SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
EA

GENRE:             Eishockey
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      51 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    5-7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 18.10.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Die amerikanische Eishockeyliga NHL hat gerade mit ihrem Eröffnungsspiel die Saison 2004 eingeläutet, da beginnt auch für den Spieler zu Hause die Saison. Und EA hat für den Spieler einiges dazugepackt, was die Breite des Games betrifft und vor allem die Langzeitmotivation. Wie schon beim Madden 2004 darf der Spieler sich nun auch um die wirtschaftlichen Geschicke des Vereins kümmern, TV Verträge aushandeln, Eintrittspreise festlegen, das Umfeld ausbauen (Kabinen, Krafträume) oder an der Mitarbeiterfähigkeit arbeiten, was Vorteile bei Vertragsabschlüssen bringt oder die Scoutfähigkeit erhöhen. NHL 2004 bietet dem Spieler die Möglichkeit 20 Jahre in dem Verein tätig zu sein und ihn zu einer der besten Adressen im Eishockey zu machen. Wem die NHL aber zu weit weg ist oder er sich lieber mit dem europäischen Eishockey befassen will, auch der wurde von EA bedacht. Zusätzlich zur NHL finden wir nun nämlich auch die DEL mit im Spiel, als auch die finnische SM Liga und die schwedische Eliteserien. Mit dieser Erweiterung wird das Game auf dem europäischen Markt noch mehr Akzeptanz finden. Denn nun darf man endlich auch in der höchsten deutschen Spielklasse eingreifen und „Vorstadt Clubs“ wie Köln, Mannheim oder Krefeld an die Klasse der Eisbären Berlin heranführen ;-) Das Hauptmenu bietet aber nicht nur die Spielmöglichkeiten, sondern natürlich auch die Optionen, das EA Sports Extra und „mein NHL“. Unter den Optionen und Regeln kann man sich das Regelwerk zurechtbiegen, wie man es möchte. Zum Bsp. welcher Schwierigkeitsgrad es sein darf (Anfänger, Leicht, Mittel oder Schwer), wie lange soll ein Drittel dauern (5,10,15,20min.), soll es ein strenger Referee sein und wie oft soll es zu Schlägereien kommen auf dem Eis. Als richtiger Crack sollten die folgenden Einstellungen eigentlich nicht zur Disposition stehen. Da stellt man nämlich ein, ob man mit Abseits, Icing, 2 Linien Pass spielt. Die Spielfeldgröße kann vom Spieler auch definiert werden. Und zwar ob sie NHL Format hat (klein) oder eher international abgemessen sein soll. Wer sich nicht sicher ist, stellt die Einstellung auf automatisch und ist damit aller Sorgen ledig. Bei der Spieleinstellung geht es richtig in die Tiefe. Denn da wird neben der Spielgeschwindigkeit und Puckkontrolle auch festgelegt, wie schnell die Spieler ermüden oder sich verletzen, wie schnell der Antritt zum Spurt ist, wie hart gecheckt wird, wie aggressiv das Spiel angegangen wird.


Wichtig ist vor allem, wie präzise geschossen wird, die Schußkraft, wie oft der Gegner passen soll und wie leicht man Pässe abfangen kann. Auch der physikalische Faktor darf bedacht werden, in dem wir die Puckreibung definieren, die Härte des Puck und dessen Schwerkraft und ob das Glas splittern soll bei einem Hammercheck. Das sind alles Einstellungen, die man ausprobieren sollte, bevor man sich an eine harte, lange Saison wagen kann. Die Anzeigeeinstellungen umfassen nicht nur die 5 Kamerapositionen sondern auch, ob sich die Perspektiven ändern sollen, ob man mit Autozoom spielen will u.s.w. Beim Sound wird ähnlich verfahren. Dort kann man wählen zwischen Mono, Stereo und Dolby Pro Logic II. Soll der Sound auch auf dem Eis laufen? Ansonsten wird nur die Lautstärke der Reporter, Zuschauer, Stadionsprecher u.s.w. festgelegt. Wer es gleich zu Beginn richtig einfach haben möchte, der kann im Kadermanagment sein Team richtig ausmisten und gleichzeitig von gegnerischen Teams die Stars abgreifen. Dann kann man gleich die Reihen mit den neuen Leuten besetzen und Trikotnummern festlegen. Wer mit der Standardeinstellung der Controllerkonfig nicht klarkommt, darf unter dem selbigen Menupunkt die Tasten nach seinen Vorstellungen belegen. Und wem zum Schluß noch die deutsche Textsprache stört, der darf selbstverständlich auf finnisch oder schwedisch umswitchen. Unter „mein NHL“ bietet sich dem Spieler die Möglichkeit, einen neuen Crack zu erschaffen. Mit allem Drum und Dran versteht sich. Neben Namen und Herkunft darf der Spieler dem Neuen auch optisch nachhelfen. Mit 50 Gesichtern, renommierten Helm- und Stockherstellern läßt sich der neue Spieler optimal ausrüsten. Die Spielerwertung und sein Gehalt richten sich nach seinem Spielstil. Soll er ein Scharfschütze, Power Forward, Sprinter oder Spielmacher sein??? Wie mit einem neuen Spieler, wird auch bei dem erstellen eines neuen Teams vorgegangen. Wobei man dort bis hin zu den Fangesängen und Torsirenen alles selbst bestimmen darf. Wer erfolgreich spielt, der darf sich über diverse freigeschaltete Bonis freuen, die wir auch unter „mein NHL“ finden. Diese Belohnungen können „Unsinn“ sein wie der Großkopf Mode oder die hohen Reporterstimmen, aber auch wichtige Dinge wie Upgrade Punkte und Büroausstattungen man sich erspielen.

