SYSTEM:           GCN-PAL
ENTWICKLER:
Acclaim

GENRE:             Shooter
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      1 Seite
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    3-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 10.10.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: JA
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Die Turok Serie wurde bisher immer schon von zwei unterschiedlichen Seiten betrachtet: Einerseits die Turok Fans, für die sich mit einem neuen Teil der Serie eine Art "Paradies" eröffnen würde, andererseits das Lager der Betrachter, die Turok kritisch beäugen. Ursachen sind schwer festzustellen, eine mögliche Begründung könnten die Teile 2 und 3 sein, die vielen Videospielern sauer aufstießen, da zum einen die komplexe Levelführung (Turok 2), zum anderen kein richtiges Turok-Feeling (Turok 3) aufkommen mochte. Standhafte Fans der Serie ließen sich von solchen "Fehltritten" aber nicht entmutigen, sondern warteten seit Turok 3 gespannt auf einen möglichen Nachfolger. Nachdem dieser endlich angekündigt wurde, war das Gejammer umso größer als feststand, dass die Turok Serie nicht mehr nintendo-exklusiv sein sollte. Doch als mit der Zeit die ersten Bilder eintrudelten war die Menge größtenteils hellauf begeistert, da Turok Evolution wirklich sehr vielversprechend aussah und auch eine Menge Neues bieten sollte. Viele Monate sind inzwischen verstrichen, die PS2 und X-Box-Versionen schon seit knapp einem Monat im Handel erhältlich und somit die Zeit gekommen, in der auch die Nintendo-Gemeinde an Turok Evolution Teil haben sollte. Als alter Turok Fan erster Stunde war ich überaus happy als ich Turok in Händen hielt. Nachdem ich wie gewöhnlich die Anleitung verinnerlicht und mich seelisch auf die Dino-Jagd vorbereitet hatte, konnte das Abenteuer nun ohne besondere Hindernisse vonstatten gehen. Gleich nach Druck auf den Gamecube Powerknopf stach mir die ungewöhnlich lange Ladezeit ins Auge, die im Spiel an sich aber nicht mehr vorkommen sollte. Das Menü stellt sich zweckmäßig dar und man wird durch die toll klingende Musikuntermalung freudig auf das Spiel eingestimmt. Hier kann man nun wählen zwischen einem "Neuen Spiel", "Spiel laden", dem "Multiplayer" auf den ich später eingehen werde und den Optionen, in denen man die üblichen Soundeinstellungen, sowie alternative Steuerungsmöglichkeiten im "Shooter"- beziehungsweise "Flug"-Modus wählen darf. Angenehm sind die Möglichkeiten, das Fadenkreuz, das automatische Zielen sowie das HUD ein- oder abzustellen. Spieler, die innerhalb des Spiels feststellen, dass ihnen der Schwierigkeitsgrad zu knackig ist, werden mit der "Cheats" Option glücklich gestimmt, da man dort neben der Unverwundbarkeit auch unendlich Munition und diverse andere Schmankerl mit dem geeigneten Passwort erhält. Nachdem die üblichen Einstellungen getätigt wurden, ist es nun an der Zeit, sich dem eigentlichen Spiel zuzuwenden. Zur Story gibt es nicht allzu viel zu sagen. Tal'Set, unser Protagonist steht im entscheidenden Endkampf mit Captain Bruckner und seiner gewaltigen Armee, die den Stamm der Indianer bis auf den letzten Lebensfunken auslöschen will.


