SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
EA Sports

GENRE:             Eishockey
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      30 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    5-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 01.11.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nachdem EA ja schon mit NFL Madden 2003 ein sehr positives Zeichen auf dem Sportsektor gesetzt hat, schieben die Jungs mit NHL 2003 gleich noch einen Knaller nach. Nachdem es nun eine Weile her ist, das wir einen Puck übers Eis schieben durften, lechzt man geradezu danach. Jetzt werden viele sagen, es gibt ja auch noch NHL Hitz. Doch Eishockey bedeutet (in meinen Augen zumindest) 5 Feldspieler + Goalie und nicht nur ein arcadehaltiges Scharmützel auf dem Eis. Das kann man sehen wie man will, doch taktisches Denken und den Reiz, den Stanley Cup nach einer langen Saison in die Höhe zu stemmen, gehören nun einmal zum Eishockey, wie der Schläger an den Puck. Genauso die Realitätsnähe, die entsteht, wenn sich Spieler verletzten und man diesen Ausfall kompensieren muß oder der Rookie Draft am Saisonende. Deswegen ist NHL 2003 für mich das erste richtige Eishockeyspiel auf dem GC. Wenn man den Cube „hochfährt“, bemerkt man schon bei der Sprachauswahl, was für ein Spiel sich auf dem Teller dreht. Wo sonst bekommt man die Chance eine schwedische, finnische oder tschechische Textkonvertierung einzustellen. Natürlich gibt es auch die deutsche, französische und englische Auswahl, denn die drei Exotensprachen ist nicht jedermanns Sache. Wenn man das Hauptmenu erreicht und gleichzeitig die ersten Akkorde das Ohr erreichen kann man erahnen, wie das Game musikalisch unterlegt ist. Es wurden Musikstücke von Bands wie: Gob, Greenwheel, Default oder auch Papa Roach implantiert. Von diesen Bands weiß man, das sie keine Balladensynfonie aus ihren Instrumenten quälen. Also paßt der akustische Rahmen mit dem des Spiels überein - schnell und hart. Das Hauptmenu nimmt sich mit seinem Schnellstart, Spielmodis, Options, NHL Card´s und EA Extra etwas nüchtern aus. Wie schon beim Madden, sollte man sich einmal den Blick hinter die Kulissen gönnen, der uns bei den EA Extras eröffnet wird. Hier lernt man viel über die Arbeit an so einem Spiel und was die Entwickler noch alles so in ihrer Arbeitszeit veranstalten (grillen, Tablekicker u.s.w.) Bevor wir uns aber der Puckjagd und den Cross Checks widmen, streifen wir noch durch die Options, wo man unter anderem Spieler und Teams erstellen kann, aber wichtiger noch, die Spieleinstellungen regelt. Und davon gibt es reichlich.


Zum einen das Regelwerk betreffend, ob man mit Abseits, Icing und 2 Linien Pass spielen will, wie lange ein Drittel in Echtzeit dauern soll (5, 10, 15 oder 20 min.) oder wie hart Strafen verhängt werden. Die Gameplay Einstellungen bestimmen den Schwierigkeitsgrad (Anfänger, Einfach, Mittel und Schwer), die Spielgeschwindigkeit, die Ermüdung der Spieler, Verletzungsanfälligkeit und Präzision bei Schüssen und Pässen u.s.w. In den Grundeinstellungen legt man ferner die Puckhärte und -reibung fest, was das abprallen von der Bande beeinflußt, oder auch die generelle Aggressivität der Spieler und die Turbophase im Spiel kann man über Schieberegler bestimmen. In den Soundeinstellungen kann man zwischen Mono, Stereo und Dolby Pro Logic wählen und ferner die Lautstärke der Kommentatoren, Musik, Zuschauer und Stadionsprecher beeinflussen. Die Kamerapositionen (6 Stück) und Screeneinblendungen werden in den Anzeige Options festgemacht. Die Tastenbelegung am Pad darf jeder nach eigenem Ermessen festlegen. So kann man alle möglichen Aktionen auf beliebige Tasten verlegen. Doch die Grundeinstellungen sind eigentlich schon recht optimal belegt. Sind alle Einstellungen vorgenommen sollte man diese speichern, damit das Theater nicht bei jedem Neustart von vorn beginnt. Der Menupunkt NHL Card´s ist dem der Madden Card´s nicht unähnlich. Das Spiel stellt verschiedene Aufgaben an den Spieler, der für das erfüllen selbiger, Punkte bekommt. Der Aufgabenbereich splittet sich in die vier Schwierigkeitsgrade mit jeweils vier Leveln. Allerdings sind die Aufgaben in jedem Schwierigkeitsgrad die gleichen (nur eben schwieriger zu meistern). Die Aufgaben aus dem Level 1 sind recht harmlos. Zum Bsp. muß man 1 Tor erziehlen, 5 Bullies gewinnen, 10 Torschüsse in einem Drittel abgeben u.s.w. In Level 3 wird es da schon etwas schwieriger, weil man etwa alle Auswärtsspiele in den Playoffs gewinnen muß oder auch 30 Tore mit einem Spieler in einer Saison erzielen muß. Level 4 wird den meisten richtig schwer fallen. Denn da muß man zum Bsp. alle 5 Penaltiys beim Penaltyschießen verwandeln oder die Playoffs ungeschlagen erreichen. Daran arbeitet man schon eine Weile ... Im Album kann man dann seine Punkte in Karten eintauschen, die entweder Spieler der NHL oder aber auch Gimmiks beinhalten können. Diese Fun Card´s können Cheats sein oder auch neue Jubelposen freischalten.

