SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Ubi Soft

GENRE:             Stealth Action
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    5-10
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.40 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 29.03.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Das ist er wieder. Knapp ein Dreiviertel Jahr nachdem auch auf dem GBA Stealth Action in Reinkultur Einzug gehalten hat dürfen die Schleichfans ein zweites mal mit Sam Fisher auf Pirsch gehen. Wie beim ersten Teil ist auch diesmal die Zielgruppe eine ganz bestimmte. Denn Schleich Action wie man sie dem Spieler auch hier bietet ist nicht jedermans Sache. Zwei Dinge im Vorfeld die ich sehr schade finde. Zum einen das diesmal die GCN Version erst später erscheint und zum anderen das man diesmal auf den GCN Link verzichtet hat. Zumindest sind derartige Menu's, Anzeigen oder Hinweise nicht zu finden. Ganz klären kann man das zwar erst mit der GCN Version, dennoch schade das man darauf wohl verzichtet hat. Konnte man doch damals auf dem GBA satte 5 Bonuslevel freischalten. Logischerweise ähnlich geblieben ist die Story um den NSA Agenten Sam Fisher. Wieder gilt es Guerilla Kämpfer um ihren Anführer Sadonos in ihren Locations zu infiltrieren und auszuschalten. Dazu verschlägt es Sam Fisher diesmal nach Osttimor, genauer der Hauptstadt Dili. Dort haben die Männer Sadonos die US Botschaft in ihre Gewalt gebracht. Ziel ist es zunächst aber nicht Geiseln zu befreien, sondern ein Beweisstück zu finden und zu zerstören. Alles andere macht Sam ja sowieso. ;-) Dabei ist es wieder die Aufgabe des Spielers Sam's Geschicke zu lenken und vor allem unerkannt und lautlos die Aufträge zu erledigen. Wie der Vorgänger kommt auch Pandora Tomorrow komplett deutsch daher und bietet im Spiel einen Batteriesave. Allerdings und das sollte man hier wesentlich intensiver spüren wird erst nach einer Mission gesichert. Innerhalb eines Levels ist dies nicht möglich. Da die Level teilweise extrem umfangreicher sind als im Vorgänger sollte man also seinen Akku immer im Auge haben. Aber dazu gleich mehr. Das für einen Spieler gemachte Game bietet auf dem Hauptmenu einzig den Start und die Optionen, wobei dort nur soundtechnische Dinge zu finden sind. Startet man ein Spiel stehen erneut 3 Speicherplätze zur Verfügung, die aber nicht zeitgleich genutzt werden können. Allerdings bietet auch Pandora Tomorrow bei allen geschafften Missionen einen Level Select an, so das dies hier nicht in's Gewicht fällt. Im Spiel vorhanden sind neben der wieder vorhandenen Trainingsmission 9 knackige Level, die nicht nur größer sind sondern auch schwerer als der Vorgänger und erneut nacheinander gespielt werden müssen. Da wieder kein Schwierigkeitsgrad eingestellt werden kann seid Ihr also auf Gedeih und Verderb den Vorstellungen der Entwickler ausgeliefert. Das Training bietet vor allem neuen Spielern, die den Vorgänger nicht kennen eine Menge und macht ihn mit allen Funktionen der Steuerung und des Itemsystems vertraut. Kenner des ersten Teils können das auch übergehen.


