Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Turok 3: Shadow of Oblivion
Spielfigur Danielle

Nachdem nun auch der Spielteil mit Danielle Geschichte ist kann man auf jeden Fall ein Gesamtfazit zum Einzelspielerteil ausstellen. Und ich muß sagen das Turok 3 dadurch eine bessere Wertung bekommt als wenn nur ein Teil vorhanden wäre. Auch muß ich sagen das mir der Spielteil mit Danielle etwas mehr Spaß gemacht hat. Was an kleineren Dingen liegt. Zunächst einmal beginnt das Spiel wie mit Joseph. Ihr bekommt den gleichen Vorspann zu sehen und werdet auch hier wieder von Adon begrüßt. Nach deren Einweisung beginnt auch Danielle in der zerstörten Stadt, also an derselben Stelle wie auch Joseph. Von den Grundzielen, dem durchstreifen der 5 sogenannten Chapter und dem besiegen des Oblivion her ist alles gleich. Es sind aber kleine feine Unterschiede zwischen den Charakteren. Zum einen natürlich die Laufwege der beiden Helden. In bestimmten Abschnitten geht Danielle einen anderen Weg. Nicht komplett neue Level, sondern immer nur bestimmte Abschnitte. Grund dafür ist das Danielle das Nachtsichtgerät wie Joseph nicht besitzt. Also kann sie auf keinen Fall durch diese Bereiche. An dessen Stelle trägt nun Danielle einen Enterhaken, den sie an einer langen Kette befestigt abschießen kann. Nicht irgendwo hin, sondern an dafür vorgesehene Zielpunkte. Kleine blaue Kugeln , an denen der Enterhaken festmacht und Danielle so auf entfernte Plattformen nach oben oder unten zieht. So überbrückt sie Stellen , an denen Joseph per Nachtsichtgerät andere Wege geht. Es ist verschieden in jedem Level wie oft die Wege sich trennen. Je nach Level geht man nur mal kurz einen anderen Weg oder wie im Falle des Chapter 2 doch recht lange einen komplett neuen Weg. Die Endgegner sind immer dieselben. Denn am Ende jedes Chapters finden die Wege wieder zusammen, so das man mit Danielle weniger Zeit zum durchspielen braucht als mit Joseph, da man viele Locations schon kennt.
Negativ fand ich das bei den bekannten Stellen die Gegner immer noch an denselben Stellen stehen. Dafür habe ich aber den Eindruck, das im Vergleich zu Joseph der Weg von Danielle trotzdem etwas schwerer ist. Richtiggehend eingebrannt hat sich mir eine lange Passage im Chapter 2, wo man gegen Ende durch einen jetzt bei Ihr neuen und beleuchteten Teil eines Kaufhauses muß. Was hier an hartnäckigen und recht zahlreich platzierten Gegnern auf Danielle wartet war weiß gott recht fetzig. Dafür und das trägt ebenfalls zum guten Eindruck bei gesellen sich bei Danielle die schöneren Waffen . In der Grundform besitzt Danielle die gleichen Waffen wie Joseph. Aber nachdem alle Upgrades gefunden waren zeigten sich bei Danielle teilweise bessere Waffen als bei Joseph. Das beginnt schon beim Bogen, bei dem Danielle den Tek Bow aus Turok 1 als Upgrade bekommt. Diese Explosivpfeile haben mehr Wirkung als Josephs Variante, der Storm Bow. Auch bei Pistole hat die Mag60, die wir Turok Spieler aus dem 2er noch kennen mehr Bums dahinter. Auch sind die meisten mit mehr Effekten versehen. Denn die meisten Upgrades sind bei Danielle Explosiv oder Feuergeschosse. Mein liebstes war allerdings die Firestorm, für die ich alle anderen Waffen beiseite legen könnte. Eigentlich nur eine Schnellfeuer Minigun hat sie zum einen eine tolle Durchschlagskraft und den für mich besten Klang einer Minigun. Ich habe ja nun schon einige Miniguns in verschiedenen Spielen hinter mir. Aber an den Sound der Firestorm kommt keiner ran. Noch mehr punkten hätte Danielles Teil wenn man z.b. die Pickups und die PSG Teile an neue Stellen gelegt hätte. Leider war dem nicht so und man findet in dieser Hinsicht alles an alten Stellen wieder. Auch technisch gleicht sich alles. Frameratenprobleme gibt es an denselben Stellen wie bei Joseph und auch die Extremstelle im Berg ist hier unverändert enthalten. Wenn man Spiele vergleicht wie Capcoms Horrorshooter, der ja ebenfalls 2 Charaktere bot, so muß man aber sagen das dort die Wege unterschiedlicher waren. Hier hätte man also ruhig noch ein wenig mehr machen können. Trotzdem hat mir Danielles Teil besser gefallen als der mit Joseph. Zusammengenommen macht das ganze aber einen guten Eindruck, der zwar immer noch nicht an den 2er oder an PD heran kommt, aber sein Geld wert ist. Vorschnelle schlechte Urteile sind in meinen Augen völlig falsch. Auch das Thema Motivation zum mehrmaligen spielen wird in Turok 3 etwas mehr gepusht.