Während dieser finalen Schlacht ereignet sich jedoch etwas mysteriöses: Ein riesiger, sich auftuender Spalt verschlingt die zwei Erzfeinde. Tal'Set erwacht im "Verlorenen Land" und erfährt dort von der Existenz Lord Tyrannus' und seiner überaus mächtigen Armee. Ein Gerücht besagt, das Captain Bruckner nun Hand in Hand mit Lord Tyrannus kooperiert und mit gebündelter Kraft der Stamm Tal'Sets in naher Zukunft nur noch in den Geschichtsbüchern vermerkt sein soll. Die Aufgabe ist glasklar: Vernichte das Heer Deiner fiesen Erzschergen und zeige ihnen welche Kraft durch den Körper einer Rothaut fließt. Du bist Tal'Set und nur Du kannst Captain Bruckner von seinen dunklen Plänen abbringen. Mit diesem Ziel vor Augen begibt man sich in ein neues Spiel; erfreulich, dass das Spiel nur einen Block von der Memory Card benötigt. Verglichen mit Aggressive Inline (57 Blöcke) ein wahres Schnäppchen! Das Intro des Spiels zeigt sich im Stile eines Hollywood - Streifens: Die Story wird in absolut gelungener, deutscher Sprachausgabe erzählt. Gleichzeitig werden die Entwickler des Spiels kinotypisch, unterlegt mit ergreifender Orchesterbegleitung, vorgestellt. Ein kleiner Wehrmutstropfen: Die klare Sprachausgabe aus dem Intro verkommt innerhalb des Spiels teilweise zu einem verwaschenen Gebrabbel, dass mich besonders am Anfang des Spiels sehr an N64 Zeiten erinnern ließ. Später jedoch erklingen die Sprachsamples in deutlicher, immer zur Situation passender Sprachausgabe. An Acclaim kann man hier getrost ein Lob richten: Die Wahl der deutschen Sprecher und der einwandfreien Übersetzung ins Deutsche ist durchweg gelungen. Nach dem Intro wird zum ersten Mal geladen. Dies ist angesichts der Tatsache, dass innerhalb des Laden-Screens eine Art Level-Briefing aufgeführt wird, aber wirklich nicht zu bemängeln. Da es in Turok Evolution keine konkreten Aufgaben zu bewältigen gilt, ist dieses "Briefing" lediglich eine grobe Zusammenfassung, um den jeweiligen Level zu meistern. Das Spiel an sich ist in Kapitel unterteilt, die wiederum in einzelne Level aufgesplittet sind. Somit ergibt sich eine gehörige Anzahl an Levels, die auch im Umfang teilweise mehr als beeindruckend sind. Neu in Turok ist auch der Wechsel zwischen Fluglevels und solchen aus der Ego-Perspektive, aber dazu später mehr. Gleich zu Beginn des ersten Kapitels verschlägt es den Spieler "In den Dschungel". Jeder einzelne Levelabschnitt wurde nochmals mit einer Überschrift betitelt, die dem ganzen Spiel eine Art Gliederung gibt. Für meine Begriffe wirklich gelungen. Aber zurück ins Spielgeschehen: Eine Sequenz in Spielgrafik zeigt Tal'Set, wie er ein Tor beschreitet. Vor ihm: nichts als Dschungel. Nur ein kleiner Pfad bahnt dem Protagonisten den Weg ins waldige "Unbekannte".

