SYSTEM:           GameBoy Color
ENTWICKLER:
Natsume

GENRE:             RPG
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    3 - 9
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca. 70DM
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 03.01.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Das der GBC noch immer für mächtig viel Furore sorgt merkt man nicht nur an der trotz GBA großen Akzeptanz, sondern natürlich auch durch immer wieder herausragende Spiele. Haben die Zelda Spiele nochmal für einen gehörigen Schub gesorgt ist auch Lufia: The Legend Returns ein Grund dafür. Nach 4 Jahren GBC kommt hier nun für RPG Freunde das Spiel was man sich wohl schon lange gewünscht hat. Ein Spiel das vielen Vergleichen standhält und so manchen Konkurrenten das Fürchten lehrt. Mit Lufia ist auch eines der wenigen Spiele auf dem Markt, das mit einer sehr schönen Story aufwartet, die Freunden des Backgrounds eines Spiels gerecht wird. Es ist die Zeit der Mythen, Legenden und Monster. Kern der Story ist die sogenannte Todesinsel. Auf ihr lebten 4 Höllenfürsten, die für das Böse standen und viel Unheil anrichteteten. Ein Held namens Maxim nahm es mit ihnen auf und zog das legendäre Lufiaschwert. Die Höllenfürsten wurden besiegt und die Menschheit hatte 100 Jahre Ruhe. Bis die Todesinsel zu neuem Leben erwachte und erneut das Lufiaschwert durch einen Nachkommen Maxim's den zweiten Krieg gegen die Höllenfürsten entschied. Wieder sollten 100 Jahr vergehen bis.......... Und genau hier beginnt die Story eines der umfangreichsten Spiele auf dem GBC. Eine Wahrsagerin die genau dieses Szenario vorausgesehen hat erreicht die Küste einer Insel und die Stadt Patos. Einer ihrer Bewohner ist auserwählt sich den Höllenfürsten erneut in einem langen Kampf entgegenzustellen. Wain, ein Jäger aus Patos ist ein Nachkomme des legendären Maxim und der Hauptcharakter dieses Spiels, den Ihr als Spieler unter anderem führen werdet. Die Story wird dem Spieler samt dem kompletten Abspann schon nach dem Einschalten ausführlich dargelegt, wobei ich gleich auf ein großes Highlight des Spiels eingehe. Großes Lob an Ubi Soft, das man ein Spiel wie dieses komplett lokalisiert hat und somit auch jüngeren Spielern Zugang zu diesem excellenten RPG ermöglicht. Zudem ist die Lokalisierung sehr gelungen und bietet neben den deutschen Texten auch viel sinniges und humorvolles. Nach der Einführungssequenz bietet euch das Spiel lediglich den Punkt Neues Spiel. Optionen und ähnliches braucht das Spiel nicht. Mit Menus kommt man im Spiel selber noch reichlich in Kontakt. Danach darf man den Namen des Helden durch einen eigenen ersetzen und die angesprochene Wahrsagerin Sequenz erscheint in der Spielgrafik, wo Ihr euren Helden kennenlernt und die Stadt Patos betretet. Grafisch ist das Spiel ordentlich gelungen. Etwas gröbere Gestaltungen als bei den Zelda's, die hier zweckmäßig sind, lassen aber Komfort in der Spielbarkeit nicht vermissen. Kleine wuselnde Figuren die Ihr so durch die einzelnen Welten steuert. Dabei wird der gewohnte schräg von oben Viewpoint auch hier gewählt.