Denn im Pausenmenu wird wie bei Joseph's Part auch die Anzahl eurer versauten Leben mitgespeichert. Wer am Ende den Oblivion besiegt bekommt neben normalen Cheats spezielle Cheats freigeschalten. Bin ich bei Joseph noch 29 mal drauf gegangen im Verlauf und habe dafür gerade mal den Texturen Cheat bekommen hielt es sich bei Danielle mit 5 Ableben doch in Grenzen. Natürlich kommt hier der Nachteil mit der gleichen Gegnerplatzierung zum tragen. Zwar hat Acclaim die Cheats schon öffentlich gemacht,was ich für ein bißchen zu früh halte, aber wer auf sowas steht bekommt es hier geboten. Einen weiteren Kaufanreiz will Acclaim natürlich mit dem Multiplayer Teil bieten. Hier gingen die Meinungen beim 2er doch mehr in's negative. Auch hier wollte sich Acclaim trotz eines Legenden des verlorenen Landes nicht lumpen lassen. Wie immer können im Multiplayer Teil bis zu 4 Spieler an den Start gehen, den man per Hauptmenu extra anwählen kann. Und man muß sagen das sich Acclaim diesmal sehr viel Mühe gegeben hat und einen sehr guten Multiplayer eingebaut hat. Als erstes erwartet den Spieler die Modi Auswahl. Nicht weniger als 8 verschiedene Mulitplayer Modis stehen zur Auswahl. Das reicht vom einfachen Deathmatch über das berühmte Monkwy Spiel bis zum Team Modus, der auch in allen anderen möglich ist. Das neue an diesem Multiplayer Modus ist die Möglichkeit Bots mit dazu zu nehmen. Allerdings einschränkend gesagt maximal 3 bei. Und selbst dann spielt man allein gegen 3 Bots. Jeder Modus ist also auch allein spielbar. So kann man einen Bot als Teamkameraden nehmen und gegen ein gegnerisches Team aus 2 Bots kämpfen. Besonders gefallen hat mir dabei das Flag spiel. wie immer geht es darum das ein Team gewinnt wenn es eine Fahne eine bestimmte Zeit trägt. Die Gegner versuchen ihrerseits diese Fahne zu bekommen. Sehr sichtbar auf dem Rücken des Trägers ist sie angebracht. Wer sie trägt kann nicht feuern und läuft auch wesentlich langsamer. Hier muß man sich nun auf seinen Teamkollegen verlassen können. Aber es macht wirklich Spaß. Dabei wird die Zeit die man die Fahne getragen hat angehalten wenn man sie verliert. Erobert man sie zurück läuft die Zeit an dem Punkt dann weiter und man beginnt nicht wieder von vorn. Spielziele und andere Eigenschaften eines Multiplayer Gefechts kann im vornherein konfigurieren.
