SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
EA Sports

GENRE:             Football
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      59 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    5-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 21.10.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nachdem es ja nun einige Zeit ruhig auf dem Sportsektor gewesen ist, wurde es auch langsam notwendig, Nachschub auf den Markt zu bringen. Den Anfang dabei macht „Altmeister“ John Madden. Die American Football Krone trug zu N64 Zeiten Acclaim´s NFL Quarterback. Da aber die Lizenzen nicht verlängert wurden sind, wird Meister Madden vorerst der einzige Vertreter dieser Sportart bleiben. Und man hat sich mächtig ins Zeug gelegt, die Fans dieses „Männersports“ zu verwöhnen. Nicht nur aus dem grafischen Aspekt betrachtet, sondern auch inhaltlich, spielerisch und vor allem akustisch. Hier wird das volle Programm für ein High- light präsentiert. Das Hauptmenu läßt davon noch nicht viel erahnen, denn mit seinen Menupunkten Schnellstart, Spielmodis, Features, Einstellungen und EA Sports Einblicke, nimmt es sich eher normal aus. Doch wenn man hinter die Kulissen blickt, offenbart sich die Vielfalt, die in diesem Game steckt. Bevor man auch nur einen Gedanken an das spielen verschwendet, sollte man einen Besuch in den Einstellungen absolvieren, denn hier wurden die Grundlagen verankert. Die Systemeinstellungen umfassen die optischen wie auch die akustischen Feinheiten, wie Lautstärken für die Kommentare (wenn sie aktiviert sind), das Geschehen auf dem Spielfeld oder aber die Musik. Und da die Musik vom allerfeinsten ist, kann mann diesen Regler gar nicht hoch genug drehen. Passend zum Game wurden die 11 Soundtracks ausgewählt und schaffen die richtige Atmosphäre. So heizen uns zum Bsp. Bon Jovi, Good Charlotte oder Nappy Roots feat. Marcos (P.O.D.) richtig ein. Da hat man selbst nach 30 Std. Spieldauer nicht die Nase voll. Die optischen Einstellungen umfassen neben 7 Kameraperspektiven, die Spielerbezeichnung auf dem Feld (Name, Position, Nummer, oder nichts davon), das Screenformat (4:3, 16:9 Widescreen oder Letterbox 4:3), die Feldlinien und die Replayfunktion. Die Gameplay Einstellungen sind da schon wesentlich umfangreicher. Das beginnt bei der Spielzeit die man von 1 Min. bis hin zu 15 Min. Quarterlänge bestimmen kann. Man sollte beachten, das man bei 5 minütiger Viertellänge etwas mehr als eine Stunde benötigt um das Spiel zu beenden. Die Schwierigkeitsgrade reichen vom Rookie (leicht), Pro (normal), all-pro (hard) und all-madden (härter). Wer richtig spielt, der läßt auch Verletzungen seiner Spieler zu und bestimmt nicht die vorherrschenden Wetterbedingungen. Weitere Punkte für das Gameplay sind die Strafen im Spiel und die Härte diverser Fouls.