Ihr beginnt das Spiel was die Story angeht auf der Inselwelt von Epsis und lernt im Verlauf 3 weitere Inseln kennen, die zu Beginn nicht sichtbar oder erreichbar sind. Per Select könnt Ihr die Weltkarte aufrufen. Nach und nach lauft Ihr mit eurem Charakter durch die Straßen von Patros, sprecht mit einigen Leuten und lernt die Zusammenhänge der Story kennen. So auch das es einen Turm des Todes auf der Insel gibt, in dem mystisches passiert. Im Endeffekt ist es das grobe Spielziel auf jeder der 4 Inselwelten jeweils einen Höllenfürsten zu erledigen. Bis dahin steht dem Spieler aber einiges bevor. An Spielzeit wie auch Spielvergnügen. 40 Stunden reine Spielzeit dürften kein Problem darstellen. Das Spiel besitzt dem Genre angemessen ein äußerst interessantes Speicherfeature. Zum einen könnt Ihr innerhalb der Welten in bestimmten Orten Speichern, wobei euch 3 verschiedene Batterieslots zur Verfügung stehen, und zweitens eine Sofort Speicherung um den GBC eventuell sofort ausschalten zu können. Sind beide Spielstände in Benutzung agieren sie unabhängig voneinander. Um den Höllenfürsten einer Insel zu besiegen bedarf es natürlich dem Erreichen vieler kleiner Spielziele und natürlich einer Vielzahl an Kämpfen wie es sich für ein RPG gehört. Das Spiel hat nach meinem Ermessen sehr viel Ähnlichkeit mit der Ogre Battle Reihe, bietet dabei in manchen Bereichen sogar noch mehr Tiefgang. Sehr schön gemacht ist auch die Story im Spiel, die wie ein roter Faden geführt wird und dem Spieler immer ein Stück mehr des Backgrounds preisgibt. So trefft Ihr die Höllenfürsten auf euren Wegen immer wieder mehrmals. Das ist auch gewollt und Ihr verliert erstmal sehr oft. Das Spiel ist Umgebungsmäßig in 3 verschiedene Bereiche eingeteilt. Den Stadt Modus in dem Ihr alles um euch erkennt, Häuser betreten könnt, mit Leuten reden oder eben Dinge wie Shops oder Herbergen nutzen könnt. Die zweite Variante ist die Karte der Insel. Wie bei Ogre Battle lauft Ihr über den Grundriß und findet Höhlen, Städte und andere Gegner. Die dritte Variante ist innerhalb der unzähligen Dungeons im Spiel. Diese können in Gebäude Umgebungen herrschen oder Höhlen und ähnlichem. Die Dungeons aller Art stellen ebenfalls eine Besonderheit dar und sind auch der Grund für das Nicht erscheinen einer Komplettlösung im Spiel. Wie bei Dragon Quest Monsters werden diese per Zufall generiert und haben nach verlassen und einem erneutem Betreten ein komplett anderes Design. Die Kämpfe sind auch der Kern des Spiels, was das Spiel z.b. von den Zelda's klar unterscheidet. Es ist im gesamten Linear und bietet wenig Rätselkost im Adventure Sinne. Im Spielverlauf wird es dem Spieler möglich sein 9 verschiedene Charaktere in den Kämpfen gleichzeitig zu steuern. Diese findet man natürlich erst nach und nach.

Wie bei Ogre Battle existiert auch hier ein sogenanntes Feld um die einzelnen Charaktere zu platzieren. Von diesen 9 Charakteren könnt Ihr aktiv in einem Kampf immer 3 kämpfen lassen, wobei die Kämpfe Rundenbasiert vonstatten gehen und hier wieder sehr an Ogre Battle erinnern. Es ist also nach und nach die Aufgabe des Spielers neue Charaktere an die 9 entsprechenden Plätze zu stellen. So bekommt die Truppe mit der Zeit auch Fähigkeiten für seitliche Angriffe oder solche aus dem Hinterhalt. Trifft der Spieler auf Gegner innerhalb der Dungeons oder der Kartenansicht, so erscheint nun der Battle Screen. Hier stehen die Gegner oberhalb im Screen und eure Charaktere im 9er Feld auf der Unterseite. Ziel ist es die Gegner vollständig zu eliminieren und ihre HP Anzeige auf 0 zu bringen. Soweit so gut. Erst jetzt beginnt der extreme Tiefgang des Spiels. Drückt man die Start Taste, so offenbart sich ein Status Menu für gleich mehrere Eigenschaften. Das ganze natürlich für jeden einzelnen Chartakter. Zunächst einen allgemeinen Überblick über den Status eines Charakters. Sein Kampfstärke, Intelligenz, Verteidigung, Zauberkraft, Agilität oder das aktuelle Level, die Erfahrungspunkte und die sogenannten Learning Points. Jeder Charakter verfügt über gewisse Stärken und Schwächen. Besiegt man später im Spiel Gegner bekommt man neben den Erfahrungspunkten Gold und Learning Points. Exp. Points um ab immer höheren Punkte Grenzen in ein neues Level aufzusteigen, Gold um in Shops einzukaufen und die Learning Points um sie für wieder neue Dinge einzusetzen. Die wichtigste ist natürlich der Zauber Bereich und die sogenannten Spells. Sprüche die man in dieser Art auch aus den Pokemon Spielen kennt und mit den einzelnen TM's vergleichen kann. Das ganze ist in diesem Spiel aber um einiges aufgebohrter und mutiert mit der Zeit zu einem nicht zu unterschätzenden Zeitfaktor. Neben Magie Punkten die jedem Charakter zur Verfügung stehen gibt es auch die Seelen Kraft Punkte. Um diese SF (Spirituell Force) Punkte zu besitzen muß der Spieler die Learning Points einsetzen. Um das Abkürzungschaos perfekt zu machen gibt es nun noch die IP Fähigkeiten. (Infuriating Points). Sinn haben diese für das lesen sogenannten Historischer Schriften, die ihrerseits Zaubersprüche enthalten. Nur durch die Kombination der einzelnen Points können die Spieler dieser Erlernen und einsetzen. Je mehr Charaktere man führt umso besser geht das sogar. Denn allein durch das Positionieren der Charaktere auf den einzelnen der 9 Felder kann man die einzelnen Punkte der Charaktere addieren und die Schriften nutzen. Was kompliziert klingt, das gebe ich zu erledigt sich nach einigen Kämpfen. Das kuriose an manchen dieser Schriften und der enthaltenen Spells ist das die Benutzung erst nach Treffern möglich wird.


