SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Disney Interactive

GENRE:             Minispiele
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Keiner

SCHWIERIGKEIT:    1-10
SECRETS:                NEIN
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.35 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 29.12.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Auch wenn Lizzie McGuire nicht jedem Spielefan ein Begriff sein dürfte, ist sie dennoch ein bekannter Name in der kunterbunten Welt der Kinderserien. Daher wird einem auch schnell klar, weswegen der Titel das "Disney Interactive"-Logo beinhaltet, der Vertrieb des Lizenz-Titels wurde von THQ übernommen. Betrachtet man das vorliegende Spiel ganz objektiv, haben wir es hier eindeutig mit einem typischen Zielgruppenspiel zu tun, dass höchstwahrscheinlich für die männliche Spielerwelt von keiner allzu großen Bedeutung sein dürfte. Hauptcharakter ist Lizzie McGuire, eine typisch amerikanische Göre, die man durch eine Vielzahl an immer gleichen Levels hindurch scheucht und des Öfteren den Angriff von wilden Cheerleader-Girlies abwehren muss. Neben dem Hauptspiel präsentiert sich der "Partyspaß" für hippe Mädels als Pseudo-PDA, -Stundenplan, Adressbuch- sowie Horoskop-Organizer. Doch dazu später mehr. Habe ich mir von diesem Titel von Anfang an nicht sonderlich viel erwartet, ist die Quintessenz zum Abschluss des Testzeitraumes erschreckend vernichtend: Schon lange nicht mehr so einen verhunzten Software-Murks gespielt! Im Hauptmenü angekommen präsentiert uns Lizzie in Form einer blumigen Zeichentrick-Tussi das alles andere als ansprechende Menü. Hauptspiel und damit Dreh- und Angelpunkt des Games ist der Modus "Wenn Chearleader angreifen" (weitere Modi: "Spiele", "Spaß mit Freunden" (an einem GBA), "PDA", "Optionen"). In jenem steuert Ihr Lizzie durch eine Art "Shopping-Center" und habt die Aufgabe, alle im Level erhältlichen Schuhpaare sowie weitere Accessoires erfolgreich wieder einzusammeln. Dazu wird am linken oberen Bildschirmrand eine Zahl eingeblendet, die die noch zu sammelnden Gegenstände repräsentiert. Ebenso tickt unablässig ein Zeitlimit, dass Euch die restlichen zur Verfügung stehenden Sekunden angibt. Gelingt es Euch nicht innerhalb diesem alle Gegenstände aufzusammeln, ist das Spiel beendet, Ihr bekommt unfairer Weise keinen weiteren Versuch spendiert, sondern müsst das komplette Spiel erneut von vorne beginnen. Als Feinde begegnen Euch lediglich amerikanische Chearleader sowie nicht identifizierbare Bälle, die Lizzie jedoch kaputt hüpfen kann. Ebenso kann sie mit dem "B"-Button Glitzer versprühen, der Eure Kontrahenten kurzzeitig außer Gefecht setzt. Mit der "A"-Taste springt Lizzie durch die Gegend, die verteilten Mode-Artikel sind meist so angeordnet, dass Ihr lediglich über ein und den selben Weg wirklich alles einsammeln könnt. Hinderlicher Weise gibt es diverse Rolltreppen, die Ihr nur in eine Richtung benutzen dürft, ein wenig Plattform-Hüpferei wurde ebenso in's Spiel integriert. Wollt Ihr beispielsweise die letzten verbliebenen Gegenstände aufsammeln und einige Plattformen hindern Euch an einem problemlosen Durchmarsch, kann es gut und gerne vorkommen, dass Ihr einige Male an ein und der selben Stelle hängen bleibt, wobei Ihr beim Ableben von Lizzie das Level ein weiteres Mal von vorne beginnen müsst.


1 an ist erforderlich. Derartig uninspirierte Jump 'n Run-Langeweile ist mir bis dato noch nie unter die Finger gekommen, langweiliges Leveldesign, sich ständig wiederholende Einschlaf-Mucke sowie die fehlende Motivation, im Spiel vorwärts zu kommen, erschweren die Daseinsberechtigung von "Lizzie McGuire" beträchtlich. Vor allem deshalb, weil sich die Levels nach guten 20 Stages wiederholen, das Zeitlimit wird lediglich knapper, die Anordnung der Gegenstände bleibt beim Alten. Ein ganz besonderer Motivationsschub ereilte mich, als ich mich gerade - gegen eintretende Schläfrigkeit - in den 57sten Level vor gekämpft hatte, inzwischen die Welten zum dritten Mal zu Gesicht bekam und mir - mir nichts dir nichts - das Zeitlimit auslief. Mit einem Mal ist man am Boden der Tatsachen, herausgerissen aus der "fantastisch" langweiligen Shopping-Welt von Lizzie, unserem Girlie. Will man es ein weiteres Mal versuchen, stehen einem die bereits gespielten Welten ein weiteres Mal bevor, eine Speicherfunktion im Sinne eines Batteriespeichers oder eines verfügbaren Passwort-Modus fehlt leider völlig. Spieler, die derzeit kein anderes besseres Game (und dazu zählt meiner Meinung beinahe jedes erhältliche Spiel ;-) !) zur Verfügung haben, erfreuen sich möglicherweise an der Funktion, dass mit fortgeschrittenem Spiel weitere Mini-Spiele frei geschaltet werden, die sich - nach Meinung der Anleitung - auch für eine prächtige Multiplayer-Partie eignen würden. Dazu kann ich mich nur ganz kräftig räuspern und verneine die Aussage "Spass ohne Ende" auf's Extremste. Besseren Mehrspieler-Müll hat man bis dato noch nicht gesehen, vor allem dann, wenn man sich den verfügbaren Mini-Games näher widmet: "Lizzies Mätzchen" ist eine Art Rätsel, in dem Ihr versuchen müsst, bestimmte Orte, Personen oder aber Gegenstände aus dem "Lizzie"-Universum richtig zu erraten, wobei das Girlie verschiedene Hinweise dazu gibt. Im "Fashion-Test" habt Ihr zehn Modefragen zu beantworten, die im Stile der "Bravo"-Welcher-Typ-bist-Du?-Tests erfolgen. Aus verschiedenen Antworten habt Ihr die Möglichkeit eine auszuwählen, am Ende präsentiert Euch Euer GBA den zu Euch passenden Modetypen, eingeordnet in eine von fünf Kategorien ("Streberin", "Lizzies Zwillingsschwester"...). Des Weiteren könnt Ihr Euch das Mini-Game "Stille Post" erspielen, wobei es sich hier lediglich um eine Anleitung für das Unterhaltungsspiel mit mehreren Mitspielern handelt (laut der Anleitung!). In meinen Augen schon eine kleine Unverschämtheit, eine derartige Option in einem Videospiel zu integrieren, ein richtiges Sahnehäubchen beschert uns eindeutig der "Frag Lizzie"-Menüpunkt.