Denn vieles ist gleich geblieben, wobei natürlich auch neue Dinge Einzug gehalten haben. Ihr steuert Sam also von links nach rechts und zurück in der bekannten 2D Präsentation oder überwindet Höhen und Tiefen innerhalb der Location. An Grundtechniken darf der Spieler normal Laufen, per doppeltem drücken der Laufrichtung rennen oder duckend voran kommen. Dazu kommt ein Sprung mit der A-Taste was an Kanten und Vorsprüngen ein automatisches festhalten zu Folge hat. Ebenso könnt Ihr hangeln und euch wie ein Faultier an entsprechende Rohre hängen und so auch kleinste Lücken durchqueren. Die L-Taste dient dem Spieler dazu die sogenannte Haftkamera zu benutzen. Einmal gedrückt kann man nach allen Seiten recht weit schauen und erkennt so z.b. Kameras an den Wänden und deren Einzugsbereich beim Suchen. Ebenso kann man sich so auf eventuelle Gegner einstellen. Links oben besitzt der Spieler seine Ausrüstung in Sachen Waffen und Dingen wie Granaten. Per Select schaltet man zwischen den verfügbaren durch und wählt sie mit der R-Taste an um sie per B-Taste zu benutzen. Dazu gehören neben dem Sniper Gewehr, einer Pistole auch die Granaten. Vor allem der Einsatz der Blendgranaten macht sich im zweiten Teil sehr gut. Die Pistole ist eher Beiwerk und sollte nicht als Hauptmittel angesehen werden. Denn man leidet eigentlich das ganze Spiel hindurch an Munitions Knappheit. Das Augenmerk liegt ja auch hier auf dem Schleichen, wobei in vielen Missionen das Benutzen der Waffen zum sofortigen Missionsabbruch führt. Nur so kommt man im Großteil des Spiels voran. Nähert man sich z.b. einem Gegner füllt sich unten rechts eine Risiko Anzeige. Ein ähnliches System wie im Vorgänger zeigt euch an wie unerkannt Ihr noch seid. Steht Ihr z.b. hinter einem Gegner ohne das dieser euch entdeckt hat kann man diesen per B-Taste mit einem Handkantenschlag außer Gefecht setzen. Die häufigste Methode sich der Gegner zu entledigen. Hier gibt es nun etwas neues. Konnte man im Vorgänger den Gegner nur umhauen greift ihn sich Sam jetzt und man führt ihn wie eine Geisel durch die Gegend. Hintergrund sind gleich 2 Dinge. Zum einen gibt es Terminals, die nur die Wachen öffnen können. Ihr zwingt diesen also mit dieser Aktion diese zu benutzen und haut ihn dann um. Dazu kommt das wieder enthaltene Kamera System. Haut Ihr einen Gegner um und die Überwachungs Kamera entdeckt diesen Körper gibt's Alarm. Also zieht man den Gegner gleich aus dem Einzugsbereich. Oder aber er liegt am Boden. Auch dann kann Sam jetzt per B-Taste die Leiche nach allen Seiten ziehen. Dabei sollte rechts oben die Energieleiste des guten Sam immer unter Beobachtung sein. Denn Unverwundbar ist auch Sam Fisher nicht. All diese Aktionen die der Spieler vollführen kann sind sehr gut umgesetzt.

Die Steuerung ist extrem passend und läßt den Spieler nie im Stich. Ebenfalls erweitert in Sachen Steuerung ist das Pressen an die Wand jederzeit, was früher nur in entsprechenden Nieschen ging. So könnt Ihr euch jetzt hinter Gardinen, Hecken oder Pfeilern verstecken. Allein dies erhöht den Anspruch immens, da man euch logischerweise mehr Wachen in den Leveln entgegenschickt. Etwas erleichtert wird euch die Arbeit durch das Radar oben in der Mitte, das per roten Punkten Gegner und ihre Position links oder rechts anzeigt. So eingestimmt kann der Spieler sein Abenteuer angehen und das reine Spiel beginnen. Ziel ist es immer mehrere Teilaufträge zu erfüllen, die man per Starttaste im Pausenmenu abfragen kann. Desweiteren kann und muß man hier in bestimmten Locations das Sichtgerät umschalten. Neben dem Wärmesucher zeigt vor allem das Nachtsichtgerät wieder einen gelungenen grafischen Effekt. Wobei der Wärmesucher etwas aufgewertet wird und manche Aufgaben nur mit ihm gelöst werden können. Gerade der Einsatz des neuen Richtmikros auf dunkle Fenster führt nur mit dem Wärmesucher zum Erfolg. Der Ablauf der Level gleicht sich wieder in vielen Fällen. Ihr müßt reichlich Räume überstehen ohne gesehen zu werden, Computer hacken und Key Cards finden und verschlossene Bereiche zu betreten. Wobei dem Schleichen und vorankommen an sich die meiste Zeit eingeräumt wird. Vor allem die Kameras werden mit der Zeit zum besten Freund des Spielers. ;-) Sie besitzen einen Suchradius und jeweils einen toten Punkt. Per Haftkamera kann man sich deren Wirkungsbereich anschauen und sieht wann man sich unter die Kamera stellen kann. Vorsichtiges Vorgehen ist hier von größter Wichtigkeit. Denn sobald euch eine Kamera oder eine Wache entdeckt wird Alarm ausgelöst. Hier hat man derb an der Schraube gedreht. Denn im ersten Teil hatte man noch Zeit den Alarm zu verhindern. Hier rennen die Wachen sofort zum nächsten Schalter und geben Alarm. Da man die Waffe meist nicht einsetzen kann muß alles passen um den Burschen noch vor dem Schalter umzuhauen. Sonst gilt es am letzten Rücksetzpunkt neu zu beginnen. Manchmal etwas weit auseinander werden diese durch die Teilaufträge definiert. Hier kommt die Länge der Level wieder in's Spiel. Von der Anzahl zwar weniger ist inhaltlich mehr drin. Allein an der ersten Mission kann man 2 Stunden sitzen. Das die reale Spielzeit nur knapp 30 Minuten in diesem Level betrug sollte klarmachen, das ich mehr als einmal angefangen habe. ;-) Da Ihr nicht mittendrin Speichern könnt sollte man oft Sitzfleisch haben. Man merkt sehr schnell wenn man auch nur einmal schnell durch ein Level will sofort verloren hat. Jeder neue Raum muß behutsam angegangen werden.