Der Punkt „Easy Play“ erlaubt dem Neuling ein wenig Hilfe, was das passen, laufen und fangen betrifft. Auch Strafen und die Spieluhr sind hier nicht im Umfeld verankert. Für Fortgeschrittene gibt es noch die Möglichkeit, ein eigenes Spielbuch zu entwerfen, wo man seine bevorzugten Spielzüge einträgt. Doch diesen Punkt sollte man erst anwählen, wenn man schon eine Weile gespielt hat. Einen Abstecher zu den Features in Madden 2003 erlaubt uns weitere Entfaltungsmöglichkeiten der eigenen Kreativität. Hier kann man sein eigenes Team oder einzelne Spieler selber „bauen“, die man später zum Einsatz bringen möchte. Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Seinem eigenem Team kann man nicht nur ein Logo aus dem sehr umfangreichen Fundus verpassen, sondern auch die Teambezeichnung, den Stadionnamen mit Größenordnung der Zuschauerkapazität und der geografischen Ansiedlung (SW,NO u.s.w.). Bei der Spielererschaffung bestimmen wir neben der Größe und dem Gewicht auch die Verteilung der Muskeln oder des Körperfettes an bestimmten Stellen. Dazu bestimmen wir die Herkunft des Spielers, welches College er besucht hat und welche Eigenschaften er haben soll. Soll sein Vorteil die Geschwindigkeit sein oder wollt ihr eine fleischgewordene Mauer haben. Dazu muß man sich im Vorfeld schon mal einig sein, an welcher Position der „Neue“ stehen soll. Wie man es bei einem „Madden-Spiel“ erwarten kann, sind auch diesmal wieder die Madden Cards mit von der Partie. Diese Cardsets (328) kann man im Spiel erwerben, wenn man genug Tokens erspielt hat. Die Tokens erspielt man, indem man bestimmte Dinge im Spielbetrieb vollbringt. Das können erfolgreiche 30 Yard Pässe sein, oder die Höhe des Sieges bzw. 3 und mehr Touchdowns mit einem Spieler u.s.w. An jedem Spielende wird dann zusammen gezählt und man kann auf Einkaufstour gehen. Die erworbenen Card´s werden dann im eigenen Cardbuch abgelegt, wo man dann mit anderen menschlichen Spielern tauschen kann oder einfach nur sich an der kompletten Sammlung erfreuen kann. Im Multiplayer Mode kann man auch die Karten während des Spiels einsetzen, vorausgesetzt natürlich, das beide Spieler unterschiedliche Teams einsetzen und Karten in ihrem Cardbuch haben. Auf der Rückseite jeder Karte stehen die Vorteile, die diese Karte im Einsatz mit sich bringt. Das Statistik Book gewährt Einblicke in die erreichten Leistungen des Spielers.

Ob nun gegen den Computergegner oder einen menschlichen Gegenüber. Das absolute Highlight des Spiels sind aber die Spielmodis. Davon gibt es 7 Stück, die beim Mini Camp beginnen, über den 2 Min. Drill und Tournament bis hin zum Franchise Mode reichen. Um sich mit den Spielzügen der Teams auseinander zu setzen finden wir hier auch den Practice und Football 101 Mode. Bevor man aber mit dem Training beginnt, gilt wieder mal, sich vorher schon mal für ein Team zu entscheiden bzw. hier seine Auswahl zu treffen. Denn jedes Team hat unterschiedliche Play Books (Spielzüge) am Lager. Bei Football 101 zeigt uns Meister John Madden persönlich, wie man es anstellt, erfolgreich zu spielen. Wir wählen den jeweiligen Spielzug aus und er führt ihn uns vor, wie der Hase läuft. Nach dieser Anschauung, müssen wir es natürlich nachmachen. Sind wir ebenfalls erfolgreich, werden wir mit Tokens für die Madden Cards belohnt. Haben wir im Training die Grundlagen des Spiels begriffen, kann man im Mini Camp sich weiteren Herausforderungen stellen. Dort finden wir auf der topografischen Karte der USA verschiedene Symbole, die die Aufgaben verdeutlichen. Unten im Bild erhalten wir weitere Einzelheiten zu den Anforderungen. Mit dem Bus bereisen wir die einzelnen Städte und versuchen die Sache zu lösen. Zu jeder Aufgabe muß ersteinmal der „Drill“ gelöst werden. Das heißt, es werden Punkte für euer Können vergeben und wenn diese Punktzahl für einen Pokal reicht, kann man zu der jeweiligen Aufgabe noch die Spielsituation bewältigen. Dort muß man das eben geübte auf dem Spielfeld in einer bestimmten Situation umsetzen. Ist man darin erfolgreich, wird man mit einer Madden Card in Gold belohnt, die dann umgehend ins Album wandert. Zuerst müssen alle Aufgaben im Schwierigkeitsgrad Rookie gelöst sein, bevor man man sich an die nächst höhere Stufe wagen kann. Dort spürt man schon den Anstieg des Anspruches ganz deutlich. Wer Freude an dieses Spielsituationen gefunden hat, der sollte sich den Spielmodus „Situation“ genauer ansehen. Hier darf man nämlich seine eigenen Situationen kreieren. Angefangen von den Teams über den Spielstand, das jeweilige Quarter, wo man sich befindet auf dem Feld u.s.w. Hier kann man sich selbst testen, was man drauf hat. Der 2 Min. Drill ist nichts anderes, als das man in 2 Minuten möglichst viel erreicht.