Hier gilt es, Lizzie eine Frage zu stellen (keine Ahnung wie das funktioniert, denn eine Spracherkennung besitzt unser guter GBA bekannter Weise leider nicht!) und sogleich auf den "Antwort"-Button zu drücken. Ein nichts-aussagender Text im Stile eines "Das wird echt nicht passieren." erscheint. Unglaublich was sich die Entwickler hierbei gedacht haben! Man kann sich doch nicht wirklich vorstellen, dass ein vernünftige Mensch seine Geldbörse öffnet und gute 40 Euro für solch ein schlampiges Software-Machwerk auf den Ladentisch legt. Noch unverständlicher wird es, wenn man bemerkt, dass oben genannte vier Modi für Multiplayer-Sessions gedacht sind. Einen Zusammenhang erkenne ich persönlich nicht, vor allem dann wenn sich die Entwickler ungeniert an bekannten Unterhaltungsspielen bedienen, die dann - beinahe unverändert - in's Spiel übernommen werden. Noch uninspirierter, wenngleich auch bei weitem nicht so unverschämt, sind die Spielchen unter dem Menü-Punkt "Spiele". Neben "Box Bash", in dem Ihr einen Bildschirm von gleichfarbigen Steinchen säubern sollt, erwartet Euch das so genannte "Matching", wobei es sich um nichts anderes handelt als das gute alte "Memory", jedoch mit einem Zeitlimit. Im "Käsekästchen" sollt Ihr einen Bildschirm mit mehr Kästchen Eurer Farbe füllen, als dass es Eurem Gegner vor Euch gelingt, "Alarmstufe Blau" ist nichts anderes als "Vier gewinnt", "Wörterraten" ein billiger Klon von "Hang-Man". Ebenso kommt kein zusätzlicher Spass auf, wenn Ihr Euch dazu zwingt, einige der genannten Spiele mit Euren Kumpels zu zocken. Ihr werdet sehen: schon nach ein paar Minuten verlässt Euch die Lust, mehr Laune verbreitet sich eindeutig bei den Originalen der oben erwähnten Software-Verhunzung. Neben diesen langweiligen Spassbremsern erwartet Euch zusätzlich die "obergeniale" Funktion des "PDA", wobei dieser einen "Stundenplan", ein "Horoskop" sowie die Funktion "Beste Freunde" beinhaltet. In letzterer könnt Ihr - ach wie schön - die Namen all Eurer Freunde eintragen, der "Stundenplan" erlaubt es Euch, neben der Schulstunde, den zugehörigen Lehrer sowie die Klassenzimmernummer zu bestimmen. Sogar für kleine, verspielte Mädchen, die womöglich noch Fans von Lizzie sind, kann und darf man dieses Stück "Software" in keinem Fall weiter empfehlen. Dieses Lizenz-Produkt ist einfach in keiner Art und Weise ausbalanciert, lieblos wurden verschiedene Spielchen zusammengeworfen, die Möglichkeit des simplen "PDA" ist nicht viel mehr als ein schlechter Zusatz. Ebenso ohne Liebe ist die musische Untermalung (wenn man überhaupt davon sprechen kann!). Grafisch bewegt sich das Machwerk auch unterhalb des guten Durchschnitts, vor allem deshalb, weil viele Spielmodi nichts weiter als pure Standbildschirme sind - von echter Grafik daher kaum zu sprechen. Obwohl sich das Spiel eindeutig in der Schiene der Zielgruppenspiele bewegt, kann ich selbst dieser davon leider nur abraten. All diejenigen, die Ihrer kleinen Schwester einen Gefallen tun wollen, lassen "Lizzie McGuire" im Regal Eures örtlichen Kaufhauses besser links liegen.

PLUS - MINUS LISTE

+ "Lizzie McGuire"-Lizenz

- lieblos zusammengestellte Spielmodi
- kaum ausbalanciert
- überflüssiger "PDA"
- lächerliche Musikuntermalung
- grafisch unterhalb des Durchschnitts
- zu geringer Langzeitspielspass
- keine Passwort-Option

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ

KONKURRENZ

- Barbie Groovy Games
- Bratz
- Britney's Dance Beat

WERTUNG

GRAFIK:
45%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
30%

MULTIPLAYER:
19%

GESAMTWERTUNG:
20%

 

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