SYSTEM:           GCN-PAL
ENTWICKLER:
Free Radical

GENRE:             Shooter
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      2 Seiten +
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    3-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 08.11.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: JA
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Was waren das damals auf dem N64 noch für Zeiten. Spiele für Shooter Fans konnte man an einer Hand abzählen und mußte Monate auf ein neues Game dieses doch so beliebten Genres warten. Wie sich die Zeiten doch ändern. Mit dem GameCube hält endlich auch der anhaltende Software Nachschub an. Jetzt vor Weihnachten sowieso, erfeuen uns die Hersteller und Publisher mit zahlreichen Titeln. Darunter auch reichlich Shooter Kost. Um da im Wettbewerb die Oberhand im Konkurrenzkampf zu behalten muß man also schon etwas bieten. Mit TimeSplitters2 tritt Eidos auf dem GameCube erstmals an und versucht die Kunden für sich zu gewinnen. Mit einer intensiven PR wurde das Spiel gehyped und bekam reichlich Vorschußlorbeeren. Nun liegt das finale Produkt in den Läden aus und man kann Eidos nur beglückwünschen zu diesem Titel. Auch wir waren äußerst gespannt wie das Spiel letzendlich geworden ist. Dabei ist Eidos das gelungen was bei vielen Spielen immer wieder zu bemängeln ist. Spieltiefe gepaart mit reichlich Inhalten die für lange Zeit vor dem Screen fesseln. Was meine Wenigkeit auch am schreiben dieses Tests merkte. Einen gewissen roten Faden mußte man haben um auch ja nichts zu vergessen und alle Inhalte des Spiels gebührend vorzustellen. Dabei bedient man sich in diesem Spiel einer recht ungewöhnlichen Story die es dem Spieler ermöglicht im Game verschiedene Zeitepochen spielerisch zu erleben. Wir schreiben das Jahr 2401 auf einer Basis der sogenannten TimeSplitters irgendwo im All. Diese Wesen beziehen ihre Kräft aus sogenannten Zeitkristallen. Doch nun soll endlich Schluß sein mit den TimeSplitters und die Jagd nach den Kristallen beginnt. 2 unerschrockene Recken der Menschheit machen sich auf den Weg zur Raumstation um die Kristalle zu holen. Dies bleibt nicht unbemerkt bei den TimeSplitters und noch bevor die Kristalle erobert werden können fliehen 10 TimeSplitter durch ein Warptor mit je einem Kristall in die verschiedensten Epochen der menschlichen Zeitrechnung. Ihr nehmt die Verfolgung auf und startet den Versuch nach und nach diese 10 Kristalle in euren Besitz zu bringen. Storytechnisch sehr schön verpackt ergeben sich dadurch natürlich spielerisch viele Möglichkeiten die hier in einem First Person Shooter verpackt sind. Da TimeSplitters 2 dabei vor allem auch den Multiplayer klar in den Vordergrund rückt bemerkt man sehr schnell nach dem Einschalten. Denn bevor überhaupt irgendein Menu angewählt werden kann wird festgelegt wieviele Spieler am aktuellen Game teilnehmen sollen. Bis zu 4 Spieler können teilnehmen und man muß für jeden Spieler ein sogenanntes Profil anlegen. 2 Seiten werden dafür gerade mal auf der Memory Card belegt, das später alles und jeden Fortschritt dieses Spielers sichert. Bei 4 Spielern werden also 8 Seiten auf der Memcard belegt.


