SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Papaya

GENRE:             Trick Action
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      12 Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    1-6
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.50 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 09.05.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Schaut man sich im Trick Action Bereich um so findet man neben dem guten Tony Hawk eigentlich fast nur namhafte Vertreter der verschiedenen Sportarten. Newcomer oder gar unbekannte wagen sich so gut wie garnicht in dieses Genre. Wobei ab und zu frischer Wind einem Genre nie schaden kann. Diesem Thema nimmt sich nun Vivendi an, die mit Whirl Tour genau in dieses Segment stoßen und dem Spieler zwar gewohnteTrick Action bieten, diesmal allerdings auf Scootern als fahrbarem Untersatz. Auch wieder ein Spiel das mit der Firma Crave zwar einen bekannten Namen als Urheber nennt, aber mit der Programmierschmiede Papaya eine relativ unbekannte Firma als Entwickler der GameCube Version. Also im Endeffekt wieder ein Erstlingswerk. Dabei überrascht Whirl Tour seit langem mal wieder mit einem 60Hz Modus, den man bei Third Party Spielen mittlerweile sehr oft vermißt. Dazu gerade noch akzeptable 12 Seiten auf der Memory Card, die euch im Spiel 8 Savegames offerieren. Wobei auch Whirl Tour das Profile System benutzt unter dem erspielte Dinge gespeichert werden. Entgegen anderen Spielen dieser Art kommt Whirl Tour sogar mit einer Story daher. Die Band Flipside gibt gerade ein fetziges Konzert, als mitten im großen Finale ein Energieblitz die sechs Bandmitglieder trifft und sie wie von einem Sog weggezogen werden. Während die Menge noch ungläubig auf die Bühne starrt, hat der Roadie der Band - Wasa B. - schon seinen Scooter geschnappt und folgt seinen Idolen durch ein schillerndes Portal um in ein aufregendes Abenteuer einzutauchen. Ziel im Spiel ist es nun diese Band Mitglieder wieder zu finden. Einmal um sie als spielbare Charaktere freizuschalten und um natürlich den musikalischen Genüssen am Ende zu frönen. Doch bis dahin steht die Trick Action auf dem Programm, die sich inhaltlich an vielen Größen der Szene orientiert und einiges an Parallelen bietet. Das Hauptmenu bietet dem Spieler verschiedene Spielmodi an. Neben dem Arcade Modus findet man den Story Modus sowie das Training und den Multiplayer. Dazu kommen die Punkte Extras für freigespielte Movies im Spiel, die Optionen sowie dem separaten Speichern und dem Beenden um auf dem Title Screen zu landen um so ein anderes Profil laden zu können. Den Punkt Speichern hätte man sich hier auch sparen können, da das Game über einen Autosave verfügt. Die Optionen bieten Zugriff auf die Sound und Rumble Einstellunen, sowie der Aktivierung einer Action Kamera, die im Spiel besonders gelungene Aktionen in speziellen Darstellungen wiedergibt, dies aber kurioserweise kaum tut. Auch wenn das Spiel einen Trainings Mode anbietet, so kann man getrost den Kern des Spiels angehen - den Story Modus. Denn in allen Modi können nur Dinge angewählt werden, die im Story Modus auch freigespielt sind.


Ein Lob gibt es zu Beginn für den Multiplayer. Zumindest ein Spielmodi sollte auch Vorbild für andere Spiele sein. Denn Whirl Tour bietet einen kompletten Co-op für den Story Modus was es 2 Spielern ermöglicht die Inhalte zusammen zu erspielen. Beginnt man allein gilt es zunächst den Charakter zu wählen und einen entsprechenden Scooter, von denen man im Verlauf ebenfalls mehrere freispielen kann. Danach folgt die Levelauswahl. 8 Level sind im Spiel enthalten, die in sich verschiedene Aufgaben bieten die man lösen muß. Erst ab bestimmten Aufgabengrenzen werden neue Level anwählbar. Postitiv das man dazu nicht beinhart alle Aufgaben pro Level lösen muß. Mat Hoffman 2 läßt grüßen. Man kann sich schwere Dinge also aufheben und kommt trotzdem erstmal im Spiel voran. Beginnt ein Level fühlt man sich an Tony Hawk & Co erinnert. In einem Kameraflug werden euch die Aufgaben in der folgenden Location kurz vorgestellt. Ziel ist es neben dem Erreichen eines Highscores immer mehrere andere Aufgaben zu lösen die mit der Location zu tun haben. Öffne 5 Ventile, stoße eine Statue um oder mache einen speziellen Trick an einer speziellen Stelle. Also alles Dinge die man als Trick Action Gamer schon zur Genüge kennt. Andererseits geht Whirl Tour auch ein paar neue Wege. Zum einen verfügt euer Charakter über eine Energieleiste links oben im Screen. Bei Stürzen und vor allem Gegnereinwirkungen, die es hier gibt füllt sich diese Anzeige rot und das Level ist vorzeitig beendet sollte diese Anzeige voll sein. Was Evolution Skateboarding im Ansatz zeigte ist hier die Regel. Pro Level müßt Ihr unter anderem durch vollführen von Tricks je 2 Bossgegner erledigen um zum einen Schlüssel zu bekommen und zum anderen damit eine Geheimpassage zu öffnen, die es in jedem Level gibt. Was mir nicht gefällt und ich persönlich mittlerweile für antiquiert halte ist das Zeit Feature. Euch stehen pro Turn 3 Minuten zur Verfügung um die Aufgaben anzugehen. Ist die Zeit vorbei beginnt man das Level erneut und muß nicht geschaffte Aufgaben auf's neue angehen. Hier ist mir das Aufgaben Feature ohne Zeitdruck eines Tony Hawk 4 oder BMX XXX lieber, da der Spielfluß mehr erhalten bleibt. Was die Steuerung und die Viewpoints angeht kommt Whirl Tour konventionell daher. Ihr seht euren Charakter auf seinem Scooter aus der Third Person Perspektive und könnt per C-Stick die Kamera jederzeit um ihn drehen sowie diese höher oder niedriger positionieren. Teilweise geht mir die Kamera aber nicht schnell genug mit. Gerade bei abrupten Richtungswechseln oder Tricks in engen Pipes und ähnlichem. Hier hätte sie etwas dynamischer sein müssen. Fahrt Ihr durch weite Areale wo die Kamera Platz hat macht sie dagegen keine Probleme.

