SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Griptonite

GENRE:             Fun Racer
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    5-10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 29.05.2004


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Man mag über das immer wieder gleiche Spielprinzip eines Mario Kart herziehen. Abnutzen tut sich dieses bis zum heutigen Tage nicht. Ob nun die alten Teile oder die aktuellen Varianten für den GCN und natürlich den GBA. Vor allem auf dem GBA hat es wie auf den letzten Plattformen immer noch kein Spiel geschafft diese Dominanz zu brechen. Im Gegenteil, der einzige Titel der hier noch halbwegs mithalten kann ist das ebenfalls schon ewig erhältliche Krazy Racers. Dennoch versuchen es immer wieder diverse Firmen am Funracer Thron zu rütteln. Aktuell stellt sich Bandai mit seinen Recken dem Kampf. Umgesetzt von Griptonite, die auf dem GBA schon andere gute Titel gemacht haben sollen nun Bandai's Digimon in Karts für Action auf der Piste sorgen. Dabei bleibt man auch hier der Story treu. Die digitale Welt wird von mächtigen Digimon-Bossen belagert, von denen sich jeder eine andere Region untertan gemacht hat, um sich ihre digitalen Daten unter den Nagel zu reißen. Ihre teuflischen Pläne sind derart gut ausgeklügelt, dass jeglicher Widerstand zwecklos zu sein scheint. Aber ihr Plan hat eine Lücke ... die Digimon-Rennstrecke! Hier bekommt Ihr die Chance mal für ein bischen Ramba Zamba in der Digimon Welt zu sorgen. Das für 4 Spieler gemachte Game erwartet euch zunächst mit der Sprachwahl, die auch deutsch anbietet. Das Hauptmenu teilt sich danach in die Punkte Einzelspieler den Multiplayer sowie die Optionen. In diesen wählt Ihr Einstellungen in Sachen Sound und verschiedenen HUD Varianten sowie einen von 3 Schwierigkeitsgraden, die in diesem Spiel der gehobenen Sorte angehören. Was schon in den ersten Menus auffällt ist ein gelungener Techno angehauchter Sound, der euch das ganze Spiel über begleitet und sehr passend in meinen Augen ist. Alle Einstellungen werden wie auch Erfolge im Spiel auf einem internen Batteriesave gesichert. Wählt man den Einzelspieler an stehen weitere Punkte zur Auswahl. 3 Spielmodi stellt man euch zur Verfügung. Angefangen beim obligatorischen Pokal-Rennen, über die Schnell-Rennen um mal fix gegen die anderen Digimon auf freigefahrenen Strecken anzutreten sowie der Time Trial, der auch hier nicht fehlen darf. Zu guter letzt findet man hier den Trophäen Raum, der euch alle Erfolge in Sachen Pokalen und freigefahrenen Charakteren anzeigt. Dabei ist Digimon Racing eines der Spiele in dem auch der Schnell Rennen Modus und der Time Trial aufgewertet sind. Nur wenn man auch in diesen Modi alles gewinnt schaltet man Secrets frei. Kern ist aber der Pokal Rennen Modus. Dieser ähnelt, welch Überraschung, dem Cup Gameplay eines Mario Kart und bringt dazu noch einen Hauch Diddy Kong Racing mit. Als erstes wählt Ihr hier euren Fahrer. 8 verschieden Digimon plus die 3 versteckten stehen euch zur Verfügung und decken in Sachen Fahreigenschaften alles ab was wichtig ist.


Da die Charaktere in den 3 Bereichen Speed, Beschleunigung und Handling unterschiedliche Werte besitzen fährt sich jeder etwas anders und Ihr als Spieler solltet so zumindest den richtigen Burschen finden. Danach startet Ihr auf einer Insel in eure digitale Welt der Digimon. Das Spiel ist eingeteilt in 3 Bereiche, in denen Ihr die Pokal Rennen fahrt. Pro Pokal gibt es 4 Rennen in denen Ihr im gesamten mindestens 3. werden müßt. Danach steht ein Boss Kampf an der schon eher an Diddy Kong Racing erinnert. Doch eines nach dem anderen. Alle Inhalte müssen nacheinander gefahren werden. Erst wenn Ihr ein Pokal Rennen erfolgreich abgeschlossen habt dürft Ihr dieses jederzeit wiederholen um eventuell einen fehlenden Gold Pokal zu holen. Euch werden die Strecken kurz in einem Trailer vorgestellt und ab geht's auf die erste Strecke. Wie gewohnt fährt man die Rennen aus der Sicht hinter dem Fahrer und alles wirkt zunächst wie ein Mario Kart Klon. 3 Runden werden gefahren in denen euch 5 CPU Gegner gegenüberstehen und ebenfalls um den Sieg fahren. Ungewöhnlich ist die Punktevergabe. Bekommt der erste 27 Punkte, der zweite 18 so gibt es als 3. nur 9 Punkte. Mal ein schlechtes Rennen ausgleichen ist hier also dadurch schon recht schwer. Die Steuerung ist zunächst recht simpel. Gesteuert wird mit dem Kreuz während A und B für Gas und Bremse dienen. Dazu kommen das Abfeuern von Items mit L und ein Sprung mit der R-Taste. Dieser dient aber nicht um MK like in einen Drift zu kommen, sondern um wirklich Hindernissen auszuweichen, da dieser sehr hoch geht. Driften an sich ist hier kaum möglich und endet wenn meist im Fahren in nicht erwünschten Bereichen abseits der Strecken. Was aber nicht so wichtig ist. Die Steuerung an sich ist angenehm direkt und geht gut von der Hand. Die Karts lenken recht direkt ein ohne das es hakelig ist. Kurz vom Gas gehen und auch enge Kurven gehen gut. Etwas Kritik gibt es für den Viewpoint, der ruhig hätte einen Tick höher sein können. Da man hier über gerade scrollende Strecken fährt ist der enthaltene Viewpoint der Übersicht etwas abträglich. Was schade ist, da die meisten Streckendesigns zwar recht verwinkelt sind, aber dennoch anspruchsvoll. Zwar fehlt ein bischen das hoch und runter, was auf dem GBA ja eigentlich kein Problem ist, vom Anspruch her kann man die Strecken aber z.b. gut mit einem Crash Nitro Kart vergleichen. Auch grafisch wirkt alles sehr an Mario Kart angelehnt. Sei es thematisch mit Sand, Straßen, Schnee oder Lava Strecken oder bei der grafischen Gestaltung. Einzig die Details kommen nicht an Mario Kart heran, der da irgendwie das edlere Ambiente mitbringt. Größte Schwäche des Spiels ist aber das Itemsystem und das Gegnerverhalten. Zum einen sind die Rennen schon auf Leicht beinhart schwer, da die Gegner sehr oft fehlerfrei fahren und oft genug das richtige Item haben um euch von der Strecke zu bekommen.