Da beide Memcardslots angesprochen werden können kann also auch ein Kumpel sein Profil mitbringen und im Spiel laden. Was zu Beginn noch skeptisch von uns betrachtet wurde war der nicht vorhandene 60Hz Modus. Jetzt kann man sagen das die Entwickler auch ohne ein technisch sehr gutes Spiel entwickelt haben das weder PAL Balken noch Probleme mit der Engine nach sich ziehen sollte. Ist ein Profil angelegt erwartet den Spieler erst jetzt das eigentliche Hauptmenu. Spielt man allein kann man zwischen den Punkten Story, Arcade, der Herausforderung, einem Karten Editor sowie den Optionen wählen. Den Optionen kommt in diesem Spiel eine große Bedeutung zu. Neben bekannten Dingen wie den Soundeinstellungen oder dem Controller Setup, auf das ich noch näher eingehe werden Freunde der Statistik sich hier die Finger lecken. Da Spiel strotzt nur so vor Secrets die der Spieler erspielen kann. So gibt es z.b. einen Gesamtüberlick über eure erbrachten Leistungen. Eine Prozentzahl wie ich sie persönlich immer Klasse finde zeigt eure Fortschritte für alle Spielmodis zusammen. Was hier heißt, wer den Story Modus fertig hat darf sich über knapp 20% im Spiel freuen. Das sagt schon einiges aus. Dazu kommt eine Auflistung aller möglichen Dinge wie zurückgelegte Meilen, Schußquote, erledigte Gegner, Kopfschüsse und vieles weitere das die Detailverliebtheit zeigt. Seit PD hat dies kein Spiel mehr in dieser Art geboten. Oder nehmen wir die sogenannte Galerie in der weit über 100 Charaktere für die Multiplayer Gefechte freigespielt werden können. Freunde von Belohnungen werden hier mehr als fündig. Doch kommen wir zu dem was diese Dinge erst freischaltet - den Spielmodis. Trotz des Umfangs ist der Story Modus natürlich zunächst der wichtigste, da die meisten von euch ja doch erstmal Solo spielen. Wählt Ihr diesen an wird euch die Story nochmal in einer ersten Sequenz vorgestellt. Auch diese Sequenzen könnt Ihr euch, wie in anderen Spielen auch später auch einzeln anschauen. Das WarpTor auf der Basis der TimeSplitters ist Ausgangspunkt von insgesamt 10 Missionen, die der Spieler lösen muß. Die Missionen müssen dabei in Reihenfolge gespielt werden und werden erst von Mission zu Mission freigeschaltet. Hier kommt das angesprochene Story Feature zum Tragen. Vom 19.Jahrhundert bis in das 25.Jahrhundert führt euch nun die Jagd nach den Kristallen und jede Mission spielt in einer anderen Zeit. So führt euch die erste Mission nach Sibirien im Jahr 1990. Schon hier darf man sich auf vielerlei Parallelen zu anderen Spielen freuen. So erinnert das erste Level schon irgendwie in den Klassiker Goldeneye. Das ganze wird später immer wieder, meist auch durch Kleinigkeiten deutlich.

Beginnt man ein neues Spiel entscheidet man sich für einen von 3 Schwierigkeitsgraden. Wählt man z.b Normal aus kann man ab jetzt den Modus Schwer nicht mehr anwählen. Easy dagegen schon. Hintergrund ist hier das man praktisch 30 Kristalle holen kann. Spielt man also auf Normal das Spiel durch kann man auf Schwer oder Easy nochmal beginnen und beginnt wieder bei 0 Kristallen. Für Spieler die nicht genug bekommen können eine feine Sache. Nach angenehm kurzen Ladezeiten wird euch für jedes Level einzeln eine spezielle Sequenz gezeigt, die euch den oder die Helden des Levels zeigen. Denn logischerweise spielt Ihr in jedem Level jemand anderes. Ähnlich wie in Eternal Darkness. Das ganze dient auch als Mission Briefing. Dabei ist das Spiel mit komplett deutschen Untertiteln versehen und bietet dazu eine englische Spachausgabe. Jedes Level bietet mehr oder weniger zahlreiche Ziele, wobei das oberste Ziel immer das finden und holen des Kristalls darstellt. So gibt es primäre Ziele, die für das Level unbedingt notwendig sind, als auch sekundäre die man lösen kann, aber nicht muß. Dabei bauen die Aufträge immer aufeinander auf und sind nicht gleichzeitig zu lösen. Dafür sorgen viele Abhängigkeiten und auch Rätselkost hier und da. Gleich ist in allen Leveln die Darstellung in der First Person Perspektive. Durch die verschiedenen Zeitepochen bekommt Ihr immer wieder verschiedene Waffen an die Hand, die das Gameplay positiv auflockern. Einzige Ausrüstung überall ist ein kleiner Laptop, der wie eine Waffe gehalten wird und in seinem Display eine Karte anzeigt, auf der wichtige Locations oder Objekte angezeigt werden. Allerdings gibt es wenige Level wo man ihn wirklich dringend braucht. Der Bildschirm ist überall gleich aufgebaut. Ihr habt lediglich unten rechts eine Waffenanzeige, sowie die entsprechende Munitionsanzeige. Vollkommen ausreichend sorgt das Pausenmenu für alle weiteren Infos die der Spieler braucht. Hier kann man sich seine komplette Ausrüstung anschauen, die Levelziele nochmal nachlesen und vor allem die Steuerung auch im Spiel jederzeit anpassen. Das Spiel bietet 4 vorgegebene Steuer Setup's, sowie einen Modus Eigen bei dem man die Tasten nach eigenen Vorstellungen umlegen kann. Im klassischen Modus werden 007 Spieler kaum Probleme haben. Hier lauft Ihr in alle Richtungen mit dem 3D-Stick und dreht euch dabei mit dem C-Stick. Mit der R-Taste wird geschossen und im Falle einer sekundären Waffeneigenschaft die Z-Taste dafür genutzt. A dient dem Bedienen von Pulten, dem öffnen von Türen oder dem bedienen eines Schalters. Mit der B-Taste kann man in die Hocke gehen. Eine Sprungtaste gibt es nicht. Damit habt Ihr in TS2 nichts am Hut. Mit der Y-Taste wird die Munition von Hand nachgeladen.