Wer Tony Hawk einmal gespielt hat wird mit dem Spiel sofort warm, da sich die Steuerungen so gut wie garnicht unterscheiden. Der Stick und das Kreuz dient dem Steuern, während die B-Taste dem Sprung gehört. Sehr gelungen ist der Lenkradius, der sehr klein ist und auch Wenden auf engem Raum zuläßt. Auch hier drückt man die Spungtaste um den Charakter ein wenig abzuducken und läßt die Taste dann los wenn man der Meinung ist jetzt muß man springen. In der Luft wartet die gewohnte Trick Action Steuerung. Knapp 80 Moves sind enthalten, die durch Richtungen samt der Action Tasten ausgelöst werden. Es gibt auch hier Kombos samt Multiplikatoren sobald Ihr 2 oder mehr Tricks in der Luft schafft und Grinds sind genauso Normalität wie Manuals am Boden. Die Moves gehen recht zügig von der Hand, sehen aber in der Luft nicht so spektakulär aus. Nicht so viele Animationsphasen sorgen für eine wenig aufregende Trick Action. Hier macht sich auch der fahrbare Untersatz durch den Scooter nicht so gut. Es gibt zwar verschiedene davon, bringen aber den Kick in der Luft, den man von anderen Spielen gewohnt ist nicht so richtig rüber. Was teilweise auch daran liegt das man den GameSpeed hätte höher machen sollen. Trotz 60Hz ist das reine Tempo streckenweise einfach zu langsam. Es funktioniert zwar alles, aber irgendwie etwas träge an vielen Stellen. Man hat immer das Gefühl bei Sprüngen das die geplanten 2 oder 3 Moves niemals klappen werden. Zwar ändert sich dies wenn man im Verlauf neue Scooter freispielt. Allerdings bieten neue Scooter nicht immer neue Speed Möglichkeiten. Im Gegenteil. Manche sind langsamer, bieten aber z.b. mehr Spin Vermögen. Was die Level an sich angeht sind sie eigentlich gelungen, wobei die Größe der Level in Tony Hawk und teilweise auch anderer Spiele nicht erreicht wird. Dafür sind mehr geheime Passagen enthalten als bei anderen Games. So ist durch die Boss Gegner ja eine Aufgabe gerade eine spezielle geheime Passage zu öffnen hinter der man am Ende immer einen Sender findet den man zerstören muß. Diese Aufgabe ist auch in jedem Level enthalten. Gefallen hat mir hier die Belohnung. Denn spielen kann man alle Level auf 3 verschiedene Arten. Normal, was dem reinen Aufgabensystem entspricht sowie als Rennen und als Bonus. Zerstört man also den Sender in einem Level darf man das Level in diesem Rennen Modus anwählen. Eine völlig neue Location wartet auf euch die wie eine Rennstrecke gemacht ist und ein Wettrennen gegen einen neuen Gegner von einem Punkt A nach B bietet. Was hier auffällt ist eine perfekte Framerate. Obwohl Whirl Tour da allgemein keine Probleme bereitet fällt der Wechsel zwischen 3D Arenen und diesen Rennstrecken extrem auf.