Wohlgemerkt um Gold zu holen. Bronze ist eigentlich weniger das Problem. Aber wer will schon Bronze. ;-) In kleinen Boxen beim Überfahren sammelt man die Items auf und verteilt sie auf die Gegner. Leider sind nur 6 verschiedene wirklich sinnvoll, werden aber zu wenig über die Strecken verteilt als das es sich auf das Rennen auswirkt. Augenmerk liegt mehr auf dem fahrerischen Aspekt. Und hier habt Ihr es oft mit derben und auch unfairen Attacken zu tun. Immer mal entgegen der Fahrtrichtung findet man sich wieder. Teilweise auch unlogisch. Mal fährt man 2 Runden den Gegnern wirklich davon um in der 3. Runde als wenn ein Schalter umgelegt wurde wieder durchgereicht zu werden ohne nun gravierende Fehler zu machen. Die Karte bietet ja einen sehr guten Blick wo die Gegner nun sind auf der Strecke. Und man reibt sich verwundert die Augen woher die Burschen plötzlich kommen. Abfallen tut nach einem Pokal Rennen der Boss Modus, den ich als recht langweilig empfinde. Hier geht es in festen viereckigen Arenen darum Raketen aufzusammeln und einen Boss mehrmals zu treffen. Im Gegensatz zu den normalen Rennen geht das zwar nach Zeit, ist aber relativ simpel. Erst danach wird ein neuer Bereich freigeschaltet und weiter geht's mit dem nächsten Pokal. Auffällig und schade das ab dem 4. Cup die schon gefahrenen Strecken gemischt werden. Nimmt man die 3 Boss Areale weg sind es nur 12 Strecken die so verschieden oft gefahren werden. Einzig wirklich großer Unterschied zu anderen Spielen ist das Digimon typische digitieren. Auf den Strecken überfährt man Bereiche, die einer riesigen Öllache gleichen und pusht damit eine Leiste links. Ist diese voll verwandelt sich das Digimon zu einem stärkeren Vertreter und Ihr haltet nun mehr aus und bekommt eine sehr wirksame Waffe. Damit kann man schonmal für reichlich Ärger sorgen. Da man diese Streckenabschnitte aber meist in entlegenden Kurven positioniert hat muß man immer abwägen ob man diesen Umweg fahren möchte. Der Multiplayer im Spiel erlaubt es euch alle freigefahrenen Strecken auch gegen 3 menschliche Spieler zu fahren. Nachteil das jeder ein eigenes Spielmodul braucht und keine CPU Gegner mitmischen. Hier hinkt das ganze Mario Kart und seiner 1Cartridge Variante doch gehörig hinterher und ist dadurch auch eine teure Angelegenheit mit wenig Nutzeffekt auf lange Sicht. Ansich hat das Spiel viele gute Ansätze. Komplett dt., Batteriesave, eine gute Steuerung samt anspruchsvollen Strecken und einem guten Scrolling macht vor allem das unausgegorene Gegnerverhalten vieles kaputt. Auch die Boss Kämpfe sind eher Beiwerk als Killer Feature. Wer also auf Funracer steht verpaßt mit Digimon Racing nichts. Hier bietet der GBA Markt immer noch bessere Alternativen.

PLUS - MINUS LISTE

+ Gelungene Steuerung
+ Sauberes Scrolling
+ Soundkulisse
+ Sinnvolle Spielmodi
+ Ordentliche Streckendesigns
+ Batterie Speicher
+ Komplett Deutsch

- Viewpoint könnte höher sein
- Unausgegorenes Gegnerverhalten
- Langweilige Boss Kämpfe
- Mutliplayer
- Nur 12 reine Rennstrecken

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Atari

 

KONKURRENZ

- Crash Nitro Kart
- Lego Racers 2
- Mario Kart Super Circuit
- Krazy Racers

WERTUNG

GRAFIK:
74%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
82%

MULTIPLAYER:
60%

GESAMTWERTUNG:
62%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

Zurück zum Seitenanfang