Sei es beim vorankommen oder dem erkunden mit der Haftkamera. Das Leveldesign ist im großen und ganzen Linear. Es sei denn es gilt ein Terminal zu finden oder eine Key Card. Dann zweigt man 1-2 Türen ab um einen abgelegenen Raum zu finden. Auch im zweiten Teil gibt es wieder das knacken von Schlössern. Sei es von Safe's oder reinen Türschlössern. Auch hier in speziellen kleinen Animationen muß der Spieler mechanische Abhängigkeiten lösen. Das ganze unter Zeitdruck, da das Öffnen der Schlösser an sich nicht so schwer ist. Neu ist hier z.b. der File Upload bei dem man Linien verbinden muß wie in einem Puzzle. Genau richtig und durchaus vergeigbar ob der Zeitvorgaben. ;-) Eben typisch Splinter Cell. Kein wildes Geballer, sondern Stück für Stück im Spiel vorankommen. Grafisch immer noch ein sehr gutes Spiel hat sich aber an der Grundgrafik nichts geändert. Immer noch eine für GBA Verhältnisse edle Grafik mit schönen Animationen der Charaktere oder Effekten. Der Sound fällt etwas ab und dudelt meist so vor sich hin, wobei es auch Abschnitte ohne Sound gibt. Die Anspannung wie auf dem GCN ist hier also keine Frage des Sounds. Im gesamten wieder ein sehr gutes Spiel, das diesmal noch mehr auf Schleichaction getrimmt ist und durch seinen Umfang, an dem man locker 15 Stunden sitzt die Geduld des Spielers und ein Faible für dieses Genre erfordert. Wer Actionkost in Form von Ballern sucht ist hier verkehrt. Splinter Cell bleibt auch hier Stealth Action in Reinkultur. Man sollte sich Zeit nehmen und in Ruhe vorgehen. Nur so kommt man durch das Spiel. Wer also auf dieses Genre und diesen Spieltyp steht findet nichts besseres auf dem GBA. Wem Teil 1 aber schon zu heftig war sollte sich den Kauf wohl überlegen.

PLUS - MINUS LISTE

+ Anspruchsvolles Gameplay
+ Immer noch edle Grafik
+ Umfangreicher als Teil 1
+ Komplett deutsch
+ Batterie samt Autosave
+ Sehr gute Steuerung

- Durchaus Frustmomente
- Sound fällt etwas ab
- Geduldsspiel nicht jedermans Sache
- Kein GCN Link

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler Ubi Soft

 

KONKURRENZ

- Splinter Cell

WERTUNG

GRAFIK:
86%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
76%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
84%

 

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