Nachdem ich nur mit einem Bogen und einer Kriegskeule bewaffnet bin, erpackt mich erst mal die Unruhe, als mir ein kleiner Dino vor die Füße springt. Nachdem mich dieser attackiert, schwinge ich meine Keule und treibe ihm seinen gefräßigen Geist vorrübergehend erst einmal aus. Nach einer Weile tut sich vor mir eine riesige Lichtung auf. Ein wundervoller See verwöhnt meine Blicke und riesige Stegosaurier stampfen behutsam auf einer grünen, saftigen Wiese. Die Umgebung wirkt beeindruckend, solche Momente sollen mir nicht zum letzten Mal zu Teil geworden sein... Die Levels an sich sind geschickt aufgebaut. Vorbei die Zeiten, in denen man sich oftmals innerhalb eines Levels verläuft und wirklich gar nicht mehr weiß wo man weitergehen soll. Aus diesem Grunde haben die Entwickler auch die überlebensnotwendige Levelkarte aus den bereits in die Jahre gekommenen Turok Titeln eingespart. Ebenfalls neu die Speicherfunktion: Damals bestand die Möglichkeit an gewissen Stellen innerhalb des Spiels einen Save-Stand anzulegen. In Turok Evolution hingegen wurde diese Funktion rigoros gestrichen. Mir persönlich gefällt das neue Speichersystem eigentlich gut. Nach jedem Levelabschnitt speichert das Spiel automatisch, innerhalb der Levels bleibt diese Funktion den Spielern allerdings verwehrt. Angesichts riesiger Levelareale kann das teilweise zu zähneknirschenden Situationen führen, da extreme, diffizile Situationen in Turok Evolution keine Seltenheit sind. Ist man weit im Level vorangekommen und wird plötzlich von einem Scharfschützen unter Beschuss genommen, kann man entweder die Beine in die Hand nehmen oder aber sich gleich dem Bleihagel ergeben. Erleidet man so den Indianertod, muss man den Level von Anfang an erneut spielen. Der Hauptteil des Spiels besteht aus dem Umgang mit dem umfangreichen Waffenkontingent. Ursprünglich nur mit der Kriegskeule und einem Bogen bewaffnet, findet man mit der Zeit Pistole, Tek-Bogen, Flechette-Gewehr oder Flammenwerfer. Auch Granaten und der effektive Raketenwerfer dürfen in diesem Titel natürlich nicht fehlen. Sehr interessant ist der Materiewürfel, der eine Materieanomalie hervorruft und die gegnerischen Kreaturen in eine Art "Schwarzes Loch" zieht. Innerhalb des Spiels findet man auch in fortgeschrittenen Kapiteln immer mal wieder einen neuen Schießprügel, so dass das Waffenarsenal zu einer stattlichen Anzahl aufgestockt wird. Aber nicht dass Ihr denkt das wäre alles gewesen. Per X-Button kann man bei einigen Waffen in einen zweiten Modus wechseln. So verändert sich das Flechette zu einer Minigun, oder die Granaten entwickeln an ihren Seiten tödliche Stacheln, die Eure Gegner widerstandslos durchbohren. Genauso effektiv wie eine Granate, zeigt sich der Umgang mit dem Bogen.


Neben alltäglichen Pfeilen, gibt es die Gift- sowie Explosivpfeile, die auch in den ausweglosesten Situationen gute Dienste leisten. Neben der Vielzahl an Waffen findet man in den Levels häufig Munitionsvorräte und diverse Pick-Ups wie Medikits, die schwere Verletzungen heilen. In späteren Levelabschnitten kann der Munitionsvorrat sich jedoch stark dem Nullpunkt annähern. Im Level "Straßenschlacht" hat man die Aufgabe durch eine belagerte, von Granaten und Bomben gezeichnete Stadt hindurchzufinden und möglichst viele Slegs (gegnerische Krieger) zu besiegen. Jedoch erweist sich der Level als ziemlich umfangreich, sodass die Munition schnell zur Neige geht. Beim ersten Mal Spielen habe ich mich in einer ausweglosen Situation befunden, da meine Munition verbraucht war und ich einer großen Horde an Kriegern gegenüberstand. Nach mehrmaligem Probieren und rigoroser Munitionseinteilung gelang mir auch dieses "Meisterstück" und ich war wieder einen Level weiter. Die Levels an sich sind, wie bereits erwähnt, oftmals sehr weitläufig. Obwohl sie linearer sind als in den Vorgängerspielen, ist der Schwierigkeitsgrad angesichts der zahlreichen Gegner gestiegen. Vielmehr als Dinos und feindliche Krieger abzumurksen, muss man nicht machen. Hin und wieder gilt es magische Schlüssel (Tarkeen-Schlüssel) zu finden, die gewisse Tore öffnen oder andere Mechanismen auslösen. Hin und wieder sind die Schlüssel ziemlich fies versteckt. Einmal gilt es drei Schlüssel innerhalb eines weitläufigen Areals zu finden um durch ein Knochentor hindurchzugelangen. Die ersten zwei Schlüssel sind mit ein wenig Geschick noch zu entdecken, der dritte hingegen ist zwar sichtbar, aber schwer zu erreichen. Die Lösung liegt im Abgrund! Dort befindet sich ein kleiner, bepflanzter Vorsprung, der einen Eingang bietet. Diesen betreten, ist der Schlüssel sogleich in der Hand des Spielers. Solche "Gehirnanheizer" sind aber eher die Seltenheit. Der Schwerpunkt im Spiel ist eindeutig der Gebrauch von Waffen. Ständig muss man auf der Hut sein von Scharfschützen ins Visier genommen und von kräftigen Sleg-Fußtruppen in die Enge getrieben zu werden. Die KI der gegnerischen Schar ist Acclaim mehr als gelungen. Feindliche Truppen schlagen Alarm und greifen Tal'Set von allen Seiten an, genau so schnell wie sie gekommen sind verschwinden sie aber auch wieder, wenn sie die aussichtslose Situation begreifen. Die Truppen laufen rückwärts in Richtung sichere Schutzwälle oder retten sich schon mal per Rolle seitwärts ins sichere Abseits. Dinosoid-Truppen schlagen Haken und lassen das Zielen zu einer reinen Glückssache verkommen. Auch Scharfschützen wurden mit einer Hand voll Gehirn bedacht: Nachdem sie gefeuert haben, suchen sie oftmals ein erfolgversprechenderes Örtchen um von dort Tal'Set wieder unter Beschuss zu nehmen.