Man bekommt für jeden erfolgreichen Pass, Touchdown, Running u.s.w. Punkte die dann nach den 2 Minuten zusammen gezählt werden und einen in die Rangliste eintragen. Die Nummer 1 der Rangliste hat 30000 Pkt auf dem Konto. Zum Vergleich: man bekommt für einen 30 Yard Pass mit anschließenden TD etwa 2750 Pkt. Da hat man schon ganz gut zu tun um an die Nr. 1 heran zu kommen. Die absolute Herausforderung ist aber der Franchise Mode. Hier spielt man mit seinem Team bis zu 30 Saisons. Das heißt, man muß seine Mannschaft permanent am oberen Level halten. Da die eigenen Leute ja auch nicht jünger werden, muß man versuchen im Laufe des Spiels junge und gute Spieler zu verpflichten. Dazu stehen einem der Free Agent Pool zur Verfügung, wo man Spieler aller Positionen und Alter werben kann oder aber der NFL Pick Draft nach jeder Saison. Wenn man sich vor einer Spielzeit von den durchschnittlichen Spielern im gehobenen Alter trennt, dafür junge gleichwertige Spieler holt, kann man mit der Zeit ein schlagkräftiges Team zusammenstellen. Denn die Spieler werden nach jedem Jahr anhand ihrer gebrachten Leistung bewertet und hochgestuft. So kann ein junger Durchschnittsspieler in 4-5 jahren der absolute Topspieler sein. Natürlich auch, was die Gehaltsforderung betrifft. Durch den Salary Cap sind euch etwas die Hände gebunden nur Gehaltsmillionäre in den Reihen zu halten. Doch man kann schon gut mit den Spielern verhandeln, was Geld und Vertragslaufzeit angeht. Wer sich nicht gleich für einen Rookie entscheiden will, der kann diesen Spieler auch erst einmal beobachten lassen und anhand der Spielberichte die man bekommt seine Entscheidung abhängig machen. Die Vorsaison selbst, muß man nicht spielen, die kann man simulieren lassen. dabei werden einige Spieler eures Teams sich verbessern oder auch verschlechtern. Das kann man nach der Vorsaison überprüfen, indem man sich durch den Kader scrollt. Dort sieht man dann, in welchen Bereichen die Verbesserung bzw. Verschlechterung aufgetreten ist. Der Bereich Mannschaft gibt uns Einblicke in die Verletztenliste und wie lange die dort aufgeführten Spieler uns noch fehlen werden. Im Notfall kann man bis zum 6. Spieltag noch einmal nachkaufen, da es Verletzungen gibt, die bis zum Saisonende reichen. Man muß nur darauf achten, das nicht mehr als 55 Spieler im Team stehen, denn damit ist die Obergrenze erreicht.

