema das dieses Spiel mörderlich nach unten zieht. Was sich die Entwickler bei der grafischen Präsentation gedacht haben bleibt wohl ihr Geheimnis.
Einem N64 Spiel selbst des Jahrgangs 98 würde die Grafik nicht gerecht werden. Das hier das Expansion Pak genutzt wird ist eigentlich nicht zu glauben. Die Texturen sind äußerst schwammig und der Weichzeicheneffekt ist extrem. Dazu kommen wenige Details in der Umgebung, die den Spielspaß durchaus senken können. Die Charaktere sind äußerst eckig und auch mäßig animiert. Bäume und Sträucher sind oftmals 2D Bitmaps, was nur in Anfangstagen mal der Fall war. Deswegen ist man am Anfang wirklich enttäuscht. Denn das ist nunmal die Grafik die dem Spieler entgegenblitzt. Hier hätten die Entwickler viel mehr machen müssen. Mir persönlich als RPG Freund tut es in der Spieleseele weh das eigentlich spielerisch überzeugende Spiel in so einer Grafik zu sehen. Dazu kommen teilweise Grafikaufbauer, die in eine Spiel dieser Art ohne Tempo nichts zu suchen haben. Ebenfalls in den Kämpfen ist die Grafik schlecht. Vor allem die Effekte der Zaubersprüche sind nicht gelungen. Kurze Farbtupfer und Blitze die bei weitem nicht das darstellen und rüberbringen was der Zauberspruch vielleicht für Wirkung hat. Da nützt es auch nichts das man grafisch den Tag Nacht Wechsel hinbekommen hat und auch Wetteränderungen eine Rolle spielen. Es regnet oder schneit was zwar sichtbar ist, aber nur bedingt den grafischen Effekt hat. Abstriche gibts auch beim Sound. Ebenfalls nicht von guter Qualität ist sogar ein knacken immer wieder zu hören. Hintergrundmusik hat man nur in den Städten oder bei wichtigen Ereignissen. Einzig die Umgebungsgeräuschen tragen teilweise gut zur Stimmung bei. Vor allem Schritte der Gegner sind gelungen wenn man Nachts durch einen Wald läuft und aber niemanden sieht. Hier wird der Spannungseffekt durchaus erzielt. Diese Dinge verbauen dem Spiel eine wesentlich bessere Wertung. Ich bin ja nicht der Typ der nur auf die Grafik schaut, aber hier hat man sie leider schwer vernachlässigt. Denn spielerisch muß ich sagen habe ich AC gerne gespielt. Auch mal 12 Stunden am Stück. Einfach weil kleine Erfolge, neue Orte und Welten immer wieder die Neugier wecken. Haben eure Charaktere dann auch noch eine gewisse Stärke erreicht in denen man die Kämpfe zumindest gelassener angehen kann macht das Spiel Laune. Deswegen sollte man keine voreilige Wertung von AC abgeben wenn man es nicht selber gespielt hat. Gerade auf dem N64 sind RPG's selten. Warum kann es aber nicht sein das gerade AC die Grafik eines BT oder Zelda bieten kann. Stoßgebete die ein Redakteuer zum Himmel schickt. :-) Eine Bewertung in Zahlen ist hier sehr schwer.
Einerseits ein Spielsystem mit unglaublich viel Tiefgang das jeden RPG Fanbegeistern müßte, eine Story die gelungen ist und den Spieler in allerlei Verwirrungen, Rätsel und Überraschungen verstrickt und dann mit einer Grafik die man eigentlich schon seit Jahren nicht mehr sehen möchte. Trotzdem kann man das Spiel RPG Strategen und Fans empfehlen. Vor allem dann wenn ihnen der inhaltliche Teil am Herzen liegt. Wer auf Kämpfe, Charakter pushen und zahlreichen Möglichkeiten des direkten Eingriffs steht wird trotz der schlechten Präsentation eine lange Zeit gefallen an diesem Spiel finden. Wer auf feine Optik und tolle Effekte steht ist hier völlig fehl am Platz. AC hätte ein mehr als würdiger Abschluß der N64 Geschichte sein können. Aber eben nur hätte...... Ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit. ;-)

Komplettlösung zu Aidyn Chronicles: The First Mage

Wertung

Matthias Engert
(27.07.2001)

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