Nur hin und wieder zeigt die KI kleinere Schwächen, da Truppen an Vorsprüngen hängen bleiben oder nicht begreifen, vernünftig eine Treppe hinabzusteigen. Da solche Ausnahmen nicht die Regel sind, kann man insgesamt von einer wirklich fordernden KI sprechen, die im Laufe des Abenteuers durch die Massen an Feinden zwar nicht wirklich zunimmt, den Härtegrad des Spieles aber stark anhebt. Regelmäßige Neustarts dürften auf der Tagesordnung sein. Im Bezug auf die Gegnerschar erwartet den Spieler ein reichhaltiges Angebot. Laut Acclaim begegnen dem Spieler 32 Dinos in möglichen Varianten. Obwohl ich nicht wirklich nachgezählt habe, klingt diese Zahl realistisch. Vom Brontosaurier, der keiner Seele was antun würde über die fiesen, wendigen Raptoren bis zum gewaltigen, furchteinflößenden T-Rex ist das Dinorepertoire reichhaltig und sehr schön umgesetzt. Die Dinos sind zum Teil riesig in Szene gesetzt, teilweise nur schickes Levelbeiwerk und von Mal zu Mal ein wahres Hindernis. Ihr werdet an mich denken, wenn Ihr in der "Arena" gewesen seid. ;-) Bodeneinsätze, die den Großteil des Spieles ausmachen, werden von Flugmissionen unterbrochen, die meiner Meinung eine fördernde Abwechslung ins Spielgeschehen bringen. In diesen Fluglevels steuert Ihr einen Quetzalcoatlus durch die Lüfte des Urwalds, quer durch sandige Gefilde bis in die Tiefen einer tropfsteinbehangenen Höhle. Die Steuerung erweist sich als nicht unbedingt einsteigerfreundlich, da der Flugsaurier verzögert reagiert. Hin und wieder prallt man zwar gegen einzelne Vorsprünge, mit der Zeit ist die Steuerung aber kein Problem mehr und es macht wirklich Spass einzelne Lufteinheiten per Raketen vom Himmel zu holen oder etwaige Flakstellungen dem Boden gleichzumachen. Innerhalb dieser Levels findet man Schussverstärker, sogenannte Overdrives sowie Raketen und Verpflegung in Form von einem Esel, der an einem Ballon hängt. Die Steuerung aus der Sicht von Tal'Set ist schon ein wenig komplexer und zugleich diffiziler um sie sich anzueignen. Mit dem Control Stick bewegt sich Tal'Set in alle Richtungen, mit dem C-Stick verändert man die Sichtweise. In Kombination der beiden Sticks ist die Fortbewegung anfangs eine merkwürdige Angelegenheit. Ein paar Levels weiter geht sie aber "in Fleisch und Blut" über. Die Steuerung ändert sich auch nicht, wenn Tal'Set mal eine Runde baden geht und in die Tiefen der Gewässer vordringt. Leitern erklimmt man ebenfalls mit einem beherzten Druck auf den Control Stick. Die Schuß-Taste ist auf den R-Knopf gelegt, ducken tut man sich mit "L". Das Waffenwechseln geht ebenfalls schnell von der Hand und stellt kein besonderes Problem dar. Dieses ist auch während der Levels von größter Bedeutung, da einzelne Munitionsvorräte oft zur Neige gehen und der Spieler somit (auch in kritischen Situationen) mehrmals zum Waffenwechseln gezwungen wird.