Das EA Sports Bio checkt zu Beginn gleich die MemCard ob sich weitere (aktuelle) EA Spiele finden lassen, was sich auf die Upgrade Punkte am Anfang einer Karriere auswirkt. Im EA Sports Bio werden auch die erreichten Erfolge gespeichert, wieviel Belohnungen freigespielt wurden, die absolute Spielzeit festgehalten und die Gewinnquote angezeigt. Als jüngste Erfolge gelten zum Bsp. 50 Siege in einer Saison, 8 Shutouts in einer Saison, das gewinnen diverser Trophys und natürlich das gewinnen des Stanley Cups. Für ein schnelles Spiel bietet sich der Schnellstart natürlich an. Dort bestimmt man sein Team und den Gegner selbst. Man kann unter NHL, DEL, schwedischen, finnischen und Nationalmannschaften wählen. Eine Paarung wie Kärpät gegen Brynäs sorgt zwar für Stirnrunzeln, ist aber möglich. Als Spielmodis finden wir neben dem Dynasty Mode auch das Turnier, ein Freundschaftsspiel eine Saison oder die reinen Playoffs. Das alles sind zwar altgediente Spielmodis, verblassen aber neben dem Dynasty Mode als Singleplayer mächtig. Als Multiplayer Mode finden sie natürlich auch weiterhin ihre ungebrochene Beachtung. Der Dynasty Mode fesselt den Spieler aber für lange Zeit, so das der Multiplayer Part etwas hinten ansteht. Bevor man sich um die Geschicke des Vereins kümmern darf, muß ein Profil für uns als Manager erstellt werden. Den Namen darf man sich selbst geben, aber als Gesicht stehen uns 10 Hall of Fame Manager Pate. Diese Auswahl unterliegt dem eigenem Geschmack. Im Dynasty Setup legt man noch einmal alle relevanten Dinge (Schwierigkeitsgrad, Play-off Länge, Startkader, OT Art, Abseits u.s.w.) fest. Bevor man sich für ein Team (nur NHL) entscheidet, kann man sich die wirtschaftlichen Daten jeder Mannschaft ansehen. Dazu gehören natürlich die Einnahmen und Ausgaben, Zuschauerschnitt und die Entwicklung der Mitarbeiter und Einrichtungen. Deine neue Kommandozentrale stellt sich aus dem Kalender rechts und den Menupunkten links zusammen. Die Menupunkte erlauben dir in dein Büro zu gehen, Coaching Aufgaben zu erledigen, Statistiken einzusehen, noch einmal am Regelwerk zu arbeiten und das speichern der Dynasty.


Euer Büro ist am Anfang noch sehr spartanisch eingerichtet und macht nicht den seriösesten Eindruck. Im Laufe des Spiels ändert sich das ganze natürlich und man kann die Zusammenstellung der Möbel und damit das Erscheinungsbild des Vereins vorteilhaft verändern. Noch etwas wichtiger als die Büroausstattung ist die Ausstattung der Mitarbeiter und Einrichtungen für die Spieler. Nach erspielten 100 Punkten, kannst du mit einem Upgrade Punkt Verbesserungen angehen. Die 100 Punkte erreichst du durch siegreiches Eishockey, vielen Zuschauern, erwirtschafteter Gewinn u.s.w. Deine Upgrade Punkte investierst du in den Ausbau vom Geräteraum, was die Schuß- und Skatewerte deiner Spieler um +1 oder +2 anhebt. Das gleiche passiert beim Ausbau von Kraftraum, Trainingshalle u.s.w. Investierst du die Upgrade Punkte in neue Mitarbeiter, dann wirkt sich das ganze im Bereich Medizin, Coaching, TalentsucheMarketing und Rechtsabteilung aus. Als Richtlinie gilt, von den jeweils 10 Leveln pro Bereich müssen 6 erreicht werden, damit die Spieler normal spielen. Alles unter Level 5 bedeutet unterdurchschnittliches Spielverhalten eurer Mannschaft. Und wer denkt, das er mit dem Gewinn des Stanley Cups aus dem gröbsten raus ist, täuscht sich. Es bedeutet nicht, das man euch mit Upgrade Punkten überschüttet. Irgendwie muß man ja die Spannung für 20 Jahre aufrecht erhalten. Um Gewinn zu erwirtschaften, sollte man zuerst die Großverdiener aussortieren, deren Leistungspotenzial durch junge billige Spieler ersetzt werden kann. Als Beispiel: Paul Kariya verdient für ein Jahr 10 Mio. Dollar und verlangt für einen neuen Vertrag 14,6 Mio. bei einer Stärke von 91. Wenn man nun Marco Sturm mit einer Stärke von 85 und einem Gehalt von 1 Mio. dafür tradet, verschlechtert man sich nicht dramatisch, spart aber Kohle ohne Ende. man sollte nur darauf achten, das man mindestens einen Superstar (ab einer 96´er Wertung) in der Truppe hält, damit die Zuschauer nicht ausbleiben. Bei auslaufenden Verträgen kann man sich ja auf dem Free Agent Markt umsehen, ob es preiswerte Alternativen dabei sind. Die Coaching Optionen lassen einen Eingriff auf die Reihenbildung und Vergabe der Trikotnummer zu. Achtet dort vor allem auf verletzte Spieler, die nur bei schwereren Diagnosen aus dem Kader genommen werden. Aber mit einer Grippe oder kleineren Blessur laufen sie noch auf. Die Torhüter ihrerseits neigen verstärkt zu Ermüdungserscheinungen, was sie nicht unbedingt wertvoller im Spiel macht. Wenn man den Kalender vergrößert, kann man auf das Trainingsprogramm Einfluß nehmen, welches sich unterschiedlich auf die Spieler auswirkt.