Der Punkt „Breakdown“ zeigt uns dabei an, wieviele Spieler wir für eine Position unter Vertrag haben und wieviele dort eigentlich gebraucht werden. Danach kann man sich dann entscheiden, von wo man noch einen entbehren kann. Wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann man ja die reguläre Season angehen. Im Vorbildschirm kann man sich noch einmal die Tabellensituation zu Gemüte führen, den Spielplan für unser Team oder den Wochenspielplan aller Teams. Die anderen Spiele werden simuliert und das eigene spielen wir natürlich. Im Stadion angekommen, erfahren wir die Wetterbedingungen und werden von den Reportern zum Spiel begrüßt. Neben John Madden begleiten uns noch Al Michaels und Melissa Stark durch das Spiel. Man kann die Teams beim warmmachen beobachten oder gleich zum Münzwurf wechseln. Dieser entscheidet dann, ob man angreift oder erst einmal verteidigen muß. Vor jedem Spielzug wählt man die Angriffs- bzw. Verteidigungsstrategie aus, die dem Gegner das leben so richtig schwer macht. Man sollte beobachten, welche Formation der Gegner beim Angriff wählt und daraus seine eigenen Schlüsse ziehen. Versucht er ein Laufspiel oder bringt er gar 4 Wide Receiver auf das Feld. Danach richten wir unsere Verteidigung aus. Bevor der Spielzug beginnt, kann man die Wege und Ziele seiner eigenen Leute ansehen, indem man den C Stick nach oben bewegt. Welchen Spieler seines Teams man selbst bewegt, ist euch überlassen. Mit dem A und X Button bewegen wir uns durch die Reihen und verweilen dann auf einem Spieler. Nun sind alle Anstrengungen darauf ausgerichtet, den Gegner auf keinen Fall das überschreiten der ersten 10 Yard (1st Down) zu ermöglichen. Das Pausenmenu bietet neben den Einstellungsmöglichkeiten auch diverse Traineroptionen. So kann man beim Schiedsrichter gegen eine Entscheidung (Aus, Fumble u.s.w.) intervenieren. Der Referee muß sich dann die Zeitlupe des Spielzuges noch einmal ansehen und evt. han man ja Erfolg mit seinem Einspruch. Auch die Statistiken können von hier aufgerufen werden, eine Auszeit genommen werden u.v.m. Wenn man durch einen Spielzug Tokens erreicht hat, wird uns das gleich dazu angezeigt. Was richtig gut gelungen ist, ist die Grafik mit all ihren Feinheiten. So kann man an der Gestik der Spieler die Freude oder auch den Ärger einer Aktion ablesen. Natürlich sind auch die Spieleranimationen vom feinsten. Egal ob nun beim Touchdown oder bei einer Interception. Dem Gegner wird deutlich gezeigt, wer hier der Chef ist.


Die Zuschauer kann man per Tastenkombi auffordern richtig mitzugehen, was aber nicht notwendig ist, da diese eh richtig Rabatz machen beim Spiel. Da wird das Heimteam angestachelt was nur geht. Auch der Wandel der Jahreszeiten spiegelt sich auf dem Spielfeld wider. Regen, Schnee oder Sonnenschein machen jedes Spiel zu einem Erlebnis. Wenn es kalt ist, kann man den Atem jedes einzelnen Spielers sehen, bei Schnee ist es mit der Standhaftigkeit nicht weit her u.s.w. Wem es beim Spielzug selbst nicht aufgefallen ist, dem verdeutlicht die Zeitlupe, welche Bewegungen die Spieler ausführen können und das diese aufs optimale ausgearbeitet wurden. Bei diesem Spiel nach Kritikpunkten zu suchen ist wirklich schwer, da es wirklich das Herz eines jeden Sportfreaks höher schlagen läßt. Doch die Cheerleader in der Halbzeitpause sind das ganze Gegenteil der Spieleranimationen. Die Mädels wirken etwas „angeeckt“ und eigentlich richtig unschön vom „männlichen“ Standpunkt her. Natürlich fällt dies nicht gravierend ins Gewicht, eher schon, das dass Game komplett englisch ist. Doch wenn man ehrlich ist, haben wir ein fast perfektes Spiel vor uns liegen. Das sollten wir einfach nur genießen und nicht die (kaum vorhandenen) Negativpunkte auf Krampf suchen. Wer sich an diesem Männersport begeistern kann, der sollte hier nicht zögern zuzugreifen, denn etwas besseres wird es auf längere Zeit nicht geben. Und wer einmal den Super Bowl gewonnen hat, will ihn immer haben.

PLUS - MINUS LISTE

+ Top Grafik und Animationen
+ hervorragender Franchise Mode
+ unzählige Spielzüge möglich
+ sehr anspruchsvolle Gegner (taktisch und spielerisch)
+ absolut heiße Soundtracks
+ lange Spielmotivation

- komplett englisch
- häßliche Cheerleaderumsetzung
- Speicherbedarf (59 Blöcke Franchise, 2 fürs Profil, 1 für kreierte Teams)

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller
Special zum Verlinken mit dem GBA

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
90%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
89%

MULTIPLAYER:
84%

GESAMTWERTUNG:
91%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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