Mit dem Steuerkreuz wird hier ebenfalls wie bei 007 zwischen den Waffen durchgeschalten. Dazu gibt es auch hier den Zielen Modus, der vor allem bei einer Sniper Waffe angebracht ist. Hält man die L-Taste gedrückt kann man nun mit dem Steuerkreuz den Zoom Faktor einstellen. All diese Funktionen sind in den 4 Setup's jeweils auf verschiedene Tasten umgelegt. Wer immer noch kein zufriedenstellendes Steuer Setup besitzt versucht es nach eigenem Ermessen halt selbst einzustellen. Eine sehr gute Steuerung die trotzdem zumindest zu Beginn einen Kritikpunkt meinerseits bringt. Hält man den Zielen Modus, so das ein Fadenkreuz erscheint wird dieses mit dem C-Stick gesteuert und nicht mit dem 3D-Stick. Da dieser auf den GCN Pad's meist recht leichtgängig ist, ist punktgenaues Zielen zunächst sehr gewöhnungsbedürftig. Mit dem 3D-Stick habe ich persönliche mehr Gefühl beim Zielen. Dazu kommt das beim normalen herumlaufen zwar ein Auto Aim eingebaut wurde, der Zentrierpunkt der Waffen aber einen Tick zu hoch ist. Man ertappt sich immer wieder das man zu hoch schießt. Da eine automatische Zentrierung aktiviert werden kann sobald man herumläuft nicht immer von Vorteil. Es sind wirklich nur virtuelle Zentimeter. Aber auf bestimmte Entfernungen muß man kurz nachjustieren. Der Rest paßt und macht das steuern des Charakters zum Kinderspiel. Was auch an der Engine selber liegt, die hier auch ohne 60Hz Modus eine sehr hohe und konstante Framerate bringt. Selbst schnelle Drehungen in der Hektik eines Gefechts gehen ohne die berühmten kleinen Ruckler ab. Selbst wenn der Screen voll mit Action ist. Auch ein Punkt der später dem Multiplayer sehr zugute kommt. So bieten euch die einzelnen Missionen von regelrechten Cyberwaffen wie Lasern oder Plasma Kanonen auch Armbrüste, Revolver und aktuelles Kampfgerät. Allerdings nur visuell. Reale Namen findet man keine. Die russische AK47 heißt hier S47. Diese Waffen im Spiel bekommt man entweder von Anfang an, findet sie im Level versteckt oder nach dem Ableben eines Gegners. An Gegnern erwartet euch im Spiel reichlich. Unabhängig vom Schwierigkeitsgrad. Dabei zeigen diese eine ansprechende KI, wenn es um das Jagen und Vernichten eures Charakters geht. Oberstes Ziel ist immer der Angriff. Dabei nehmen sie aber Deckung, rollen sich zur Seite oder warten lauernd hinter einer Ecke auf euch. Das die Gegnerschaft mit der Zeit immer stärker wird sollte hier niemanden überraschen. Ebenfalls an Goldeneye erinnert die Lebensanzeige, die in 2 halbrunden Kreisanzeigen angezeigt wird. Links sieht man dabei seine persönliche Energie und rechts die einer Schutzweste, die es auch hier natürlich gibt und die in den Leveln herumliegen.