Sparsam sollte man mit durchschlagskräftiger Munition umgehen, da man diese für einige besonders schwere Brocken benötigt. Egal ob man von einem waffenbestückten Riesendino attackiert oder von einer Horde maschinengewehr-bepackter Sleg-Einheiten durchsiebt wird: Der Raketenwerfer und besonders die Explosiv-Pfeile sind von höchster Bedeutung und helfen häufig aus gefährlichen Situationen. Zusätzlich zu den Gefechten und der ständigen Action im Spielgeschehen haben die Entwickler eine wundervoll gut animierte Umgebung geschaffen, die speziell in den Urwald-Levels eindrucksvoll zur Geltung kommt. Büschchen, die im Winde mitschwingen, sowie geskriptete Steinschläge hauchen dem Spiel unglaublich viel Realismus ein. Frösche hüpfen über morastige Untergründe, Krabbeltiere sausen ins dichte Graswerk. Hin und wieder erblickt man am Horizont Flugsaurier, die ihre Nachmittagsrunde drehen. In diesem Spiel steckt richtiges Leben, man fühlt sich wie an einem realen Ort. Tal'Sets Weg ist flankiert von umgestürzten Bäumen, Hängebrücken lassen die Höhenängstler unter uns Spielern zusammenfahren. Hat man grad eben noch einen See durchquert, wartet abseits von diesem ein Pfad, der entlang eines Berges führt. Auch an Innenlevels wurde nicht gespart, wobei diese mir manchmal ein wenig "turok-untypisch" vorkommen, vielleicht sogar ein klein bisschen futuristisch. Die Grafik hinterlässt einen geteilten Eindruck. Einerseits abwechslungsreiche Texturen, die jedoch häufig verschwommen sind. Besonders in den Sequenzen kommt dies deutlich zum Ausdruck. Die Figuren erinnern mich stark an vergangene N64-Tage. Ein fahler Nachgeschmack bildet sich, angesichts der Tatsache, dass der Gamecube zu mehr im Stande ist. In "In-door"-Missionen sieht man auch häufiger ein und dieselbe Textur, das nette Beiwerk wie Explosionen oder hübsche Lichteffekte macht dieses Manko aber wieder wett. Ein Pluspunkt sind die wunderschönen Animationen der Dinos sowie Kreaturen. Flüssig bewegt sich ein tonnenschwerer Stegosaurier durch die detaillierten Welten, der T-Rex ist dermaßen gelungen, dass man sich in Tal'Sets Lage sehr gut hinein versetzen kann. Auch die Bewegungen der Slegs sind detailliert und real umgesetzt. Hübsche Bergketten erfreuen des Spielers Auge, düstere Sleg-Lager zaubern Atmosphäre und weitläufige Festungen verschaffen dem Spieler ein Gefühl der Einsamkeit. Am Wegesrand erblickt man hin und wieder einen erlegten Saurier, an dem sich anderes Getier gerade bereichert. Ein absoluter Hingucker: Die Feinde "zerlegen" sich auch gegenseitig. Wenn der T-Rex feindliche Einheiten erblickt, erfasst er diese und kämpft mit ihnen bis zum bitteren Tod.

