Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

WWF No Mercy

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom THQ Deutschland

Nachdem wir nun schon eine Ewigkeit auf dieses Modul warten mußten, war die Freude nicht geringer als sie im Dezenber gewesen ist. Doch mir persönlich ist es wesentlich lieber, ich bekomme ein Spiel, das technisch in Ordnung ist, als das ich mich noch lange ärgern müßte, wenn mein Batteriespeicher sich verabschiedet. Und mit ihm alle Daten meiner Karriere. Also harrten wir aus und können leider erst verspätet den Test bringen. Wenn man das Modul in seinen Schacht hat wandern lassen, sollte man sich die 2 Minuten Zeit nehmen und das Intro sich ansehen. War das Intro von Wrestlemania 2000 schon gelungen, so ist es bei WWF No Mercy, zumindest musikalisch, das absolute Oberhighlight. Bei allen Wrestlinggames hat die Musik bereits die Stimmung fürs Spiel gehoben, das wurde nun bis zur absoluten Perfektion betrieben. Wen die Musik nicht "anmacht" oder zumindest einen wippenden Fuß beschert, ja, dann weiß ich auch nicht. Nun wird es also mal Zeit, das die WWF einen neuen Superstar bekommt, der den ganzen Zirkus mal so richtig "ohne Gnade" aufmischt.
Konnte man sich vom Intro losreißen, landet man sofort im Hauptmenu , welches in drei Teile sich teilt. Der Multiplayer, das Single Match und die Abteilung Bauen, Basteln und Kaufen. Wer sich nicht mit einem profilierten Wrestler den Herausforderungen stellen möchte, der sucht sich erst einmal die Bastelecke des Spiels. Hier kann jeder seinen guten oder schlechten Geschmack umsetzen und der WWF das neue Schreckgespenst seiner Phantasie zusammenstellen. Gebt ihr neben dem Namen und auch ein furchteinflösendes Aussehen mit auf den Weg, damit man weiß wer da kommt. Aus vielen Punkten kann man nun entscheiden, ob euer Mann / Frau tätowiert sein soll, mit oder ohne Bart bis hin zum Schuhwerk und Schoner. Doch allein mit dem Aussehen kann man noch keinen Kampf gewinnen, dazu braucht man schon etwas mehr. Also teilen wir auch noch reichlich Moves zu, die unsere Gegner schlagen sollen. Aus einer Anzahl von über 1000 Moves sollte man schon das brauchbarste finden, was so richtig wehtun kann. Im der Menuleiste sehen wir die Bezeichnungen der Movearten. Also ob es stehende oder laufende Moves sein sollen. Jede dieser Kategorien ist noch einmal unterteilt. Dort wird dann für jede Situation speziell gesichtet. Liegt der Gegner oder sitzt er? Hängt er in den Seilen oder lümmelt er in der Ringecke rum? Dazu kommt, die genaue Position des Gegner. Mit dem Gesicht nach unten oder ist er benommen? Für jede dieser Situationen kann man die Tasten seines Pad´s mit den Moves belegen, die euch dem Erfolg am nächsten bringen. Da man nicht erwarten kann, das jeder Spieler die Moves beim Namen kennt, wird rechts im Bild der angewählte Move an Hand eines Dummies gezeigt. Ein kleiner Kasten im Bild listet die Eigenschaften des Moves auf, ob Blut spritzt dabei, oder ob der Gegner davon Ko geht. Wieviel Power in diesem Move stecken symbolisieren die Buchstaben. Die Kategorie F ist eher ein festes Händeschütteln, doch je näher wir zum A kommen, umso mehr Schmerzen und Wucht hat der Gegner zu ertragen. Der letzte Punkt ist das Feature, welcher der Move unter Umständen bereithält. Meist ist dies der Pin. Also wird der Gegner nicht nur gepeinigt, sondern am Ende des Moves erfolgt meist das Einrollen zum Pin. Bis man seinem Mann / Frau so ziemlich alle Moves beigebracht hat, kann schon etwas Zeit vergehen. Das sollte man auch nicht zwischen Tür und Angel erledigen, schließlich hängt ja davon der Erfolg ab. Ist die Palette für alle Aktionen gefüllt, muß man sich noch für den Kampfstil seines Wrestlers entscheiden. Ist er nun schnell oder eher behäbig? Wie reagiert er auf seine u.U. blutenden Wunden und wie schnell blutet er?