Schafft man es in einem Level auch noch alle Aufgaben komplett zu lösen darf man den Bonus Modus anwählen. Hier stehen euch zu beginn 10 Sekunden zur Verfügung und Ihr müßt in verschiedenen Pipes Zeitsymbole erreichen die immer oben am Ende der Pipes zu finden sind. Dabei Tricks ausführen und so die Zeit verlängern. Diese beiden Modi fordern auch sehr. Denn bei beiden Modi kommt man mit dem Standard Scooter nicht weit. Thematisch finden sich in den Arealen von einer mystischen Burg Umgebung über einen Vergnügungspark oder einer Vorstadt auch U-Bahn Bereiche. Man spürt sehr oft das man die Konkurrenz oft kopiert hat, denn alles hat man doch irgendwo schonmal gesehen. Was mir nocht so gefällt ist die grafische Präsentation. Alles wirkt ein wenig blass und die Texturen oft recht einfach gemacht. Auch Effekte sind nicht sehr zahlreich vorhanden, und wenn sind sie eher schwach im Vergleich zu anderen Spielen. Zwar ist vieles animiert und es laufen überall reichlich unbeteiligte herum, eine Offenbarung in Sachen Grafik ist Whirl Tour nicht. Vom Sound her muß er sich nicht verstecken. Auch hier bietet man euch knapp 30 Songs der verschiedensten Richtungen wie HipHop, Punk oder Techno. Sie passen immer wieder auf's neue zu diesen Art Spielen und sorgen auch in Whirl Tour für das passende Soundambiente. Vom Schwierigkeitsgrad her ist das Spiel leichter als seine Konkurrenten. Vor allem die Boss Gegner verdienen diesen Namen eigentlich nicht. Auch sind viele Aufgaben zu offensichtlich und einfach zu Lösen. Gutes Beispiel sind immer wieder die Sachen a la -Öffne 5 Ventile-. Meistens findet man diese Dinge in der nahen Umgebung und ohne große Schwierigkeiten. Natürlich gibt es auch hier Aufgaben an denen man sich die Zähne ausbeißt und zunächst fragt wie das überhaupt gehen soll. Aber im Vergleich zu einem Tony Hawk oder Evolution Skateboarding sind diese Aufgaben in der Minderheit. Vorteil ist das hier auch Neueinsteiger ihren Spaß finden und schneller Erfole erzielen. Das hält den Spielspaß auf einem ordentlichen Niveau für Spieler die sich mit Trick Action noch nicht so befaßt haben. Trotzdem neige ich dazu doch eher zu den Größen der Szene zu greifen an denen man im Endeffekt nach der Eingewöhnungsphase länger seinen Spaß hat. Der Arcade Modus erlaubt euch im Endeffekt gezielt nach Highscores zu jagen, wobei euch hier mehr Zeit zur Verfügung steht, während der Trainings Modus euch in den Leveln nach Herzenslust herumfahren läßt die Ihr freigespielt habt. Was mir klar fehlt ist die Entwickung des eigenen Charakters. Ein Feature das die Konkurrenz meist bietet.

Nur durch neue Scooter verbessern ist zwar auch OK, aber den eigenen Recken immer besser zu machen durch eigene Leistungen bietet für mich einen noch höheren Reiz. Der Multiplayer für 2 Spieler ist auf der einen Seite recht dürftig mit 3 Spielmodi, bietet aber mit dem angesprochene Co-op etwas einmaliges an. Allerdings solltet Ihr über einen großen Bildschirm verfügen. Denn in einem vertikal geteilten Screen kann man bei Action ohne Ende auch schonmal eine kleine Kreiselmeise bekommen und verliert eine wenig die Übersicht. Die anderen Modi beschränken sich auf den HORSE Modus, der hier Monster Trick heißt und durch das komplett dt. Spiel auch das Wort PFERD enthält. Ein Spieler macht einen Trick, während der zweite versucht diesen zu überbieten. Schafft er das nicht bekommt er einen Buchstaben des Wortes. Die dritte Variante ist nichts anderes als ein Kopf an Kopf Modus in dem beide nach Zeit versuchen den besseren Score zu erreichen. Im Endeffekt ist Whirl Tour ein Abklatsch aus den verfügbaren Trick Action Spielen mit ein paar Neuerungen. Viele Parallelen zu anderen Spielen punktet vor allem der Co-op, sollte man zu zweit den Story Modus spielen wollen. Was den spielerischen Inhalt angeht ist alles ein paar Nummern unspektakulärer als bei der Konkurrenz. Aufgelockert durch die 3 verschiedenen Arten ein Level spielen zu können will sich der Kick nicht einstellen, den diese Spiele meist bieten. Für Einsteiger in dieses Genre sicher gut geeignet werden Cracks eher enttäuscht sein vom Spiel, da es im Kern wenig neues bietet. Wer keinen Trick Action Titel auslassen will macht keinen Fehler. Ansonsten sollte man doch auf die Größen der Szene in ihren neuen Abenteuern warten.


PLUS - MINUS LISTE

+ Einsteigerfreundlicher Schwierigkeitsgrad
+ 3 verschiedene Level Modi
+ Co-op für Story Modus
+ Gelungenene Soundkulisse
+ Steuerung geht leicht von der Hand

- Kleine Locations
- GameSpeed könnte höher sein
- Keine Charakter Entwicklung
- Grafisch wenig spektakulär
- Für Hardcore Spieler auf Dauer zu leicht

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Vivendi
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Evolution Skateboarding
- BMX XXX
- Mat Hoffman's Pro BMX 2
- Tony Hawk 4
- Kelly Slater's Pro Surfer
- Aggressive Inline
- Dave Mirra 2
- Tony Hawk Skateboarding 3

WERTUNG

GRAFIK:
66%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
78%

MULTIPLAYER:
74%

GESAMTWERTUNG:
67%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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