Da ich die 16er-Version getestet habe, ist es selbstverständlich, dass kein Blut im Spiel vorkommt. Meiner Erachtung nach ist dies aber auch nicht nötig, da der Spielspass stimmt. Aber mal schauen ob sich in dieser Hinsicht was in der 18er-Version ändert. Bis auf verwaschene Texturen und gelegentliche Clipping-Fehler (die in allen Turok-Abenteuern bisher vertreten sind), macht die Grafik einen insgesamt guten Eindruck. Durch die Detailverliebtheit der Entwickler sehe ich gern über misslungene Texturen hinweg. Hinzu kommt der phänomenal hervorragende Sound. Der einzige Kritikpunkt ist die Sprachausgabe, die teilweise ein wenig undeutlich und nicht sonderlich klar rüberkommt. Innerhalb des Spiels bessert sich dies aber. Die Musikuntermalung ist eine der besten seit es Ego-Shooter gibt. Durch die Bank weg können die orchestralen Klänge überzeugen. In jeder Situation passt der Sound wie die Faust aufs Auge, manchmal wird man so mitgerissen, dass man meint auf glühenden Kohlen zu sitzen. Kein einziges Mal war ich auch nur annähernd durch die Musik genervt, ganz im Gegenteil, ich will mehr davon! Auch die Waffensounds sind allesamt einwandfrei umgesetzt worden. Es ist immer wieder ein tolles Erlebnis, eine Rakete in Richtung feindliche Stellung zu schicken ;-) . Im Dschungel ereilt mich immer das ganz bestimmte Gefühl, ganz nach dem Slogan des Sportsenders DSF: "Mittendrin statt nur dabei!" Überall kreischen Vögel, man hört Schüsse neben sich einschlagen, Wasser plätschert behutsam einen Bach hinab. In der Summe einfach eine grandiose Soundumsetzung. Auch Multiplayer Fans werden nicht enttäuscht. Vier Spieler können sich versammeln um diverse Spielmodi aufs Äußerste auszutesten. Hierzu wurden extra Karten ins Spiel integriert, die meist gut gelungen sind und viele Möglichkeiten bieten, sich zu verstecken und seine eigene Taktik auszutüfteln. Die Modi reichen vom "Deathmatch" über "Last Man" bis hin zum "Sniper Match". Eigentlich unterscheiden sich viele Modi nur im Detail. Zum Beispiel besitzt man im "Blood Bath" gleich zu anfangs alle Schießprügel. Gut hat mir auch der "Flight"-Modus gefallen, in dem man auf einem Quetzalcoatlus den Kampf bestreitet. Exklusiv für die Multiplayer gibt es spezielle Pick-Ups. Brustplatten, Schutzgürtel, Todeshelme. Das ganze Repertoire ist hier vertreten, damit das Multiplayer-Herz zufrieden gestimmt ist. Ihr solltet Euch aber genug Zeit nehmen um die Modi alle durchzuprobieren, da die Anzahl der Modi (Sniper Match, Flight, Warrior Rage, Team Turok Fight, Anfänger-Deathmatch, Blood Bath, Deathmatch, Hunter, Capture the Flag, Last Man, One Flag, Monkey Tag, Turok Fight, Team Deathmatch) wirklich beachtlich ist. Im Ganzen gesehen ist Turok Evolution wirklich gelungen.


. Trotz der fehlenden Abwechslung, ist man immer motiviert weiterzumachen. Die Levelanzahl ist beachtlich, der Umfang verdient ein großes Lob. Kleinere Macken wie die grafische Darstellung und der (für Einsteiger) zu hohe Schwierigkeitsgrad, könnten zur Überlegung des Kaufs führen. Tolle Atmosphäre, detaillierte Umgebungsgrafik und schlaue Gegner machen die Zweifel aber wieder wett. Ich kann Euch nur empfehlen das Spiel zu kaufen, Ihr werdet es nicht bereuen. Der Härtegrad ist fordernd, aber nicht unschaffbar. Das einzige was Ihr braucht ist Zeit. Durch die enorme Levelanzahl und die vorprogrammierten Indianertode werdet Ihr viele Stunden ans Pad gefesselt. Solltet Ihr noch ein wenig Geld übrig haben und neben Super Mario Sunshine ein weiteres tolles Spielvergnügen wollen, seid Ihr bei Turok Evolution richtig.

PLUS - MINUS LISTE

+ phänomenaler Sound
+ tolles Gegnerverhalten
+ Racer Level
+ hübsche Grafik
+ riesige Levels
+ spaßiger Multiplayer
+ sehr atmosphärisch

- keine große Abwechslung
- verwaschene Texturen, Clippingfehler
- für Einsteiger große Herausforderung

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler Acclaim
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Resident Evil
- 007: Agent im Kreuzfeuer

WERTUNG

GRAFIK:
83%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
90%

MULTIPLAYER:
87%

GESAMTWERTUNG:
87%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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