Ist er ein harter Bursche, der einiges einstecken kann und sein Sprungverhalten das bester der WWF ist? All diese dinge liegen in euren Händen. Um das Maß voll zu machen, muß man noch ein paar Dinge festlegen was die offensiven und devensiven Stärken und Schwächen eures Teutonen betrifft. Doch das beste ist das man selbst die Geschichte der WWF ändern kann. Erstmals darf man sich selbst Feinde aussuchen . Drei besonders Burschen kann man festlegen, die in ihrer Wertigkeit von 50,30 und 20% eure Matches besuchen und stören. Möchtet ihr eine eigene Gruppierung in der WWF? Na dann macht das doch. Sucht euch auch noch ein paar ordentliche Kamerden aus, die ihr aufnehmen wollt oder tauscht bestehende Leute einfach aus. Zum Schluß speichert man seine kreation auf die MemCard und fertig ist die Ausgeburt eurer geistigen Bösartigkeit. Bevor man nun aber loslegt, sollte man sich noch einmal die Options ansehen und Dinge wie, Schwierigkeits grad (Beginner, Easy, Normal, Hard und Expert), Musik, Sound und Controllereinstellungen überprüfen. Die Smackdown Hall wird erst interessant, wenn man sich ein paar Dollars in den Matches verdient hat. Dann kann man hier shoppen gehen. Kaufen kann man die unterschiedlichsten Dinge wie Moves, Arenen und Ausrüstungsgegenstände. Es gibt alles und in allen Preislagen. Das teuerste zu kaufen ist eine Frau (natürlich!!! :-) ) für 500 000 Dollar. Da muß ein armer Wrestler lange Knochen polieren, bis er das zusammen hat. Nun endlich hat man alles um das Spiel beginnen zu lassen. Im Singleplayer geht es um die Vergabe der aktuellen Gürtel. Hier muß man sich dann entscheiden, welcher Gürtel erst einmal den Besitzer wechseln soll. Die Palette reicht vom WWF Heavyweight, dem Intercontinental, der European, Hardcore zum Light Heavyweight Title. Auch die Frauenriege stellt sich der Herausforderung mit ihrem Titel. Für jeden Titel balgt man sich durch die Rangliste um endlich vor dem Herausforderer zu stehen. Die Anzahl der Matches unterscheidet sich davon, wie ihr euch schlagt. Die Geschichte ändert sich zum Bsp, wenn ihr ein Match verliert. Auch werden hier Intriegen gesponnen und euch aufgelauert. Es gibt auch zwei Wrestler, die vorgeben eure Freunde zu sein und euch helfen wollen. Natürlich nicht ganz umsonst. Satte 1000 Dollar wollen die beiden für ihre Hilfe. Nun entscheidet ihr, ob ihr zahlt oder nicht. So oder so ändert sich nun das Geschehen. Viele dieser Matche sind Handicap Matche. Ihr steht also allein zwei Gegnern gegenüber, die ihr Handwerk zu zwei natürlich viel besser ausüben können. Das sind Situationen, wo man sich der Vielzahl und Auswirkungen seiner Move List bewußt sein muß. Wer hier zimperlich ist, kann seine Konsole gleich ausmachen.
Im Ring mag das alles noch schleichen, das gibt es ja auch die Anweisung des Ringrichters, die befolgt wird. Aber im Backstage Bereich sieht es schon ganz anders aus. Da kann man seine gebündelte Fiesheit ausleben. Da sollte der oder die Gegner so oft als möglich gegen die Wand geschleudert werden, denn das mag keiner so richtig. Euer Wrestler im übrigen auch nicht. Der Backstage Bereich ist weitläufig und man kann in einem Kampf alle Arenen aufsuchen. So gelangt man von der Bar in den Gang und von dort aus auf den Parkplatz, den Heizungskeller oder zum Ring. Überall kann man sich mit herumliegenden Gegenständen bewaffnen und seinem Gegner schon mal am Vorschlaghammer riechen lassen. Auch der Feuerlöscher, Stühle u.a. eignen sich hervorragend für solche Aktionen. Wer davor Skrupel hat (soll es ja