Ferner gibt es noch sogenannte Easter Egg Karten, die bestimmte Sonderlichkeiten bewirken. Zum Bsp. die „Last Man Standing“ Action, wo jeder zu Boden gecheckte Spieler liegen bleibt, bis der nächste Pfiff des Schiris ertönt. Wenn man sich clever anstellt, kann man seinen Vorteil daraus ziehen. Aber auch die AK bekommen ... ;-) Der Schnellstart gibt Neulingen einen ersten Eindruck, was auf dem Eis abgeht. Hier kann man ein Spiel mal auf die Schnelle machen und sich mit den kleinen Feinheiten vertraut machen. Will man einmal sehen, wie sich sein Team gegen das Tschechische Nationalteam anstellt? Oder die selbstgesteuerten Colorado Avalanche gegen die computergesteuerten. In diesem Modi darf man noch ungestraft experimentieren, was die Taktick betrifft. In der Saison kann das nämlich ins Auge gehen. Die Spielmodis selbst, beinhalten den Schnellstart ebenfalls noch einmal, wie auch die reinen Playoffs und das internationale Turnier. Hier wird dem Spieler ermöglicht, lediglich an den Playoffs teilzunehmen, ohne die dazugehörige Saison gespielt zu haben. Im Playoff Setup bestimmt man schnell noch den Schwierigkeitsgrad, Drittellänge, die Playoff Serie (1 Spiel, Best of 3,5 oder7). Beim internationalen Turnier dagegen darf man sich mit den „Großmächten“ dieses Sportes und den „Entwicklungsländern“ messen. Neben den schon bekannten Schwierigkeitsgrad und Spieldauer legen wir noch die Anzahl der Teams fest und den Gruppenspielzyklus. Wer schon immer einmal in Kasachstan an einem Turnier teilnehmen wollte, hat hier nun Gelegenheit dazu. Was die Lizenzen der Nationalmannschaften betrifft, hat man schlechte Karten. Zumindest was ich selbst festgestellt haben, sind nur die NHL Spieler der jeweiligen Teams vertreten. Der Rest besteht aus No Names (erdachte Namen). Vom Spielpotenzial aber sind sie der Realität recht nahe gekommen. Doch daneben finden wir das Hauptaugenmerk von NHL 2003. Die Karriere. Hier ist der Spieler aufgefordert, mit seinem Team 10 Jahre in der NHL zu bestehen. Und das ist nicht einfach. Denn hier trägt der Realitätsfaktor dazu bei, das wir die 10 Jahre nicht mit ein und der selben Mannschaft antreten können. Hier im Spiel erkennen die Akteure selbst, wenn es Zeit wird, die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen. Nicht jeder ist ein Mario Lemieux, der noch im hohen Alter ordentliche Leistung abliefert.