Bei Treffern wird der Bildschirm kurz rot, wobei auf Blut in dem Sinne wird hier aber gänzlich verzichtet. Ebenfalls ein positives Feature sind die recht großen Level, vor allem im hinteren Bereich des Spiels. Damit man bei einem Ableben nicht jedesmal von vorn beginnen muß, ist in jedem Level ein sogenannter Kontrollpunkt eingebaut, der als Rücksetzpunkt dient. Geht man als danach drauf beginnt man an dieser Stelle. Blöd finde ich das jedesmal ein wenig Lebensenergie abgezogen wird, nutzt man diesen. Dafür kann man dies unendlich oft tun. Eine Lebensanzeige sucht man also auch glücklicherweise vergebens. Trotzdem ist das Spiel schon auf Normal recht anspruchsvoll und bietet mehr als genug Möglichkeiten Fehler zu machen. Dabei ist die Hartnäckigkeit der Gegnerschaft teilweise schon penetrant. Dazu kommen Geschütztürme, Dronen und auch Möglichkeiten abzustürzen, die einem hier und da das Leben schwer machen. Die Aufträge selber drehen sich über das Finden von Orten und Locations, dem Erledigen bestimmter Gegner bis hin zum Eindringen in Objekte oder dem Entschärfen von Bomben. Auch Zeit Limits sind im Spiel enthalten, die zur Kampfaction noch die Hektik beim Blick auf einen Countdown verursachen. In den teilweise auch sehr verschachtelten Leveln gibt es zahlreiche Möglichkeiten auch taktisch vorzugehen. So kann der Spieler in vielen Leveln Kameras samt Geschützen, die normalerweise euch attackieren an bestimmten Terminals selber steuern. Teilweise muß man das auch was ich als extrem gut empfinde. Man kann mit den Kameras durch Levelteile fahren, die man mit dem Charakter noch garnicht betreten kann und so einen Auftrag Stück für Stück lösen. Die Möglichkeiten sind sehr groß und stellen in meinen Augen alles im Moment in den Schatten was der Markt hergibt. Immer wenn man denkt jetzt hat man alle Facetten dieses Spiels gesehen kommt irgendwas neues. Ein regelrechtes Highlight in diesem Spiel stellt für mich die Sounduntermalung dar. Jede Waffe besitzt ihren eigentümlichen Klang. Nachladen, Treffer wie Geräusche der Gegner klingen wunderbar echt und unterstützen die Atmosphäre. Über allem steht aber die Hintergrundmusik, die eigentlich teilweise auf den ersten Klang garnicht zu einem Shooter paßt und dennoch sehr gut rüberkommt. Im Aztekenlevel wird dadurch eine gewisse Spannung regelrecht aufgebaut, was mir bei den vielen sehr schönen Stücken am besten gefällt. Mit der richtigen Anlage taucht man so beklemmend tief in das Spielgeschehen ein. Grafisch gibt es Licht wie Schatten. Weniger gefallen haben mir die Charaktere selber und die Sequenzen, in den alles irgendwie Texturarm und verwaschen wirkt. Was sich gottseidank im Spiel wieder radikal ändert.