Ein freier Tag hebt die Moral und Ausdauer, verschlechtert aber die Eigenschaften der Spieler. Die Auswirkungen der Trainingseinheit werden unten im Bild angezeigt und man muß selbst entscheiden, was die Truppe braucht. Vor dem Beginn des nächsten Spiels, erreicht man mit der Y Taste die Teamoptionen, wo man neben den Trikotfarben und Ziel Variante auch die Offensiv- und Defensivtaktik festlegt. Wenn wir am Trikotauswahlschirm sind, sehen wir unten zwei Schieberegler für den Spieler- und Goalieboost. Wenn es nicht so gut läuft, kann man sich damit zumindest Geschwindigkeitsvorteile verschaffen. Der Ladebildschirm gibt immer mal wieder einen kleinen Hinweis, was man alles machen kann oder wie bestimmte Dinge per Taste gemacht werden. Im Pausenmenu kann sich jeder noch einmal eine bestimmte Szene im Replay ansehen und dabei aus jeder erdenklichen Position zusehen. Hier kann man auch die Kameraperspektive ändern und die für sich beste Ansicht herausholen. Wer seine Reihen noch einmal bearbeiten will oder den Goalie tauschen, der kann dies auch hier erledigen. Unten im Bild wird dabei immer wieder kleine Tips eingeblendet, die hilfreich sein sollten. Die Spieler selbst wurden nach ihrem tatsächlichen Aussehen gestaltet, was man mit den original Fotos gut abgleichen kann. Physikalisch haut auch das ganze Spiel hin, sei es nun der Puck oder die Bewegungsabläufe der Spieler. Manchmal wünschte man sich weniger Genauigkeit der physikalischen Gesetzeinhaltung. Bei einer plötzlichen Richtungsänderung unsererseits der Spieler aber nicht ausführen kann, weil es physikalisch nicht möglich ist. Man versucht es immer wieder und lernt es doch nie ... NHL 2004 hat es mal wieder geschafft, nicht nur spielerisch zu überzeugen, sondern auch an der Langzeitmotivation. Durch das Implanieren der anderen drei Spitzenligen wird Sachen Abwechslung genug zu sehen und auszuprobieren geben. Durch den Dynasty Mode, der den Spieler seiner Mannschaft noch näher bringt, rutscht der Multiplayer etwas nach hinten. Aber für eine Eishockey Schlacht zu viert, ist immer mal ne Stunde Zeit, das wird sich nie ändern. Und endlich gibt es mal einen richtigen Stanley Cup Abschluß, wo nicht nur ein paar Spieler in Sequenz jubeln, sondern mit abschließenden Mannschaftsfoto und der passenden Statistik für jede auf dem Foto abgelichteten Person. Musikalisch hat man gegenüber Madden 04 abgebaut, was aber nicht heißen soll, das kein ordentlicher Sound vorhanden ist. Aber eben nicht so stimmig wie Madden. Aber wir wollen ein tolles Game nicht durch so etwas denunzieren.


PLUS - MINUS LISTE

+ Langzeitmotivtion durch Dynasty Mode (20 Jahre)
+ perfekte physikalische Umsetzung
+ detailierte Spielergesichter und Bewegungsabläufe
+ freispielbare Bonis
+ tolle Spielkulisse durch Fangesänge und Reporterstimmen
+ Erweiterung durch DEL und finnische und schwedische Liga

- ungewöhnliche Tastenbelegung beim checken (C Stick)
- kein Dynasty Mode der anderen drei Ligen

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- NHL 2K3
- NHL Hitz 2003
- NHL 2003
- NHL Hitz 2002

WERTUNG

GRAFIK:
89%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
86%

MULTIPLAYER:
79%

GESAMTWERTUNG:
91%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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