geben), der sollte zumindest aufpassen, das seine Gegner nicht zu solchen Mitteln greifen, denn dann sieht es düster aus. Mit jedem Titelgewinn spielt man sich auch wie bisher einen versteckten Wrestler frei. Ferner steht unter jedem Gürtel eine Skala , die anzeigt, wieviel Prozent man von diesem Gürtel schon erspielt hat. Neben den Titelmatches im Singleplayer gibt es auch den Survival Wettstreit. Hier sind Ausdauer und ein guter Wrestler von Nöten. Vier Mann beginnen im Ring und wenn einer rausfliegt oder gepinnt wird kommt der nächste. Das geht solange, bis ihr selbst "gegangen werdet". Für seine Leistung wird man ebenfalls mit harten Dollar´s belohnt, die auf euer Konto gutgeschrieben werden. Den Multiplayer Modus kann man natürlich auch einzeln spielen. Als Attraktionen stehen neben dem Exhibition Match auch die Royal Rumble, King of the Ring, Leiter Matches zu Verfügung. Auch seinen eigenen Pay per View Showdown kann man zelebrieren. Und wer schon immer mal Referee bei einem Match sein wollte, kann das nun endlich mal sein. Wie der Kampf nun ausgeht, liegt allein in euren Händen. Natürlich kann man dieses Match auch beeinflussen. Denn für ein Eingreifen ins Geschehen ist immer Zeit. Wenn nun ein Freund aus eurer Vereinigung am verlieren ist, können die drei Pinklopfer gaaaaaaaanz lange dauern. Anders herum geht es natürlich ganz schnell. Für jede dieser Veranstaltungen gibt es verschiedene Matchformen. Ob nun im Einzel- oder Tag Team, als Handicap Match oder Leitermatch, das kann man im Vorfeld alles festlegen. Das absolute Highlight sind natürlich die Leitermatches . Denn ist ein Gegner noch nicht richtig down, kann man es sich schenken die Leiter zu erklimmen. Dann wird der andere mit Sicherheit das Vorhaben vereiteln. Diese Form der Kämpfe sind ähnlich dem Iron Man Match.
Diese beiden Formen brauchen die längste Zeit und eine gute Ausdauer. Beim Iron Man legt man vorher eine Zeit fest und versucht in dieser Zeit seinen Gegner so oft wie möglich zu pinnen. Dabei wird der Gegner nach einem Pin aber nicht wieder frisch gemacht, sondern es geht genauso angeschlagen weiter, wie er war. Wenn man sich also gleich auf seine Beine als Ziel konzentriert, dann ist die Wahrscheinlichkeit, das er später schon bei geringster Belastung aufgibt, riesengroß. Es hat Zeitschriften gegeben, die schrieben zu Mercy: Wenn man schon Wrestlemania 2000 sein eigen nennt, braucht man Mercy nicht. Dem kann ich nicht zustimmen. Natürlich hat man an der Grafik nicht viel zugelegt, das ist richtig. Doch darum geht es doch auch nicht vordergründig. Möchte ich ein Spiel mit toller Grafik, spiele ich Zelda oder Banjo. Bei Mercy steht die Action im Vordergrund. Und was an neuen Inovationen hineingepackt wurde, ist schon ein großer Schritt von Wrestlemania weg. Wo bitte schön darf ich denn Gastreferee sein? Wo darf ich denn so aktiv in ein Kampfgeschehen eingreifen? Hab ich bei Wrestlemania 2000 die Leiterkämpfe übersehen? Denn die machen einen hohen Prozentsatz im Multiplayer aus. Es gibt Kids, die sich nur deswegen das Game gekauft haben. Richtige Backstage Action muß ich wohl noch freispielen bei Wrestlemania, oder??? Also ich bin der Meinung, auch wer Wrestlemania 2000 schon im Regal stehen hat, greift mit WWF No Mercy nicht in die Sch...! WWF No Mercy ist nicht nur ein genuß für die Lauschlappen, sondern auch einer für herrliche Wrestlingaction. Und das wollen die Leute doch, die sich dieses Spiel kaufen.
Cheats zu WWF No Mercy

Wertung

Jens Morgenschweiss
(01.05.2001)

Lesereinschätzungen zu WWF No Mercy

Lesereinschätzung von Marcel Jaquet.

Lesereinschätzung von Armin Karlegger.

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