Vor allem viele Wandtexturen sind selbst bei nahen herangehen sehr detailliert und klar. Auch die Waffen sehen richtig gut aus. Effekte gibt es ebenfals mehr als genug, wobei z.b. die einfache Laserwaffe hervorzuheben ist. Geschosse prallen von den Wänden ab und fliegen immer wieder durch den Aufschlagswinkel verschieden durch die Räume, so das man teilweise aufpassen muß nicht selbst getroffen zu werden. Eine andere Waffe kann man solange benutzen bis sie überhitzt. Dann fängt sie an zu rauchen und erzeugt dabei einen sehr schönen Effekt was das Hitzeflimmern angeht. Gerade die Außenlocations wissen so am meisten zu gefallen. Sei es das schon genannte Aztekenlevel oder der Wilde Westen, der z.b. sehr an das thematisch gleiche Level in Duke Nukem: Zero Hour erinnert. Explosionseffekte sehen ansprechend aus. Dazu kommen Dinge wie Feuer die der Spieler per Feuerlöscher selber löschen kann, Regen und Wind der im Tokio Level die Freude über das sitzen auf der heimischen Couch verstärkt. Das einzig richtig schlechte an der Grafik ist der fehlende Wassereffekt. Gerade die Stärke des Cube's hat man garnicht genutzt. Kleine Tümpel oder Bäche aller Arten sind sterile Texturen. Das sieht schlecht aus und ich finde es schade das dies nicht gemacht worden ist. Am Ende eines Levels gilt es den Kristall zu finden. Entweder man sammelt ihn ein oder muß dafür einen Endgegner umlegen, der ihn in sich birgt. Danach öffnet sich das Warptor und man verläßt das Level. Danach wird die nächste Mission freigeschaltet und gespeichert. Es werden Belohnungen verteilt und man darf sich der nächsten Aufgabe widmen. Was allein schon einen Heidenspaß macht darf man was die komplette Story angeht auch in einem Co-op genießen. Das heißt Ihr spielt zu zweit den kompletten Single Player. Alle Level, alle Gegner und alles was euch im Einzelspieler begegnet ist hier ebenfalls enthalten. Seit PD endlich wieder ein Spiel das diesen Modus konsequent und vor allem technisch sehr gut bietet. Jens und ich haben damit sehr viel Spaß gehabt und teilweise im Co-op weiter gespielt als ich im Einzelspieler. Was es aber leichter machte das ganze danach im Single Player nochmal zu spielen. Auch hier wird unterschieden. Level die Ihr zu zweit freigespielt habt sind im Single nicht anwählbar. Alles läuft unabhängig voneinander. Wer also zu zweit so etwas spielen will muß zugreifen. Hier gibt es nichts vergleichbares auf dem Cube. Was sich auch auf die anderen Spielmodis übertragen läßt, die TimeSplitters2 im Endeffekt auch zur hohen Wertung verhelfen. Denn wenn man die übliche Genugtuung verspürt das Hauptspiel gelöst zu haben wird man doch überrascht was da noch auf den Spieler wartet. Auch hier werden Parallelen zu PD sichtbar, der ähnliches mit seinen Challenges seinerzeit bot.