Wenn man die Saison mit seinem Team beginnt, sollte der erste Blick in den Kader sein, wo man das Alter der Cracks feststellen kann. Sind viele dabei, die schon jenseits der 30 sind, sollte man sich schon einmal nach jüngeren Alternativen umzusehen. Achtet aber darauf, das ihr maximal 37 Feldspieler und 3 Torhüter in der Mannschaft haben dürft. Vor der ersten Saison ist es noch relativ schwierig, neue Spieler zu bekommen, da man nur mit anderen Teams traden darf. Und oft wollen die nicht von uns übers Ohr gehauen werden, wenn wir ihnen einen „alten, schlechten“ Spieler für einen „jungen, guten“ abluchsen wollen. Also, schmeißt nicht gleich jeden aus dem Kader, denn die Saison ist lang und Verletzungen sind hier nicht nur „Beiwerk“. Wenn es einen Spieler richtig erwischt hat (Fraktur u.ä.), dann fehlt der locker mal 3-4 Monate oder gar länger. Im Karrieremenu finden wir den Kalender, der euch über die anstehenden Spiele auf dem laufenden hält. Rechts sehen wir den aktuellen Spieltag mit allen Begegnungen. Der Teambericht liefert uns Informationen über das eigene, aber auch die anderen Teams. Unter dem Vereinswappen steht die aktuelle Teamwertung und der Saisonverlauf (Sieg, Niederlagen, Overtimespiele). Das große Fenster bietet Einblicke in die Mannschaft, was die Topscorer betrifft, wer eine gute oder schlechte Phase zur Zeit hat, wer wie lange verletzt ist oder auch wer gesperrt ist. Mit diesen Informationen kann man den Spielerkader bearbeiten. So darf man denjenigen mit einer schlechten Phase oder gar Verletzung aus der Startreihe verbannen und adäquaten Ersatz aufstellen. Sollte dieser im Team nicht vorhanden sein, bastelt man ihn sich selbst. Dazu stehen eine Reihe Möglichkeiten offen, was das Potenzial des „Neuen“ betrifft. Man kann sich also einen richtigen guten Superstar zurecht zimmern und diesen dann zum Einsatz bringen. Nachteilig ist das Äußere des Spielers. Man darf zwar Augen, Nase, Mund und dergleichen festlegen, sieht aber erst auf dem Eis, wie das ganze im Gesamterscheinungsbild aussieht. Je nach Fähigkeiten der Spieler werden diese in der Kaderübersicht mit Symbolen bedacht. Der gute Schütze hat neben seinem Namen ein Bull Eye (Zielscheibe), der Schußspezi ein Stocksymbol und die Dampframme beim Checken einen Hammer. Das Schild mit dem H darauf, deutet an, das es sich bei diesem Spieler um einen Helden handelt.

Diese Spieler haben die Möglichkeit, ein Spiel in den letzten Minuten herumzureißen. Sind wir mit der Startaufstellung zufrieden, sollten wir nicht länger zögern, uns dem Eis zu nähern. Vorher finden wir uns aber noch in der Teamoption wieder, wo man noch schnell das Trikot wechseln kann, den Reihenwechsel von automatisch auf manuell zu stellen und noch einmal die Strategie zu überprüfen. Denn ihr bestimmt, wieviel Druck euer Team aufs gegnerische Tor ausübt und sich selbst in der Verteidigung verhält. Wer mit dem ganzen Kauderwelsch nicht viel anfangen kann, der sollte die Möglichkeit nutzen sich das mitgelieferte Strategievideo anzusehen. Hier wird jeder Strategie anschaulich und am Beispiel erklärt. Der Ladebildschirm zeigt noch einmal die Iconübersicht und erläutert u.a. wie es sich mit den NHL Karten verhält. Dann werden die wichtigsten 5 Spieler jedes Teams angezeigt und schon geht es los. Wer sich nicht jedesmal den Einmarsch ansehen möchte, der kann das ganze mit der B Taste beschleunigen. Das Spiel lebt von seiner Dynamik und Spielaktionen. Und hier wurde ganze Arbeit abgeliefert. Die Spielerbewegungen und das Stockhandling sind authentisch nachempfunden und lassen das Spiel zu einem wahren Erlebnis werden. Und was besonders positiv auffällt, das die Goalies nicht mehr „nur“ im Tor stehen, sondern sich selbst durch tolle Aktionen im Kasten auszeichnen. Im Schwierigkeitsgrad Mittel ist es verdammt schwer, mehr als 5 Tore zu erzielen. Doch der richtige Spaß kommt erst auf, wenn man fester zulangen darf. Sprich Body - bzw. Cross Check. Wenn der Speed des eigenen Mannes stimmt, hat der Gegenspieler verdammt schlechte Karten. Wenn es ganz mies läuft für ihn, geht er verletzt in die Kabine und ward dieses Spiel nicht mehr gesehen. Natürlich dürfen auch die Prügelszenen nicht fehlen. Wenn es dann richtig Mann gegen Mann geht, wird es wahrlich heiß auf dem Eis. Der Sieger des Fights belohnt den Verlierer mit einer verhöhnenden Geste und trabt Richtung Strafbank. Dort können bei Zeitstrafen schon einmal die Schläger fliegen und mit reichhaltiger Gestik dem Schiri klargemacht, was man von seiner Entscheidung hält. Das Spiel lebt geradezu von diesen kleinen Sequenzen.