Dieser Konfigurationsbildschirm ist durchaus vergleichbar mit Perfect Dark, auch wenn das letzte Korn Tiefgang fehlt. So kann man jedem Spieler und auch den Bots eine gewisse Grundeigenschaft was ihre Ausdauer und Angriffslust angeht einstellen. Logischerweise Teams bilden, bei denen man je weiter man das Spiel im Einzelplayer durchgespielt hat im Player Menu alle Gegner aus dem Spiel nutzen kann. Von den Fireborns bis zu den zweiköpfigen Monstern ist alles dabei. Natürlich ist hier auch Joshua und Adon dabei. Weiterer Pluspunkt ist das Thema Arenen. 25 Arenen sind Standardmäßig anwählbar. Dabei muß man aber nicht jedes erstmal spielen um zu schauen wie die Umgebungen gelungen sind. Dazu gibt es eine Previewfunktion . Hier läuft ein Computerspieler in der First Person durch das Level, das feindfrei ist und Ihr bekommt so alles zu sehen. Die Arenen selber sind ausreichend groß und oftmals sehr verzweigt. Im großen und ganzen aber sehr gelungen. Etwas nervig ist auch hier die Kollisionsabfrage, wo oftmals Treffer an der Wand auch den Gegner dahinter treffen. Man hat oftmals mehrere Etagen und Teleporter. Desweiteren sind Arenen dabei in denen sehr viel Wasser vorhanden ist oder auch Hindernisse wie Säure die einem auch beim laufen aufpassen läßt. Spasm hat mir persönlich sehr gut gefallen. Ein Level das sehr eng gebaut ist, aber durch einige Teleporter Möglichgkeiten zur Flucht bietet. Man hat viele Ecken zum auflauern und um das berühmte Hit and Run zu spielen. An Waffen habt Ihr alle zur Verfügung, auch z.b. den Gehirnbohrer, was gerade hier immer wieder sehr gut aussieht und der Slayer in PD Konkurrenz macht. Vorausgesetzt man trifft den Gegner mit der Wumme. Aber hier haben wir wieder das Thema lauern. Was auffällt ist wenn man gerade im Nahkampf ist die Geräusche der Waffen sich manchmal etwas verschlucken. Der geniale Klang der Firestorm im Einzelspieler kommt hier nicht rüber. Ist aber nicht so schlimm. Neben den Arten der Waffen, man kann auch nur spezielle Gattungen mitnehmen, kann man natürlich ein Zeitlimit setzen, die Höhe der Abschüsse um ein Ziel zu erreichen oder auch ob sich Teamgegner umnieten können oder nicht. Einen motivierenen, wie auch in L.d.v.L. etwas verwirrenden Aufbaumodus wo man seinen Charakter pushen kann gibt es hier nicht. Rein und Action lautet die Devise, die Acclaim aber sehr gut gelungen ist und mir persönlich noch besser gefällt als das reine Multiplayerspiel L.d.v.L. Auch weil bei 3 oder 4 Spielern die Framerate stimmt. Kurze Ruckler gibt es überall. Die perfekte Framerate gibt es nicht. Aber alles läuft bis auf die Kollisionsabfrageaussetzer sehr rund und flüssig. Auch im HiRes.
Wenn man ein Gesamtfazit zieht über Turok 3, dann muß man in meinen Augen dieses Spiel wirklich gespielt haben. Wer ein Fazit nach 1-2 Leveln zieht tut dem Spiel unrecht wenn er es verreist. Es ist kein Perfect Dark, auch kein Turok 2. Aber Turok 3 reiht sich dahinter ein und macht auch auf lange Sicht Spaß. Auf der Habenseite bleiben die beiden anwählbaren Charaktere, was immer ein schönes Feature ist und ruhig mehr genutzt werden sollte. Auch wenn es nicht komplett neue Wege sind, so wird es auch beim zweiten Charakter nicht langweilig. Grafisch ist Turok 3 manchmal etwas hinter den Erwartungen zurück geblieben. Gerade in den Freiarealen ist der Nebel nicht zu übersehen und erinnert mehr an Turok 1 als an den 2er. Dafür gefallen mir vor allem im letzten Level die Bauten und inneren Abschnitte sehr gut. Auch wenn sie den Glanz eines Perfect Dark auf keinen Fall erreichen. Hier bleibt Rare's Shooter unangefochten vorn. Was die Gegner angeht hat man sich mehr auf Action, als auf KI besinnt. Auch hier muß man die Schwierigkeitsgrade spielen um zu merken, das ein leichtes durchrennen durch die Level bei weitem nicht drin ist. Es gibt Abschnitte, die man leicht hinter sich bringt, aber auch extreme Ecke, wo man gerne mal verzweifelt. Das neue Savefeature ist positiv anzumerken, auch wenn man ein wenig schummelt mit dem Feature jederzeit speichern zu können. Das geht zwar, aber halt nicht punktgenau, sondern immer am Anfang des letzten Abschnittes, die in jedem Chapter aber zahlreich sind. Was mir gefallen hat war das Pickup Feature, bei dem man die Lebensleiste eines Charakter pushen konnte. Hier zeigt nun wieder Daikatana, das aber noch mehr möglich wäre. Erhaben ist das Spiel in Sachen Sound, die altbekannte Turok Klänge auf den Spieler loslassen und immer für Stimmung sorgen. Wer auf Shooter steht macht mit Turok 3 keinen Fehlkauf. Und seinen wir doch mal ehrlich. Turok ist mittlerweile Kult auf dem Nintendo64. Freuen wir uns auf den nächsten Teil, der wohl auf dem NGC die Auferstehung Joshuas mit sich bringen wird. An der technischen Qualität dürfte es dort wohl kaum was zu meckern geben.

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Matthias Engert
(29.09.2000)

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