Auf dem Hauptmenu gibt es dazu die Punkte Arcade und Herausforderung. Wählt man den Punkt Herausforderung an, der nur für einen Spieler gemacht ist erwarten euch vorgefertigte Szenarios, die in spezielle Themen verpackt. Euch erwartet zunächst ein Menu in dem 7 Herausforderungen anwählbar sind. Diese 7 sind wiederum in 3 verschiedene Level eingeteilt die man nun spielen kann. Dabei werden euch feste Aufgaben vorgegeben, die man nach Zeit oder Punkten lösen kann und muß. Dafür gibt es je nach Lösen Pokale, die wiederum neue Spielmodis, Arcade Level oder Charaktere freischalten. Hier werden euch viele Aufgaben auch ohne Waffeneinsatz abverlangt. So muß man versuchen im ersten Level Sibirien ohne von den Wachen entdeckt zu werden, in den Damm zu gelangen, mit Ziegelsteinen nach Zeit Scheiben einschlagen oder dann auch mit Waffengewalt in einem festegelegten Raum Angriffswellen von Zombies überstehen um sich einen Score zu erspielen. Der Zeitfaktor, den diese Aufgaben in sich Bergen ist immens und etwas für lange Winterabende. Gegner, Level und eigener Charakter werden euch hier gestellt, so das man den Umgang mit bestimmten Situationen und Waffen lernt. Noch eine Ecke härter wird das ganze im Arcade Modus. Hier kann man zunächst wählen zwischen der Arcade Liga und dem Arcade Eigen Modus, der später auch den Multiplayer für bis zu 4 Leuten definiert. Die Liga ist wieder für den Solospieler. Angewählt geht es weiter mit den Verzweigungen. 3 verschiedene Ligen vom Schwierigkeitsgrad her sind anwählbar, wobei man in Reihenfolge erst alle Aufgaben lösen muß um in eine höhere Liga aufzusteigen. Also beginnt man in der Amateuer Liga und darf sich erneut auf 5 Szenarios mit je 3 Leveln freuen. Es hört einfach nicht auf. Aufgaben und Leveln, die euch hier neben bekannten Locations auch viele neue darbieten. Dazu der Drang alles zu erspielen. Denn immer bekommt man für Medaillen eine Belohnung. Auch hier werden euch feste Ziele vorgegeben und teilweise abgedrehte Aufgaben und Spielmodis. Würde ich hier alle aufzählen würde ich wohl noch morgen an dem Test schreiben. Ein Modus hat es mir hier aber besonders angetan. Im Modus Heißes Eisen gilt es in einem der drei Level brennenden Gegner auszuweichen. Dabei muß man für Gold 2 Minuten überleben ohne berührt zu werden. 8 weitere Gegner versuchen dies nach und nach zu verhindern. Eine Krankenhaus Location und pulsierende Sounduntermalung gepaart mit Schreien und Gestöhne erzeugt hier einen Effekt der fast schon Evil Züge annimmt. Nicht weil man sich gruselt, aber die Spannung extrem nach oben schraubt.Von wo kommt ein brennender Gegner, woher kommen die Schreie, kann ich mich hier verstecken?


Dazu die düstere Umgebung und die schönen Effekte der brennenden Gegner. Und mir will einfach nicht mehr als Bronze gelingen. Irgendwann mußte ich dann aufhören um meinen Zeitplan nicht völlig aus den Fugen geraten zu lassen. Und genau so geht es euch mit vielen dieser Level, was zum einen die Spieltiefe als auch den Umfang des Spiels nach oben schraubt und damit auch die Wertung. Erst die Masse an Inhalten macht TS2 zu einem Klasse Game. Spielt Ihr gar noch zu zweit, zu dritt oder mit 4 Leuten könnt Ihr euch per Multiplayer im Arcade Modus alles auch selber Basteln und die Wissenschaft 2. Teil beginnt. Denn alle Spielmodis kann man freispielen und auch hier nutzen. Ein ausladendes Setup ermöglicht euch die so verfügbaren 16! Spielmodis anzupassen. Das beginnt bei normalen Dingen wie einem Handicap, Ein Treffer Optionen, ob ein Radar eingeschaltet sein soll, wie das Punkte System verteilt werden soll bis zu den Soundhintergründen die man selber wählen kann und Waffen Optionen und den Bots. Bei den Waffen kann man Epochenmäßig bestimmte Sets laden als auch mehrere eigene zusammenstellen und benutzen. Highlight sind endlich wieder Bots in einem Multiplayer. Ihr könnt 9 Bots im SinglePlayer mitnehmen, denn logischerweise ist das alles auch allein spielbar, und immer noch bis zu 6 Bots bei 4 menschlichen Spielern. 3 verschiedene Schwierigkeitsgrade kann man dafür wählen und die Bots ebenfalls aus Sets auswählen. Namen wie Freaks, Untote oder Hübsche Mädchen deuten schon an wer auf euch wartet, als auch eigene Charaktere auswählen. Dazu das ganze in Teams spielen, wobei mehrere möglich sind. So eingestellt sind alle Locations die man erspielt hat und zahlreiche neue anwählbar, so das eigentlich keine Langeweile aufkommt. Auch die Anzahl der Modis sorgt dafür. Grafisch darf sich der Spieler auch im 4Player über ein gelungenes Game freuen. Selbst mit kompletter Gegnerschaft ist kaum ein Speedverlust zu spüren. Effekte sind die gleichen und Ruckler sucht man mit der Lupe. Das alles ohne 60Hz Modus zeigt das man den Cube hier sehr gut im Griff hat. Ihr könnt Power Ups mit einbauen um schneller zu laufen, Unsichtbar zu sein oder mit maximaler Wirkung zu ballern. Auch hier schlägt das Game im Moment alles vorhandene und sorgt für Langzeitspaß auch mit mehreren Leuten. Und als wenn das alles noch nicht genug wäre hat man dem Spiel einen Karten Editor spendiert, der es euch erlaubt je nach Memcard Verfügbarkeit unendlich Karten zu basteln, die ebenfalls nur 2 Seiten auf der Memcard verbrauchen. Der Karten Editor ist in 2 Varianten nutzbar. Einer Einfachen und eine Fortgeschrittenen. Unterschiede ist neben der Bedienung auch die Möglichkeit Etagen einzubauen was den Editor aufwertet.