Da werden Gegner durch das Plexiglas an der Bande gecheckt und die Zuschauer schütteln sich die Splitter von den Sachen oder es werden Heiratsanträge auf den Rängen gemacht, so richtig mit Hand halten und abknien u.s.w. Doch Stanley Cup Sieger wird man nicht nur, weil man den rüdesten Mann in der Defense hat, sondern durch die Tore. Und besonders schöne werden in der Slow Mo noch einmal richtig gefeiert. Ob nun der Puck ins Dreiangel einschlägt oder mit viel Glück dem Goalie durch die „Hosenträger“ rutscht, da fragt am Ende keiner mehr nach. Links unten sehen wir ein Deke Meter. Dieses füllt sich, wenn man im Spiel mit seinem Spieler einen sogenannten Deke macht. Das heißt man vollführt ein Täuschungsmanöver. Ist es voll, kann man bei einem eigenen Angriff einen Game Breaker ausführen. Dazu laufen die Gegner in Zeitlupe und wir in normal Geschwindigkeit. Die Chancen stehen nicht schlecht, dadurch ein Tor zu erzielen. In der Nachsaison, kommen dann die großen oder kleinen personellen Umbauten. Spieler hören auf, schlechtere kommen auf die Free Agent Liste und wir müssen an einem neuen Team arbeiten. Dazu stehen uns zwei Rookie Drafts und natürlich die Free Agent Liste zur Verfügung. Man sollte sich im Vorfeld schon einmal die Daten der Spieler im Free Agent ansehen, damit man das Alter feststellen kann. Denn im normalen Agentmenu kann man das nicht tun. Bei NHL 2003 wird nicht mit Geld gearbeitet und auch keine Verträge geschlossen. Ein Free Agent Spieler symbolisiert durch die Smiliefarbe, ob er Interesse an deinem Team hat oder nicht. NHL 2003 ist ein richtig geiles Eishockey Spiel, wo man eine Langzeitmotivation geboten bekommt. Sitzt man erst einmal davor, merkt man nicht, wie die Zeit verrinnt und der Magen in den Kniekehlen schaukelt. Ich persönlich könnte mich nicht zwischen Madden NFL 2003 und NHL 2003 entscheiden. Wer das muß, in dessen Haut möchte ich nicht stecken.

PLUS - MINUS LISTE

+ Realitätsnah (Verletzungen, Sperren, Karriereende im Alter)
+ Toller Sound, wenn auch nicht ganz so gut wie bei Madden
+ Bewegungsabläufe und Steuerung sind top
+ Langzeitmotivation
+ gute KI aller Spieler, vorallem der Goalies
+ zauberhafte Zwischensequenzen

- Spielererstellen Mode etwas fad
- bei Karriereende muß man selbst nach eigenen Spielern suchen die aufgehört haben
- kein 60 Hz
- nur ein Spielstand anlegbar

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- NHL Hitz 2002

WERTUNG

GRAFIK:
88%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
89%

MULTIPLAYER:
89%

GESAMTWERTUNG:
90%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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