In diesem Falle steigt die IP Points Anzeige. Dafür haben diese Spells teils verheerende Wirkung beim Gegner. Vor allem die Höllenfürsten haben eine knackige Stärke und setzen ihrerseits ebenfalls reichlich Magie und Zauber ein. Im Kampf selber stehen nur die wichtigsten Anzeigen im Screen. Die HP Anzeige der eigenen Charaktere, deren Magie Points um normale Zaubersprüche ausführen zu können, sowie die Bilder und Namen der einzelnen Charaktere. Der Tiefgang zeigt sich ebenso in anderen Dingen. So z.b. je nach Fähigkeiten wer in welcher Reihenfolge angreift. Für den Kampf selber steht euch ein Menu zur Verfügung. Neben dem normalen Attacken könnt ihr flüchten, Zauber einsetzen oder auch Live die Positionen tauschen. Die normalen Attacken beschreiben dabei den Einsatz der normalen Ausrüstung, die neben dem Zauber und den ganzen Points natürlich ebenfalls enthalten ist. Auch hier zeigt Lufia viel Tiefgang. So besitzt jeder Charakter die Möglichkeit Waffen, Rüstungen, Helme oder Ringe zu tragen. Diese Dinge bekommt man in verschiedenen Shops der einzelnen Städte. Will man eines davon einem Charakter zuweisen sieht man immer Live ob sich das ganze positiv oder negativ auswirkt. In Form kleiner Pfeile ist das sehr wichtig und nimmt dem Spieler die Last alles einzeln auszuprobieren. Hier hat das Spiel denselben Effekt wie die Ogre Battle Reihe. Neue Ausrüstung und man verbringt sehr viel Zeit in den Menus um herumzuprobieren was bei wem am besten paßt. Dazu kommt die Abteilung Items und Objekte. Hier findet man Healer aller Arten, die man in den Kämpfen einsetzen kann wie auch z.b Bomben, Bumerange oder Pfeile die ebenfalls im Kampf eingesetzt werden können. Dazu hat man den Dungeons trotz des Zufallsgenerators sehr viele Geheimgänge und versteckte Truhen spendiert, die man auch beim Laufen freilegen kann. So erzielt das Effekt die RPG Sucht wie nur wenige Spiele dieser Art und macht Lufia zu einem echten Klasse Spiel. Die Story baut sich langsam auf, die Welten werden entdeckt und neue Charaktere kommen dazu. Immer wieder kleinere Aufträge in den Welten, die sich aber linear spielen und über die Entwicklung der Kämpfe lösen lassen. Alles sehr motivierend gemacht. Allerdings sei auch angemerkt das man dem Spiel einen ebenso ansteigenden Schwierigkeitsgrad spendiert hat. Ab der zweiten Insel hat man auch mit normalen Gegnern gut zu tun und die Spells bekommen mehr Bedeutung als man denkt. Nur mit Hau Drauf und den normalen Waffen ist nicht allen beizukommen. Positiv das man vor wichtigen Endgegner Kämpfen auch die normalen Speicherslots anwählen kann. Der Sound ist mystisch, klingt aber teilweise etwas belanglos und dudelt vor sich hin. Hier gibt es bessere Spiele. Dafür werden die Locations auch unterschiedlich untermalt.

Das Spiel unterscheidet sich so stark von den Zelda's. Lufia ist ein RPG, das dem Spieler kampftechnisch sehr viele Möglichkeiten gibt und Taktisches Geschick abverlangt. Wer darauf steht sollte unbedingt zugreifen. Auf dem GBC ohne große Konkurrenz. Auf dem GBA wird Golden Sun die Meßlatte hochlegen. Schade das hier der Genre King Tactics Ogre nicht erhältich ist bei uns. Aber das ist wieder ein anderes Thema.


PLUS - MINUS LISTE

+ Tiefgehendes RPG
+ Viel Taktik und Ausrüstung
+ Sehr schöne Story
+ Komplett deutsch

- Etwas grobe Grafik
- Teilweise nerviger Sound

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Ubi Soft
- Entwickler Natsume

 

KONKURRENZ

- Pokemon Spiele
- Harry Potter und der Stein der Weisen

WERTUNG

GRAFIK:
70%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
71%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
90%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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