Auf 40x40 Feldern im einfachen Modus könnt Ihr aus 4 Texturen Sets verschiedene Bauteile verwenden und eure eigene Karte zu basteln. Dabei könnt Ihr alle Spielmodis nutzen. Das heißt setzt man z.b. Team Points innerhalb der Karte ab sind auch solche Matches kein Problem. Hat man sein Grundgerüst fertig kann der Spieler anfangen sich um die Feinheiten zu kümmern. Ihr könnt Waffen platzieren, Power Ups, Munition, Health Pakete oder Teleporter. Ihr könnt die Lichtverhältnisse für jeden Gang einzeln anpassen sowie die einzelnen Startpunkte setzen. Schade ist das man trotz der großen Karte begrenzt ist. Oberhalb im Screen wird euch der noch freie Speicher angezeigt. Die volle Karte nutzen kann man so nur mit Tricks in der Bauweise. Trotzdem überzeugt hier vor allem die Fortgeschrittene Variante mit seinen Etagen. Man kann auch hier locker viele Nächte zubringen um eine Karte zu erstellen. Ist eine Karte fertig kann diese ebenfalls mit allen verfügbaren Multiplayer Modis gespielt werden. Schade das wir uns auf dem GCN noch keinen Onlinetausch gönnen dürfen, geschweige denn Online Spielen. Hier wäre das natürlich das I-Tüpfelchen. Hat man mehrere Kumpels und jeder baut eine Karte kann man Ligen veranstalten und immer wieder auf's neue Herausforderungen bestreiten. Ebenfalls ein Spiel das ein DexDrive ähnliches Gerät richtig sinnvoll macht. So könnte man zumindest die Karten tauschen. Aber Abhilfe ist da ja Gottseidank in Sicht. So will ich dann doch mal so langsam die Kurve in Richtung Testende finden um eure Augen nicht zu sehr zu beanspruchen. ;-) TS2 ist sicherlich im Moment der König unter der FPS auf dem GameCube. Die hohe Wertung ist in meinen Augen durch den immensen Umfang, die hohe Spieltiefe und eine sehr gute technische Umsetzung mehr als verdient. Was Eidos hier auf die Spieler loslaßt ist faszinierend vom Anfang bis zum Ende. Kommende Spiele werden es schwer haben vor allem im Gesamtpaket dieses Spiel vom Thron zu stoßen. Es gibt hier und da Kritik wie bereits angesprochen, kann sie aber in Anbetracht des Restes verschmerzen. Wer ein Shooter Herz besitzt und überlegt welchen er in diesem Jahr kaufen soll, der sollte TS2 sicher oben auf der Liste stehen haben. Respekt Eidos....., und bitte mehr davon. ;-)


PLUS - MINUS LISTE

+ Sehr viel Inhalt
+ Gute Steuerung
+ Viele Waffen
+ Sehr gelungene Engine
+ Große Level/Karten Editor
+ Sauviele Secrets
+ Klasse Multiplayer
+ Klasse Sound

- Auto Aim ein Tick zu hoch justiert
- Ziel Steuerung mit C-Stick ungewohnt
- Sequenzen etwas verwaschen

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Eidos
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Turok Evolution
- Resident Evil
- 007: Agent im Kreuzfeuer

WERTUNG

GRAFIK:
78%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
85%

MULTIPLAYER:
86%

GESAMTWERTUNG:
85%

 


LESERMEINUNGEN

- Sebastian (Neo)

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